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Bildbearbeitung ja/nein und wie tief

Bildbearbeitung ja/nein und wie tief ?

  • Keine Bildbearbeitung und bestelle z.B. direkt Abzüge !

    Stimmen: 1 0.8%
  • Nur um Bilder ins WEB zu bringen (Formatwechsel, Größe) !

    Stimmen: 2 1.5%
  • Bildbearbeitung nur minimal. Das Foto soll nur etwas in der Qualität verbessert werden !

    Stimmen: 50 37.6%
  • Stärkere Bearbeitung. Z. B. wird störendes enfernt. Ausgangsfoto bleibt aber weitgehend erhalten !

    Stimmen: 49 36.8%
  • Immer Bildbearbeitung. Bestmöglichstes soll erreicht werden bzw. Bild wird ggf. auch verfremdet !

    Stimmen: 31 23.3%

  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    133
Farbe intensivieren und Kontraste hochziehen führt nicht zu besseren, aber zu publikumswirksameren Bildern. Die Probe auf's Exempel ist die weit verbreitete Bildeinstellung beim Fernsehapparat: Farbe krachbumm. Das hat mit Realität nix zu tun, gefällt aber offensichtlich.

ja, aber...............

Auch früher war ja die Farbe nicht unbedingt realistisch. Ich sage nur Velvia. Ich kann mich auch noch gut entsinnen, daß wir Diafilme immer etwas knapper belichtet haben, damit die Farben satter wurden.
Heute sind Farben auch nur subjektiv. Entweder gibt der japanische Techniker die Farbstimmung vor - und Japaner sind ja nicht unbedingt für zurückhaltende Farben bekannt - oder man macht's selbst im RAW-Konverter. Dann halt nach dem eigenen Geschmack. Die Konverter-Grundeinstellung ist ja auch nur ein Vorschlag, der wohl in den seltensten Fällen mit der eigenen Wahrnehmung übereinstimmt. Natürlich kann man auch die JPG-Einstellungen verändern. Aber auch das ist subjektiv.

Ja, es ist richtig, daß in den letzten Jahren die Farben intensiver, z.T. auch bunter, geworden sind. Ich nehme mich selbst da auch nicht aus. Das hat nichts mit Nachmachen zu tun. Es entwickelt sich einfach so, wenn man immer häufiger Bilder mit einer bestimmten Farbcharakteristik sieht. Es sind nicht alle so standhaft wie Wolf.

Grundsätzlich stehe ich beim Thema EBV auf dem Standpunkt erlaubt ist was gefällt. Es ist eine kreative Tätigkeit. Warum soll ich mich da einschränken lassen? Deshalb bearbeite ich meine Bilder so, daß sie mir gefallen. Ob es nun farbig oder monochrom ist, hängt von Motiv und gewünschter Bildaussage ab. Die Fotografie ist - zumindest in den meisten Fällen - genauso wie die Malerei ein Ausdrucksmittel. Sie wird wohl kaum den Geschmack von allen treffen. Man muß sich ja nur mal in einzelnen Fotoforen umsehen. Dann bekommt man einen sehr guten Eindruck von unterschiedlichen Sichtweisen beim Thema Fotografie. Selbst in dem, aus meiner Sicht, absoluten Spitzenforum 1x bekommt man eine große Bandbreite gezeigt. Und es wird wohl niemanden geben, der alle dort gezeigten Bilder gut findet.

Die Spielwiese der Bildbearbeitung ist sehr groß. Sie reicht von übertriebenen HDRs über glattgebügelte Beautybilder bis zu tollen Composings. Ich selbst wende selten mehr als 2-3 Minuten für die eigentliche Bildbearbeitung auf. Viel zeitaufwändiger ist die Bildauswahl. Aber auch das ist eine der Randerscheinungen der digitalen Fotografie.
 
man darf nicht vergessen, dass heutige Kameras wesentlich mehr Details erfassen, als durchschnittliche Kameras zu analogen Zeiten.

