CI-Fotocommunity

Registriere Dich jetzt kostenlos!

Dadurch bekommst Du Zugang zu dem geschützten Mitgliederbereich, kannst beim Gebrauchtmarkt mitmachen und stellst nebenbei auch noch sicher, dass niemand Dir Deinen Wunsch-Usernamen wegschnappt.

MondPhotographie

tukan68

Mitglied
Ich möchte gerne den Mond fotographieren mit all seinen Flecken. Wie kriege ich das hin?

Ich weiss, dass trotz 500-Spiegeltele oder 80-400 Zoom der Mond nicht formatfüllend sein wird, aber mich interessiert es diesen nicht blos als helle scheibe auf papier zu bannen, sondern mit strukturen und schätten.

Versuche mit meiner Coolpix 4500 haben erfreuliche Resultate gebracht, aber ich kann die Belichtungsangaben nicht einfach auf meine F80 übertragen.

Spotmessung mit 1/60 Belichtungszeit auf Stativ natürlich brachte auch nicht das gewünschte Ergebnis.

Hat jemand Erfahrungen oder eine Idee?
 
Hallo Joel,

ich habe unlängst die selben ambitionen gehabt und auch ein einigermaßen vernünftiges ergebnis erzielt (was mich aber nicht von weiteren experimenten mit dem mond abhalten wird). ich habe es folgendermaßen gemacht. mit mittenbetonter Messung auf den Mond belichtet (und stativ, logo) weil ich da noch keine spotmessung zur verfügung hatte und natürlich eine belichtungsreihe gemacht. ich kann leider nicht sagen welches der bilder das beste ergebnis erzielt hat.
es wundert mich etwas dass die spotmessung nicht den gewünschten erfolg bringt, es kann sein dass der mond "zu weiß" ist und deshalb unterbelichtet wird, so wie es sich anhört hast du aber eher das problem dass durch die überstrahlungen die schatten und strukturen verloren gehen. dann fällt mir nur noch ein weiterer grund ein, hört sich erstmal doof an aber mir ist es auch passiert. ich weiß ja nicht wie du die bilder überprüft hast..ich hab mir natürlich erstmal abzüge angesehen und das kannst du selbstverständlich vergessen;-), das labor schnallt solche lichtverhältnisse natürlich nicht. erst beim blick auf das negativ und anschließendem scan am rechner habe ich gesehen dass doch richtig belichtet wurde, zumindest ein zwei bilder der reihen.

Gruß Daniel
 
Volltreffer!

Danke Daniel! Ich habe gleich mal das Negativ im Scanner gelegt und siehe da, sieht schon viel besser aus. Jetzt warte ich eine absolut klare Vollmondnacht ab, um mit meiner Ausrüstung nochmals den Mond auf Film zu bannen.

Viele Grüsse, Joël
 
> Hallo Joél, probiere mal Blende 8 und 1/60 sek als Belichtungskombination für den Mond. Nur bei dieser Zeit wird er noch als Scheibe, also rund, abgebildet. Verlängert man auf 1/30 sek wird er nicht mehr rund sondern bereits leicht elliptisch.

Horst
 
Hallo Joel,
hier meine Antwort, formatfüllend den Mond abzubilden - ist mindestens eine Brennweite von 1200mm erforderlich. Bende 2.8 bis max. 8.0 ist richtig - um die Kontrast und Remission ohne Reflexion neutral abzubilden.

Am besten geeignet, eine absolut klarer Himmel, ohne Smog - ohne Nebel.

Belichtungsreihen vornehmen in 1/2 blendstufen ca. 5 Bilder erforderlich.

Gruß Logos
 
Hallo Joel

Habe letztes Jahr im November die Mondfinsternis fotografiert. Hatte kurze Zeit zuvor die D100 gekauft und somit die vielen Möglichkeiten der digitalen Fotografie gleich ausgenutzt. Den Mond aufs Bild zu kriegen war für mich Übungssache und auch einfach, da ich das Bild gleich ansehen konnte und die nötigen Korrekturen gleich anwenden konnte. Den schönen Vollmond erhielt ich mit Blende 20 bei ISO 200 und einer Verschlusszeit von 1/80s. (Objektiv: Nikkor 80-400 mm VR). Wenn Dich das Ergebnis interessiert, hier der Link auf meine Page.

