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Canon F1n Blendenhebel

elvis2233

Mitglied
Mitglied seit
6 Dez 2011
Beiträge
41
Hallo,habe mal eine Frage.Habe eine F1n erworben meine erste :-)
da ich nur Nikon objetive habe,kan ich sie noch nicht vollkommen Testen.
Nun die frage,der Blendenhebel bewegt sich nicht beim auslösen(ohne opjektiv)ist das korrekt? Gruß Stefan
 
Hallo elvis,

ein herzliches Willkommen hier im Forum auch von mir.

Da du, wie in einem anderen Thread geschrieben, das Sondermodell (New) F-1 (N) Los Angeles besitzt, ist es eindeutig das letzte der vier serienmäßigen F-1-Modelle (tatsächlich gibt es einschließlich der Spezialversionen mindestens zehn verschiedene F-1-Ausführungen)*.

Der Abblendhebel bei deiner F-1 N ist hier ein chromfarbener Schiebehebel. Zur Schärfentiefenkontrolle wird er gedrückt und damit ausgerastet, so dass der rote Ring erscheint. Mit einem Canon-FD-Objektiv ist dann auf der Mattscheibe die Schärfentiefe zu erkennen. Dazu muss das FD-Objektiv aber auf einen Blendenwert eingestellt sein, nicht auf Automatik ("A" oder grüner Kreis). Alternativ kannst du auch ein FL-Objektiv nutzen, was aber wenig Sinn macht, da die Messung komplizierter ist.

Was die Frage mit dem Blendenhebel angeht, der sich angeblich nicht bewegt, gibt es zwei Möglichkeiten:
1. Er ist defekt (unwahrscheinlich).
2. Er ist so schnell, dass du es nicht siehst.
Normalerweie bewegt sich dieser Hebel immer, da er für jedes Bild die Blende mehr oder weniger weit schließen muss. Der eigentliche Blendenwert, also der Grad der Schließung, wird über den beweglichen Hebel an der rechten Seite (von vorne gesehen) eingegeben. Dieser Hebel hat, je nach Kameratyp und Kameraeinstellung, verschiedene Funktionen, auf die ich jetzt aber nicht weiter eingehe, da es für deine Frage nicht entscheidend ist.

Der Abblendhebel verhält sich je nach Kamera unterschiedlich. Bei den meisten mechanischen Canon-Kameras bewegt er sich beim Auslösen nach links (von vorne gesehen) und bleibt dort stehen, bis die Kamera wieder aufgezogen wird.
Bei den automatischen Kameras (z.B. ab der A-Serie und der F-1 New) bewegt er sich bei abgenommenem Objektiv so schnell vor und zurück, dass es mit bloßem Auge nur zu erahnen ist. Was man eventuell sieht, ist ein kurzer Lichtreflex auf der roten Warnmarkierung. Dieser hebel bleibt bei den automatischen Kameras allerdings auch links stehen, wenn er auf Widerstand stößt - durch den Blendenauslöser am Objektiv oder durch einen Test-Finger.

Ich hoffe, das Problem ist damit gelöst.

LG, Thomas


*: 1. Original F-1 ohne Motoranpassung (1971),
2. Original F-1 mit Vorbereitung für Motorantrieb MD und später MF.
3. Schnellschussausführung der F-1 für Winter-Olympiade Sapporo 1972.
4. F-1 Sondermodell Olympiade Montreal 1976.
5. F-1n überarbeitetes Modell (Filmmerkklemme, Kunststoffgriff am Aufzugshebel, erweiterte ASA-Zahl, breiter Ring um Auslöser (1976)
6. F-1 n Sondermodell Lake Placid (1980)
7. F-1n OD (Olive Drab) in olivgrüner Sonderlackierung (um 1980)
8. New F-1 (F-1 New) völlig überarbeitete Neukonstruktion mit mechanischer und zusätzlicher elektronischer Steuerung, alles Zubehör heißt "FN" (1981).
9. F-1N Los Angeles , Sondermodell zur Olympiade 1984.
10. F-1 N Schnellschusskamera mit 14 B/Sek.

