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Portraits: freistellen aber wie? Wäre für Hilfe dankbar

Dirk04

Läuft öfters hier vorbei
Also ich sehe häufig Portraitsfotos welche Outdoor gemacht worden.
Toll finde ich an diesen Bildern das das Model natürlich scharf ist,aber der Hintergrund ist total unscharf und verwaschen,so wie es ja meistens sein soll.

Ich weiß das man dies über die Blende erreicht,also kleine Blendenzahl,wenig Tiefenschärfe.

Die Bilder sehen bei mir aber nie so aus wie ich das gerne hätte.
Zwar ist der Hintergrund unscharf,aber halt nicht so richtig verwaschen,so das man eigentlich gar keine Gegenstände oder Bäume mehr erkennen kann.

Ich krieg da echt die Krise,weil ich nicht weiß was ich falsch mache.

Blöd ist natürlich das ich jetzt hier kein Beispielbild hoch laden kann,weil das Bild ist ja nicht von mir,aber vielleicht weiß einer von Euch ja trotzdem was ich meine...
 
Hola Dirk

Mit welcher Brennweite und welcher Blende hast Du fotografiert? Wie gross war der Abstand zum Gesicht und wie weit war der Hintergrund von der Person entfernt?

Saludos
Marcel
 
Moin Dirk,

eines hast Du ja schon festgestellt: je größer die Blendenöffnung, desto geringer die Schärfentiefe. Zusätzlich nimmt die Brennweite Einfluss, je länger die Brennweite, desto kleiner die Schärfentiefe. Der Effekt, der entsteht ist die sog Freistellung, also dass sich ein scharfes Motiv vom unscharfen Hintergrund abhebt.

Das alles ist aber nur die halbe Wahrheit: das sog Bokeh, also der cremig verschwimmende Hintergrund ist von noch.viel mehr Faktoren abhängig, auch vom Objektiv. Es gibt äußerst lichtstarke Linsen, die sehr unruhiges Bokeh erzeugen.

Du als Fotograf kannst das Bokeh aber durchaus beeinflussen: je weiter der Hintergrund vom Hauptmotiv entfernt ist, desto stärker verschwimmt er in Unschärfe. Wähle ruhige Hintergründe, gerade prägnante horizontale (z.b eine durch.Bild.laufende halb-hohe Mauer) und vertikale (der von Dir genannte Baum) neigen dazu, das schönste Bokeh zu versauen ;) Logisch, ein brauner Baumstamm zwischen grünen Blättern kann schwerlich mit den Blättern vollends verschmelzen (etwas plakativ dargestellt).

Die Wahl des Hintergrundes ist enorm wichtig!

Zeig doch mal ein Bild, bei dem Dich der Hintergrund stört, vielleicht kann man das alles anhand dieses Beispiels besser erklären.

Ich hoffe, Dir schonmal einen Ansatz.gegeben zu haben, ansonsten frag weiter ;)


VG Jan
 
Hi Marcel,

also die Brennweite lag bei 17mm mit Blende 2,8

Abstand zur Person 3 Meter und der Hintergrund war in einem Park und würde sagen gut 50 Meter.

Zusätzlich irritiert mich das die Nase der Person scharf ist aber schon das Ohr unscharf.

Schaue ich mir Bilder an welche mit Blende 2,8 oder noch offener gemacht wurden ist die Person von Kopf bis Fuß sogar scharf.

Ich hänge mal ein Bild an,wo ich dies versuchte.
Ist nichts dran gemacht,halt nur verkleinert.

DIRK4713.jpg
 
Okay,also wenn es so ist, das je länger die Brennweite, desto kleiner die Schärfentiefe ist, dann kann ich mir einen meiner Fehler schon selbst erklären,da ich das mit 17mm ja im Weitwinkelbereich fotografierte.

Mit den Objektiven,welche ich habe,komme ich allerdings bei den hohen Brennweiten nicht so weit mit der Blendenzahl runter. :z04_head_wall:
 
Hola Dirk

Ich bin zwar kein Portrait-Spezialist, da gibt es hier jedoch einige. Sie werden sich bestimmt noch einklicken.