Gruss Marco

http://www.snap-shot.ch/mondfinsternis.htm
 
Gibt es eigentlich irgendwelche Adapter o. ä. um eine D100 an ein Teleskop zu setzen? Habe ein Bessar Spiegelteleskop und früher mal mit einem M42 Teil meine alte Minolta X-700 eingesetzt. War allerdings recht wackelig und die Ergebnisse nicht wirklich gut.
Harold
 
[Hallo Harold! Es handelt sich dabei um einen T2 Adapter mit Nikongewinde. Damit kannst Du alle Nikons an Dein Bresser anschließen. Es kommt jedoch auf die Brennweite Deines Teleskopes an, ob Du nachführen mußt oder ob es sich noch mit der Belichtungszeit ausgeht. Je länger die Brennweite, umso mehr Abweichung. Das Nachführen bei einem Newton gestaltet sich aber anders als bei einem Schmidt-Cassegrain (Spiegelshifting. Peter ]
 
Hallo Leute,

mich fasziniert der Mond auch. Deshalb hier mein Senf dazu.

Beide Bilder wurden aufgenommen mit

- Nikon D70 (Modus M)
- Sigma Reflex 600MF (feste Blende f/8)
- Soligor CD/7 2xKonverter (2 Blenden Lichtverlust)

Daraus resultiert ein Kleinbildäquivalent von etwa 1800mm
Abgleich auf automatisch / Vivid colors
Keine Schärfung oder Nachbehandlung, lediglich von 3000*2000 auf 600*400 heruntergerechnet.

Bild 1: 1/1000 sec ; ISO 1600 ; Blende f/8 (leichtes Rauschen sichtbar)

53607.jpg



Bild 2: 1/125 sec ; ISO 200 ; Blende f/8

53608.jpg



Selbst mit einem guten Stativ waren meine anderen Aufnahmen verwackelt. Diese hier wurden mittels separates Abstützen von Objektiv und Gehäuse etwas besser.

Ciao,
zwitsch
 
Hallo!
Der Mond ist ja ein sehr interessantes Motiv und für die meisten Leute der "Einstieg" in die Astrofotografie. Das es garnicht so einfach ist ein gut "gezeichneten" Mond zu fotografieren hat schon Altmeister Ansel Adams gemerkt. Ich habe hier mal eine Textpassage aus dem Buch "Anselm Adams - Meisterfotos" erschienen im Christianverlag (sehr empfehlenswerte Lektüre !)
Der Text behandelt diese Aufnahme:
65994.jpg


