Moin,
ich könnte ja jetzt, aber an dieser Stelle nur so viel: Kalibrierung und Profilierung werden hier wieder durcheinander und in einen Topf geworfen.
Kalibrierung bedeutet, dass ein Gerät auf bestimmte Werte eingestellt wird, als da wären: Weißpunkt, Helligkeit und Tonwertkurve. Gleichzeitig wird der Farbraum linearisiert, also auf farbneutrale Graustufen optimiert.
Dies wirkt sich grundsätzlich auf die Darstellung des Monitors aus, auch in Anwendungen, die gar kein Farbmanagement beherrschen. Die Kalibrierung sorgt aber keineswegs dafür, dass die eigentlichen Farben schon korrekt dargestellt werden...
Hier kommt die
Profilierung ins Spiel (machen Spyder & Co. nach der Kalibrierung), bei der die Eigenschaften des Monitors gemessen und in ein Profil geschrieben werden. Dieses Profil nutzen farbmanagementfähige Programme, um Farben korrekt darzustellen.
Theoretisch wäre die Kalibrierung im Hobby-Bereich sogar entbehrlich, sie entstammt dem Profibereich, wo in Foto- und Grafikstudios unter Normlicht gearbeitet wird und die Kalibrierung auf Norm-Werte durchaus Sinn macht
Aber nochmal: die Darstellung der Farben ist auf einem kalibrierten Gerät noch lange nicht korrekt, solange nicht auch mit Farbmanagement und folglich ein Profil angelegt und in farbmanagementtauglichen Programmen gearbeitet wird. Denn erst im jeweiligen Program werden die Farben vom Arbeitsfarbraum des Photos in den Monitorfarbraum (das Profil) konvertiert. Und erst mit diesem zweiten Schritt wird die Darstellung farbverbindlich.
Und, lieber Dieter, jetzt schließt sich der Kreis: das bedeutet auch, dass Bilder, die in Farbmanagement-Workflow an kalibrierter und profilierter Hardware bearbeitet wurden und ins Internet gestellt werden, bei einem Betrachter, der kein Farbmanagement verwendet (also nicht profiliert hat) oder sich die Bilder nur in einem Browser ansieht, der kein Farbmanagement beherrscht doch wieder kein farbverbindliches Ergebnis sieht. Eben weil die Farben dann nicht spezifisch für das Monitorprofil ausgegeben und somit „irgendwie“ (Übertreibung - sic!) dargestellt werden.
Und jetzt sind wir noch gar nicht bei der Qualität des Monitors (darstellbarer Farbraum und damit einhergehende Farbabrisse, Hellichkeitsverteilung etc).
An dieser Stelle möchte ich jedem hier, der überlegt, einen neuen Monitor anzuschaffen empfehlen, die Testberichte auf prad.de zu studieren. Die sind sehr ausführlich und umfangreich und geben extrem gut Aufschluss, wie gut Monitore für unsere Zwecke geeignet sind.
Oh man, eigentlich wollte ich doch gar nicht.
Zu guter letzt, Dieter: wir müssen diese Diskussion jetzt bitte nicht nochmals führen, ich habe eh Recht
Nein, sorry, Spaß beiseite, aber wir beide hatten das alles schon mal in epischer Breite hin und her, lässt sich also irgendwo im Forum nachlesen und wir müssen nicht die gleichen Argumente nochmal breit treten; zumal in diesem Thread ja auch eigentlich gar nicht Thema.
Gruß Jan...
Spoiler
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...dessen guter HP-Wide-Gamut-Monitor in die Jahre gekommen ist und der den zunächst hervorragend wirkenden und gut bezahlbaren BenQ nun wohl doch nicht kaufen wird, weil er nun doch nach dem high end Eizo aus der CG-Linie schielt...