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EXIF Daten

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graf_d

Da fällt uns kein Titel mehr ein
Hallo zusammen

Das ist auch immer wieder ein Thema. EXIF-Daten. Als Anfänger ist dies durchaus interessant. Aber ist es auch eine Hilfe?
Ich meinerseits orientiere mich nicht mehr an den EXIF-Daten anderer Fotografen. Ansonsten frage ich gezielt nach.
Warum ist das so für mich?
Ich bearbeite die Bilder ungefähr nach diesem Schema:
Die "SchnickSchnack Automatiken" sind ausgeschaltet oder auf neutral. Die einzigen Automatiken sind die Blenden- oder Zeitautomatik. Die Programmautomatik stelle ich nur ein, wenn ich meine Kamera "Laien" ausleihe, an einem Fest, jedwelcher Party oder ähnliche Anlässe. Dabei haben die meisten Benutzer grossen Respekt vor grossen Apparaten und empfinden schon dadurch das Fotografieren sehr kompliziert.
Danach werden Weissabgleich, Blende, Schatten und Lichter, die Schärfe mit dem kamerspezifischen Programm angepasst. Ich bin mir dabei nicht sicher, ob Canon die EXIF-Daten mitgibt. Aber das werden wir noch herausfinden. Nachher wird ein TIFF-File an Photoshop übergeben und hier erfolgt die endgültige Bearbeitung.

Die EXIF-Daten sind wie das Bild selber "nur" Ausgangswerte und stückweit könnte man auch sagen, eine Abstraktion des Bildes.

Als Anfänger, wenn man mehr möchte als nur Handy und "Alles ist inklusive Kamera", inkl. DSLR mit Standard-Plastikobjektiv, sind die EXIF-Daten eine Hilfe und einen Anhaltspunkt. Mit "DSLR mit Standard-Plastikobjektiv" meine ich diejenigen User, welche eine solche Kamera wie ein Smartphone einsetzen. Davon sieht man ja viele.
Also, Exif-Daten sehen, rettet uns aber nicht vor eigenen schlechten Bilder.

Mir haben die User-Treffen sehr geholfen, da lernte ich die Anfänge der digitalen Fotografie. Vorallem hatte ich schnell einen Mentor, der mich auch auf den Boden zwang wenn ich mich nicht bücken wollte. Von daher habe ich die Merksätze, welche ich immer wieder mal zitiere. Das finden einige ja zwar lustig, aber diese sagen mehr über das Bild als die Exif-Daten. Nimmt man diese mal bewusst wahr, kann man den Einfluss sehr schnell sehen und man kann sich bewusst dagegen entscheiden und weiis aber auch warum.

Ein weiterer Aspekt liegt auch darin, dass man über die Grundeinstellungen stundenlang reden kann. "Warum diese Blende und Zeitkombination bei dieser ISO-Einstellung? Wäre es nicht besser...". "Doch klar, aber..."

Was lernt ihr aus diesen Exif-Daten oder was könnt ihr daraus lesen und für eure Fotografie ableiten?
 
Was lernt ihr aus diesen Exif-Daten oder was könnt ihr daraus lesen und für eure Fotografie ableiten?

Eigentlich wenig. In meiner ersten Kamera lag ein 18°DIN Film (für die Jüngeren = ISO 50), die Blende fix bei 9.0 und der Verschluß 1/40 + B. Kann man sich merken. Interessant finde ich die Verschlusszeiten bei Langzeitaufnahmen (Fließgewässser, Mond) oder die Blendenwerte bei Makroaufnahmen. Da sammel ich noch Erfahrungen.

Gruß Andreas
 
Eigentlich lernt man daraus nur, welche Einstellung für suboptimale Bilder verantwortlcih war...
Auf die eigenen zukünftigen Bilder kann man die Werte eeh nich übertragen.
 
Ich lese das von Friedericke vorgeschagene Buch: "Die Seele der Kamera ... und die Rolle des Fotografen" von David duChemin. Darin sagt er in etwa, dass in jedem Bild die Seele des Fotografen enthalten sein soll. Dabei sind die EXIF-Daten oder die Kameramarke oder das verwendete Objektiv absolut unwichtig. Ich sage es mal so, das Erzittern der Seele ist von Belang.
Aber das ist jetzt wirklich rudimentär ausgedrückt.
Ja, das Buch ist wirklich lesenswert.
 
