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"Gestaltungsregeln"

hallo alle!
Als ich den Anfang diese threads las, dachte ich da könnte ich etwas lernen,
vor allem von Klaus.
Je weiter ich las, desto wütender wurde ich.
Offenbar gibt es da Leute, die sich so erhaben fühlen über die Anfänger (die hier um Hilfe bitten), dass man die Hilfsbereiten so verärgert, dass sie aufgeben.
DIES IST EINE SCHALLENDE VERBALE OHRFEIGE an die Herrschaften (Ihr wisst genau wen ich meine) die einem das Interresse/Lernbereitschaft vermiesen.
Ich wollte auch lernen und anderen helfen.

Tschüss an all die Anderen netten und hilfreichen Mitglieder
dasmeer
 
Hi,

wenn sich jemand die Mühe macht, in Ruhe alle Beiträge zu lesen UND DARÜBER MAL NACHZUDENKEN (!), dann kann man gaaaanz viel daraus lernen! :)

Ich weiß auch nicht, was einige erwarten ... viele "Regeln" wurden hier angesprochen und wenn man sich dann vielleicht mal die Mühe macht, auch das WWW zur Suche heranzuziehen, der wird derjenige soooo viel Info's finden, die er wohl gar nicht mehr zu seinen Lebzeiten alle durcharbeiten kann... Ja, lernen heißt auch arbeiten und nicht nur ein "Mache hier mal die Drittel-Regel und Du bekommst ein Top-Bild", am Besten noch mit "Hier ist mein Bild, macht ihr mal ...". Wer so etwas erwartet, der hat nichts begriffen ... :-(

... und egal, welche Kritik ich hier bekomme, ich lese sie, verarbeite sie ( = Müllkorb oder Nachdenken) und bleibe!

Gruß
Gerd
 
Wer so etwas erwartet, der hat nichts begriffen ... :-(

Ich kann nicht erkennen, dass irgendjemand hier in diesem Forum, in diesem Thread oder einem anderen, eine solche Haltung zeigt.

Grüße,

Heiner
 
...
Offenbar gibt es da Leute, die sich so erhaben fühlen über die Anfänger ...

Hallo Elmar,

als ich dies so las und auch mal an das Usertreffen denke - vielleicht sollte man das dann auch trennen in ein Erhabenen- und ein Stümpertreffen? :z04_Flucht:

Ich bin dann einer von denen: :z04_2171:

Ich kann nicht erkennen, dass irgendjemand hier in diesem Forum, in diesem Thread oder einem anderen, eine solche Haltung zeigt.

Hallo Heiner, ... andere erkennen das umso mehr.

Gruß
Jürgen
 
Vielleicht schreibe ich noch mal was über phi und die daraus resultierenden Proportionen. Stichwort: Goldener Schnitt, der mit Drittelregel und Linien im Bild wenig bis fast gar nichts zu tun hat. Ich habe nur im Moment keine Lust dazu.

Gruß
Klaus
 
Es ist nicht einfach das Wort „Regel“ zu umschiffen, wenn ich es verwende, dann nicht als Zwang oder Gesetzmäßigkeit, sondern im Sinne von Vorschlag, Ansatz oder Mechanismus.
Wir sprechen auch im Englischen von rule of thirds oder rule of fifths.

Ich möchte hier ein paar Anhaltspunkte aufzählen, die ich mir im Laufe der Zeit angelesen/angeeignet/ausprobiert habe, und die auch immer wieder bei den vielen Abhandlungen über Gestaltung auftauchen. Die Terminologie ist nicht immer gleich, und die Liste ist auch nicht vollständig.

