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Darf man das? Ich oute mich...

südschwede

Bleibt öfters zum Abendessen
Moin Moin allerseits,

in der letzten Zeit hatten wir immer wieder mal Diskussionen über die Grenzen der Manipulation in der Fotografie - bis hin zu Kündigungen von Reportern wg. Manipulation an Fotos.
Ich gehöre ja zu den bekennenden Photoshoppern und versuche die Möglichkeiten der EBV zu nutzen wenn es hilft, meine angestrebte Bildwirkung zu vertiefen.

Ich betone ausdrücklich, dass das selbstverständlich nicht für dokumentarische Fotos gilt! Hier akzeptiere und unterstütze ich die strikte Haltung der Natur- und Reportagefotografen im Wesentlichen.
Die Einschränkung "im Wesentlichen" daher, dass ich durchaus auch mal eine Leitung, einen Stängel, oder anderes "störendes Beiwerk" auf einem Foto retuschiere, wenn es nach meinem Eindruck die Bildkomposition stört.
Auch an dieser Stelle noch einmal zur Unterstreichung: Ich bin Amateur und zeige solche Fotos nur hier im Forum, in unserem Fotoklub oder im privaten Umfeld und veröffentliche ansonsten überhaupt keine Bilder!

Darf man das?
Diese Frage habe ich mir jetzt wiederholt gestellt, als ich für diesen Beitrag folgendes Foto bearbeitet habe und dabei erstmals diese geniale "inhaltsbewahrende Skalierung" von CS5 ausprobiert und angewendet habe.
Gestempelt wurde auch noch. Hier handelt es sich also eindeutig um eine Manipulation.
Damit ihr euch ein Bild davon machen könnt, stelle ich euch hier zum Vergleich das ooc-JPEG-Original (natürlich nur verkleinert mit ACDSee und etwas nachgeschärft) und das bearbeitete Endergebnis nebeneinander dar:

Ricadi 110502nf_2191ooC.jpg
  • NIKON CORPORATION - NIKON D700
  • 70.0 mm
  • ƒ/11
  • 1/250 sec
  • Center-Weighted Average
  • Auto exposure
  • -0.3
  • ISO 320
Ricadi 110502nf_2191c1-hp.jpg
  • NIKON CORPORATION - NIKON D700
  • 24.0-70.0 mm f/2.8
  • 70.0 mm
  • ƒ/11
  • 1/250 sec
  • Center-Weighted Average
  • Auto exposure
  • -0.3
  • ISO 320


Mich würde eure Meinung dazu sehr interessieren!
Darf man das?

Beste Grüße,
Gerd
 
Ich bin Amateur und zeige solche Fotos nur hier im Forum, in unserem Fotoklub oder im privaten Umfeld und veröffentliche ansonsten überhaupt keine Bilder!

Darf man das?
Diese Frage habe ich mir jetzt wiederholt gestellt, als ich für diesen Beitrag folgendes Foto bearbeitet habe und dabei erstmals diese geniale "inhaltsbewahrende Skalierung" von CS5 ausprobiert und angewendet habe.
Gestempelt wurde auch noch. Hier handelt es sich also eindeutig um eine Manipulation.
Als Amateur darfst Du eh tun, was Dir Spaß macht. Was ist an diesem Bild großartig verändert? Nicht viel, soweit ich erkennen kann, ohne mit der Lupe ranzugehen. Entzerrt, geschnitten, bisserl Tonwerte und Lokalkontrast und unter dem Fenster die Wand beigeputzt... Das wäre bis auf den Putz sogar noch für bestimmte Arten der readaktionellen Photographie o.k., weil man's unter persönlicher Interpretation verbuchen könnte und so mit einer Fachkamera und steilem, hochgesättigtem Filmmaterial verwirklichen könnte. In der Werbung wird eh gemacht, was das Produkt besser verkauft.
Es ist ohnehin sehr schwierig, abzugrenzen, wo die Manipulation anfängt und wo sie aufhört. Ich selber arbeite im Wesentlichen ooC, statt EBV lieber mit dem Licht und optischen Filtern, aber selbst hier könnte man sagen, ich manipuliere. Denn mit Gradation, Sättigung und Belichtung, also alles an der Cam einstellbar, lassen sich Bildaussagen und Emotionen in einem weiten Bereich regelrecht justieren. So kannst du selbst ein Braunkohlekraftwerk lichtdurchflutet und freundlich so darstellen, daß Kohle als umweltfreundliches "gespeichertes Sonnenlicht" rüberkommt. Genausogut kann man aber auch ein düsteres, bedrohliches Szenario aufbauen, alles ohne auch nur einmal zur EBV gegriffen zu haben... Man muß nur das richtige Licht abwarten und natürlich mit ihm umgehen können...

