Moin,
wer kennt das nicht: man sieht eine schöne Szene, will diese ablichten und die Belichtung will einfach nicht gelingen. Es kommt nur Matsch raus, die Lichter brennen aus oder die Schatten saufen ab...
Die Ursache: der Kontrastumfang des Motivs ist einfach zu hoch, als das der Sensor der Kamera diesen vollumfänglich erfassen / aufzeichnen könnte. Ergo wird irgendwo abgeschnitten, die Schatten, die Lichter oder beides.
Auch wenn die modernen Sensoren einen ziemlich großen Dynamikumfang bieten, also einen großen Motiv-Kontrast meistern können, wird es - gerade z.B in der Landschaftsphotographie - immer wieder dazu kommen, dass der Sensor durch den Kontrastumfang des Motivs überfordert wird. Um es einfach zu sagen: die Bettdecke ist einfach zu kurz. Zieht man sie bis zum Hals, werden die Füße kalt. Bei warmen Füßen gibt's kalte Füße
Es gibt verschiedene Wege aus diesem Dilemma. Man kann z.B eine Belichtungsreihe erstellen um per EBV ein DRI/HDR-Bild zu kreieren. Oder man greift zu den sogenannten Grauverlaufsfiltern (ND-Grad), um einen Teil des Bildes während der Aufnahme abzudunkeln und somit den Kontrastumfang der Szene ein wenig "zusammenzupressen".
Mit dieser zweiten Möglichkeit möchte ich mich in diesem Tutorial beschäftigen.
Die Beispielbilder sind bewusst etwas überzogen, um den Sachverhalt besser darzustellen. Sicher hätte man beseere machen können, aber da ich dieses Tutorial schon sehr lange verspreche, müssen diese Spontan-Aufnahmen in einer eigentlich nicht wirklich filterfreundlichen Umgebung herhalten.
Obwohl die Kamera-Hersteller und auch entsprechende Tests den neuen Digitalkameras immer größere Dynamikumfänge bescheinigen, so sieht man in der Praxis unter Umständen doch oft alt aus, wenn der Kontrastumfang einer Szene über 7 Blendenstufen liegt. Meine Metsäne der Filter-Arbeit, haben selbst bei der Fuji S5 Pro (bekanntermaßen eine absolute Spitzen-Kamera was den Dynamikumfang angeht) zugesehen, einen Dynamikumfang von 5-7 Blendenstufen im folgenden Lichtwert) nicht zu überschreiten. Warum nichgt das Maximum reinballern? Ganz einfach: durch bewusste Reduzierung des Dynamikumfangs auf ein gewisses Maß erhält man schönere Tonwert-Nuancierungen. Prügelt man den Sensor an die Grenze seiner Leistungsfähigkeit, dann muss man auch Abstriche hinnehmen. Eine Einschätzung, die ich teile...
So, nun legen wir aber los. Das Ausgangsproblem: ich möchte ein Photo machen und mit Mehrfeld oder Mittenbetonter Integralmessung kommt nur eines raus: Nichts halbes und nichts Ganzen, oder kurz gesagt Matsch:
wer kennt das nicht: man sieht eine schöne Szene, will diese ablichten und die Belichtung will einfach nicht gelingen. Es kommt nur Matsch raus, die Lichter brennen aus oder die Schatten saufen ab...
Die Ursache: der Kontrastumfang des Motivs ist einfach zu hoch, als das der Sensor der Kamera diesen vollumfänglich erfassen / aufzeichnen könnte. Ergo wird irgendwo abgeschnitten, die Schatten, die Lichter oder beides.
Auch wenn die modernen Sensoren einen ziemlich großen Dynamikumfang bieten, also einen großen Motiv-Kontrast meistern können, wird es - gerade z.B in der Landschaftsphotographie - immer wieder dazu kommen, dass der Sensor durch den Kontrastumfang des Motivs überfordert wird. Um es einfach zu sagen: die Bettdecke ist einfach zu kurz. Zieht man sie bis zum Hals, werden die Füße kalt. Bei warmen Füßen gibt's kalte Füße
Es gibt verschiedene Wege aus diesem Dilemma. Man kann z.B eine Belichtungsreihe erstellen um per EBV ein DRI/HDR-Bild zu kreieren. Oder man greift zu den sogenannten Grauverlaufsfiltern (ND-Grad), um einen Teil des Bildes während der Aufnahme abzudunkeln und somit den Kontrastumfang der Szene ein wenig "zusammenzupressen".
Mit dieser zweiten Möglichkeit möchte ich mich in diesem Tutorial beschäftigen.
Die Beispielbilder sind bewusst etwas überzogen, um den Sachverhalt besser darzustellen. Sicher hätte man beseere machen können, aber da ich dieses Tutorial schon sehr lange verspreche, müssen diese Spontan-Aufnahmen in einer eigentlich nicht wirklich filterfreundlichen Umgebung herhalten.
Obwohl die Kamera-Hersteller und auch entsprechende Tests den neuen Digitalkameras immer größere Dynamikumfänge bescheinigen, so sieht man in der Praxis unter Umständen doch oft alt aus, wenn der Kontrastumfang einer Szene über 7 Blendenstufen liegt. Meine Metsäne der Filter-Arbeit, haben selbst bei der Fuji S5 Pro (bekanntermaßen eine absolute Spitzen-Kamera was den Dynamikumfang angeht) zugesehen, einen Dynamikumfang von 5-7 Blendenstufen im folgenden Lichtwert) nicht zu überschreiten. Warum nichgt das Maximum reinballern? Ganz einfach: durch bewusste Reduzierung des Dynamikumfangs auf ein gewisses Maß erhält man schönere Tonwert-Nuancierungen. Prügelt man den Sensor an die Grenze seiner Leistungsfähigkeit, dann muss man auch Abstriche hinnehmen. Eine Einschätzung, die ich teile...
