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Manuelle Belichtungsautomatik für Digibs

olympikon

Läuft öfters hier vorbei
Hallo Leute,
gerade wurde ich von diesem Thread http://www.nikoninfo.de/discus/messages/6/97084.html inspiriert, eine neue Frage in den Internet-Raum zu stellen:
Dunkelsten Punkt anvisieren - Knopf drücken, dann auf hellsten Punkt zielen - Knopf drücken; und Schwuppdiwup stellt sich die Belichtung nach Lichtwert ein. Braucht man nur noch Zeit oder Blendenrad zu betätigen - und fertig ist das optimal belichtete Bild.

Lichtwerteinstellung mit anschließender Blenden/Zeitenwahl, je nachdem ob Bewegungs- oder Schärfenkontrolle angesagt war, hatten schon die ollen Contaxen aus den 60igern mit Selenbelichtungsmesser.

Aber mit Histogrammfunktion bei den Digis geht's ja auch einigermaßen. Man braucht nur einige Probeschüsse.

Gruß
Matthias
 
Hmm, wäre diese Funktion wirklich so eine Bereicherung zu den ganzen anderen Belichtungsfunktionen, die man zur Verfügung hat? Stell Deine Kamera auf Zeitautomatik, halte auf den hellsten Punkt und lese die Zeit ab, halte auf den dunkelsten Punkt, lese die Zeit ab und treffe Dich in der Mitte und betätige im manuellen Modus das Zeitenrädchen (naja, ist ja heutzutage kein Rädchen mehr...).
Oder das Gleiche mit Blendenautomatik. Bei beiden Vorgehensweisen hast Du Dir sogar das Knöpfchendrücken gespart, weil Du die Werte einfach nur ablesen brauchst.
Es gibt viele Wege zum optimal belichteten Bild zu kommen und meiner Meinung nach hat man mit den heutigen Kameras mehr Möglichkeiten dafür, als man i.d.R. nutzt. Ich messe bei schwierigeren Lichtverhältnissen einfach kurz mit Spotmessung eine entsprechende Fläche oder die Graukarte an und halte den Wert mit dem der Belichtungsspeichertaste...das war's. Da wäre mir das Anmessen von mehreren Punkten und manuellem Einstellen von Zeit und Blende viel zu umständlich...

Gruß
Heiko
 
...diese Punktemessung wird doch im Grunde von der Belichtungsautomatik schon gemacht. Die kann aber nicht entscheiden ob sie auf die hellen opder die dunklen Stellen belichten soll! Hier spielt der KONTRASTUMFANG doch die entscheidende Rolle. Messen kann ich viel - nur der Film/chip ist nicht fähig den vollen Kontrastumfang abzubilden; das ist doch das Problem - nicht die Messung!

Wenn schon zwei Tasten, dann eine für "auf die hellen Stellen belichten" und eine für "auf die dunklen Stellen belichten" ;)

Die angesprochene Lichtwerteinstellung verwende ich übrigens sehr gerne! Was ich aber immer noch vermisse, ist die Möglichkeit bei der D200 im manuellen Modus die Lichtwerte zu "shiften"! (bei gedrückter AEL-Taste andere Wertepaare bei gleichem Lichtwert einzustellen)

Ich verstehe nicht, dass so eine grundlegende Funktion einfach nicht verfügbar ist! Das ärgert mich schon seit ich die D200 habe. Ich hoffe beim nächsten Softwareupdate wird diese Funktion für den manuellen Modus freigeschaltet!

Gruß
Armin
 
Bis dahin komme ich gut damit zurecht, dass ich - mit Spotmessung auf dem kleinsten Messpunkt - irgendwo eine Stelle anmesse, die mir für die "Lieferung" des gewünschten Lichtwertes die richtige Helligkeit zu haben scheint. Eine solche Stelle finde ich bei Landschaftsaufnahmen und auch bei Makroaufnahmen fast immer, sie muß ja auch nicht im Bereich des vorgesehenen Bildausschnitts liegen.

Sofern es sich nicht um Schnappschüsse, Sportfotografie oder ähnliches handelt, kann ich, wenn ich mir das Ergebnis auf dem Display kurz anschaue, die Aufnahme mit einem etwas veränderten Wert wiederholen.

Ich glaube, dass das schneller geht als das Speichern zweier Werte. Das sollte man annäherungsweise auch mit Matrixmessung erreichen können, wenn auch natürlich nicht so gezielt.