Exakt das ist der Grund warum ich Hauttexturen retuschiere, es ist einfach nicht erwünscht, denn das, was die Kamera ( und Blitzlicht ) "aufdeckt" , ist nicht nur die Haut sondern auch gnadenlos die Blutgefäße darunter und eben diesen Effekt sieht kein einziger Mensch wenn man in ein Gesicht schaut.
Somit ist die Retusche für mich schon ein wichtiges Mittel um das Natürliche zu erreichen beim Portrait.

:z04_bier01:
 
Was bei dem Thema auch oft und gerne vergessen wird ist, dass die Arbeit mit Photoshop ja auch nicht einfach unkreatives Manipulieren bedeutet. Das hört sich manchmal nämlich so an, als schalte man sein Gehirn und Kreativempfinden aus, drücke auf ein paar Knöpfchen und heraus kommt ein vollkommen überzogenes Bild, das mit der Realität nichts zu tun hat. Ach, man darf natürlich nicht vergessen, dass ausnahmslos ALLE bearbeiteten Bilder voher schon schlecht sind und von Leuten gemacht wurden, die mit geschlossenen Augen fotografieren.

(Bitte mit Humor lesen!)
 
Moin Frank,
stimmt! ;)

@Heiner und Dirk: Darauf wollte ich hinaus.
 
Moin Frank,

Du hast vollkommen recht, die Klischees müssen ja schließlich von irgendwem bedient werden :D
 
naja ich bin für die moderade Bearbeitung Schärfe fallende Linien und so weiter ansonsten find ich Bilder so gut wie sie aus der Cam kommen.
Grüßle Gerd
 
Frank: Sehr schön ;)
Ich bessere eigentlich fast immer Farben und Kontrast nach (Curves-Tool). Und verfremde manchmal auch. Oder schneide zurecht. Schließlich ist sowieso kein Foto jemals eine exakte Abbildung der Realität; da kann man ruhig auch das eigene ästhetische Empfinden mit einfließen lassen.
 
Ich habe vor kurzem in einem etwas anderen Kontext Stellung zu meiner Bildbearbeitung nehmen "müssen".
Unabhängig von meiner eigenen Meinung vergisst man häufig einen Aspekt welchen ich per Selbstzitat mal hervorheben möchte:

Nebenbei ist dieses "elektronische Zurechtbügeln" absoluter Standard geworden.
Kein "Menschenbildershooting" bei dem nicht nachgefragt wird ob ich dies oder jenes nicht korrigieren könnte.
Keine Hochzeit bei dem nicht doch ein paar Sachen angepasst werden sollen und sei es nur der weiße, wolkenverhangene Himmel in einen strahlend blauen.
Selbst bei den momentan saisonal anstehenden Abibällen wird im Reportageteil der Feierlichkeiten nach Retuschen und Anpassungen gefragt.
Und das nicht nur von den jungen Abiturienten und deren Eltern, sondern auch von Lehrkräften jenseits der 60.

Es soll halt "schön" aussehen. Dafür dann nicht zu sorgen führt dazu, dass die Kunden letztendlich zu jemandem abwandern der es tut.


Gruß,
Tom
 
Hallo Tom,

das sind 2 verschiedene Paar Schuhe: einerseits gibt es da die Auftragsfotografie. Ich denke, dass es nur wenige Berufsfotografen gibt, die ihre Bilder so machen wie sie sie haben wollen und dann verkaufen - das werden vielleicht viele versuchen, aber davon leben? Alle anderen müssen, frei nach dem Motto "wessen Bot ich ess', dessen Lied ich sing'!", möglichst genau das machen was der Auftraggeber von ihnen erwartet damit sie ihr Geld verdienen ... in dem Moment bist Du nur ausführendes Organ, die Entscheidung trifft ein anderer.

Andererseits gibt es dann noch die Hobbyfotografie, wo Du Dein eigener Auftraggeber bist. Hier triffst Du die Entscheidungen für Dich.

Gruß
Jürgen
 
das sind 2 verschiedene Paar Schuhe: einerseits gibt es da die Auftragsfotografie. Ich denke, dass es nur wenige Berufsfotografen gibt, die ihre Bilder so machen wie sie sie haben wollen und dann verkaufen - das werden vielleicht viele versuchen, aber davon leben?
Das ist regelmäßig bei redaktioneller Photographie der Fall. Da wird nachträglich sehr wenig an den Bildern gemacht, allenfalls Tonwerte etwas anpassen, ggf. Beschnitt, etwas Nachschärfen, Sensordreck weg.

