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Frage vor dem Objektivkauf - Makro

mae-nik

Aktives Mitglied
Hallo,

nachdem ich beim letzten Mal schon viel freundliche Tips bekommen habe, überlege ich jetzt ein Makro. Dies wird vermtl. vorwiegend mit "statischen" Objekten (Produktfotographie, Fehlerdokumentation) eingesetzt werden. Ob ich zu so spannenden Themen wir "Insekten" o.ä. Zeit und Muße finde ist im Moment eher ungewiss. Das Ganze soll sich finanziell im Rahmen bewegen - "Body" ist unverändert die D7000.

Die Frage welche mich zuerst beschäftigt:
Welchen Sinn hat (bei meinem vermtl. Einsatzprofil) 2.8 oder weniger?

Im Makro-Bereich ist der Tiefenschärfenbereich so gering, daß es in den meisten Fällen egal sein dürfte und Freistellen über Tiefenschärfe keine Rolle spielt. Unterläuft mir in dieser grundlegenden Frage bereits ein "Denkfehler"?
 
Moin Marc,
Lichtstärke ist nur zu ersetzen durch mehr Lichtstärke ;)

Wenn es ein waschechtes Makroobjektiv werden soll, mit dem Du wirklich nah an Deine Motive herankommst, dann wird es wahrscheinlich im Bereich von 2.8 landen. Lichtstärker gibt es meines Wissens bei Makros nicht, es würde auch wenig Sinn ergeben, da die Tiefenschärfe im Nahbereich eh sehr schmal ist und man meist etwas abblendet. Gerade, wenn es um statische Motive geht und die Belichtungszeit egal ist.
Ganz herschenken würde ich das Freistellungspotential aber nicht - man weiß ja nie...

Hast Du schon eine Idee, welche Linsen in die engere Wahl kommen? Wichtig ist, dass Du ein Objektiv wählst, das wirklich für den Nahbereich gerechnet ist.
 
Hallo Marc,
ich benutze das Micro Nikkor 2,8/60 mm an der D7200. Für echte Makroaufnahmen blende ich, je nach Objektgröße, auf Blende 11 bis 22 ab um überhaupt noch eine gewisse Schärfentiefe zu haben. Bei größeren Aufnahmeabständen kann man natürlich aufblenden, aber das würde ich dann nicht mehr als Makro bezeichnen. Wenn es dir nur um Makroaufnahmen geht, würde es also auch eine Linse mit Anfangsöffnung 4.0 tun, die meisten Makroobjektive haben allerdings eine Lichtstärke von 2,8.
 
Die Lichtstärke wäre für Dich von Belang, wenn Du das Objektiv nicht nur im Nahbereich einsetzen wolltest. Dann wäre 2.8 eben auch 2,8. Bei den meisten Makro-Objektiven, die die Nahgrenze per Auszugsverlängerung erzielen. tritt bei Nahaufnahmen ein Lichtverlust auf, der bauartbedingt bei 1 - 2 Blenden liegt. Daher wird häufig ein Fehler des Ojektivs behauptet, wenn sich herausstellt, dass der Schmetterling trotz eingestellter Offenblende, für die ja so viel Geld bezahlt wurde, tatsächlich mit einer kleineren Blende geknipst wurde.
 
Für den beabsichtigten Zweck reicht ein Makroobjektiv mit einer Anfangsöffnung von 4.0 absolut aus. Meist blendet man wegen des geringen Schärfebereichs sowieso etwas ab. Wenn man ganz penibel ist und es notwendig ist (das ist aber oftmals nicht der Fall, es hängt vom motiv ab) dann soll man die Abblenderei aber auch nicht übertreiben, weil dann eine Beugungsunschärfe einsetzen kann. Wichtiger erscheint mit hingegen die zu wählende Brennweite. Die hängt davon ab, was man fotografieren will und wie es mit Beleuchtung aussieht. Bei Produktfotos arbeitet man oft vom Stativ und die Beleuchtung der Motive ist mit einer etwas längeren Brennweite oft leichter zu bewerkstelligen. Das Thema Beleuchtung ist bei vielen Makroaufnahmen eine sehr wichtige Angelegenheit.
 
Die Anfangsblende ist wahrscheinlich irrelevant, da Nikon und SIGMA "nur" 2.8er anbieten, mit 2 Ausnahmen bei Nikon.
Die Frage stellt sich nun bei Brennweite und Geld...
 
Hallo und vielen Dank für Euren ersten "Richtungstips".

