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Rolleimagic

wiedmart

Mitglied
hallo alle zusammen,
ich bin beim überlegen, mir eine 6x6 kamera zuzulegen.
hab viel gestöbert und bin beim ebay auf eine rolleiflex magic II gestossen.
jetzt meine frage, es gibt sooo viele verschiedene modelle und ich weiß nicht, was es da für unterschiede gibt
uhoh.gif
(die neuesten modelle sind mir doch zu teuer).
ist die rolleimagic was richtiges zum einsteigen, oder auf was soll man aufpassen.
es wäre super wenn ihr ein paar tipps für mich hättet.

viele grüsse
martina
 
Hallo Martina,

die Rolleimagic war ein Versuch, Anfang der 60-er Jahre eine Belichtungsautomatik einzubauen und die Kamera dazu noch sehr preisgünstig anzubieten. Da der Versuch erfolglos und der Einzige blieb, ist die Kamera für Sammler und Liebhaber interessant, weniger für den Praktiker. Beim Fokussieren werden nur die Frontlinsen verstellt, nicht wie sonst die ganzen Objektive, die längste Zeit ist 1/30 s und die Kamera dürfte über 40 Jahre alt sein.

Ich kann zu einem Versuch mit den zweiäugigen Rollei's nur zuraten und würde versuchen, eine Kamera der letzen Generation der Rollei-Werke zu bekommen, die Rolleiflex 2,8 F bzw. 3,5 F. Sie wurde 1960 bis 1981 gebaut. Du findest im Prospekt der aktuellen Modelle auf der letzen Seite eine kleine Historie:
http://www.rollei.de/cct/files/rollei/data/Prospekt2,8FX-4,0FW%20d.pdf
Preisgünstig sind gut erhaltene Exemplare allerdings nicht, es sei denn, am vergleicht mit den Preisen der seit 1987 neu aufgelegten Modelle.

Für tiefere Einblicke gibt es zahlreiche Bücher, kein Wunder bei einer über 80-jährigen Geschichte (weitere Fragen natürlich gerne).

Gruß Michael.
 
Hallo Martina,

ja wo soll ich anfangen?

Ich bin seit ca. 1 1/2 Jahren begeisterter Mittelformatfotograf (die 39 Jahre davor nur KB).
Ich habe mir letztes Jahr eine Rolleiflex 3,5 A (2 äug. 50 Jahre alt 160,- €) zugelegt (Ebay).
P.S. neuere Modelle sind mir auch zu teuer aber irgendwann hätte ich mal gern eine 2,8 F (liegt so bei 800 - 1000 €) oder eine einäugige SL 66.
Dazu einen Handbelichtngsmesser und schon konnte es losgehen. Von den ersten belichteten Filmen war ich dermassen begeistert, dass ich meine KB Spiegelreflexausrüstung anschliessend sträflich vernachlässigt habe.

Bedingt durch das grosse Negativformat werden die Abzüge gestochen scharf und sind gut vergrösserbar.

Anfang diesen Jahres habe ich mir dann noch eine Rolleiflex T zugelegt (Ebay 220,- € + Reparatur). Die Rolleiflex T ist mit der Rolleimagic sehr eng verwandt und wurde als Grundlage zur Entwicklung der Rolleimagic genommen.

Aber nun zu deiner eigentlichen Frage; wenn Du meine ehrliche Antwort hören willst, dann muss ich dir schreiben: "Ich würde mir keine Rolleimagic kaufen."
Die Rolleimagic wurde für Endverbraucher entwickelt, die es mit dem Fotografieren nicht so hatten. Also nicht einen Belichtungsmesser ablesen, Zeit und Blende einstellen, etc. konnten oder wollten.

Sie war die erste 2 äug. Spiegelreflexkamera mit Belichtungsautomatik!!! Und das vor 44 Jahren.

