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Klassische Objektivdeckel

Robert

Gesperrt
<!-quote-!><table bgcolor="#feffe6" border=3 bordercolor="#333333"><tr><td><font size=1 color="#000000"><font color="#feffe6">Zitat:Tante Ilse/Tante Ilse) schrieb am 17. Januar 2007 - 14:12 Uhr:</font><p><font size=1 color="#000000">'Ende Teil 1'</font><font color="#feffe6">Zitatende</td></tr></table><!-/quote-!>
... und ich hab mich immer gefragt, warum es keine Unterwasserfotos von meinem tauchenden Urgroßvater gibt
biggrin.gif


Ich bin schon jetzt tierisch gespannt auf die folgenden Teile!

Gruß, Robert
 
Mahlzeit, werte Genossen zuhau

Mahlzeit, werte Genossen zuhause an den Geräten und Gerätinnen,

ein Thema, das zwar schon tausendfach durchdiskutiert wurde, aber trotzdem immer noch viele Fragen aufwirft, sind klassische Objektivdeckel.
Da dieses Thema recht komplex ist, beleuchte ich in diesem Beitrag erstmal die Frühzeit, also die Jahre von 1850 bis ca. 1900.

Der Objektivdeckel ist wahrscheinlich das älteste Zubehörteil zu Kameras. In der Frühzeit waren Objektivdeckel - im Gegensatz zu heute - unverzichtbar. So ist es auch nicht verwunderlich, dass in den damaligen Foren das Thema Objektivdeckelverlust nur marginal auftaucht. Für den betrachteten Zeitraum lässt sich generell sagen, dass die Berggipfel damals noch nicht mit verlorenen Objektivdeckeln übersät waren, was allerdings auch am damals schlecht ausgebauten ÖNV liegt. Der Grund liegt allerdings nicht in der damals besseren geistigen Kondition der Fotografen, sondern in der Multifunktionalität des Deckels.
Die frühen Objektivdeckel dienten nämlich auch als Verschluss zum Belichten der Platten. Ein technisches Detail, das ihre Unverzichtbarkeit erklärt, gleichzeitig aber auch ein Hinweis auf das niedrigempfindliche Aufnahmematerial ist.
Natürlich schlief die Industrie auch damals nicht, so wurde es sehr schnell zum Standard, den Objektivdeckel mittels eines kräftigen Fadens an der Kamera zu befestigen. Etliche Objektive aus jener Zeitepoche verfügen sogar über für diesen Zweck vorgesehene Ösen. Eine derartige Lösung wurde noch vor relativ kurzer Zeit von Leica recycelt, indem sie eine Persiflage der sog. Urleica mit einem angebundenen Objektivdeckel versah. Dies könnte in Anbetracht der damals noch besser bekannten Verschlussfunktion des Objektivdeckels auch ein Hinweis auf die bedenkliche Zuverlässigkeit der frühen Tuchverschlüsse sein.
Nun noch ein kurzer Blick auf die verwendeten Materialien. Augenscheinlich herrschte hundskommuner Karton vor, auch wenn er dann mit verschiedensten Dekorationspapieren liebevoll kaschiert wurde. Damals war es allerdings noch nicht Sitte, den Objektivdeckel als Werbeplattform für den Kamerabauer zu missbrauchen. Insgesamt wirken die damaligen Deckel wertiger als deren moderne Nachfahren aus diversen Polymeren. Wahrscheinlich liegt dies auch an der ausschliesslichen Handarbeit, in der die alten Deckel gefertigt wurden.
Die Lichtdichtheit war natürlich die Grundvoraussetzung für ein korrektes Funktionieren. Erreicht wurde sie meistens durch Samtleisten, bei billigeren Varianten auch Filz. Geschmackvollerweise wurden die Lichtdichtungen oft in farbigen Materialien ausgeführt, damals gab es auch noch keine ellenlagen Threads in den Foren über daraus resultierende Farbstiche. Dieses Thema wurde erst mit dem Autochromeprozess aktuell.
Resümierend lässt sich zu den ganz alten Objektivdeckeln vor allem eines sagen: sie waren im Vergleich zu ihren heutigen Nachfahren ungemein ökologisch und belasteten die Umwelt auch im Verlustfalle nur minimst.
Der Nachteil dieser frühen Deckel liegt vor allem darin, dass sie nur sehr begrenzt wasserfest sind. Daher sind aus der damaligen Zeit auch nur sehr wenige funktionierende Unterwasserkameras bekannt. Diese Tatsache wird irrtümlicherweise selbst in der Fachliteratur auf die damalige Schnorcheltechnologie geschoben.

Ende Teil 1
 
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