Moin Marc, Lichtstärke ist nur zu ersetzen durch mehr Lichtstärke
Universalweisheit - kannte ich mit Hubraum :)

So beginne mir ersten Überblich zu verschaffen. Erste Tendenzen
- ca. 90 mm +/- 10 mm / Grund: Damit muß ich nicht ganz so nah ran und das kann z.B. wg Beleuchtung sinnvoll sein.
- ca. EUR 500,- +/- 100,- / Grund: Das liebe Geld :(
- Innenfocus / Grund: Möchte nicht plötzlich mit dem Objektiv an das Aufnahmeziel stoßen. Erhoffe mir schnelleren Fokus dadurch.
 
Erhoffe mir schnelleren Fokus dadurch.
Der ja nun für den Hauptzweck irrelevant ist ;)
Ich besitze das berühmte Tamron 90mm f1/2.8. Das fährt beim Fokussieren ziemlich weit aus, durch die lange Brennweite ist man aber weit genug weg vom Motiv, dass da nichts anstößt. Die Naheinstellgrenze liegt bei dem Objektiv bei 29cm (Sensor - Motiv). So lang wird das dann doch nicht.
Der Autofokus ist langsam und klingt wie ein Akkuschrauber, es gibt einen Limiter, der dafür sorgt, dass das Objektiv entweder nur im Nahbereich versucht zu fokussieren oder nur im Bereich bis Unendlich. Dafür ist der Schneckengang schön flach, was präzises manuelles Fokussieren ermöglicht.
 
So - aktueller Stand

Sigma MAKRO 105mm F2,8 EX DG OS HSM liegt wohl so Richtung EUR 400,-

Tamron SP 90mm F/2.8 Di MACRO 1:1 VC USD
(Rtg EUR 590,- allerding ? 70,- "Cashback) scheint die neuere Version von Tamron SP AF 90mm F/2.8 Di MACRO 1:1 (Rtg EUR 390,- ) zu sein. Ich glaube da tendiere ich dann eher zu neuen Ausführung auch wg Stabi - dann kann das Stativ vielleicht mal eher im Schrank bleiben.

Zu guter Letzt Nikon AF-S DX Micro NIKKOR 85 mm 1:3,5G ED VR (Rtg EUR 570,-). Allerdings bin ich (die Fans werden mich steinigen...) mit der mechanischen Qualität der Nikon-Objektive eher unzufrieden. Das mag im Hochpreissegment anders sein - abei bei mir sind sowohl ein Kit-Objektiv als auch ein Zoom hinüber. Ich kann nicht erkennen, daß Nikon gegenüber Sigma oder Tamron einen qualitativen Vorsprung (in dieser Liga!) hat.
 
Mit dem Sigma bin ich sehr zufrieden. Das ist das Objektiv, das ich sicherlich nicht weggeben würde und der einzigen Grund die Nikon zu behalten.
 
Allerdings bin ich (die Fans werden mich steinigen...) mit der mechanischen Qualität der Nikon-Objektive eher unzufrieden.

Warum steinigen? Wenn Du diese Erfahrung gemacht hast, ist diese Einstellung durchaus nachvollziehbar. Bei mir liegt nur ein nicht sauber justiertes Sigma 28-70 aus den 80er Jahren in der Ecke, Schaden hatte ich noch an keinem Objektiv. Deswegen mag ich auch nicht über die mechanische Qualtität urteilen. Vielleicht belaste ich sie auch nicht so sehr?

Zum Thema AF: die Geschwindigkeit wäre mir, gerade bei einer Makrolinse und wenn ich damit nicht auf Insektenjagd gehen will, relativ schnuppe. Auf den AF als Hilfsmittel hingegen möchte ich nicht verzichten - mag an meinen Augen liegen? Allerdings nur auf den AF verlassen, das ist auch nicht mein Ding!

Zum Thema Innenfokussierung: ich glaube nicht, dass es eine Linse gibt deren Bauweise inkl Auflagemaß länger ist als der Mindestabstand. Von daher hätte ich diesbezüglich keine Bedenken
 
Bei echten Makros arbeite ich immer ohne AF. Man bekommt ohnehin nicht alles scharf und der AF weiß in der Regel nicht, was ich scharf haben will.
 
Also die Tendenz geht zu dem SIGMA. Macht von den Bildern her einen guten Eindruck und mein 10-20 mm gefällt mir auch von der Qualität und Haptik. Vorteil gegenüber dem neueren der beiden TAMRON vom Preis und 105 mm ist mir symphatischer als 90 mm, auch wg der Mindesteinstellgrenze.

Was ich zur Qualität gelesen habe war positiv (wobei bei den ganzen "Netz-Trollen" immer etwas Vorsicht angesagt ist;)).

Die drei scheinen auch alle in der gleichen Liga zu spielen und da bin ich aus den genannten Gründen nicht mehr zu einem "Nikon-Namens-Mehrpreis" bereit.
 