Bei der Rolleimagic II kann die Belichtung zusätzlich manuell eingestellt werden (dies ist ganz wichtig, da beim Ausfall des Belichtungsmessers von Hand gemessen und eingestellt werden kann); allerdings nur mit den Belichtungszeiten von einer 1/30 bis zur 1/500 und B. Also keine ganze 1/2, 1/5 oder 1/10 Sekunde. Bei Nachtaufnahmen etc. nicht gerade von Vorteil.

Die manuelle Einstellung von Zeit und Blende ist bei der Rolleimagic I nicht möglich!!! Beim Ausfall des Belis ist die Kamera somit nicht mehr nutzbar!!! Also wenn schon eine Magic, dann auf jeden Fall das zweite Modell.

Der nächste (finanzielle) Nachteil der Magic ist ihre Bajonetgrösse II der Objektive.
Das Grösste und damit auch Günstigste Angebot gibt es bei Ebay für die Bajonettgrösse I.

Vorteil der Magic (genauso wie der Rolleiflex T) die Möglichkeit der Formatänderung auf die Grösse 4 x 5,5; somit erhälst Du 16 Bilder aus einem 120er Rollfilm (im Gegensatz zu den 12 Bildern im Format 6x6).
Die Montage eines Rolleikins (Einrichtung zur Verwendung von Kleinbildfilmen im Hochformat) ist bei der Rolleimagic nicht möglich (aber bei allen anderen Rolleis und Rolleicords).

Die Rolleimagic Modelle wurde vom Endverbraucher nie richtig angenommen, dies freut heute eigentlich nur Sammler, denn es wurden vom 1. Modell 25.000 und vom 2. sogar nur 12.600 Stck produziert.

Ich weiss nicht wie gross Deine Fotoerfahrungen sind, aber ich gehe mal davon aus, dass Du bis jetzt KB Fotografie betrieben hast und mit dem Umgang von Zeit und Blendeneinstellung, Tiefenschärfeveränderung durch andere Blendenwahl etc. vertraut bist;
Schau Dich nach einer Rolleiflex T oder nach einer etwas günstigeren älteren 3,5 um. Für ca. 200,- € dürfte etwas anständiges zu finden sein. Wenn Du natürlich ein grösseres Budget zur Verfügung hast stehen Dir nach oben alle Varianten offen.

Wie immer Du dich entscheidest, mach es!!

Gruss
Christoph
 
Hallo Martina,

zu dem Entschluss eine klassische Zweiäugige zu erwerben kann ich Dich nur beglückwünschen. Ich habe seit kurzem selbst eine und bin sehr begeistert. Ich hatte das Glück eine sehr alte aber perfekt funktionierende Rolleiflex Automat für 140 € zu bekommen. Die Kamera ist Baujahr 1949, totzdem ist die Bildqualität absolut brillant und durch nichts von den moderneren Zweiäugigien zu unterscheiden. Ohnehin unterscheiden sich die meisten nur durch marginale technische Änderungen. Z.B. Objektiv: es gibt welche mit Anfangsblende 2,8 und welche mit 3,5, der Unterschied ist aber nicht so dramatisch. Ferner gibt es diverse Typen: Tessar, Planar und Xenar. Meine Kamera hat z.B. ein Schneider Kreuznach Xenar 3,5. Das Planar und das Xenar gelten beide als sehr gut, das Tessar als etwas schwächer, aber auch das ist kein dramatischer Unterschied. Bei den Verschlüssen gibt es Compur und Compur Rapid. Der Compur Rapid kann eine 1/500 Sekunde der Compur nur 300 oder 250. Mit entsprechendem Film aber auch gut ausgleichbar. Die späteren Rolleiflexen haben eine Art mechanische Programmautomatik. Eine einmalig festgelegte Belichtung bleibt bei Änderung von Blende oder Verschlusszeit durch Kompensation des jeweils anderen Wertes immer gleich. Bei den älteren muss man selbst drauf achten. Ferner gibt es welche mit und ohne Belichtungsmesser, auch dass sollte man nicht überbewerten, da ein guter Handbelichtungsmesser ohnehin bessere Ergebnisse bringt. Die eingebauten Belichtungsmesser sind außer bei den ganz neuen, einfache Selenblichtungsmesser, die der Alterung unterliegen und ohnehin nicht besonders genau sind. Die Rolleicord sind sehr günstig aber umständlicher in der Bedienung. Du mußt beispielsweise den Filmanfang selbst suchen und beim Weiterdrehen des Filmes wird nicht automatisch der Verschluss gespannt. Das vergisst man dann ganz gerne, weshalb man nicht auslösen kann oder versehentlich doppelbelichtet.
Die Rolleimagic ist eine Rolleicord mit Belichtungsautomatik und Compurverschluss, also 1/300s. Die Belichtungsautomatik taugt aber nicht besonders viel und es gibt Modelle, die nicht auslösen, wenn sie nicht funktioniert.
Eine sehr gute Übersicht über alle Modelle findet man bei www.rolleiclub.com

