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Traue keinem Bild...

AW Wolf

Wobei man sagen muß, daß gestellte (aber nicht als solche gekennzeichnete) Szenen bei einer seriösen Agentur zur sofortigen Entlassung wegen Manipulation führen würden...
...wenn's denn rauskommt... :rolleyes:

Gruß
Wolf

Hallo Wolf,

das man mit diesen Medien auch manipulieren kann ist klar, aber diese Seiten öffnen einem dann doch noch mal die Augen wie einfach man in eine Meinungsrichtung gelenkt werden kann. Erschreckend....

Wie heißt es so schön... man muss immer beiden Seiten kennen um sich eine Meinung zu bilden.... sagte schon mein Vater immer. *g*

Micha
 
das man mit diesen Medien auch manipulieren kann ist klar, aber diese Seiten öffnen einem dann doch noch mal die Augen wie einfach man in eine Meinungsrichtung gelenkt werden kann. Erschreckend....
Erschreckend...? Nein, im Grunde offensichtlich für jeden, der sich etwas mehr mit Photographie befaßt. Wenn man sein Handwerk beherrscht, kann man den Betrachter im Grunde beliebig "programmieren"...
Ich kann Dir ein Braunkohlekraftwerk so darstellen, daß es "gespeicherte Sonnenenergie" wieder freisetzt und als lebens- und umweltfreundlich rüberkommt, aber auch als die letzte Dreckschleuder, die einem die Luft zum Atmen nimmt. Es ist alles nur eine Frage von:

  • Brennweite
  • Blende
  • Standort und damit Perspektive
  • Lichtrichtung
  • Uhrzeit
  • Lichtcharakter
  • Wetter (Wolken z.B.)
  • und ein paar Jahren Erfahrung, das zu einem Bild zusammenzufassen
und das alles ohne ein einziges Detail im Objektraum zu verändern, verschieben oder sonst was. Nimmt man letzteres noch dazu (der ausgebrannte Müll-Container mit dem Schleuder-bewaffneten Jugendlichen, kannst Du photographisch regelrechte Märchen erzählen...
Es liegt nur am Berufsethos des Photographen und der Seriösität der Agentur, was gemacht wird, wobei ich die Erzeugung von intensiver Stimmung ohne physische Manipulation nicht nur für legitim halte, sondern für die unabdingbare Handschrift einen guten Photographen, im Grunde also alles, was ooC oder mit zurückhaltender RAW-Bearbeitung (wofür in der Tagespresse eh keine Zeit ist) geht. Letztlich geht es auch darum, Bilder zu verkaufen, und wer langweilige, nichtssagende Bilder liefert, ist ganz schnell raus aus dem Metier. Das ganze ist also eine Gratwanderung zwischen Wahrheitsfindung und gesundem, kommerziellem und künstlerischem Denken...

Gruß
Wolf
 
Moin,

naja, so wirklich weltbewegend sind diese Berichte nicht,

Der Effekt ist erschreckend: Lediglich die Wahl eines anderen Ausschnitts, eines anderen Blickwinkels lässt dramatische Szenen plötzlich harmlos wirken.

Das ist eine Binsenweisheit, die in jedem Anfängerbuch über Bildgestaltung steht. Das sehe ich auch nicht als problematisch an. Damit umzugehen, gehört zur ganz normalen Medienkompetenz der Leser oder Zuschauer.

Grüße,

Heiner
 
Damit umzugehen, gehört zur ganz normalen Medienkompetenz der Leser oder Zuschauer.
Welche Medienkompetenz??? Die der Leute, die DSDS, Supernanni, Gerichtsshows und Arztschnulzen für Reality nehmen? Die Leute, die Boulevard-Blätter als der Weisheit letztern Schluß betrachten?
Ich hab die Erfahrung gemacht, daß die meisten Leute glauben, was sie in den Medien sehen, ohne zu hinterfragen, inwieweit das alles real ist...
Ich denke, den Maßstab hier aus dem Forum, wo sich alle mehr oder minder intensiv mit Photographie befassen, darf man nicht anlegen...

