Hallo mac-max,
für welche Motive benötigst du denn die Korrekturlinsen? Soweit ich das verfolgt habe, waren die damals nie so der Renner sondern wurden mit durchs Programm geschleppt, weil es sie schon immer gab.
Ich selbst hatte mir mal eine -1 für eine AE-1 besorgt, aber dann genervt wieder abgebaut, weil die Kamera zu unflexibel wurde. Die meisten Leute fotografieren ohnehin mit Brille, weil sie gleichzeitig auch noch das Umfeld im Auge behalten wollen (kommt da jetzt ein Skorpion, ein Lastwagen, eine Dampflok, eine Welle....).
Wenn du mit deiner Suche keinen Erfolg hast, fallen mir nur noch folgende Alternativen ein (je nach Verwendungszweck nur eingeschränkt nutzbar): Winkelsucher mit Dioptrienkorrektur (Typ B, seitenrichtig, mit runder Fassung) oder Lupensucher FN 6fach mit Dioptrienausgleich (bis -3, ober er bis +3 geht, bezweifle ich, muss ich nachsehen). Notlösung wäre noch die Sucherlupe( "Magnifier") mit Einschraubgewinde für die F-1 oder mit Scharnier und Rechteckfassung für die A-Kameras. Der normale Lichtschachtsucher geht aus, durch Reindrücken der Lupe beim Durchsehen lässt sich die Schärfe manipulieren, aber nicht wirklich stilecht.
Bei den Suchern hat Canon schon immer etwas länger gebraucht und ehrlich gesagt oftmals keine Glanzleistung abgeliefert, so anders sich das in den Prospekten auch liest. Gerade Brillenträger haben ihre Not mit diesen unzugänglichen Suchereinblicken, bei denen man fast nie das ganze Bildfeld sehen kann. Beim Übergang von FD zu EF hätten sie auch beim Sucherokular einen Schnitt machen sollen statt sich an dem seit 1963 (!) gültigen Außenformat anzuklammern. Es gibt andere Kamerahersteller, die bauen seit Ewigkeiten High Eyepoint-Sucher, die haben einen Suchereinblick und ein Gesichtsfeld, dass es eine Erholung ist. Die Sucher der F-1 New, T 90, T 70 und T 50 (in dieser Reihenfolge) sind da echte Glanzlichter gewesen... (Wer es gruselig mag, kann mal versuchen, mit einer Canon Pellix, Pellix QL, RM, VSbII und noch früheren bei etwas schlechterem Licht scharfzustellen. Unabgängig davon finde ich die Canonflex, die R2000, RP, FX und FP sowie P und VI-L großartige Kameras, vor allem für ihre Zeit).
Leider geht das Ganze etwas unter, da Sucher heute leider eine aussterbende Einwichtung sind, es lebe der Monitor...
Gruß, Thomas
Nachtrag:
Mein Fotohändler hat gerade mal in seiner Wühlkiste gesucht, leider nur eine "0" (tatsächlich effektiv +1,2( gefunden. Um die effektive Stärke einer Linse zu ermitteln, muss man sie mit der Grundeinstellung des Suchers von -1,2 verrechnen. Eine Linse mit aufgedrucktem Wert -3 hat tatsächlich effektiv nur -1,8, da die -1,2 des Suchers noch hinzukommen. Umgekehrt hat eine mit Aufdruck +3 tatsächlich +4,2. Die oben genannte "0" hat also schon mal immerhin +1,2.
Zur Vollständigkeit schreibe ich hier mal die 1981 lieferbaren Typen "R" mit den damaligen Bestellnummern auf:
+3 dpt Nr. 18157
+2 dpt 18159
+1,5 dpt 18161
+1 dpt 18163
+0,5 dpt 18165
0 dpt 18167
-0,5 dpt 18169
(-1 entfällt, da -1,2 eingebaut)
-2 dpt 18171
-3 dpt 18173
-4 dpt 18175
Dasselbe gabs für rechteckige Sucherokulare, S = square (Bestellnummern 18711 bis 18724)
Bei den EOS-Kameras beträgt die Suchereinstellung nur noch -1 Dioptrie. Die EOS-Korrekturlinsen im Jahr 1991 (EOS 750 bis EOS 1) hatten Nummern zwischen 19101 und 19150, es gab sie mit und ohne Gummiaufsatz.