Ich hoffe das hilft bei der Entscheidungsfindung und viel Glück beim Finden der besten Kamera.

Frank
 
hallo,

danke für die schnellen antworten, ihr habt mir sehr geholfen
happy.gif
, jetzt weiß ich wieder mehr. ich werd mich mal weiter umschauen.

gruss
martina
 
Hallo Frank,

dass die Rolleimagic eine Rolleicord mit Belichtungsautomatik ist, stimmt in keinster Weise.

Die Rolleimagic ist eine Rolleiflex (!) mit Belichtungsautomatik.

Wie Du selbst erwähnt hast muss bei der Rolleicord der Film per Transportrad weiter befördert werden und anschliessend muss der Verschluss gespannt werden.

Bei der Rolleimagic wird der Film per Kurbel transportiert und gleichzeitig der Verschluss gespannt! (wie bei allen Flexen)

Die Rolleimagic und die Rolleiflex T sind die einzigen Flexen die keine automatische Einspulung auf Bild 1 haben (Filmtastwerk), sondern eine Einlegemarke in der Filmkammer haben, ist aber eine Sache die der Endverbraucher bei diesen beiden Modellen nicht wirklich je vermisst hat, denn nach dem Schliessen der Rückwand ist alles wie bei den anderen Flexmodellen.

Die kürzeste Verschlusszeit ist bei der Rolleimagic I 1/300 Sekunde, bei dem zweiten Modell ist es eine 1/500 Sekunde.

Gruss
Christoph
 
Hallo Christoph,

ich habe den Eintrag vom Rolleiclub Beverly Hills zitiert:
Rollei Magic model 1
Model K9
Based on the Rolleicord series, this was a simpler Rolleiflex with automated exposure.
Das passt, denke ich auch zur Tatsache, dass die Rollei Magic billiger war als die damalige Rolleiflex. Bei zusätzlicher Funktion und gleich aufwändigem Aufbau hätte sie je teuerer sein müssen. Was genau eine Flex zur Flex und eine Cord zur Cord macht, weiss vermutlich allein das Marketing bei Rollei.

Schönen Gruß

Frank
 
Hallo Frank,

dem Beverly Hills Rolleiclub habe ich auch schon einige male Hinweise auf falsche Angaben in ihren Beschreibungen geschickt (die Seite wird übrigens von dem Deutschen Dr. Mark Meijer gepflegt).

Dort steht bei dem Modell K 9 II immer noch:
"Film Transportation: winding lever with auto stop on first exposure..."
Diese Angabe ist definitiv falsch, beide Magic Modelle genauso wie die Rolleiflex T haben in der Filmkammer Einlegemarken und kein Filmtastwerk zur automatischen Einspulung auf Bild 1 (übrigens auch ein Luxus einer "richtigen" Rolleiflex).

Die Rolleiflex T war die Ausgangsbasis für die Entwicklung der Rolleimagic (Rollei Report 2, Seite 412).
Dieses Buch ist vom ehemaligen Rollei- Entwicklungsingenieur Claus Prochnow.