Moin Marc,
ich habe die alte Version des Tamron und bin damit sehr zufrieden. Als Besitzer einer Pentax habe ich in Sachen Stabilisierung gut Lachen - die ist im Gehäuse.
Gerade bei Produktfotografie halte ich es allerdings für unerlässlich, ein Stativ zu benutzen. Mit der nativen ISO des Sensors bekommt man einfach die meisten Details ins Bild. Und die muss man abgeblendet auch mit Stabi irgendwann verlassen...
 
Hallo Irma,
bei Aufnahmen für Katalog oder Website ist ohnehin immer das Stativ die Basis. Das muß halbwegs reproduzierbare Umgebung sein. Da sollte der Stabi nach meiner Ktn. ohnehin eher aus sein - oder? Hab mal irgendwo gelesen, daß der Stabi da eher zu schlechteren Ergebnissen führt.

Anderer Bereich sind aber z.B. Reklamationen oder mal ein kurzes "aus der Hand Detail" - da macht er dann Sinn.

Ich habe auch etwas die Hoffnung, den Sensor der D7000 mal etwas mehr zu fordern. Vielleicht habe ich überzogene Erwartungen, aber die meisten meiner Bilder überzeugen mich von der Auflösung nicht und bei diesen Makro steht das immer wieder "knackescharf" und das reizt mich auch.
 
Moin Marc,
Da sollte der Stabi nach meiner Ktn. ohnehin eher aus sein - oder? Hab mal irgendwo gelesen, daß der Stabi da eher zu schlechteren Ergebnissen führt.
Auf dem Stativ muss der Stabi aus, das stimmt. Meine Kamera regelt das selbst, sobald ich die Spiegelvorauslösung einschalte.
Makroobjektive sind bedingungslos auf Schärfe und Auflösung getrimmt. Schwächen des Sensors im High-ISO-Bereich können aber auch die nicht kompensieren. Da hilft nur ausprobieren.
 
Makroobjektive sind bedingungslos auf Schärfe und Auflösung getrimmt.

Makros haben auch noch eine andere Besonderheit: der gerade Weg durch das Objektiv zum Sensor ist kürzer als der von links oben nach rechts unten (man denke an die berühmte Zeichnung einer Kerze vor der Lochkamera). Bei 2 Meter Abstand fallen diese 10 mm nicht auf, bei 30 cm oder weniger zwischen Sensor und Motiv sind das schon 3 cm oder mehr, und da schlägt die knappe Schärfentiefe zu! Das heißt: bei einem Makro muss der Bildrand anders fokussiert sein als die Bildmitte!
 
Auf dem Stativ muss der Stabi aus, das stimmt...
... so nicht ganz. Moderne Stabis sind durchaus in der Lage, zu erkennen, ob die Kamera auf dem Stativ steht. Und bei nicht ganz so stabilen Stativen kann ein Stabi iunter Umständen auch noch was helfen.

...Möchte nicht plötzlich mit dem Objektiv an das Aufnahmeziel...
Keine Sorge, selbst wenn das Objektiv einen halben Meter raus fährt, wird das nicht passieren. Grund: Du stellst das Objektiv weit genug weg vom Motiv auf den gewünschten Abbildungsmaßstab ein und rückst dann erst dem Motiv auf die Pelle, bis es im Sucher scharf erscheint. Wenn dann noch Korrekturen notwendig sind, dann sind die so klein, daß ein Anstubsen des Motives nicht erfolgt. Außerdem haben die 100mm-Makros meist einen freien Arbeitsabstand (Abstand Objektivvorderkante bis Motiv) von ca. 11cm. Solltest Du also tatsächlich anstubsen, bist Du viiiiiiiiiiiiiiieeeeeeeel zu nahe dran. :z04_5769:
Soll das Objektiv auch noch kompakt sein, dann fällt der Innenfokus eh aus. Solche Objektive sind meist länger als Objektive mit gleicher Brennweite mit ausfahrendem Tubus in Unendlich-Stellung.

Wenn es nicht viel kosten soll, dann das Tokina 100mm (unter 400 EUR). Keine Sorge, bei Makros kannst Du bequem nach Kompaktheit, Masse, Gehäusefarbe, Kuschelfaktor usw. entscheiden, optisch sind alle aktuellen Makros ohne großartige Differenzen auf sehr hohem Niveau.

Grüße
Volzotan
 

@ Voltozan - Danke für Hinweis. Tokina nimmt die deutschen Kunden nicht ernst und kommt aus diesem Grunde für mich nicht in Betracht.

Bestellt: Sigma AF 2,8/105 EX DG OS HSM Makro Nikon FX
Lieber bei einem Fachhändler FotoKoch als beim Großversender. Mal sehen wie es läuft.
Für Eure Hilfe und Rat besten Dank. Werde mal berichten.
 
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