hier nochmal ein Ausschnitt des Mondes:
65995.jpg


und das ist ein Ausschnitt des im Buch dazu enthaltenen Textes:
Ich war immer mondsüchtig und habe viele Monde auf meinen Bildern - aber immer nur jeweils einen! Praktisch alle meine Mondaufnahmen aus früheren Jahren waren überbelichtet; einige zeichnen nur als weiße Scheibchen, die - nachbelichtet - einfach grau werden, ohne dabei Struktur zu gewinnen. Gleich als ich den S.E.I. Belichtungs-Photometer bekam, stellte ich fest, daß sein Meßwinkel von lA° mir erlaubte, die tatsächliche Helligkeit des Mondes ziemlich genau zu messen. Ich fand heraus, daß sie ungefähr 250 c/ft2 betrug - ein Wert, den das amerikanische Marine-Observatorium bestätigte.
Im Hinblick auf die durchschnittlichen Vordergrundwerte oder auch die einer fernen Landschaft plaziert man den Mond gewöhnlich ideal, wenn man ihn auf Zone VII legt1. Auf diese Weise bleiben die logischen Abstufungen einer spätabendlichen Beleuchtung auf Vordergrund oder Landschaft erhalten. Nach Einbruch der Dunkelheit ist der Mond natürlich das hellste Objekt; seine Belichtung kann auf Zone IV bis VIII gelegt werden, was erlaubt, seine Oberflächendetails nach Wunsch zu unterdrücken oder zu übertreiben. Bei Zone VIII oder höher läßt er wenig oder gar keine Zeichnung sichtbar werden.
An einem Winternachmittag ungefähr um 15.50 Uhr fuhr ich zufällig in Richtung des Ahwahnee-Hotels im Yosemite-Tal und sah, wie der Mond links vom Half Dome aufging. Der Himmel war klar, und die Schatten des späten Nachmittags kro¬chen langsam die 650 m hohe Steilwand des Dome hinauf. Das Bild zeigt die unvollendete Rundung des ungefähr dreiviertel vollen Mondes. Seine Helligkeit zusammen mit der Helligkeit der Atmo¬sphäre lag bei 400 c/ft2, wovon 150 c/ft2 auf die Atmosphäre entfielen. Man darf ja nicht vergessen, daß sich der Mond hinter der Atmosphäre befindet, deren Helligkeit also sein- er recht konstanten Helligkeit zuzurechnen ist.
Um Mond und Himmel zu trennen, benutzte ich ein strenges Orangefilter3, ein Zeiss Planglas-Filter für die Hasselblad. Es dämpfte den Tonwert des Himmels und ließ den Mond überzeugend scheinen. Das Filter minderte auch die Wirkung des bläulichen Streulichts in den Bergschatten um mindestens eine Zone, also einen Blendenwert. Die Helligkeit des Mondes legte ich auf Zone VII; die tatsächlich wirksamen Schattenwerte fielen zwischen Zone II und III. Soweit ich mich erinnere, war die Belichtung mit dem vierfachen Filterfaktor VA S bei Blende 11 auf Kodak Pan-atomic-X Rollfilm mit einer Empfindlichkeit von ASA 52. Das Objektiv war ein Zeiss Sonnar 250 mm.
Meine Hasselblad Kamera befand sich auf einem Stativ, und um Vibrationen zu mindern, löste ich den Spiegel vor dem Verschluß aus. Ich machte mehrere Aufnahmen - zwei davon mit dem 150-mm-Sonnar, doch der größere Bildwinkel erwies sich als bei weitem nicht so wirkungsvoll wie der des 250-mm-Objektivs. Meiner Bildvorstellung nach brauchte ich ein Hochformat, dessen Begrenzungen von Anfang an ziemlich genau bestimmt waren. Was viele nicht erkennen, ist die Tatsache, daß der Mond sich überraschend schnell fortbewegt und daß - beim Abbildungsmaßstab eines 250-mm-Objektivs in bezug auf das 6X6 cm Format - eine recht kurze Belichtungszeit nötig ist, diese Bewegung zu stoppen. Die Wiedergabegröße entsprach ungefähr der, die man bei der 8X10 in. Kamera mit einem Objektiv von 1000 mm Brennweite erzielt.
Von Anfang an wußte ich, daß die Entwicklung N plus 1 sein mußte. Die Kontrastwiedergabe wurde beim Vergrößern deutlich verstärkt - die sonnenbeschienenen Felsen zeigten bei der Messung 400 c/ft2 und sind so mit rechter Brillanz wiedergegeben; die Schatten dagegen wurden ein wenig vertieft. Von diesem Bild habe ich Vergrößerungen in den Formaten von 8 X10 in. bis 75 X100 cm angefertigt, und sowohl die Tonwerte als auch die Strukturwiedergabe halten sich bestens.

Soweit also der "Meister".
Zum Schluss noch ein Foto welches ich mit meiner 801 und einem 80-400 Tokina in Lappland kurz nach Sonnenaufgang (deshalb der blaue Himmel) gemacht habe (Belichtungsangaben habe ich dazu allerdings nicht mehr - auf alle Fälle habe ich Spotbelichtung gehabt).





65996.jpg


Gruß
Otto
 
Zurück
Oben