Ich zitiere aus dem Buch:"Der geforderte niedrige Preis zwang zur sparsamen Verwendung von Einzelteilen. Die Rolleiflex T, schon mit einfacheren Mitteln und weniger Funktionen konstruiert als die herkömmliche Rolleiflex, war Ausgangsbasis."

Was eine Flex zur Flex und eine Cord zur Cord macht ist ganz einfach, prinzipiell gilt Kurbel = Rolleiflex (ausser Babyrolleiflex 4X4), Knauf = Rolleicord (der gleichzeitige Filmtransport und das Verschlussspannen war der Luxus der Rolleilfexen im Gegensatz zur den Rolleicord Modellen).

Das die Rolleimagic billiger war als eine "richtige" Rolleiflex ist nur logisch (weil sie auf der T basierte).

Die Rolleiflex T wurde seinerzeit konzipiert um die preislich relativ grosse Lücke zwischen Rolleicord und Rolleiflex zu schliessen, ohne aber auf die Vorzüge einer Rolleiflex zu verzichten.

1957 kostete eine Rolleiflex 3,5 m. Beli 675,- DM und die Rolleicord Va 336,- DM.

Die Rolleiflex T kostete bei ihrem Erscheinen 1958 520,- DM mit Beli, die Rolleimagic K 9 im Jahre 1960 435,- DM.

Gruss Christoph
 
Hallo Martina,

wenn es um einen kostengünstigen Einstieg in’s Mittelformat mit trotzdem immer noch hochwertigen Ergebnissen geht, kann ich die Rolleicord Vb aus eigener Erfahrung durchaus empfehlen.

Zusätzlich zu meiner 6008i habe ich mir letztes Jahr per Ebay so eine Cord der letzten Baureihe (ca 1970 oder so) für 180 Euro ersteigert, weil ich eine leichte und mobile (und bei Verlust nicht so kostbare ... ;-) Kamera zum ständigen Herumschleppen haben wollte. Nach einer Wartung ("Ölwechsel" und Entharzen des Verschlusses, Kostenpunkt noch mal um die 200 Euro – das wäre bei einer entsprechend alten Flex ja auch fast immer zu investieren) läuft die eigentlich recht prima. Und das Arbeiten nur mit Belichtungsmesser ohne jede Automatik hat ja auch seinen eigenen Reiz. An den Filmtransport per Drehknopf kann man sich leicht gewöhnen, nur das Verschlussspannen vergesse ich allerdings auch hin und wieder. Die Abbildungsqualität der Schneideroptik empfinde ich für das Alter als überraschend gut, auch wenn sie natürlich nicht an die des Zeiss-Planars meiner 6008i heranreicht, aber der Vergleich wäre ja in jeder Hinsicht unfair.

Vor allem wenn es also um den Preis geht, spricht meines Erachtens nichts gegen den Kauf zumindest einer "neueren" Rolleicord - eine Flex wäre natürlich immer schöner, aber die waren mir (inklusive der Kosten für den ja meist notwendigen Service) für den angestrebten Zweck einfach zu teuer ...

Schönen Gruß

Matthias
 
hallo alle zusammen,

es ist jetzt doch die rollei magic II geworden...
was ihr mir so geschrieben habt, war ich vielleicht etwas voreilig
blush.gif
?!
mal sehen, wenn sie bei mir eingtroffen ist, werd ich sie mal so richtig testen und euch dann berichten.

danke nochmals für eure vielen tipps
gruss martina

ps.: was verwendet ihr denn für filme?
ich knipse hauptsächlich sw und lass mir die filme im labor entwickeln, vergrössern tu ich dann selber....
wie handhabt ihr das?
 
