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Nachteile Spiegel EOS 1 RS?

A1user

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20 Dez 2008
Beiträge
96
Hallo zusammen,

neben den allseits bekannten Vorteilen des teildurchlässigen Spiegels der EOS 1 RS gibt es doch sicher auch einige Nachteile.
Abgesehen vom Nachteil des etwas dunkleren Suchers, ist der Spiegel doch ein weiteres eigentlich unerwünschtes Hindernis im Strahlengang zur Filmebene.
Wie ist Eure Erfahrung damit? Ist nicht vielleicht die EOS 1n am Ende die bessere Wahl?

Gruß
Jürgen
 
Hallo Jürgen,

der einzige Nachteil wäre für mich der Preis, eine normale 1n ist meist günstiger, aber der Unterschied ist längst nicht so gravierend wie einst beim Neupreis.
Meine RS hat unter 150 Euro gekostet, glaube ich. Für die 1n habe ich 1995 damals ladenneu glaub ich genausoviel ausgegeben wie für die EOS-1, nämlich 3149 DM. Die RS war noch mindestens 500 DM teurer, die Liste hab ich aber jetzt nicht zur Hand.

Zur Bildqualität: Der Spiegel liegt weit entfernt von der Bildebene im Strahlengang, dürfte also keinen Einfluss haben. Wenn ich mit 1n und 1n-RS parallel fotografiere, kann ich keinen Unterschied entdecken.

Das war auch vorher mit der EOS RT so und auch mit den beiden Pellix-Modellen (FT-Ära), mit denen ich auch fotografiert habe. Bei Pellix habe ich es aber meist mit Schwarzweiß versucht, weil die gutmütiger mit der Belichtung waren.

Schärfeprobleme gab und gibt es bei meinen Kameras nicht. Selbst Staub auf dem Spiegel soll nur geringen Einfluss haben. Muss es auch, aus Herstellersicht, denn bei der Pellix durfte man den Spiegel (nur eine dünne Folie) selbst mit einem Pinsel nicht berühren.

Bei RT und RS ist der Spiegel etwas stabiler, sollte aber auch nicht berührt werden. Deshalb versuche ich keinen Staub draufkommen zu lassen und wenn, dann wird er nur vorsichtig (ohne Druckluftdose) weggeblasen.

LG, Thomas
 
Hallo Thomas,

danke für die Info.
Genau das war meine Sorge. Wenn man Staub noch nicht mal mit einem Pinsel entfernen darf, dann konzentriere ich mich wohl nur auf die 1n. Eine Speigelreinigung beim Canon Service scheint mir irgendwie wenig Praxis tauglich. Sind die Sensoren der Digitalkameras auch so empfindlich?

