Hallo,
mein "canon" -
Hallo,
mein "canon" - Lebenskauf war etwas anders als die meisten hier geschilderten:
Fotografisch gestartet mit Vaters Voigtländer Vito II, Zeiss Ikon Belichtungsmesser und Metz Blitzgerät faszinierte mich die Canon A-1 als erster Kamera mit Zeit-, Blenden- und Vollautomatik. Mein Fotohändler riet mir damals zu Nikon FE oder FG, aber ich war zu sehr von der A-1 überzeugt.
Über Jahre wurden immer mehr Objektive gekauft, bis folgendes vorhanden war:
FD 2,0-24, TS 2,8-35, FD 1,2-50L, FD 1,2-85L, FD 2,5-135SC, FD 4,0-300L, R 8,0-500, Tokina Zoom 3,5-4,5-35-200 dazu Blitz T 299, Kenko-Konverter 2x, Hama Balgengerät mit Dia-Dupliziereinrichtung, viele Filter und einige Nahlinsen, dazu ein Gitzo-Stativ. Als Zweitgehäuse kaufte ich eine gebrauchte Ftb-N.
Soweit so gut. Dann vollzog Canon den folgenschweren Wechsel vom FD- zum EOS-System, aus den schriftlichen Versprechungen von Canon, das FD-System weiter beizubehalten, zu pflegen und Adapter zum Gebrauch der FD-Objektive an den EOS-Kameras auf den Markt zu bringen, wurde nichts. Meine Nikon-Freunde lachten mich aus!! Und die ersten EOS-Autofokus-Kameras überzeugten mich überhaupt nicht, da ich hauptsächlich Landschafts- und Portraitmotive fotografiere.
Damals hatte ich viel Freude an der Canon-Ftb-N, die mich mit Nachführmessung und exaktem Belichtungsfeld wieder zum überlegten Fotografieren erzog. Von da war es nur noch ein konsequenter Schritt zum Lager der Leica-M-Nutzer:
Viele Canon-Objektive wurden verkauft, um meine erste Leica-M-3 (Baujahr 1966) mit Summicron 2,0-35 (mit M-3-Sucherbrille) und versenkbarem Elmar 4,0-90 zu finanzieren.
Leica überzeugte: Poster scharf bis in die Ecken, Dias mit ungeahnten Details, Verschlusszeiten aus der Hand, die bei Canon wegen Spiegelschlag längst ein Stativ erforderten.
Eine Leica-M-6 kam als Neuanschaffung hinzu, aber alle Leica-Objektive konnte ich mir nur gebraucht leisten: Super-Angulon 4,0-21, versenkbares Summicron 2,0-50, Tele-Elmar 4,0-135, später auch Elmarit 2,8-135 mit Sucherbrille und ein Telyt 4,8-280 an Visoflex 2 und 3.
Statt Alpentouren mit bis zu 14 kg Canon-Ausrüstung einschließlich Stativ nahm ich nur noch ein, maximal zwei Leica-Ms und bis zu drei oder vier Objektive mit. Für längere Belichtungszeiten oder bei zittrigen Händen nach anstrengenden Bergtouren reichte der Leitz-Kugelkopf, montiert an Wanderstock oder Eispickel.
Canon nutze ich nur noch für Spezialaufgaben, die mit Leica-M nicht gehen:
Architekturaufnahmen mit dem TS 2,8-35 und extreme Teleaufnahmen mit dem R 8,0-500 plus Konverter bei Bedarf.
Klar würde mich heute auch mal Autofokus und Objektive mit Bildstabilisatoren reizen, aber jedesmal, wenn ich diese Klötze in der Hand halte, schreckt mich das Gewicht gründlich ab.
Ich warte erst einmal ab, wohin die Entwicklung der digitalen Fotografie führt. Wenn endlich das Kleinbild-Format 24 x 36 mm einschließlich Randstrahlen voll aufgezeichnet werden kann und die Pixel-Leistung endlich Dia-Qualität erreicht, lohnt sich vielleicht noch einmal eine Neuorientierung??
Viele Grüße
Hans-Bernd