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Leicaflex oder ein neueres system

stefan_shanghai

Läuft öfters hier vorbei
hallo,
ich bin seit einem jahr gluecklicher besitzer einer leica M6 classic und vollauf begeistert. Ich werde bald aber auch noch eine alte leicaflex incl. diverser objektive von meinem vater uebernehmen, worauf ich mich gerade im hinblick auf macroaufnahmen und die erweiterten moeglichkeiten im telebereich besonders freue.
frage: soll ich bei der leicaflex bleiben oder sie durch ein neueres system (z.B. R4 bis R8) ersetzen?

gruesse aus shanghai,

stefan
 
> Hallo Stefan

Wenn Du die Ausrüstung eh bekommst, rauf Dich mal mit ihr zusammen. Dann wist Du selber sehen ob sie Deine Bedürfnisse abdeckt oder ob was fehlt. Ich bin zum Beispiel Spiegelreflexseitig sehr gut ausgerüstet. Trotzdem b enutze ich, wann immer möglich eine Sucherkamera (Contax G2 oder Leica MP ). Die SLR kommt bei Tele- und Nahaufnahmen zum Zug.

Gruss aus der Schweiz Hans Villars
 
hallo hans,
danke fuer den tip. ich habe frueher mit NIKON SLRs photographiert und bin irgendwann zu den mechanischen Kameras gedrifftet. Photographiere zur zeit vor allem mit der M6 im Kleinbildbereich, und mit einer chinesischen "Haiou" (Seagull) und einer "Great Wall" im mittelformat.

die leicaflex gefaellt mir sehr gut (auch, wenn sie ein bisschen klobig wirkt). da ich die R-Modelle nicht kenne, waere es gut zu wissen, was die wesentlichen unterschiede sind, abgesehen von z.b. der zeitautomatik, auf die ich verzichten koennte. das angebot an leicas ist in china leider sehr beschraenkt, sonst wuerde ich das einfach im laden machen :)

die frage geht also vor allem dahin, ob neuere modelle in bezug auf handlichkeit, benutzerfreundliches sucherdisplay etc. entscheidende vorteile bieten.

danke im voraus, stefan
 
Hallo Stefan

Ich habe keine Leicaflex, habe aber die Entwicklung im Spiegelreflexberei ch seit 1971 brav mitgemacht und mein Geldbeutel hat dabei einen durchgemach t :) Also die Entwicklung über diese 30 Jahre hat einen zwiespältigen Eindruck hinterlassen. Damals war die Schere zwischen Profikamera (zB Ni kon F, Canon F1) und Amateurkamera (zB Minolta SRT-101) wesentlich weniger gr oss als heute. Man freute sich am eingebauten Belichtungsmesser und war recht zufrieden. Es gab die ersten Blitzgeräte mit Computersteuerung. Die Entwicklung lief dann Richtung Massenmarkt (zB Nikon EM) und Elektronik (Minolta XM, Minolta XE etc). Vieles was in die immer billigeren Gehäus e eingebaut wurde, war im besten Fall nice to have. Manchen Marketingfritze n gingen die Pferde richtig durch. Ich denke dabei an die Minoltas, bei welchen man für jede Motivkategorie einen Chip hineinstecken musste. Ma n nannte das professionell! Die ersten AF-Kameras kamen dann irgendmal auf den Markt. Heute glauben viele, nicht mehr ohneben zu können - tja. Bei den Suchern haben sich Verbesserungen ergeben was die Informationen und die Helligkeit betrifft. Da hat Minolta mit den Acumate Mattscheiben ein Pate nt, welches sogar bei den Hasselblads Anwendung findet. In meinen Augen ist d ie wesentlichste Verbesserung in der TTL-Blitzsteuerung zu sehen, und vielleicht noch die automatische Filmempfindlichkeitseinstellung. Das Überflüssigste sind meines Erachtens die LCD-Screens mit den Mäusek lavieren. Was von den Marketingleuten als Bedienerfreundlich angepriesen wird, ist das unpraktischste was je mit Elektronik verbrochen wurde. Eigentlich müsst e man ja nur Zeit, Blende und Distanz einstellen. Mit was für Klimmzügen, Programmautomatiken, Messwertspeichern, Gegenlichtkorrektur und vielem andern mehr, da ein fragwürdiger Workaround geschaffen wird, ist für einen alten Hasen schlicht nicht nachvollziehbar.

Also zusammengefasst, eine vernünftige Kamera mit TTL-Blitzsteuerung, vielleicht umschaltbarer Messcharakteristik, wäre wahrscheinlich schon was für Dich. Und ein wenig Freude machen darf sie auch noch.

Viel Erfolg bei der Evaluation.

Hans Villars
 
Hallo Stefan,

zunächst möchte ich nur einmal unterstreichen, was Hans im obigen Beitrag gesagt hat. Freue dich einfach über die Ausrüstung deines Vaters und genieße sie. Wenn du dann nach einiger Zeit (kann auch Jahre später sein) feststellst, dass dir noch etwas fehlt, dann kannst du diese Dinge ja langsam ergänzen und dir vielleicht einmal ein neues Gehäuse zulegen. Beginnen würde ich damit aber jetzt noch nicht. Denn ich garantiere dir, das Fotografieren mit der alten Leicaflex macht wirklich viel Spaß. Und wenn die Kamera noch in Ordung ist, wirst du auch gute Bildergebnisse erwarten können.

Gruß Jochen
 
Hallo Hans und Jochen, Vielen Dank fuer den sehr interessanten Ueberblick! Ich denke auch, dass die meisten "Spielereien", die in den letzten 20 Jahren entwickelt worden sind, eher stoeren als helfen. Meine erste Kamera war eine Nikon FG mit Program- und Zeitautomatik, die ich mir 1985 zugelegt habe (mit 15 Jahren). 1992 dachte ich dann, den Schritt zu AF machen zu muessen und bin auf eine Nikon F601 AF umgestiegen, was ich spaeter bereut habe, da der Autofocus unzuverlaessig arbeitete und die vielen Knoepfe statt des alten Raedchens das Leben nicht einfacher, sondern vor allem komplizierter machten, nicht zuletzt, weil jeder Knopf mehrfach belegt war (wer hat sich so etwas ausgedacht???). Bin also zurueckgekehrt zu meiner alten Nikon FG und dann schrittweise in die manuell/mechanische Photographie eingestigen, zuerst mit der 6x4,5 Great Wall, dann mit der 6x6 Seagull, und zuletzt die leica M6, die ich ueber alles liebe.

Wenn auch die neuen leica SLRs nicht viel mehr bieten als lediglich die TTL Blitzmessung (auf die ich verzichten kann) und evt. eine Zeitautomatik, dann freue ich mich ungetruebt auf die leicaflex!

Gruesse aus China, stefan
 
Hallo Stefan,

ein weiser Entschluss ! Ich habe gestern meine Leicaflex bekommen, und ich bin begeistert von dem "Ziegel". Und was ich gerüchtweise hörte hat sich bewahrheitet: der Sucher ist angenehmer als bei den späteren R.
Geniesse das etwas andere Fotografieren mit der Leicaflex ! Du hast die besten Voraussetzugen dafür.

ein Gruss aus der Zentralschweiz,
Oliver
 
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