Mit 17mm Brennweite (also Weitwinkel) kriegst Du wahscheinlich in den wenigsten Fällen einen unscharfen Hintergrund hin. Meistens verwendet man für Portraits so um die 55-70mm (schon wegen der "Verzerrung" des Gesichtes) und dann sollte der Hintergrund tatsächlich total verschwommen sein.

Wie gesagt, warte auf die Hilfe der Portrait-Spezialisten ;)

Saludos
Marcel
 
Danke Marcel,

durch die Erklärung von Jan kam ich auf diesen Fehler nun von selbst und Du hast dies ja nun auch noch mal geschrieben.

Danke :)
 
Moin Dirk,

bei 17mm ist es auch nicht anders zu erwarten; zum Freistellen viel zu kurz. Auch 2,8 ist keine extrem große Blende, da braucht es schon deutlich mehr Brennweite.

Ein 50er mit großer Anfangsblende von f1,4 oder f1,8 hätte Dich hier (auch leicht abgeblendet) schon viel näher an Dein Ziel gebracht. Mit 17mm wird das eher nichts ;)


Gruß Jan


P.s @Marcel: wieso.soll er warten, ich bin doch schon da :)
 
Heißt dieses recht neue Objektiv von Pentax (50mm 1,8) wäre da geigneter,oder das Tamron Macro 90mm?

Wie ich vorhin schon schrieb irritiert mich auch das die Nase und Mund bei Blende 2,8 scharf sind,aber das Ohr schon nicht mehr.

Ich weiß das bei diesen Blenden der Schärfebereich sehr begrenzt ist,aber ich sehe Ganzkörperportraits mit Blende 1,8 und da ist die komplette Person scharf...
 
Moin nochmal Dirk,

auch wenn sie nicht so lichtstark sind: versuche es mit Deinen langen Brennweiten, da kann man noch eine Menge rausholen. An meiner Olympus (Crop 2, also zum Freistellen weniger gut geeignet als Pentax) habe ich bei 150mm mit f5,6 schöne Freistellungen erreicht. Bei so langen Brennweiten muss man mit der Perspektive ein bißchen aufpassen, um das Gesicht nicht zu platt zu drücken, aber mit ein bißchen Übung klappt's ganz gut...

Und dann schau einfach mal nach Schnäppchen: ich habe gerade heute ein Pentax F50 f1,7 in absolut neuwertigem Zustand für 79 Taler erstanden. Eigentlich wollte ich als Portraitbrennweite ein 1,4er, aber bei dem Preis konnte ich einfach nicht widerstehen. Super Linse, mit traumhaften Bokeh (zumindest nach meinen ersten Tests).

Bin ganz froh, so günstig weggekommen zu sein, ich habe nämlich den Fehler gemacht, Marcel was zum 300er Sternchen zu fragen. Die Raws die er mir geschickt hat haben die fatale Folge, dass ich das Teil haben muss! Und zwar möglichst schnell (danke nochmal, Marcel, für das Auslösen des Suchtfaktors ;))


VG Jan

Edith: Ganzkörper freistellen ist so eine Sache, da bist Du im Normalfall einfach zu weg vom Model oder die Brennweite ist einfach zu kurz... Ganz schwieriges Thema ;)
 
Moin Dirk,
ich kenne zwar das neue 50er 1.8 von Pentax nicht, habe aber mit dem erwähnten Tamron 90mm Makro schon sehr schöne Portraits mit guter Freistellung gemacht. Die Blendeneinstellung bei diesen Bildern war zwischen 3.2 und 5.0. Auf die Augen scharfgestellt, werden Ohren und Nase noch ausreichend scharf - zu scharf sollte es ja wieder auch nicht sein...
Was Jan zur Wahl des Hintergrundes schrieb, ist neben der verwendeten Linse von größter Bedeutung. Irgendwo habe ich mal gelesen, man solle Portraits "von hinten" komponieren, sprich: mit dem Hintergrund anfangen.
 
Hi Fritzi,

danke für Deine Info was das Tamron betrifft.
Ich habe dieses Objektiv schon länger auf meine Wunschliste,habe aber bisher noch keine Portraits gesehen welche damit gemacht wurden...
 
Moin Dirk,

als "reine" Portraitlinse würde ich Dir was lichtstärkeres empfehlen. In Richtung der genannten 50er halt. Als Universal-Portrait-Optik setze ich zwar ein 2,8er ein, das 50-135 Sternchen arbeitet dann aber meist im höheren Brennweitenbereich (im übrigen eine absolut geniale Linse).