Gruß
Jürgen
 
Hallo Jürgen,

in der Praxis fällt der etwas dunklere Sucher bei RS und RT nicht so sehr auf wie die technischen Daten (-1/3) befürchten lassen. Ich nehme die RS sogar lieber als die 1n und 1V.
Der Spiegel der Rs scheint aus Glas o.ä. Material zu sein, auf jeden Fall nicht so anfällig wie die der Pellix und F-1 Highspeed.
Die Spiegel meiner RS und RT musste ich noch nie reinigen, außer etwas abblasen.
Das Bestechende an der RS/RT ist, das man zum Beispiel bei Blitzaufnahmen genau sieht, was im Moment des Fotografierens und Blitzens geschieht (z.B. ob jemand blinzelt etc).
Etwas irritierend ist, dass das Sucherbild im Moment des Fotografierens doch etwas abdunkelt, wenn man nicht mit Offenblende fotografiert. Bei normalen Kameras ist das wegen des Spiegelschlags nicht sichtbar.
Mit Offener oder fast offener Blende ist das Fotografieren vor allem bewegter Motive ein Genuss, weil man sie ständig sieht ohne Dunkelpause. Das einzige wirkliche Problem bei RS und RT ist, dass man manchmal nicht genau weiß, ob man fotografiert hat oder nicht, weil der Spiegelschlag fehlt, die Bewegung des AF-Hilfssopiegels (beim AF-Anpeilen oder zur Belichtungsmessung) aber fast wie eine Auslösung anmutet.
Es ist aber nur eine Frage der Gewöhnung und der Kameraeinstellung.
Die fünf Jahre jüngere 1V mit entsprechendem Akkuteil kann das auch - aber mit der RS war es erstmals möglich, 10 Bilder pro Sekunde zu Belichten, für alle, die es wirklich brauchen (die F-1New Highspeed konnte/kann 14 Bilder).
Da bedauere ich, dass Canon mit der F-1 New die Langfilmmagazine aufgegegebn hat.
Wobei das für die F-1 New ja auch nur eine Sparversion für maximal 100 Aufnahmen ist.Das Langfilmmagazin zur alten F-1 für maximal 250 Aufnahmen ist unerreicht.
Da werden allerdings die Digitalfotografen schmunzeln, die bei Bedarf tausene Bilder (fast) am Stück aufnehmen können.
Gruß, Thomas
 
wenn sich das Sucherbild um 1/3 verdunkelt bedeutet das, dass auf der Filmebene nur 2/3 des Lichtes ankommen?
Wurde die RS parallel als Alternative zur 1n gebaut oder hat sie diese ersetzt?
Mich irretiert es halt immernoch etwas, dass dieses Konzept wieder kommplett verworfen wurde.

Gruß
Jürgen
 
Hallo,

die EOS-1N wurde 1994 eingeführt, die EOS-1N RS erst 1995, war aber schon auf der Photokina 1994 in Köln zu sehen und auszuprobieren.

Die Kamera ersetzte nicht die wohl bis etwa 1999 weiterproduzierte 1-N, sondern ergänzte sie um eine sehr schnelle Variante, was besonders Sportfotografen schätzten.
Die 1-N kann maximal 6 Bilder pro Sekunde belichten, die RS schafft 10 Bilder, was für Tier- und Sportfotografen entscheidend sein kann. Das einzige Problem war die geringe Filmlänge von 36 Bildern, der Film war im Extremfall nach 3,5 Sekunden voll. Es gab in den 1980er mal einen Ilford-Film mit 72 Bildern, der aber schwer zu handhaben war.

Es ist tatsächlich so, dass durch den teildurchlässigen Spiegel 35 Prozent des Lichts in den Sucher ausgespiegelt werden und nur 65 Prozent zur Belichtung auf den Film fallen. Selbst bei 50 Prozent Ausspiegelung machte das aber nur eine Blende Unterschied aus. Wenn du mal bei abgeblendetem Objektiv eine Blende zudrehst, wirst du sehen, dass der Unterschied im Sucher nicht riesig ist.

Zum Ausgleich hatte die RS von Haus aus eine um eine Blende hellere Sucherscheibe eingebaut.

Deshalb ist sie im Prinzip genauso anzuwenden wie eine 1N.

Nochmal: Ich kann keine Nachteile erkennen, außer dass der Spiegelschlag fehlt und man etwas trainieren muss, um bei voll aufgeblendetem Objektiv zu registrieren, ob man fotografiert hat oder nicht. das habe ich ja schon mal erwähnt.

Ach ja, man kann den Motor nicht abnehmen, er ist fest verbaut. Aber auch eine 1N ohne Motordrive ist ohnehin etwas verkümmert, wenn auch trotzdem genial.

Das RS-Prinzip wurde nicht weiter verfolgt, weil es mit der 2000 vorgestellten EOS-1V gelang, eine ebenso schnelle Kamera mit Spiegelschlag zu bauen. Vielleicht lagen die Verkaufszahlen auch hinter den Erwartungen zurück. Oft hat Canon Sachen nur entwickelt und gebaut, um zu zeigen, dass so etwas möglich ist.
Technische Gründe oder praktische Gründe sprechen meiner Meinung - und meiner praktischen Erfahrung nach - nicht gegen die RS-Technik.