Gruß
Wolf
 
Moin,

Was ist an diesem Bild großartig verändert? Nicht viel, soweit ich erkennen kann, ohne mit der Lupe ranzugehen. Entzerrt, geschnitten, bisserl Tonwerte und Lokalkontrast und unter dem Fenster die Wand beigeputzt...

Und: Abstand zwischen Fenster und Kabel rechts verkleinert. Ich vermute mal, das ist es, was er meinte. Ist mir auch erst nach längerem Suchen aufgefallen.

Es ist ohnehin sehr schwierig, abzugrenzen, wo die Manipulation anfängt und wo sie aufhört. Ich selber arbeite im Wesentlichen ooC, statt EBV lieber mit dem Licht und optischen Filtern, aber selbst hier könnte man sagen, ich manipuliere. Denn mit Gradation, Sättigung und Belichtung, also alles an der Cam einstellbar, lassen sich Bildaussagen und Emotionen in einem weiten Bereich regelrecht justieren.

Ich denke, soweit wird keiner ernsthaft gehen. Denn dann ist jedes Photo, egal, ob analog oder digital, eine Manipulation. Auch der Film sieht und zeigt nicht die Wirklichkeit, ebensowenig wie ein Sensor. Alles ist nur Interpretation von Informationen.


Grüße,

Heiner
 
Und: Abstand zwischen Fenster und Kabel rechts verkleinert. Ich vermute mal, das ist es, was er meinte. Ist mir auch erst nach längerem Suchen aufgefallen.
Jetzt, wo Du's sagst. Damit hatte ich gar nicht gerechnet, obwohl's das für GIMP auch gibt (liquid rescale)... In der dokumentierenden Photographie wäre das allerdings ein massiver Sündenfall. National Geographic hat das mal vor ewigen Zeiten einmal gemacht (und nie wieder), damit ein Motiv auf die Titelseite paßt (Das war, glaube ich, irgendeine Szene mit Pyramiden, Kamel, Sonne und so weiter und die war zu breit...). Wenn ich mich recht daran entsinne, sind damals dafür Köpfe gerollt...

Gruß
Wolf
 
Naja, bei NG fliegst Du raus, wenn Du ein paar kleine Flammen im Hintergrund ein wenig vergrößerst, ohne dass dies irgendwie störend wäre oder die Aussage des Bildes verändert hätte... Soll heißen: Manipulationen im dokumentarischen, berichtserstattenden Umfeld sind tabu. Umgekehrt scheint in Sachen Beauty alles erlaubt zu sein. Und im rein privaten Umfeld sowieso. Und wenn Dir Dein Bild so besser gefällt... warum nicht? Ganz im Gegenteil: dann muss die Frage lauten, warum darauf verzichten, wenn Dir es so besser gefällt??? Weil "man" es nicht macht?! Die Meinungen Anderer sind interessant und hilfreich, insbesondere wenn man danach fragt. Vermeintliche Dogmen sind dümmlich - im besten Falle albern. Aber immer verkehrt.

LG Robert
 
@all

Ich sage herzlichen Dank für eure Einschätzungen.
Ehrlich gesagt hatte ich nicht mit soviel Toleranz gerechnet, da ich hier ja tatsächlich die Geometrie eines im öffentlichen Raum stehenden Gebäudes verändert habe und nicht nur die Perspektive!

Aber das Entscheidende ist offensichtlich die Verwertung der Bilder!
Und da kann ich jetzt nicht nur etwas entspannter mit CS-Techniken experimentieren, sondern hier vielleicht auch ab und an mal was gucken lassen.

Beste Grüße,
Gerd
 
Bei mir wird auch "gecropt&nachgeschärft", bis mir die Bilder gefallen. Bei manchen Aufnahmen wird sogar etwas mehr gemacht um Akzente besser hervor zurufen unddie Bildaussage zu verschärfen. Aber ich muß ja nix verkaufen und vom Erlös der Bilder leben. Anders sieht es eben aus, wenn ich in der Reportage arbeite und hier dramaturgische Akzente mehr "herausarbeite" als sie in Wirklichkeit waren. Denn es sind Bilder von historischem Wert, wo die meisten Originale verloren gehen, wenn sie nachbearbeitet sind. Ich bin auch ehrlich, mir gefallen die nachcolorierten Filme überhaubt nicht, da da meist der Reiz verloren geht. Nicht umsonst erinnert man sich selbst in der Filmbranche der alten Mittel, bestes Beispiel der jüngsten Zeit "The Artist"...

Gruß, Stefan
 
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