a) Jedes Bild sollte einen Ankerpunkt haben. Man findet ihn, wenn man ein unbekanntes Bild für nur 1-3 Sekunden betrachtet – wo wandern die Augen hin? Das ist der Ankerpunkt, von wo aus sich die Augen das Bild erschließen. Vom Ankerpunkt aus sind alle anderen Bildelemente irgendwie mit unsichtbaren Bändern verbunden. Er ist für die Augen der Ausgangs- und Rückkehrpunkt eines Bildes.
b) Die Elemente eines Bildes sind räumlich verteilt, für die Verteilung haben sich bestimmte Muster als harmonisch oder unharmonisch herausgestellt. Die Drittelregelung kennen die meisten Fotografen, sie ist mehr eine Faustregel denn als Naturgesetz zu verstehen. Es ist der erste Ansatz, Ordnung herbeizuführen.
c) Elegantere und harmonischere Verhältnisse entstehen bei Aufteilungen, die nach der Zahl phi (1,618) erfolgen. Bekannt unter Goldener Schnitt, göttliche Teilung.
d) Ein Bild sollte ausbalanciert sein. Ordnet man dunklen und hellen Flächen Gewichte zu, so „wiegen“ dunkle Flächen mehr als helle, also für eine gute Balance sollte einer kleineren dunklen Fläche eine größere helle gegenüberstehen.
e) Ungerade Verhältnisse sind besser als gerade. Wir empfinden eine ungerade Anzahl von Elementen als harmonischer als eine gerade. Eins ist besser als zwei, drei ist besser als zwei oder vier, fünf ist besser als vier, usw. Weiter: ein Dreieck ist besser als ein Viereck. Eine Diagonale ist besser als eine Horizontale oder Vertikale.

Reicht das für das erste? Bitte diese Ansätze nicht als strenge Pflicht betrachten, weder treffen sie alle zusammen immer auf ein Bild zu, noch sind sie das alleinige Allheilmittel, aber wenn man sie ansatzweise bei der Gestaltung in die Überlegungen bewusst mit einbeziehen kann, kann das ein Weg sein, harmonischere Bilder zu bekommen.

Gruß
Klaus

Klaus hatte ja eine kleine Liste mit nützlichen Hinweisen für die Bildgestaltung gepostet. Vielleicht greifen wir das wieder auf und zeigen ein paar (Bild)Beispiele, wenn möglich, mit dem Schwerpunkt jeweils auf eine der o.g. "Regeln". Vielleicht ergänzen wir die Liste auch noch. Mir fallen dazu spontan solche Dinge ein wie
- Bildformat
- Farben
- Linien (sichtbare und unsichtbare)
- Perspektive
- Größenverhältnisse der wesentlichen Bildbestandteile
- scharfe und unscharfe Bildanteile
- Freistellen durch Schärfentiefe.

Bei allen Möglichkeiten und "Regeln" der Bildgestaltung ist (mir zumindest) wichtig, von der vom Fotografen beabsichtigten Bildaussage und der Bildwirkung auszugehen. Die Bildgestaltung sollte die Bildaussage/Bildwirkung unterstützen. Interessant wären also auch Beispiele, wie durch eine andere Bildgestaltung des eigentlich gleichen Motives die Bildaussage/Bildwirkung verändert werden (können).

Grüße
Andreas
 
Das Thema scheint wohl doch "ausgelutscht" zu sein. Na gut, dann lassen wir es eben.

Grüße
Andreas
 
Wieso ist das ausgelutscht? Fang halt an!

Viele Grüsse
Marc
 
....Fang halt an!

Viele Grüsse
Marc

So einer freundlichen Aufforderung kann ich ja nur mit Mühe widerstehen. Zuerst muss ich aber mal geeignetes Material suchen.
Vielleicht ist jemand anderes schneller...
Nachdem im Thema zuvor viel geschrieben, aber wenig gezeigt wurde, dachte ich 8 Tage nach meinem Vorschlag ohne Reaktionen, dass das Thema wohl nicht weiter aktiv bearbeitet wird.

Grüße
Andreas
 
doch doch, such dir ein Thema und mach einen Thread auf. Der "goldene Schnitt" ist noch zu haben. Der ist aber etwas "komplexer", denk ich.
 
Es ist gar nicht so einfach, sich aus den vielen Regeln/Empfehlungen eine auszusuchen, zu der man dann auch noch geeignetes Material hat. Zumal ich selbst den Anspruch habe, nicht nur ein Bild zu zeigen, sondern verschiedene Bearbeitungsvarianten des Rohmaterials. Ich tue mich sehr schwer, ein neues Thema aufzumachen, was sich vor allem auf diese eine ausgewählte Regel/Empfehlung konzentriert. Und loszuziehen, um neues "Anschauungsmaterial" zu holen, fehlt mir die konkrete Idee und die Zeit. Aber kneifen will ich ja auch nicht, wo doch der "Ball" bei mir liegt ;-)

