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Leica IIIg

tante_ilse

Läuft öfters hier vorbei
Mahlzeit allerseits,

hat einer von Euch eine IIIg und kann mir aus eigener Sicht sagen, warum diese Kamera so verführerisch aussieht ?

Gruss,

Tante I.
 
Hallo Tante,
ich kann dir leider nur die zweite Frage gefühlsmäßig beantworten. Sie ist die schönste Thread-Mount-Leica.
Gruß Jochen
 
Nein, aber ich weiß wo eine steht...

Und ja, sie hat was
wink.gif


Gruß vom See

Klaus
 
Des Einen Leid ist des Andern Freud....
Der heftige Schneefall vom Samstag hielt nicht nur Besucher aus dem Hegau vom Besuch der Wettinger Fotobörse ab.....was sich sehr wohltuend auf die Preise auswirkte. So kam ich dann mitten im schönsten Schneegestöber zu Hause an, mit einer neuwertigen lllg in der Manteltasche. Dazu ein nettes ausziehbares 50er Summicron. Der erste Film ist drin und das Knipsen macht schon mal ordentlich Spass. Schraubleicas erziehen einen zum Schätzen der Belichtung, einfach weil oft die Zeit für eine Belichtungsmessung fehlt. Mit der Zeit entwickelt man einen ganz brauchbaren Instinkt, und Fehlbelichtungen kann man ja in der Dunkelkammer ein Stück weit ausgleichen.
Gegenüber meiner bisherigen Schraubleica, einem sehr frühen Exemplar, hat sich erstaunlich wenig geändert. Klar, der Sucher ist neu und um Welten besser, besitzt auch schon einen eingespiegelten Leuchtrahmen fürs 90er. Sie kann Blitzen und hat die 1/1000 Sekunde gegenüber der 1/500 der Alten. Das Zeitwählrad ist etwas grösser, und die Einblicke für Messucher und Sucher liegen bei der Neuen viel näher beisammen. Nichtsdestotrotz gab es bei der Konkurrenz von Contax schon lange einen kombinierten Sucher mit eingespiegeltem Messucher. So wurde damals Leicabildern eine gewisse Unschärfe als stilistisches Element nachgesagt, die schlicht daraus resultierte, dass sich das Ziel der Linse in der kurzen Zeit des Wechsels vom Messucher auf den eigentlichen Sucher aus der Schärfeebene herausbewegte. Für Strassenfotografie (street...) eigentlich eher ungünstig. Da Leica damals aber billiger war als Contax, konnten sie den gehobenen Massenmarkt für sich entscheiden. Aber aus Gründen der gehobenen Bildqualität kaufte man damals noch keine Leica. Allerdings auch kaum eine Contax, obwohl hier mal ein Hinweis auf einige ausgesprochen verführerische Linsen aus dem Hause Zeiss gegeben sei...dafür nahm man - wie auch heute noch gerne - eine nette Grossformatkamera zur Hand. Oder besser gesagt aufs Stativ.

ketzerische Grüsse
Tante I.
 
Herzlichen Glückwunsch zum Erwerb und zum ersten Erfahrungsbericht der (für mich) schönsten Schraubleica, liebe Tante Ilse.

Beste neidvolle Grüße von
Jochen
 
Hallo Tante,
Glückwunsch auch von mir, ich habe die IIIg auch, allerdings nur als Bildschirmschoner...
Gruß,
Nils
 
Erste Erfahrungen....

Da meine uralte Leica l keinen Objektivdeckel mehr besitzt, war ich mit der Problematik noch nicht so ganz vertraut und habe mittlerweile einige herzlich uninteressante und zudem völlig defokussierte Aufnahmen vom Innenleben des Objektivdeckels gemacht. Gozeidank war die Beleuchtung dort derart schlecht, dass man nichts davon merkt.
Beim Portraitschiessen mit dem 50er Summicron und offener Blende liess sich das Problem des schnellen Scharfstellens gut nachvollziehen. Der Messucher ist sehr genau, zeigt aber leider nur einen sehr kleinen Bildausschnitt. Der Wechsel von einem zum anderen Sucher kostet manchmal genau den Sekundenbruchteil, auf den es ankäme.
Das Sprichwort, dass man mit einer Schraubleica Nägel einschlagen könne, ist eindeutig ins Reich der Fabeln zu verweisen. Bestenfalls kann man damit Dübel in die Wand drücken.

Eines ist sicherlich wahr. Schraubleicas sind heute nicht mehr jedermanns Sache. Aber wer anfällig für den Charme dieser kleinen, frühen Filmbelichter ist, der kann damit sehr viel Spass haben. Was mich an Schraubleicas besonders fasziniert ist, dass deren Form kompromisslos der Funktion folgt. Selbst bei den noch immer sehr nüchternen M ist das Gehäuse schon gefälliger, weniger zerklüftet, gestaltet. Dieser Effekt lässt sich analog auch bei Werkzeugmaschinen beobachten. Je älter sie sind, umso kompliziertere Gussteile schmiegen sich um die Getriebe, je neuer, umso kubischer geht es zu und her.

Wir haben früher gerne den Ausdruck "Ingenieursspielzeug" für Geräte wie die Leica lllg verwendet. Leider sind mit den Ingenieuren auch diese Art von Spielzeugen untergegangen.

anachronistische Grüsse
Tante I.
 
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