So, nun legen wir aber los. Das Ausgangsproblem: ich möchte ein Photo machen und mit Mehrfeld oder Mittenbetonter Integralmessung kommt nur eines raus: Nichts halbes und nichts Ganzen, oder kurz gesagt Matsch:
- PENTAX - PENTAX K-5
- Sigma or Tamron Lens
- 10.0 mm
- ƒ/11
- 1/80 sec
- Center-Weighted Average
- Auto exposure
- ISO 100
Die Lichter überstrahlen gnadenlos, die tiefen Schatten saufen gnadenlos ab - der Sensor ist überfordert.
nun gibt es Grauverlaufsfilter in unterschiedlichen Stärken. Man kann den hellen Motivbereich also unterschiedlich stark an den dunklen anpassen. Mir bekannt sind zumindest schonmal Filter mit den Stärken 0,3-1,5. Ein Filter der Stärke 0,3 dunkelt um 1 Lichtwert ab, 1,5 blendet um 5 Lichtwerte ab.
Also:
GND 0,3 = 1 Lichtwert
GND 0,6 = 2 Lichtwerte
GND 0,9 = 3 Lichtwerte
GND 1,2 = 4 Lichtwerte
GND 1,5 = 5 Lichtwerte
Woher weiß ich aber, welchen Filter ich nun verwenden soll? Natürlich kann ich einfach ausprobieren, laufe damit aber Gefahr, das beste Licht zu verpassen; also gilt es den Kontrastumfang der Szene einzumessen und dann den richtigen Filter auszuwählen.
Dazu stellen wir den Belichtungsmesser unserer Kamera auf Spot. ISO und Blende werden vorgegeben und über den gesamten Vorgang nicht verändert! Im Beispiel iso 100, f11:
Nun wird der hellste Punkt im Bild angemessen, in unserem Beispiel ein Stelle am Himmel:
Das Ergebnis der Messung: 1/1250 Sekunde. Diese Zeit bräuchte man also, um die hellste Stelle im Bild sauber zu belichten und wie im Bild dargestellt, den Himmel (im Beispiel bewusst übertrieben) korrekt darzustellen.
Diesen Wert merken wir uns und machen eine zweite Spot-Messung, auf den dunkelsten Schatten:
Siehe da, schöner Vordergrund, aber der Himmel ist Murks. Das Ergebniss der Messung: 1/5 Sekunde.
Nun gehts ans Lichtwert zählen:
1/5 Sekunde
1/10 Sek. = 1 LW
1/20 Sek. = 2 LW
1/40 Sek. = 3 LW
1/80 Sek. = 4 LW
1/160 Sek. = 5 LW
1/320 Sek. = 6 LW
1/640 Sek = 7 LW
1/1250 Sek = 8 LW
Der Kontrastumfang der Szene beträgt also 8 Lichtwerte. Zwar sagen uns die Datenblätter und Tests, dass die problemlos vom Sensor bewätligt werden kann, die Realtität sieht aber leider anders aus, wie unser Beispiel zeigt.
Nun habe ich für mich beispielhaft entschieden, dass ich meinem Sensor lediglich 5 Blendenstufen zumuten möchte (wir arbeiten ja mit einem übertriebenen Beispiel). Ich muss also die Lichter um 3 Lichtwerte abdunkeln, um auf den gewünschten Motivkontrast zu kommen.
Der GND 0,9 reduziert um 9 LW, also nehmen wir den doch einfach. Filter in den Halter gesteckt, ausgerichtet, Beli wieder auf Mehrfeld / Mittenbetont und Schuss...
Das Ergebnis kann dann so aussehen:
Natürlich habe ich im Ergebnis-RAW noch ein bißchen mit Lightroom gespielt. Ein bißchen Gradation, ein bißchen Tiefen und Lichter. Am Ende aber sehr wenig Arbeit und wenig Zeit am Rechner.
Ist nicht jedermanns Ding und in Zeiten der immer weiter wachsenen Möglichkeiten der EBV sicher altbacken und etwas schrullig, aber mir macht es Spaß und mir gefallen meine Ergebnisse in geeigneten Situationen deutlich besser, als EBV-Kram.
Hier noch ein paar Beispiele für Ergebnisse:
- PENTAX - PENTAX K-5
- Sigma or Tamron Lens
- 10.0 mm
- ƒ/16
- 277 sec
- Pattern
- Manual exposure
- ISO 100
- PENTAX - PENTAX K-5
- Sigma or Tamron Lens
- 17.0 mm
- ƒ/22
- 20 sec
- Pattern
- Manual exposure
- 1
- ISO 100
Ich hoffe, dieses Kurz-Tutorial ist verständlich und für den ein oder anderen interessant. Mir macht das Gefilter irre Spaß, vielleicht habe ich ja bei dem ein oder anderen ein bißchen Neugier geweckt.
Bei Fragen natürlich immer gern!
VG und viel Spaß beim Filtern!
Jan