Allerdings haben manche Fotografen (ich auch) einige Zeit darauf gewartet, dass der teildurchlässige Spiegel bei den Digitalkamers nochmals wieder kommt. Die Liveview-Technik hat den Drang dazu möglicherweise etwas abgemildert.


LG, Thomas
 
ich habe mich vorläufig (hauptsächlich wegen der hohen Verfügbarkeit) für die EOS 1N HS entschieden.
Sie ist gestern bei mir eingetroffen und mein erster Eindruck könnte kaum besser sein. Jetzt gehts also daran sich mit den vielfältigen Funktionen in der praktischen Anwendung vertraut zu machen.

Gruß
Jürgen
 
Na dann viel Spaß damit und immer genügend Filme in der Tasche.

Grüße
Volzotan
 
Hallo Jürgen,

auch von mir herzlichen Glückwunsch zu dem schönen soliden gerät.
Wenn noch Fragen sind, immer her damit.
Man konnte für die EOS-1N ( ab einer bestimmten Klassifikationsnummer) eine weitere zusätzliche Custom-Function einprogrammieren lassen, aber nur in der Werkstatt. Bei den ersten Kameras war in der Speicherelektronik noch nicht genug Platz dafür, erst aber einer Firmware-Modifikation ging das.

Gruß, Thomas
 
Wenn noch Fragen sind, immer her damit.

Aber gerne.
Die tiefere Bedeutung der Custom Funktion Nr. 7 ist mir noch nicht klar.
Wenn ich am Objektiv auf M schalte kann ich in beiden Fällen manuell focusieren. Warum muss ich das nochmal an der Kamera einstellen?
Welchen Vorteil hat denn bei manchen Objektiven der electronic focusing ring?
Kann man den Focus manuell zerstören wenn er nicht auf M steht?
Wo liegt jetzt der Unterschied in beiden Auswahlmöglichkeiten (0 oder 1)?

Nach dem Einlegen des Films entdeckte ich einen blinkenden schwarzen Balken (auf Höhe der Null) in der Balkenkette. Habe nach engl. Beschreibung einen falsch eingelegten Film vermutet und deshalb nachgesehen. Er war aber korrekt aufgewickelt. Ist das Blinken dieses einen Elementes normal?

Für weitere benötigte custom Funktionen fehlt mir die Vorstellungskraft, welche kann man denn von der Werkstatt einprogrammieren lassen?

Gruß
Jürgen
 
Hallo Jürgen,

das stimmt, diese CF Nr. 7 ist etwas obskur, da sie nur für wenige Objektive in Frage kommt und die Handbücher sind auch nicht immer erleuchtend.

Also: Es gab anfangs einige wenige Objektive, bei denen wurde die Entfernung nicht direkt (wie bei aktuellen USM-Objektiven) beim Drehen übertragen, sondern durch eine Art elektrisch betriebenes Zwischengetriebe (nagel mich darauf nicht fest) auf die Entfernungseinstellung übertragen. Eines der ersten Objektive dieser Art war, wenn ich mich richtig erinnere, das EF 28-80 / 2,8-4L USM von 1989. Es verbrauchte auch extrem viel Strom und wurde bald durch das 28-70/2,8 ersetzt.

Beim One-Shot-Betrieb kann man, sobald die Schärfe einmal eingestellt ist, anschließend mit dem Entfernungsring noch nachjustieren. Diese oben genannten Objektive mit dem electronic focusing waren aber so empfindlich, dass schon das zufälllige Berühren des Rings genügte, die Einstellung deutlich zu verändern, stärker, als es bei der üblichen direkten Einstellung erfolgt (wegen der Übersetzung).