Es ist allerdings eine Sache der Übung. Da ich es so mit meiner Canon A1 gut 25 Jahre gemacht habe, komme ich diesbezüglich mit meiner D70 gut zurecht. Bei der A1 kann ich mit Hilfe der Abblendtaste dann aber gleichzeitig die Tiefenschärfe kontrollieren und mit der Blende am Drehrad passend einstellen. Mit dem Sucher der D70 gelingt mir das leider nur in ausnahmsweise günstigen Fällen.

Im Grundsatz stimme ich mit Heiko und Armin völlig überein.

Grüße, Heinz
 
...oder in Stellung manuell den Lichtwert fixieren und dann nach Belieben das Zeiten- oder Blendenrädchen drehen, OHNE daß sich LW vertellt (=shiften). Das wärs doch - oder?
Gute Idee mit der Matrixmessung - leider funktioniert es bei meiner Kamera nicht so gut. Es gibt oft überbelichtete Stellen.

Klar, auf "Manuell" kann man viel ablesen und Schlüsse daraus ziehen, aber dabei könnte mir eine moderne Kamera doch helfen!

Kontrastumfang: genau das ist es! Mein ausgedienter AGFA-Scanner (es gibt keine Treiber für XP) scannte mit 12Bit/Farbkanal - und komprimierte das (mit meiner Gradationskurve) auf die üblichen 24Bits.

Graukarte misst nur den Grauwert - vor Überbelichtung ist man nicht sicher.
Besser wäre es schon, auf Hi oder Lo zu belichten, wie es Redscan beschrieb, oder.

im Moment kenne ich nur die Histogrammfunktion um Über-/Unterbelichtung zu beurteilen.

Gruß Matthias
 
Ich weiß zwar nicht sicher ob die Frage lautet, ob eine solche Art der Belichtungsmessung gut ist, aber ich diese "Methode" ist nicht wirklich neu.
Eine der grundlegenden Punkte im "Zonensystem" (Stichwort: Ansel Adams) ist das Ausmessen des Motivkontrastumfanges mittels Spotbelichtungsmesser, also genau das, was du hier andeutest.

Siehe Wikipedia

und http://available-light.kocznar.com/praxis/zonensystem.htm

Wichtig ist es imho auch heute noch genau zu wissen, wo die Grenzen der Abbildungsmögklichkeiten liegen. Heute im digitalem Zeitalter ist es nur einfacher zu Handhaben. Man muß noch nicht einmal mehr die Zusammenhänge bergreifen (oder sich vorher Gedanken machen).
Ein paar mal auf den Auslöser tippen, sehen wie die Tonwertkurve aussieht und das wars. Ist nur schade, daß das Wissen um den Zusammenhang zwischen Motivkontrast und Bildkontrast bei den meisten nicht mehr vorhanden ist, bzw. ignoriert wird.

Oliver
 
ja Oliver - genau so ist es!

Die Matrix-Messung kann so viele Punkte anmessen wie sie will, an dem zu hohen Kontrastumfang ändert die Messung gar nichts. Da muß der Fotograf entscheiden wo der Belichtungsschwerpunkt liegen soll.

In solchen Situationen arbeite ich dann meistens im manuellen Modus mit Spotmessung. Es reicht dann eigentlich eine gut ausgewählte Referenzfläche (möglichst 18% grau) um den richtigen LW einzustellen. Zur Ermittlung des Kontrastumfangs hatte ich an meiner Minolta 9xi eine Balkenanzeige im Sucher; damit konnte ich das Bild abtasten und den Kontrastumfang direkt ablesen - diese Funktion vermisse ich ich an der D200 ;(

Ein Dia-Film verarbeitet 5-6 LW; für anschliessenden Druck ist das aber schon zu viel, hier sollte man wohl besser nicht über 4 gehen. Welchen Kontrastumfang haben eigentlich die heute in den Digi-SLRs verwendeten CCD-chips? weiß das jemand?

Ach ja - noch eins dazu. Landschaftsaufnahme mit sehr viel grün - Hier produziert die Matrixmessung in der Regel eine satte Überbelichtung! Das wäre wohl auch so, wenn die doppelt so viele Messpunkte hätte. Warum ist das so? - weil alle Belichtungsmesser auf die Reflexion von 18% grau Flächen ausgelegt sind. Das Grün der Pflanzen liegt aber so ca 0,5 bis 1 LW unterhalb von grün. Also wird falsch belichtet. Für Abhilfe kann man hier nur sorgen, wenn der Belichtungsmesser auch Farben erkennen könnte, das wäre ein echter Fortschritt! Aber bis es soweit ist, hilft die Graukarte oder das Wissen einfach etwas knapper zu belichten...