Ich habe nach einem nicht allzu komplexen Motiv im Archiv gesucht, was sich in verschiedenen Varianten bearbeiten lassen würde. Die Bildidee sollte dabei grundsätzlich erhalten bleiben. Das Bild aus der Kamera, quasi "ooc", wie wir oft schreiben:

#0
ci_K5IM4351_0.jpg


Meine spontane Idee war, den einzelnen Baum irgendwie als Silhouette vor dem hübsch mit Wölkchen dekorierten Himmel abzulichten. Der Vordergrund war langweilig, die Zeichnung in den Wolken sollte aber gut erhalten bleiben. HDR oder sonstige Tricks waren nicht eingeplant (und wohl hier auch nicht notwendig). Es musste außerdem schnell gehen, die Gruppe wartete nicht. Zoom-Objektiv auf längste Brennweite (200 mm KB), leichte Unterbelichtung, "Schuss".

Am heimischen PC Bild in die EBV geladen, mit Rohmaterial zufrieden, aber Bildidee noch nicht optimal umgesetzt. So entstehen bei mir relativ viele Fotos. Also, was tun, um die Bildidee in ihrer beabsichtigten Wirkung zu steigern? Mein Mittel der Wahl war hier, einen einigermaßen optimalen (im Sinne der beabsichtigten Wirkung) Bildausschnitt zu finden, also über einerseits die Anordnung der bildwichtigen Teile und andererseits das Bildformat die Bildidee zu unterstreichen. Mögliche Varianten und meine (natürlich subjektive) Einschätzung dazu:

#1 Format 3:2 beibehalten
ci_K5IM4351_1.jpg


Unbedingt außermittige Platzierung des Baumes, aber meist angeschnittene Wolken. Baum ist bildbestimmend.

#2 Format gedreht auf 2:3
ci_K5IM4351_2.jpg


Baum ist noch mehr bildbestimmend, schon durch mittige Platzierung; Bildformat unterstützt Form des Baumes; Bildidee verlagert sich auf Baum

#3 Bildformat 1:1, sehr dominanter Baum
ci_K5IM4351_4.jpg


Baum wird zu dominant, außerdem unscharf; keine gute Idee

#4 Bildformat 1:1, "mehr Wolken, weniger Baum" als in #3 und #2
ci_K5IM4351_5.jpg


Baum und Wolken wirken "gleichberechtigt", trotz deutlich mehr Bildfläche für Wolken; außerdem kaum angeschnittene Wolken

#5 Bildformat 1:1, Baum außermittig
ci_K5IM4351_3.jpg


Eindruck, dass Wolken das Bild zu sehr dominieren; angeschnittene Wolken und Platzierung des Baumes sind keine gute Idee

#6 freies Bildformat, Bild oben und unten gekürzt
ci_K5IM4351_6.jpg


obwohl Baumsilhouette am linken Rand, wirkt der einzelne Baum nicht "einsam und verlassen"; eine (wie auch immer geartete) Beziehung des einzelnen Baumes zum Waldrand wird sichtbar; Wolken nehmen dem Bild etwas an Dramatik (schwarzer Waldrand, schwarzer Boden, schwarzer Einzelbaum); es wird eine gewisse Spannung im Bild aufgebaut

Hier könnte ich mein Fazit ziehen, obwohl natürlich viele, weitere Varianten des Bildes möglich wären.
Mir gefällt von der Umsetzung der ursprünglichen Bildidee (Baumsilhouette vor hübschen Wölkchen) her die #4 am besten.
Die #6 verändert die ursprüngliche Bildidee etwas, gefällt mir auch gut.

So, da, wo ich seit 3 Jahren die meisten Abende verbringe, ist es kurz nach 01:00 Uhr. Ich gehe jetzt schlafen.

Grüße
Andreas

PS: die sw-Variante war zwar auch vorbereitet, sollte aber nicht eingestellt werden. Sorry.
 

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  • ci_K5IM4351_7.jpg
    EXIF
    ci_K5IM4351_7.jpg
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Zuletzt bearbeitet:
So, "Fang halt an!" ist erledigt. Folgt jetzt "Dann mach halt weiter!" oder beteiligt sich noch irgendwer mit Bildbeispielen?

Grüße
Andreas
 
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