Alle anderen müssen, frei nach dem Motto "wessen Bot ich ess', dessen Lied ich sing'!", möglichst genau das machen was der Auftraggeber von ihnen erwartet damit sie ihr Geld verdienen ... in dem Moment bist Du nur ausführendes Organ, die Entscheidung trifft ein anderer.
Bei aller wirtschaftlichen Notwendigkeit, das wäre mit mir nicht zu machen. Reine Layout-Photographie, bei der der Photograph im Grunde nur noch das Knöpfchen drückt, mache ich nicht, auch wenn ich mit jedem Cent rechnen muß. Normalerweise wird ein bestimmter Photograph wegen seines Bildstiles gebucht, zumindest, wenn's über 08/15-Bilder hinausgeht.
Um mal ein Beispiel aus meiner Motivwelt zu bringen: Ich würde nie einen Yorkshire-Terrier gefönt, gestriegelt und toupiert mit rosa Schleifchen im Haar im Blumenbeet oder auf dem Plüschkissen photographieren. Wer "süße" Bilder will, soll woanders hingehen. Wer Bilder von mir will, schätzt die wegen ihres wilden, "wölfischen" Stils... Wie gesagt, es ist nur ein Beispiel, aber prinzipiell auf jedes Theam übertragbar. Ich würde z.B. auch keine "romantischen" Modefummel mit gestylten Models ablichten. Wer aber realistische, harte Bilder für Outdoormode haben wollte (nach dem Motto "Mit unserer Outdoorbekleidung gehen Sie bei jeden Wetter durch Dick und Dünn..."), wäre bei mir durchaus gut untergebracht, da mein "wilder", etwas düsterer Stil dazu paßt.
Will sagen: Wenn man einem Photographen einen Stil aufzwingen will, der nicht in seiner Persönlichkeit verankert ist, dann werden die Bilder nichts, weil die native, photographische Handschrift einfach nicht paßt und ein "sich verstellen" immer sichtbar bleibt.

Gruß
Wolf
 
Hallo Wolf,

solange Du mit Deinem Stil genug verdienst um Deine Ansprüche zu erfüllen, ist das schön und freut mich ehrlich für Dich!

Da ich bis vor knapp einem Jahr Werbeflächen verkauft habe, war jeder Unternehmer im Einzugsgebiet des Projekts mein potentieller Kunde, und so habe ich auch etliche Fotografen kennengelernt. Zwar hat jeder seinen Stil und würde auch gerne ... , aber die meisten machen was sie sollen damit sie überleben. Sie haben sich eine Ausrüstung von mehreren Tausend Euro zusammengekauft oder gar finanziert, müssen neben der Familie und den damit verbundenen üblichen Kosten noch das Studio bezahlen, und sind froh wenn sie Aufträge bekommen um einigermaßen über die Runden zu kommen. Zwar machen alle ihre Bilder in ihrem eigenen Stil, aber das sehe ich bei den meisten eher als Hobby: entweder gibt es zu wenige Interessenten für genau diesen Stil, oder ihnen fehlen die Fähigkeiten ihre Werke zu vermarkten.

Nur ganz wenige haben es geschafft, nach diesen Anfangsschwierigkeiten mit ihrem eigenen Stil wirklich Geld zu verdienen. Die meisten bleiben leider bei der Art Auftragsfotografie, wo der Auftraggeber diktiert und die nur machen.

Gruß
Jürgen
 
Für mich sind das halt nicht unbedingt 2 verschiedene Paar Schuhe - überschneidet sich sehr stark.
Aber die Einschätzung zum "eigenen Stil" von Juergen kann ich so teilen und bestätigen.

Gruß,
Tom
 
Da ich gerade die Ansel Adams Biographie lese, möchte ich diesen Thread noch mal hochholen und das Group f/64 Manifest zitieren:

"The name of this Group is derived from a diaphragm number of the photographic lens. It signifies to a large extent the qualities of clearness and definition of the photographic image which is an important element in the work of members of this Group.
The chief object of the Group is to present in frequent shows what it considers the best contemporary photography of the West; in addition to the showing of the work of its members, it will include prints from other photographers who evidence tendencies in their work similar to that of the Group.