(Dazu kommen etliche Sondermodelle/Umbauten der F-1 alt und F-1-neu für Röntgen- und Radarkameras, Netzhautfotografie, Registrierfunktionen etc)
 
Thomas schrieb:
Normalerweie bewegt sich dieser Hebel immer, da er für jedes Bild die Blende mehr oder weniger weit schließen muss.
Noch'n Argument, endlich mal knapp 30 EUR in ein Objektiv zu investieren. Dann kannst Du direkt beim Blick in das Objektiv kontrollieren, ob die Blende korrekt betätigt wird. ;)

Machst Du das auch so, wenn Du Dir ein Auto kaufst? Bestellst das Auto, aber vergißt den Motor mit zu ordern? :D

Grüße
Volzotan
 
Hallo Thomas,Danke für die ausführliche erklärung.Jetzt
weiß ich,das ich das richtige Forum erwischt habe. :-)
 
Na dann viel Spaß mit der Kombination. :daumenhoch_smilie:

Grüße
Volzotan
 
Hallo Stefan,

das 35-105 ist schon ein sehr schönes Objektiv. Wie volzotan schon schrieb, solltest du dir aber auf jeden Fall ein 1,8/50 oder 1,4/50mm gönnen, gibts teilweise ab 25 oder weniger Euro.
Für die F-1 New bieten sich die FD-Objektive ohne Chromring an. Grund: Sie passen vom Design (Kamerafinish, Farbe) besser zur matten F-1N als zur glänzenden F-1n. Wichtiger noch: Nur bei den FD-Objektiven ohne Chrombefestigungsring (an der zur Kamera gewandten Seite) ist eine Einspiegelung der Blende vom Objekgivblendenring in den Sucher der kamera möglich. Das spielt allerdings nur bei zeitautomatik eine Rolle und die funktioniert auch ohne diese Einblendung. Bei den Chromringobjektiven ist an der Stelle des Blendenrings der etwas breitere Chromring, so dass die Zahlen nicht zu lesen sind. Das ist aber nur was für Perfektionisten.
Denn es gibt viele Fotografen, die bevorzugen die etwas größeren und massiver wirkenden Objektive mit Chromring, die zeitgleich mit der F-1 alt ab 1971 auf den Markt kamen, sie gehen ursprünglich auf die ersten Canon-Spiegelreflexobjektive von 1959 zurück. Die FDn-Pbjektive ohne Chromring erschienen ab 1979. Von der Funktion gibt es aber praktisch keinen Unterschied, sie sind beliebig austauschbar.

Zur F-1 New noch etwas, was sich ohne Anleitung oder Buch nicht sofort erschließt. Sie hat drei Grundbetriebsarten. Mit dem Gehäuse, einem beliebigen Sucher und natürlich Objektiv kann man Nachführmessung vornehmen: Das Motiv wird im Sucher anvisiert und rechts im Sucher werden Zeiger und Kelle zur Deckung gebracht durch Drehen des Zeitenknopfes und/oder Blendenrings. Vorteil: Die Einstellung verändert sich nicht selbstständig.
2. Zeitautomatik: Sie wird eingestellt mit dem Drehen des Zeitzenknopfes auf A, die Blende wir am Objektiv vorgewählt, die kamera stellt automatisch (egal mit welchem Sucher und sogar ohne Sucher) die passende Zeit dazu ein. Um diese zu Kontrollieren und eventuelle Fehlbelichtungen außerhalb des Messbereichs zu erkennen, muss aber der Zeitautomatiksucher installiert sein, der bei Zeitautomatik eine andere Skala im Sucher einspiegelt, auf der die Zeit abzulesen ist.
3. Blendenautomatik ist erst möglich bei Montage eines Motors oder Winders, vorher funktioniert die Blendenautomatik (Zeit vorwählen, Blendenring auf A) nicht. Die Ingenieure der auf Profis ausgerichteten Kamera haben sich damals gedacht, dass eine Blendenautomatik vor allem dann wichtig ist, wenn die Belichtungszeit bei raschen Aktionen fest eingestellt werden soll und dann ist bei Actionfotos der Motor sowieso wichtig. Außerdem gab es noch technische Aspekte zugunsten einer solideren Konstruktion, die dafür sprachen. Wer nur Landschaften fotografiert, die nicht weglaufen, der brauchte weder Motor noch Automatik, dachte man sich damals.