Deshalb kann man für solche Objektive die elektrische Entfernungseinstellung auf den M-Modus reduzieren, also dass der AF-Wahlschalter tatsächlich erst auf M umgstellt werden muss.

Einige der ersten EF Superteleobjektive (ohne nachzusehen meine ich dass ein 400er dazugehörte) gehörten auch dazu.

Ich habe mal einige Tage mit dem 28-80 fotografiert, aber die CF 7 nie gebraucht.

Außerdem soll die CF 7 die Funktionen und die handhabung angleichen, wenn man USM-Objektive (die sich auch im AF-Modus manuell verstellen lassen) und solche mit Bogenmotor (die erst auf M umgestellt werden müssen) parallel verwendet.
Das Problem stellte sich aber lediglich in den 80er und 90er Jahren, weil etwa ab dem Produktionszeitraum der EOS-1N neue Objektive fast nur noch USM hatten. Es gibt heute nur noch wenige Objektive mit Bogenmotor, z.B. die "uralten", aber guten EF 2/35 und EF 2,8/28 bzw. EF 2,8/24mm.

Nun zu den Special Custom Functions zur 1-N/RS:

Diese besonderen CF entsprechen zum Teil denen, die in der EOS-1V enthalten sind und es sind einige, die in der EOS-5 und der EOS-RT, nicht aber der EOS-1N enthalten sind.

Ich hatte mir z.B. die SCF Nr. 17 einprogrammieren lassen (Feste Verschlusszeit beim Blitzen mit AV).

Es ließ sich immer nur eine (von insgesamt 19) in die 1N oder 1N RS zusätzlich einprogrammieren. Möglich wurde das, weil wegen des enormen Zuwachses an Speicherkapazität ab einer bestimmten Version der Hauptplatine Speicherplatz frei war.

Für meine 1N der ersten Version ließ ich damals für eine beachtliche Summe (ich glaube über 400DM) die Platine ersetzen und die zusätzliche Funktion ergänzen).

Die Klassifikationsnummer (die im Filmfach eingestempelte Nummer) müsste ich erst suchen aus der Korrespondenz mit Canons CPS (Profi-Service) von 1997).

Wenn du in einer Suchmaschine "EOS-1N" und "special custom functions" eingibst, wirst du etliches finden.Die deutsche Liste gabs bei Canon mal zum Download, ich glaube, sie haben sie aber inzwischen rausbereinigt.

Eine Liste findest du unter anderem hier (aber auf Englisch):


http://www.mail-archive.com/eos@a1.nl/msg09106.html

und hier:

http://www.camera.canon.com.my/archive/products/analog/slr/eos1n-rs/eos1nrs.htm

Heute Abend oder morgen kann ich vielleicht eine deutsche Kurzübersicht anhängen, jetzt eilts zu sehr.

Gruß, Thomas
 
Hallo,

ich habe mal schnell übersetzt. Hier sind die 19 Sonderfunktionen, die meistens für beide Modelle verfügbar sind, einige aber nur für 1N oder 1N-RS.

Aus meiner Sicht machen alle in der einen oder anderen Situation Sinn. Es war wirklich eine Qual, sich eine auszusuchen. Die meisten Funktionen waren auf Sportfotografen zugeschnitten, die Anfang der 90er Jahre einen enormen Zulauf zum EOS-System verursachten und die Hauptzielgruppe der EOS-1N und der damals noch konkurrenzlosen Ultraschallobjektive mit im Objektiv (statt in der Kamera) integriertem AF-Antrieb waren.

Eine Angabe in meinem vorherigen Beitrag muss ich korrigieren. Ich habe nicht die SCF Nr.17 einprogrammieren lassen (die hatte ich bei EOS 10 und RT aktiviert), sondern die Nr.12 , weil das bei Konzerten etc. extrem hilfreich ist.
Fast alle SCF (und noch etliche mehr) wurden dann in der EOS-1V umgesetzt. Ohne Handbuch oder Notizzettel wurde es irgendwann schwierig, die Kamera noch zu verstehen, weil gerade mit den normalen Custom-Functions 4 und 11 so einiges umgestellt und Tasten neu belegt wurden. Die digitalen Versionen erleichtern die Auswahl extrem durch die (aber nicht immer) umfassende Textbeschreibung auf dem Monitor.