Hallo Martina,

herzlichen Glückwunsch zum Kauf!
Ich denke Du wirst mit Deiner RolleiMagic schon zufrieden sein.
Ich habe 6 RolleiKameras (Kleinbild und Mittelformat), davon eine neue und jede ist auf ihre Weise ein faszinierendes Gerät. Vielleicht hört sich Matthias' Beitrag etwas pessimistisch an oder ich hatte bisher immer Glück: Alle meine Kameras funktionieren einwandfrei - ohne Service. Auch die alte Rolleiflex war nicht verharzt, die Zeiten stimmen. Sogar der Selbstauslöser funktioniert.
Leider kann ich zu den Filmen keine Tipps abgeben, da ich mit Schwarzweiß erst anfangen möchte. Dafür habe ich mich aber auf Empfehlung mit Ilford eingedeckt. Bisher fotografiere ich ausschließlich Farbe. Da allerdings habe ich eine intensive Testphase hinter mir. Mit dem Ergebnis, dass für mich der Agfa Optima die besten Ergebnisse bringt. Farbecht und höchstauflösend. Ich habe neulich von einem Mittelformatnegativ einen 145MB Scan in 16 Bit Farbtiefe gezogen - erstaunlicherweise kornfrei und das bei einem subtilen Farbverlauf über die ganze Negativbreite. Fuji sind mir zu blaugrünstichig und Kodak entweder zu quietschig oder zu fad (je nachdem ob Portra oder Royal) Kann man zwar alles filtern, aber man kann halt auch einen Film nehmen, der keinen Filter braucht
happy.gif
.
Auf meine ersten Schwarzweiß-Experimente bin ich sehr gespannt. Inzwischen habe ich die nötigen Filter dafür gekauft und es kann losgehen - sobald die ersten Ergebnisse verfügbar sind werde ich sie online stellen.

Viel Spaß mit der RolleiMagic.

Gruß

Frank
 
hallo frank,

hab noch ein paar fragen:
>entwickelst du deine farbabzüge selber, oder schickst du sie ins labor?
>hast du das 6x6 negativ auf einem flachbett oder trommelscanner gescannt?
>145MB bin ich da richtig, das ist dann eine abzugsgrösse von ca. 50 x 50cm, oder beurteilst du das korn am bildschirm bei 100% darstellulngsgrösse.

ich hab zu hause keinen scanner, und in der firma funktionieren die negativscanns nicht wirklich gut,ich hab da keine anhaltspunkte in den farben und sie sind mir fast zu gut gezeichnen, sie erhalten einen ganz anderen charakter als ein normaler abzug, ich scann immer die fotos ein die werden auch nicht schlecht...

es ist sehr spannend, man lernt immer was neues und irgendwann wird sich der nebel schon lichten
happy.gif


schönen gruss
martina
 
Hallo Martina,
nicht nur berichten... wir haben hier auch eine Foto Galerie ;-)
Viel Spaß dabei.
Gruß
Andreas
 
Guten Abend Martina

52 x 52,5 cm bei 300 dpi ergeben tatsächlich diese 145MB. Das ist eine druckreife (perfekte) Auflösung, die auch bei Prints das absolute Spitzenergebnis gibt. Allerdings werden einige PrintShops mit solch grossen Dateien "Mühe" haben, weil der Ausdruck wesentlich länger dauert als bei Auflösungen von 72 dpi, die Otto Normalverbraucher ins Studio bringt und somit nur eine 8,37MB Datei ausdrucken lässt. Beide Digitalausdrucke zeigen, bei guten Kontrasten, auf den ersten Blick dasselbe. Das 8,37MB Bild bei einem Betrachtungsabstand von etwa einem Meter, das andere hält jedoch jeder genauen Prüfung stand.

Freundliche Grüsse
Carl
 
Hallo Martina,

ich gebe die Filme in ein Fachlabor, da bekomme ich sie in der Regel am gleichen Tag wieder und es wird der Eigenheit der Filmemulsion entsprechend entwickelt. Preislich ist das bei Mittelformat ohnehin fast egal. Fachentwicklung kostet je Labor zwischen 3,20€ und 4,30€. Gescannt habe ich das Negativ auf einem Epson Perfection 4870 Photo. Ich war da sehr überrascht, denn wir haben schon erheblich schlechtere Trommelscans bekommen. Der Scanner ist für den Preis (499€) wirklich sehr empfehlenswert. Den Scan brauchten wir für einen DIN A2 Ausdruck, daher die extrem hohe Auflösung.
Die Farbsicherheit liegt teils am Scanner und teils an der Software. Beim Epson ist Silverfast dabei, das läßt sich sehr gut in unser Farbmanagementsystem (Colorsysnc) einbinden, so dass wir absolute Farbsicherheit erreichen. Einen Abzug einscannen ist aber sicher immer besser, als ein Negativ, wenn der Scanner nicht allzu gut ist.