Group f/64 is not pretending to cover the entire spectrum of photography or to indicate through its selection of members any deprecating opinion of the photographers who are not included in its shows. There are great number of serious workers in photography whose style and technique does not relate to the metier of the Group.

Group f/64 limits its members and invitational names to those workers who are striving to define photography as an art form by simple and direct presentation through purely photographic methods. The Group will show no work at any time that does not conform to its standards of pure photography. Pure photography is defined as possessing no qualities of technique, composition or idea, derivative of any other art form. The production of the "Pictorialist," on the other hand, indicates a devotion to principles of art which are directly related to painting and the graphic arts.

The members of Group f/64 believe that photography, as an art form, must develop along lines defined by the actualities and limitations of the photographic medium, and must always remain independent of ideological conventions of art and aesthetics that are reminiscent of a period and culture antedating the growth of the medium itself.

The Group will appreciate information regarding any serious work in photography that has escaped its attention, and is favorable towards establishing itself as a Forum of Modern Photography.

Group f/64, 1932"​

Die Ziele der Group f/64 richten sich also gegen den Pictoralismus, mit seinen Anleihen an der Malerei oder anderen Techniken und ihrer Pseudoromantik. Man könnte den Pictoralismus durchaus mit exzessiver EBV und ihren Verfälschung vergleichen, in der mit "Kreativ"filtern eine Technik simuliert wird, die mit der "reinen" Photographie (zu der heute allerdings auch die Farbphotographie zählt), nichts zu tun hat.

http://en.wikipedia.org/wiki/Group_f/64
http://en.wikipedia.org/wiki/Pictorialism

Dazu noch ein Zitat von Ansel Adams aus seiner Korrespondenz mit William Mortensen, einem der bekanntesten Pictoralisten seiner Zeit:

"Meiner Meinung nach ist in der Photographie der ehrliche Realist der kreative Künstler. Der Nicht-Realist ist vage und wirr bei seinem künstlichen Manipulieren der Kamera und des anschließenden Verfahrens. Er macht sich eines Verbrechens höherer Ordnung gegen die Kunst schuldig - er beweist schlechten Geschmack.

Mr. Mortensen, die reine photographie wird noch salonfähig sein, wenn Ihre Schöpfungen längst nur noch in photographischen Kuriosa-Sammlungen zu finden sind. Lange, nachdem man Sie vergessen hat, werden Legionen von Photographen noch immer um so "bedeutungslose" Dinge wie das Leuchten eines Sonnenstrahls auf Stein, die harte Unausweichlichkeit von Maschinen, die Würde der menschlichen Form und des menschlichen Gesichts, das große Weltgeschehen in seinen starken, ewigen Aspekten ringen..."

Zitiert aus Ansel Adams, Autobiographie, Christian Verlag GmbH München, 1987, Seite 107 f.​

Soweit Ansel Adams. Er drückt es recht undiplomatisch aus, aber genau diese Gedanken befallen mich selber, wenn ich heute so manches EBV-verbogene Bild sehe. Seine Worte waren übrigens prophetisch: Von einem William Mortensen habe ich bis zum Lesen dieser Zeilen nie was gehört...
http://www.whmortensen.com/
In dem PDF des Buches "The Command to Look" sind etliche Bildbeispiele.
(A. Adams hatte recht... Gruselig... :D )

Gruß
Wolf
 
Zuletzt bearbeitet:
Da ich gerade die Ansel Adams Biographie lese, möchte ich diesen Thread noch mal hochholen und das Group f/64 Manifest zitieren:
...
Gruß
Wolf

Kurioserweise habe ich auch gestern in der AA Biographie gelesen, die Kapitel von Carmel bis Resolution. Es gab damals heftige Diskussionen, ob Kunst nur das ist, was der Fotograf sieht und produziert, oder ob es auch das ist, was der Betrachter empfindet. AA wollte sein Vermächtnis der University of California vermachen, die das aber ablehnte. Fotografie galt gegenüber der Malerei als niederwertigere Kunstform, der man kein Platz im Archiv einräumen wollte. Die Betrachtungsweisen haben sich im Laufe der Jahre immer wieder verändert. Die Group f/64 hatte durchaus auch ihre Gegner. Vielleicht sollte man das nicht zu eng sehen, es gibt ein weites Feld künstlerischen Werkens in der Fotografie. Allerdings sind mir die fälschenden PS Virtuosen, die ihre Taten als Realität ausgeben und womöglich noch hohe Preise erhalten, ein wahres Greul.