CF-Sonderfunktionen für EOS-1N/RS (Stand 1997):

1. Verhindert Auslösung ohne Film (nicht RS)
2. Eigene Grundeinstellungen für AE, AF und Filmtransport.
3. Sucheranzeige erlischt sofort nach Auslöserfreigabe (zum Stromsparen).
4. Ermöglicht Wechsel zwischen dem mittleren AF-Feld und dem von der Kamera automatisch gewählten AF-Feld ohne die Kamera vom Auge zu nehmen.
5. Beleuchtet aktiven AF-Punkt (später Standard bei allen Kameras).
6. Schnelle Umschaltung auf automatische Messfeldwahl.
7. Wahl der AF-Feld-Wahl (automatisch/manuell) durch das Daumenrad anstelle des Hauptrades.
8. Anhaltende automatische Belichtungsreihen (Die AEB wird nicht nach drei Bildern abgeschaltet).
9. Reduziert die Belichtunsgreihenautomatik auf zwei statt drei Aufnahmen.
10. Erlaubt Belichtungsreihen kombiniert mit Spiegelvorauslösung und Selbstauslöser (normalerweise müssen alle drei AEB-Aufnahmen einzeln ausgelöst werden). (nicht bei RS)
11. Erlaubt weitere Mehrfachbelichtungen auch nach Erreichen der voreingestellten Aufnahmezahl.
12. Filmtransport erfolgt (bei Einzelbildschaltung) erst nach Freigabe des Auslösers (das Transportgeräusch kann in empfindlicher Umgebung bewusst verzögert werden bis es nicht stört oder die Kamera schallschluckend unter der Kleidung verborgen ist).
13. Sucheranzeige blinkt wenn weniger als 9 Aufnahmen übrig sind.
14. Filmrückspulung wird im Sucher angezeigt (hilfreich bei lauter Umgebung).
15. Geschwindigkeit der Filmrückspulung kann während des Rückspulens geändert werden.
16. Erlaubt Kurzzeitblitz (FP) mit dem Speedlite 380EX (nicht bei RS).
17. Feste Blitzzeit bei Av-Modus (sonst besteht unkontrollierte Gefahr von verwischten Hintergründen/Doppelbelichtungen).
18. Erlaubt Belichtungsreihen ohne Unterbrechung mit bis zu 10 B/s. (nur RS).
19. Erlaubt variable Transportgeschwindigkeit im Low-Modus zwischen 1,5 bis 5 Bilder pro Sekunde in 0,5er Schritten (normal 3 B/s). (nur RS).

LG, Thomas

P.S.: Meine (jetzt leider defekte) 1-N hat die Klassifikationsnummer (sprich Code für Herstellungjahr, Monat und Fabrik) OJ0310R. Die Nummer, ab der die Modifikation möglich war, lag deutlich höher. Ich habe die Canon-Angaben leider noch nicht wiedergefunden, reiche sie aber baldmöglichst nach.
 
Hallo Jürgen,

noch eine Anmerkung zu deinem 2. Beitrag (Spiegelempfindlichkeit):

Die Probleme sind völlig unterschiedlicher Natur:
1. Die teildurchlässigen Spiegel der RS/RT/Pellix sind (wenn auch unterschiedlich stark) sehr berührungsempfindlich. Die der Pellix darf man gar nicht berühren, die der RT und RS höchstens mit einem Pinsel. Ich habe gerade mal die RS "angefühlt" und werde das garantiert nicht nochmals tun. Es ist kein Schaden entstanden, aber der Spiegel fühlt sich sehr dezent an. Aber keine Frage: Sie ist meine F-1N-Favoritin. Und Staub auf dem Spiegel stört bis zu einem gewissen Grad gar nicht, der Rest muss sanft weggeblasen werden.