Da bin ich anderer Meinung: wenn ich zB ein Bild mit einer Verwischung sehe (Lichtspuren, ziehende Wolken, fließendes Wasser, ...) kann das Wissen um die Belichtungszeit mir helfen, mich in ähnlicher Situation schneller an das fertige Bild heranzutasten, weiß vielleicht von vornherein dass ich ohne ND-Filter keine Chance habe! Habe ich bei einem bestimmten Abstand/Brennweite/Blende einen Schärfeverlauf der mir gefällt, kann mir das Wissen um diese Werte helfen dies auf mein Motiv schneller zu übertragen, weiß vielleicht von vornherein dass ich mit der Linse keinen Erfolg habe, statt etlicher Fehlversuche gleich auf eine andere Linse wechsle.

Natürlich, das könnte ich mir mit try and error auch selber erarbeiten. Aber wenn das eine oder gar mehrere Minuten länger dauert, dann ist vielleicht das Licht weg? Deswegen bin ich der Meinung, dass ich nie genug solcher Informationen haben kann.
 
Moin zusammen,
da bin ich grundsätzlich bei Jürgen - die Informationen werden keinen Schaden anrichten, wenn man sie hat. Vor allem dann nicht, wenn man noch nicht so viel Erfahrung in einem speziellen fotografischen Metier hat.
Allein: die EXIF machen noch kein gutes Bild :)
 
Offenbar sind wir uns einiger, als es beim ersten Lesen den Anschein hat.

Es lebe die Dialektik ;)
 
In meinen analogen Anfangszeiten gab es keine EXIFS, manchmal Blende, Verschlusszeit, Kamera, Objektiv und Filmangaben. Das aber selten genug. Also musste Lehrgeld bezahlt werden. Heute wären diese Angaben in den Bilder vorhanden.
In meinen digitalen Anfängen hatte ich auch das Gefühl, daraus lernen zu können. Dann gab es noch den Hinweis, "ich habe nur die Kurve angepasst". Hä, was soll das denn sein? Irgendwann wurde ich von meinem Mentor zu einem Crashkurs in Bildverarbeitung eingeladen. Folgende Bearbeitungsschritte sind bei jedem Bild ein "Muss".
- Neutraler Graupunkt suchen
- Tiefe auf 6 und die Höhe auf 248
- Kurve Tiefen anheben und Höhe senken
Das technische Erfolgsrezept für perfekte Bilder. Ich habe es angewendet bis ich das Ganze hinterfragt habe und eigene Erfahrungen gesammlt habe. Heute bin ich "vielschichtiger" unterwegs und die EXIFS sind verschwunden. Ich brauche die Blende, die Zeit und die Belichtungskorrektur als Stilmittel aber nicht mehr bewusst. Ich will einen Effekt, also mache ich das Bild, wenn es sein muss mit unterschiedlichen Einstellungen. Die ganzen Einstellungen ist der Moment der Auslösung. Aber sagt absolut nichts mehr über das fertige Bild und den Weg dorthin.
Einen anderen Ansatz ist die Studie der Bilder anhand einer "Bildbesprechung". Da bekommt man viel mehr Informationen von einem Bild und man bekommt Anregungen für sein eigenes Schaffen. Die Technik ist die Grundlage für ein Bild aber mehr nicht. Es ist einen Augenblick mit diesem Fotografen und seiner Entscheidung bei diesem Standort und bei dieser Zeit, einen flüchtigen Augenblick. Das, was rauskommt ist wichtiger als das "wie".
Eigentlich müsste ich sagen, geht einen Schritt weiter und löst euch von der Technik. Nehmt diesen Augenblick war, lasst euch von diesem Augenblick führen und macht das Bild, habt ihr Bedenken, daß was nicht stimmt, lasst es sein. Der Augenblick ist vorbei. Für diesen einen Augenblick liebe ich das Fotografieren.
Daher, EXIF ist überbewertet.
 