Schöne Grüße

Frank
 
Hi Frank,

nein, „pessimistisch“ sollte das nicht klingen - ganz im Gegenteil ... ;-) der Verschluss meiner Cord hing zwar tatsächlich, aber das war ja angesichts des relativ günstigen Preises auch kein Problem. Mit dem, was ich über den (nun wohl doch nur: angeblich ... ) notwendigen Service schrieb, hatte ich eigentlich nur wiedergegeben, was mir die Rollei-Vertragswerkstatt seinerzeit sagte. Die meinten, dass es grundsätzlich sinnvoll sei, eine 40, 50 oder noch mehr Jahre alte Kamera überholen - oder wenigstens prüfen - zu lassen, das beeinhaltete auch einen Austausch sämtlicher Fette etc. - und es lief ja über Kostenvoranschlag.

Aber es ist auf jeden Fall prima, dass viele alte Kameras auch so noch gut zu laufen scheinen - meine war aber offensichtlich seit Jahrzehnten nicht mehr benutzt worden. Den Kauf habe ich jedenfalls überhaupt nicht bereut, gerade die alte Kamera macht viel Spaß und ist wirklich super zum Immer-Dabeihaben - und das gilt für die Rolleimagic sicher ganz genauso.

Also wünsche ich Martina viel Freude damit - die wird sie sicher auch haben.

Schönen Gruß

Matthias
 
Hallo Interessantes Thema ihr scheint euch mit scannen auch sehr gut auszukennen bin am überlegen da ich die Biler sowieso mieist mit Photoshop weiterbearbeite ob ich mal probiere sie selbstzuentwickeln und mir dann einen Epson 4870 zuzulegen. Was ich nur nicht ganz verstanden habe bis zu welcher Größe kann ich diesen Scan dann von einem Kleinbild bzw Mittelformat Negativ oder Dia ausdrucken lassen oder währe die anschaffung eines reinen Diascanners besser da leider auch teurer währe bitte gebt mir ein paar Tips da ich Beruflich aus einer ganz anderen Richtung komme und das ganze nur als Hobby betreibe
Danke
 