"Mundus vult decipi, ergo decipiatur."
Sebastian Brant

Das gilt auch für die Medien...

Gruß
Wolf
 
Moin,

Welche Medienkompetenz???

Naja, ich habe nicht behauptet, dass alle Zuschauer tatsächlich über Medienkompetenz verfügen. Ich habe nur gesagt, dass solche Aspekte wie der Einfluß des Ausschnitts oder Zeitpunktes eines Bildes Auswirkung auf dessen Wirkung hat, für mich zu den Grundkompetenzen eines (aufgeklärten) Menschen gehören.

Dass die Zahl der aufgeklärten Menschen in unserer Gesellschaft recht überschaubar ist, und gefühlt auch noch abnimmt, ist ein anderes Problem. Ein Stück weit wächst damit den Medien natürlich eine größere Verantwortung inkl. gegenseitiger Kontrolle zu. Meine Befürchtung ist allerdings, dass diejenigen, die es am meisten nötig hätten, weder die Zeit lesen, noch in der Lage sind, einen solchen Artikel tatsächlich zu verstehen und dessen Kernaussage in Zukunft berücksichtigen.

Wir müssen wohl fürs erste damit leben, dass ein nennenswerter Teil unserer Gesellschaft schlicht zu faul und zu einfältig ist für eine kritische und aufgeklärte Teilhabe an der Gesellschaft.

Grüße,

Heiner
 
Ich habe nur gesagt, dass solche Aspekte wie der Einfluß des Ausschnitts oder Zeitpunktes eines Bildes Auswirkung auf dessen Wirkung hat, für mich zu den Grundkompetenzen eines (aufgeklärten) Menschen gehören.
...
Wir müssen wohl fürs erste damit leben, dass ein nennenswerter Teil unserer Gesellschaft schlicht zu faul und zu einfältig ist für eine kritische und aufgeklärte Teilhabe an der Gesellschaft.
Aah, im Sinne einer Forderung... Da sind wir uns wohl einig und bei der Bewertung des Status quo wohl auch...

Gruß
Wolf
 
Genial, Heiner wie du es wieder einmal auf den Punkt bringst.
Dem ist nichts hinzu zu fügen ....

Gruß, Stefan
 
Ich hab die Erfahrung gemacht, daß die meisten Leute glauben, was sie in den Medien sehen, ohne zu hinterfragen, inwieweit das alles real ist...
Ich denke, den Maßstab hier aus dem Forum, wo sich alle mehr oder minder intensiv mit Photographie befassen, darf man nicht anlegen...

"Mundus vult decipi, ergo decipiatur."
Sebastian Brant

Das gilt auch für die Medien...

Gruß
Wolf

....nicht weil sie es einmal sehen, sondern es wird gefährlich wenn sie es dauernd sehen, denn dann wird die Psyche des Konsumenten in die gewollte Richtung gesteuert. Nach dem Motto soviel "Lüge" gibt es doch gar nicht, da muss was wahres dran sein.
Die Gefährlichkeit liegt in der dauerhaften Wiederholung.

Gruß Ron
 
....denn dann wird die Psyche des Konsumenten in die gewollte Richtung gesteuert.
Was glaubst Du wohl, warum ich nicht nur deutsche Presse (primär "FAZ", aber auch "Zeit") lese und die "öffentlich-rechtlichen" mit äußerstem Argwohn betrachte? Wenn ich objektiv informiert sein, will lese ich NZZ, Aftenposten, Al Jazeera (die machen richtig guten Journalismus und hinterfragen kritisch nachbohrend!)... Die Unterschiede zur "politisch korrekten", deutschen Berichterstattung sind manchmal erstaunlich und erschreckend...

Gruß
Wolf
 
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