Bei den Objektiven kommt es darauf an, was du ausgeben willst. Es gibt eine solide Grundausstattung vorwiegend mit Zooms, aber es gibt auch echte Sahnestücke (ohne die echten Exoten), für die man etwas mehr ausgeben muss, aber immer noch einen Bruchteil dessen, was sie einst kosteten.

Bei den Zooms sind es das schon erwähnte 20-35mm, dein 35-105mm, ein 4/80-200mm sowie ein 28-85mm, die interessant sind. Das 4/200 FDn ist für ein 200er extrem klein, oft sehr günstig und hat Innenfokussierung, die beim Scharfstellen ein Gedicht ist.
Wenn du nur ganz wenige Objektive einsetzen willst, wären die ideale Ergänzung zu dem 35-105 ein 50er wegen der Lichtstärke sowie ein kräftiges Weitwinkel mit 20 oder 24mm sowie ein stärkeres Tele mit 200 bis 300mm. So groß sollte der Brennweitenabstand schon sein, um vernünftige Unterschiede in der Bildwirkung zu erzielen. (Eine lückenlose Brennweitenbrücke in allen Millimeterbereichen kann sogar hinderlich sein).

Wenns etwas mehr sein darf, hier einige meiner Favoriten: FD 1,2/55 L (Chromring) bzw FDn 1,2/50 L, 2,8/20mm, 2,0/35, 2,8/28, 2,8/24 (oder 1,4/24), 1,8/85 (oder 1,2/85), 2/100, 2/135, 2,8/200, 2,8/300 oder 4/300 mit und ohne L, 4,5/400mm. Dazu gibt es ein Tilt- und Shift-Objektiv TS 35mm zur Entzerrung sowie Schärfenebenenverlagerung, damit macht man mechanisch-optisch das was die neuesten Digitalkameras mit dem Miniaturmodus machen und einiges mehr.

Alle diese Objektive gibt es auch lichtschwächer, aber da wird das Scharfstellen schwieriger. Je lichtstärker die Linse, desto einfacher das Scharfstellen.

Wenn du aus dem Nikon-Lager kommst: Dort gibt es ja auch eine riesige Palette an wunderbaren mechanischen Kameras, vor allem der F 2-Familie. Das Pendant zur Canon F-1N wäre zumindest zeitlich die Nikon F3. Wenn du dich in Sachen Fotografie gut auskennst, brauche ich dir die Grundlagen bezüglich der Objektivwirkung ja nicht mehr erläutern...

Gruß, Thomas
 
Thomas, eine Frage zum Objektivansetzen an F-1, F-1n und F-1N: Irgendwo habe ich gelesen (war es im Manual zur A-1?), dass man auf Canon-FD Obektive nur bei gespanntem Verschluss aufsetzen soll, da sonst die mechanische Uebertragung der Belichtungswerte Bajonett - Kamera nicht fehlerfrei klappt? Gilt das, so richtig, auch fuer die F-Serie?
 
Wenn du aus dem Nikon-Lager kommst: Dort gibt es ja auch eine riesige Palette an wunderbaren mechanischen Kameras, vor allem der F 2-Familie. Das Pendant zur Canon F-1N wäre zumindest zeitlich die Nikon F3.

Oh ja! :cool:

F2_F1n.jpg


F3_F1N.jpg
 
Ich hab Geraetschaft aus beiden Lagern - Nikon und Canon.

Oft denk ich darueber nach, welches der jeweiligen Flaggschiffe (F2, F3, F-1n, F-1N) den Bug ein bisschen weiter vorne hat als das zugehoerige Pendant. Ich komm dabei aber auf kein Ergebnis. Beide "Werften" haben Phantastisches an Ingenieurskunst hervorgebracht und verdienen hoechsten Respekt!
 
@Ando:
Ist das nicht eher eine Glaubens- bzw. Geschmacksfrage?

Grüße
Volzotan
 
Es fasziniert mich immer wieder, wie hübsch und funktionell die Flagschiffe von anno dazumals sind. Ich habe ja auch einige davon und nehme immer wieder die Gelegenheit war, um für relativ wenig Geld, einstige, damals noch für mich unleistbare Spitzentechnologie, heutzutage zu kaufen.
cu Jack
 
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