Gruß
Klaus

PS: beim Lesen kam mir auch der Gedanke, was wohl ein Victor Hasselblad oder AA zu eine Hasselblad Lunar oder Stellar gesagt hätten. Was haben sich die Zeiten doch geändert!
 
PS: beim Lesen kam mir auch der Gedanke, was wohl ein Victor Hasselblad oder AA zu eine Hasselblad Lunar oder Stellar gesagt hätten. Was haben sich die Zeiten doch geändert!

Hallo Klaus,

das schrien schon vor 2000 Jahren die alten Römer "o tempora, o mores!" (für Nicht-Lateiner: welche Zeiten, welche Sitten!). Es ist halt so: nichts ist beständiger als der Wandel!

Gruß
Jürgen
 
PS: beim Lesen kam mir auch der Gedanke, was wohl ein Victor Hasselblad oder AA zu eine Hasselblad Lunar oder Stellar gesagt hätten. Was haben sich die Zeiten doch geändert!
Vielleicht ist es ganz gut, daß die Größen der Photographie nicht mehr erlebt haben, wie ihre einfachen Werkzeuge, mit denen sie Meisterwerke schufen, zu Gimmicks verkommen sind...
Ich gebe zu, wenn ich finanziell unabhängig wäre, würde das ganze Digi-Geraffel nur noch für wenige spezielle Zwecke benutzt werden (alle Arten von Action- und Available Light Photographie) und mir käme eine komplette 11x14"-Ausrüstung samt passendem High End Scanner resp. Vergrößerer ins Haus: Die letzten Schönheiten der Erde im Bild festhalten, bevor alles den Bach runtergeht, entweder durch Rohstoff-Prospektion (z.B. ganz aktuell http://www.nationalgeographic.de/reportagen/ecuador-erdoel-oder-regenwald , aber auch ausufernde Schieferöl-, Kohle-, Eisen-, Bauxit- und Goldproduktion, die ganze Landstriche vernichten und das Leben dort vergiften, selbst bis in hochsensible, subarktische Gebiete), ausufernde Landwirtschaft (7,1 Milliarden Menschen: Aus für Borneos Urwälder samt dem Leben darin; Palmöl ist wichtiger, was scheren da aussterbende Orang Utans) oder hier bei uns Drehspargel en gros selbst an den schönsten Orten und wuchernde Braunkohlereviere. Auf jeden Fall wäre so ein Projekt der Mühe wert...

Ich glaube, ich klinge im Augenblick etwas depressiv, aber manchmal kommt man gerade als Photograph mit scharfem Blick auf die Umwelt in's Grübeln, ob unsere "Zivilisation" das alles wert ist und der Wunsch wächst, die Reste von Schönheit auf archivfestem Material festzuhalten, bevor alles weg ist, und nur noch per CGI rekonstruiert werden kann, womit wir dann wieder beim Thema EBV wären.

Gruß
Wolf
 
...

Ich glaube, ich klinge im Augenblick etwas depressiv, aber manchmal kommt man gerade als Photograph mit scharfem Blick auf die Umwelt in's Grübeln, ob unsere "Zivilisation" das alles wert ist und der Wunsch wächst, die Reste von Schönheit auf archivfestem Material festzuhalten, bevor alles weg ist, und nur noch per CGI rekonstruiert werden kann, womit wir dann wieder beim Thema EBV wären.