Gruß
Armin
 
Hallo zusammen,
ich dachte schon das Wort "Motivkontrast" ist in Vergessenheit geraten. Ebenso "Kontrastumfang". Aber es gibt es noch!

Von Gossen gibt es ein Buch, das zwar sämtliche Gossen Belichtungsmesser vorstellt, aber eben auch ganz gut diese Zusammenhänge erklärt. Auch das Thema Farbtemperatur wird angesprochen. Damit habe ich einiges gelernt. Zieht man die Werbung für Gossen Produkte ab, bleibt ein gutes Sachbuch übrig.

Neben der Motivsuche ist Fotografie, rein technisch gesehen, doch nichts anderes als die Kunst einen viel zu großen Kontrastumfang auf ein für den Film oder DigiChip verträgliches Maß zu reduzieren. Und hier schließt sich der Kreis vom alt bekannten Zonensystem zu modernen DRI Aufnahmen.

Michael
 
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Matthias Jung schrieb:
"Graukarte misst nur den Grauwert - vor Überbelichtung ist man nicht sicher. Besser wäre es schon, auf Hi oder Lo zu belichten, wie es Redscan beschrieb"...
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Tips zur Verwendung einer Graukarte:
http://www.photo-tipps.de/graukarte/g_karte.htm

Die Graukarte gibt Dir genau den Belichtungswert, der notwendig ist, um alle Bildbereiche korrekt belichtet zu bekommen. Weiße Objekte werden weiß und schwarze werden schwarz wiedergegeben. Ist der Dynamikunfang des Chips zu klein und es kommt zu ausgefressenen Lichtern oder abgesoffenen Tiefen (was bei Digitalkammeras ja eines der Hauptprobleme ist), helfen auch andere Messmethoden nichts. Man kann zwar zugunsten der einen Richttung korrigieren, aber man wird dann noch größere Verluste bei der Wiedergabe im gegengesetzten Helligkeitsbereich haben, als wenn maneinen Mittelwert nimmt.

Armin meinte nicht auf High ODER Lo zu belichten, sondern auf beide Stellen und daraus den Belichtungswert zu ermitteln.
Bei Messung ausschleißlich auf die hellen oder die dunklen Bereiche, wirst Du fast immer ein so unausgewogenes Belichtungsverhältnis bekommen, dass die anderen Bildbereiche unwiederbringlich unter/überbelichtet sind, da der Chip diesen Kontrastumfang nicht wiedergeben kann. Außerdem werden weiße Objekte grau (die bekannten graudunklen Schneebilder...) und schwarze Objekte auch, weil der Belichtungsmesser eben auf den neutralgrauen Wert geeicht ist.

Um mit einer einzigen punktuellen Messung gute Ergebnisse zu bekommen, muss man eine möglichst neutralgraue Fläche oder eben eine Graukarte anmessen.

Das Problem ist, dass der Chip in sehr vielen Fällen nicht in der Lage ist, den gesamten Motivkontrast zu verarbeiten. Mit DRI, RAW-DRI, Grauverlauffiltern, Aufhellblitz, Reflektoren usw. hat man evtl. die Möglichkeit dem entgegenzuwirken.

Dass das ganze Thema recht weitreichend sein kann weiß jeder, der die Bücher zum Zonensystem von Ansel Adams gelesen hat und man kann die Gedanken auch sehr gut auf das digitale Medium übertragen.

Gruß
Heiko
 
Hallo Armin,

Ich ziele auch mit Spot auf einen Punkt, der mir am "neutralsten" vorkommt, speichere den Wert ab und messe im Anschluss alle kritischen Punkte nach. Dann sehe ich im Sucher meiner D100 die Abweichung zum gespeicherten Wert, ist das bei der D200 anders?

Und zur Belichtungsmessung: Nikon verwendet doch einen Farb-Belichtungsmesser, oder habe ich da etwas falsch mitbekommen? In meiner D100 ist noch ein alter "Grauwert"-Beli drin, aber in allen aktuellen Modellen sind Farb-Belis drin.

Ciao Matthias
 
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