2. Ich bin der Überzeugung, das man den Spiegel einer normalen 1-N mit dem Pinsel sowieso reinigen kann und notfalls auch mit einem Mikrofasertuch, sofern man ohne Druck arbeitet, um den Spiegel nicht zu dejustieren, was böse Folgen für die Scharfstellung hätte.

3. Die Digital-Sensoren habe eine härtere Oberfläche (weil der Sensor durch einen Filter und eine zusätzliche Glasschicht geschützt ist), aber dort ist das Problem ein
ganz anderes: Man muss versuchen, sämtlichen Schmutz wegzubekommen, weil jeder auch mit dem bloßen Auge nicht sichtbare Staubfleck als dicker schwarzer Brocken im Foto auftaucht. Bei der Reinigung ist ein Pinsel völlig deplaziert, es geht nur mit elektrostatischen Geräten (die den Stab abziehen), durch gezieltes Wegblasen (Bajonettöffnung nach unten) oder mit flüssigem Reinigungsmittel. Da wiederum hat man das Problem, das keine Wischstreifen oder Trockenflecken entstehen dürfen, was schneller geschieht als man denken kann.
Das Reinigen eines Digitalsensors kann Stunden dauern, wenn man nicht aufpasst. Insofern sollte man als Notbehelf nicht zu stark abblenden und wenig Himmel fotografieren, dann fallen die Störflecken erst später auf....dann aber umso heftiger, weil sie sich über Monate ansammeln.

Meine EOS D60 (2001) habe ich erst nach zwei oder drei Jahren (und ca. 60000 Fotos) vom Canon-Service auf einer Messe mal reinigen lassen, und die haben dann auch festgestellt, dass sie es mal nötig hatte. Bis dahin ließen sich die Flecken aber noch wegstempeln oder fielen nicht ins Auge.

Ach ja, zur RS fällt mir noch ein: Als die EOS-1 N RS bei der photokina 1994 (also vor Markteinführung) vorgestellt wurde, sprachen die Canon-Techniker etwas respektlos, aber voller Stolz angesichts der 10 Bilder pro Sekunde und des geringen Geräusches von ihrer "Nähmaschine".

LG, Thomas
 
Hallo Thomas,

herzlichen Dank für deine ausführlichen Antworten.
Da ich bisweilen nur mit einfachem Gerät Ricoh XR-P und meiner aktuellen F1new gearbeitet habe viel es mir etwas schwer mir die sinnvollen CF vorzustellen. Technisch liegen zwischen den Kameras ja Welten.

Zur RS:
Ein wenig Staub auf dem Spiegel macht nichts aus weil der Abstand zur Filmebene groß genug ist? (Man sieht ja auch nicht jedes Staubkorn auf dem Objektiv)

Gruß
Jürgen
 
Hallo Jürgen,

mit dem Staub da liegst du richtig. Ich bin kein gelernter Physiker und muss es deshalb glauben, wenn in den Veröffentlichungen zu diesem Thema darauf hingewiesen wird, dass Staub auf dem Spiegel die Bildqualität nicht beeinträchtigt. ich würde es mal präzisieren, dass es sich um "ein wenig Staub" handeln darf.
Wenn nämlich eine so dicke Staubschicht auf dem Spiegel ist, wie sie sich nach einigen Tagen auf einem aufrecht stehenden Objektiv ohne Schutzdeckel bildet, dann nimmt die Brillanz ohne Frage ab.

Um das in der RS oder RT zu erreichen, müstest du die kamera tagelang offen stehen lassen, aber wer macht das schon? Und Wegblasen (per Gummiball) geht dann immer noch.

LG, Thomas
 
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