Gerade, wenn Du größere Bildausschnitte machen willst, würde ich zu etwas im Bereich f1,4-f1,8 raten, Du hast in Sachen Freistellung einfach mehr Reserven.

Wie das Bokeh des neuen 1,8ers ist kann ich nicht beurteilen, unter den Autofokus-50ern sind sicherlich das F / FA 1,4, das F / FA 1,7, das DA*55 f1,4 und das Sigma 50 f1,4 allesamt sehr gut. Ich für meinen Teil bin von dem F50 1,7 echt überrascht und begeistert.

Für noch "extremere" Portrait-Situationen habe ich noch das Sigma 85 f1,4 auf meiner Liste, aber das muss warten ;)

Nichts gegen das Tamron, falsch machst Du mit dem Gerät sicher nichts und sicher wird hier noch das Argument des extrem knappen Schärfebereiches bei Blenden größer f2 kommen. Ist sicher richtig, aber 1. bin ich Freistellungs-Fetischist (nicht um jeden Preis, sondern gezielt eingesetzt) und 2. bist Du bei Ganzkörper wieder so weit weg, dass die Schärfe am Hauptmotiv wieder passt und Du nur mit sehr großen Blenden überhaupt Chancen hast, noch einigermaßen freizutellen...

My 2 Cents...


VG Jan


Edith sagt noch: bei einem 2,8er als Portraitlinse würde ich persönlich eher zu einem Zoom greifen, wegen der Flexibilität...
 
Nochmals danke Jan...

Ein 2,8 Zoom, also zum Bleistift das 28-75 2,8 von Tamron?
 
Moin nochmal,
das genannte Tamron ist ja nun eigentlich ein Makro, das allerdings auch als Portraitlinse gut geeignet ist. Ein reinrassiges Portraitobjektiv ist es natürlich nicht. Solltest Du also eine Neuanschaffung speziell für diesen Bereich tätigen wollen und nicht unbedingt auch sofort ein Makro haben wollen, würde ich Dir raten, Dich bei den von Jan genannten Objektiven umzusehen.
Leider kann ich mangels "Freigabe" der portraitierten Personen keine Bilder zu Ansicht posten.
 
Zum Beispiel...

Oder das genannte 50-135, oder ein Tamron oder Sigma 70-200... Oder eben die lichtstarke Festbrennweite; Freistellen kannst Du mit der tendenziell am besten, und die 1,7er / 1,8er sind auch nicht soo unverschämt teuer...

Sigma 30 1,4 ist auch eine Option...

In dem Forum, das hier nicht genannt werden darf, gibt es pro Objektiv Beispielbilder noch und nöcher, anhand derer Du das Potential der Linsen für Deine persönlichen Ansprüche abschätzen kannst ;)


Gruß Jan
 
Hallo Dirk,

ich habe zwar kein 90 mm Tamron Makro, aber ein 100 mm Pentax Makro. Hier kann ich ein Beispiel zeigen. Stellst Du Dir den Hintergrund so vor?

Ich hatte irgendwo gelesen, dass das 100 mm Makro auch sehr gut für Porträts sein soll und habe das kurzerhand ausprobiert.

Viele Grüße
Sylvia

NS: Die junge Dame ist übrigens mit der Veröffentlichung einverstanden.

IMGP6911 Kopie.jpg
  • PENTAX - PENTAX K-r
  • 100.0 mm
  • ƒ/2.8
  • 1/125 sec
  • Pattern
  • Auto exposure
  • ISO 400
 
Moin nochmal
so ähnlich sieht es mit dem Tamron dann auch aus, wenn alles paßt. Wie schon geschrieben: auch das lichtstärkste Objektiv kann einen ungünstigen Hintergrund nicht völlig eliminieren, trotz allem muss man sauber arbeiten.
 
wenn ich mir Deine Obis so anschau, dann würde ich das 70-300 nehmen und mit der Brennweite arbeiten.

Hier mal ein Beispiel mit 50-200 bei nur 125mm
Blende 5,6
IMGP0045.jpg

ich war relativ weit weg. Ich würde ja das 70-200 F2,8 anraten. Steht aber nicht in deinem Profil.
 
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