Mal eine historische (vielleicht nicht ganz vollständige) Abhandlung zur Entwicklung der Exifs :

Zuerst war da wohl die Canon T90, für die es eine Datenrückwand gab. Mit der Datenrückwand (Databack 90) ließen sich Aufnahmeparameter abspeichern und hinterher entweder am eingebauten Display der Rückwand abrufen oder über einen Microsoft-MSX-Computer auslesen, am Fernseh anzeigen und ausdrucken. Der gewaltige Speicherplatz reichte für sensationelle rund 160 bis rund 350 Bilder, je nach gewünschter Datenmenge pro Bild. Dabei wurden sogar die Einzelmessungen für die Multispotmessung (Sptmessung und Mittellung über bis zu 8 Mewerte) gespeichert. Hier war Canon 1987 schon Vorreiter in Sachen Exifs. Die Sache hatte und hat auch heute einige gewaltige Haken:
1.) Das Verbindungskabel zum Computer ist heute extrem schwer zu beschaffen.
2.) Die Objektivbrennweite muß manuell eingegeben werden. Dafür gibts ca. 20 (veränderbare) Voreinstellungen, auch solche wie "24-70mm" für Zoom-Objektive.
3.) Das Auslesen der Daten am Display der Rückwand ist extrem fummelig. Außerdem bekommt man da nicht alle Daten raus.
4.) Das Zuordnen der Daten zu den entsprechenden Bildern erfordert sehr viel Disziplin.

Später freute man sich über Exifs im APS - dem Advanced Photo System. Von dem Ding ist heute übrigens nur noch das Bildformat APS-C geblieben. Im APS wurden die Daten dann tatsächlich sinnvoll. Die Aufnahmedaten wurden jetzt automatisch auf einen Magnetstreifen am Film geschrieben und wurden so vom Labor je nach Ausstattung des Vergrößerers mehr oder minder vollständig auf die Rückseite des Papierabzugs gedruckt, das Minimum war die Negativnummer. Selbst ganze Sätze, z.B. Geburtstagsglückwünsche, konnten vor der Aufnahme ausgewählt, mit dem Bild gespeichert und dann ausgedruckt werden. Außerdem nutzen die Labore die Aufnahmedaten zur digitalen Verbesserung der Bilder. Sprich: Das Labor konnte z.B. in gewissen Grenzen Unter- und Überbelichtungen automatisch korrigieren. Weiterhin war in den APS-Exifs das auszubelichtende Seitenverhältnis abgelegt. Bei APS konnte man zwischen H, C und P wählen. Trotz vollständig belichtetem Negativ bekam man dann je nach Wahl entweder das volle Bild (H, 16:9) oder eben nur ein beschnittenes Bild (C, 3:2) oder eine Auschnittvergrößerung (P, 3:1).

Und heute mit den Digitalkameras? Naja, es macht nicht viel aus, an das Bild noch ein paar Kilobyte an Text anzuhängen. Bei der Nachbearbeitung ist es nicht schlecht zu sehen, was man Einstellungen hatte, um sich im Zweifelsfalle einfach mal selbst in den Hintern zu beißen, oder eben die passenden Entwicklungseinstellungen wählen zu können. Mancher nutzt die Daten wohl auch, um seinen Technikzoo zu optimieren, Stichwort "meistgenutzte Brennweiten".

Fazit:
In ihrer ursprünglichen Anlage sind es halt schlicht und ergreifend Austauschinformationen, die das Weiterverarbeiten des Bildes erleichterten.
Daraus ergibnt sich auch, was man aus fremden Bildern und deren Aufnahmeparametern für seine eigenen Bilder lernt:
1.) Ob das Objektiv / die Kamera für einen aufgrund ihrer Leistung taugt, z.B. in Gerätetests: "Das Objektiv bringt bei Blende X diese Leistung , siehe Bild".
2.) Wenn eine Begründung dazu geliefert wurde, warum diese Einstellung vorgenommen wurde.

Grüße
Volzotan
 
Danke Volzotan
 
In meinen analogen Anfangszeiten gab es keine EXIFS, manchmal Blende, Verschlusszeit, Kamera, Objektiv und Filmangaben.
Ja, und als Fotografen-Lehrling hat man ein Aufnahmebuch geführt, wo genau diese Daten dann rein geschrieben wurden, nebst Ort, Zeit und Lokalität, sowie den Namen der abgelichteten Personen. Darauf basiert der Standard / die Norm nach der heute die EXIF abgespeichert werden.
Als Amateur hat man solch ein Aufnahmebuch selten geführt... es war ja Hobby - da durfte auch was daneben gehen. Das hies dann Versuch macht kluch...
 
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