Gruß
Wolf

Ja, das klingt so. Die Zielsetzung kann ich zwar verstehen, nicht aber die Methode. Jede Zeit hat ihre Technik und Verfahren. Fotografie hing immer schon in viel stärkerem Maße von der Technik ab, als es andere Kunstformen waren. Alles Bestreben in Großformat zu arbeiten und zu dokumentieren wird zum reinen Selbstzweck, wenn das Endergebnis nicht die Massen erreicht und etwas bewirkt. AA erreichte seinen politischen Einfluss weil Prints, wie z.B. Moonrise over Hernandez, über 1 Millionen mal gedruckt wurden. Ihm und anderen ist es zu verdanken, dass ich hoffentlich in drei Wochen noch in Big Sur fotografieren kann und die Landschaft nicht zerstört wurde. Victor Hasselblad ging mit Prototypen zu AA und der nahm Einfluss auf die Kameraentwicklung. Victors Nachfahren müssen da was falsch verstanden haben.
Die heutige Zeit ist digital geworden, deshalb kann in einer reizüberfluteten Gesellschaft mit reinen Prints wenig erreicht werden. Ich glaube, man wird mehr bewirken können, wenn man die Möglichkeiten von Multimedia Shows nutzt. Sie wären das Transportmittel meiner Wahl, und deshalb würde ich auch nur noch digital arbeiten.

Gruß
Klaus
 
Die heutige Zeit ist digital geworden, deshalb kann in einer reizüberfluteten Gesellschaft mit reinen Prints wenig erreicht werden. Ich glaube, man wird mehr bewirken können, wenn man die Möglichkeiten von Multimedia Shows nutzt.

Da hast Du durchaus recht. Das Lesen von Büchern geht doch auch gefühlt auf ein Minimum zurück. Als ich klein war, erhielt noch jeder Haushalt im Mietshaus eine Zeitung. Heute bekomme ich die zwar auch noch. Gleichwohl geht der erste Blick zur Informationsbeschaffung ins Internet. Daher glaube ich auch, dass mit bewegten Bildern, Multimedia-Shows etc. in der Zukunft mehr Menschen erreicht werden können als mit Print-Produkten. So leid es mir selbst tut. Denn ich lese gern.
 
Daher glaube ich auch, dass mit bewegten Bildern, Multimedia-Shows etc. in der Zukunft mehr Menschen erreicht werden können als mit Print-Produkten. So leid es mir selbst tut. Denn ich lese gern.
Nichts, was ich schätze. Ich will kein hektisches Geflimmere vor den Augen (selbst Naturfilme werden ja zunehmend mit extrem kurzen Takes gestaltet; Ist der heutige Zuschauer unfähig, sich auf längere Szenen zu konzentrieren oder ist das ein Trend durch oberflächliches Aufmerksamkeitsheischen Quote zu machen?), sondern konzentriert in einem Bild "spazierengehen". So gesehen sind selbst nach einer Choreographie automatisch vorgeführte Überblendshows grenzwertig.
Will sagen, ich würde eine klassische Ausstellung eines guten Photographen jederzeit einer Multimediashow vorziehen, denn nur so kann man das Einzelbild wirklich würdigen, und da stehe ich dann auch mal 1/4 Stunde vor einem einzelnen Bild.
Lesen? Tagespresse lese ich im Web, aber ich käme nie auf den Gedanken, einen Roman in einem E-Reader oder gar am PC zu lesen. Das ist für mich einfach stillos und hat mit Entspannung nichts zu tun. Nicht umsonst stehen hier in Summe runde 5000 Bücher rum. Auch ein guter Bildband ist imho durch eine Web-Site o.ä. nicht zu ersetzen. Letztlich ist Lesen nämlich auch eine sinnliche Erfahtung und nicht nur ein "sich berieseln lassen"...

Gruß
Wolf
 
Will sagen, ich würde eine klassische Ausstellung eines guten Photographen jederzeit einer Multimediashow vorziehen, denn nur so kann man das Einzelbild wirklich würdigen, und da stehe ich dann auch mal 1/4 Stunde vor einem einzelnen Bild.

Ich komme gerne mit in die Ausstellung. Aber außer einigen Hobbyfotografen, den allgegenwärtigen schwarz gekleideten Kunstkennern und einigen alten Damen werden wir allein sein. Der Rest ist nebenan im Kino, vor der Glotze oder surft mit Smartphone.
 
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