Hallo Heiko,

ausdrucken ist ein relativer Begriff. Ich denke berufsbedingt dabei an Offset-Druck. Dabei rechnet man in der besten Qualität (Kunstdruck oder hochwertige Illustrierte) mit 300 lpi Ausgabeauflösung. In der Bildverarbeitung sollte das Bild in einer Qualität der Ausgabeauflösung mal einem Qualitätsfaktor von 1,2 bis 2 vorliegen also maximal 600 dpi. Wenn das Bild vorher eingescannt wurde muss nochmals ein Qualitätsfaktor von 1,2 bis 2 dazu multipliziert werden, also maximal 1200 ppi. Wenn Du also einen Scanner wie den Epson Perfection 4870 Photo hast, kannst Du mit maximal 4800 ppi einscannen. Bei Mittelformat 6 x 6 bedeutet das, dass dieses Bild bei maximaler Qualität 4 mal größer (4800 / 1200) gedruckt werden kann.
Das sind dann 24 x 24 cm. Bei 200 lpi wären das: 4800/800 = 6 entspicht 6 x 6 = 36 x 36 cm. Bei einem sehr guten Scanner kann man den Qualitätsfaktor noch reduzieren, so dass mit dieser Auflösung jedes herkömmlich Printerzeugnis gedruckt werden kann. Bei sehr großen Formaten, wie Plakaten steigt der Betrachtungsabstand, so dass nicht mit so hoher Auflösung gedruckt werden muss. Üblicherweise werden Zeitschriften mit maximal 200 lpi gedruckt. Kunstdrucke eher mit 300 lpi. Prospekte und ähnliches mit 150 bis 200 lpi. Beim Druck mit einem Tintenstrahldrucker fällt der Druck-Qualitätsfaktor weg. Der Scanqualitätsfaktor bleibt. Eine Bildauflösung in Photoshop von 300dpi reicht zum Ausdrucken auf einen Tintenstrahler aus. Die Qualität wird nicht besser, wenn das Bild eine höhere Auflösung hat! Auch wenn Tintenstrahler heute eine Auflösung von über 4800 lpi angeben - das ist reines Marketinggewäsch! Mit dieser Auflösung errechnet der Tintenstrahler lediglich die Druckpunkte - die aber sind dennoch lediglich 300 dpi oder weniger. Das gleiche passiert beim Offset-Druck auch: um die 300 lpi Ausgabeauflösung zu errechnen wird vorher eine Druckpunktberechnung mit 5600 lpi Auflösung durchgeführt. Das ist aber ungleich der Ausgabeauflösung. Bei zum Beispiel 300 lpi Ausgabeauflösung: 48 xd 48 cm, bei 150 lpi: 96 x 96 cm, ohne Scan-Qualitätsfaktor 192x192 cm. Bei dem letzteren Riesenformat kann man den Qualitätsfaktor gut weglassen, weil man nicht so nah hingeht.
Trotzdem spricht einiges für einen echten Diascanner: ein Diascanner hat eine Scanleiste, die genau so breit ist, wie die Scanvorlage, das heißt, alle lichtempfindlichen Zellen werden auch genutzt. Bei billigen Flachbettscannern fährt nur ein kleiner Teil der Scanleiste am Motiv vorbei, der Rest ist vollkommen ungenutzt. Aufwändigere haben eine Optik und einen Umlenkspiegel. Diascanner haben auch meist eine höhere optische Dichte, das heißt sie verarbeiten kontrastreichere Vorlagen ohne Verluste. Da hilft dann auch der Photoshop nicht weiter, wo nichts ist kommt auch nichts. Besonders wichtig ist das bei Schwarzweiß. Der Epson ist aber so gut, dass man bei 90% aller Vorlagen keinen Unterschied mehr zu einem echten Diascanner sieht. Die Scans sind absolut und uneingeschränkt produktionstauglich. Lediglich sehr dunkle oder sehr helle Vorlagen stoßen an die Grenze der optischen Dichte. Dafür ist der Scanner recht günstig. Mittelformatdiascanner kosten etwa das fünf- bis sechsfache.

Ich hoffe es war nicht allzu theoretisch, aber es ist ein komplexes Gebiet.

Schöne Grüße

Frank
 
hallo andreas,

jooo, mittelformat hab ich noch nichts....leider.
kann man hier eigentlich jedes foto einstellen?

wenn ja, muss ich mal suchen, was da bei mir so geignet wäre
happy.gif

wenn nicht, wirds noch ein bissi dauern.

viele grüsse
martina
 
hallo frank,

danke für die antworten.
aber jetzt hab ich schon wieder eine frage, was meinst du mit "es wird der Eigenheit der Filmemulsion entsprechend entwickelt" muss man da was spezielles angeben?

und noch eine frage:
beim scannen arbeitest du mit Farbmanagementsystem (Colorsysnc)... arbeitetst du dann mit einem profil, damit der scann am bildschirm und am ausdruck gleich aussehen (und wenn man richtig gescannt hat auch gleich wie das original) was ich nun nicht verstehe? an was orientierst du dich mit den farben wenn du nicht weist wie das positiv (original) aussieht?
vielleicht hab ich ja einen denkfehler...

so nun wüsch ich euch allen eine gute nacht.
viele grüsse
martina
 
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