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APOMacroElmarit R 1:2,8/100

R

Rektalvioline

Hallo liebe Forenten und -schwäne,

das 100er Macro-Elmarit ist innert Wochenfrist ganz nach oben auf meiner Liste der Lieblingsobjektive gerutscht. Ich hatte das Glück, einem gebrauchten Objektiv dieses Typs auf einem Fotoflohmarkt zu begegnen. Als ich die kleine Beule an der Sonneblende sah und dann noch den kleinen Kratzer am Distanzring, dachte ich mir: Leicafotografen haben ja so ihren Ruf.... Also begann ich das Ding neurotisch in meiner Hand herunzudrehen und von allen Seiten mit verkniffenem Blick sehr nahe zu betrachten. Die irritierten Blicke des Verkäufers zeigten mir dann den Moment, wo er bereit für eine ernsthafte Frage war. Also begann ich meinen Redeschwall mit den schweren Worten: "Hat ja schon ganz schön Abrieb, war das mal in einem Kuhmaul ?" Nun galt es, den Verkäufer gar nicht erst zu Wort kommen zu lassen, also legte ich gleich nach: "Ist das mal abgestürzt ? Das hat ja Beulen !!!" Nun war der Verkäufer soweit unsicher, dass er dachte, bloss weg damit, und den heissersehnten Spruch ^brachte: "Na für den Preis...."
Jetzt habe ich ein recht nettes 100er und nachdem ich den ersten Film gesehen habe bin ich von diesem Teil vollends überzeugt. Wo ich das 60er Macro-Elmarit wegen seiner Nähe zur Standardbrennweite als Normalobjektiv mit Makrobereich einsetze, kann ich heute das 100er als Makroobjektiv mit leichter Telebrennweite nutzen. Nur, 100mm ist für den Makrobereich weitaus angenehmer als 60, zumindest universeller nutzbar. Im Alltagsbetrieb mag das 60er besser sein, am Balgen macht mir jedoch das 100er definitiv mehr Spass.
Die Bilder sind, wie mir ja auch genügend vorhergesagt wurde, von einer bestechenden Qualität. Die Brennweite von 100mm ist gerade bei der Komposition des Bildes im Makrobereich überlegen, das Spiel mit der Schärfentiefe ausgeprägter und die Distanz zum Objekt etwas grösser. Alles Vorteile, die das 100er sehr schnell zu meinen Favoriten avancieren liess.
Natürlich liegt das Ding genauso gut in der Hand wie es alle Leicaobjektive tun. Schneckengang und Blende gehen leicamässig fein und präzise.
Beim Herumfummeln ist mir dann aber doch noch etwas aufgefallen, was in mir eine Frage aufwirft. Besonders Makroobjektive neigen beim Fokussieren zu teils recht grossen Volumenveränderungen. Das 100er verdrängt in ausgefahrenem Zustand einen halben Liter mehr als in seiner kürzesten Stellung. Mich würde jetzt interessieren, welchen Weg die Luft dabei einschlägt. Ist dabei gewährleistet, dass Staub draussen bleibt ?
Klar, das ist natürlich eine richtiggehend leicamässige Korinthenkackerfrage. Aber wenn ich es überschlage, dann pumpe ich mit dem 100er an einem Nachmittag einige Liter Luft durch die Kamera, dies noch oft in Bodennähe, und gerade im Hinblick aufs DMR frage ich mich natürlich, ob ich dann ein chronischer Staubwischer sein werde, oder ob Leica in ihrer unergündlichen Voraussicht schon 1936 an dieses Problem gedacht hat.

ein Gruss vom Alpenrand,
Tante I. alias Oliver
 
da empfehle ich doch 3 Lagen Filtermatte um das Objektiv zu legen. EU 11 für kleinste Staubpartikel, kleiner als Pollen, sollten da wirksam aus der Gefahrenzone fern zu halten sein.
Spaß beiseite:
als Blasebalg habe ich mein 2,8/100 noch nie eingesetzt, werde es mal probieren.
Gruß Jörg
der erstaunt ist welche Probleme es geben kann.
 
Da staunste, was ?

Ich setze mein 100er ja auch nicht gerade als Blasebalg ein, da kenne ich effizientere Geräte. Aber ich fahre das Ding doch öfters mal in Bodennähe, an Wegrändern etc. in die Makrostellung, und da saugt es jedesmal eine ordentliche Menge Luft ein.
Meine Industriemaschinen enthalten etliche pneumatische Bauteile, die aber durch entsprechende Massnahmen vor Staub geschützt sind. Aus gutem Grund.
Die Idee mit der Filtermatte ums Objektiv funktioniert leider nicht, da das Objektiv nicht gegen aussen entlüftet, sondern gegen hinten. Deine Filtermatte müsstest Du also eher um die Kamera wickeln. Von der Verwendung einer normalen Filtermatte wie in der Küche kann ich Dir nur abraten. Es müsste mindestens ein HEPA-Filter sein.
Meine Frage ist eigentlich schon ernstgemeint, ich werde sie aber mal an anderer Stelle anbringen.

mit fröhlichem Gruss
von der problematischen Tante
 
Liebe Tante Ilse,
natürlich war meine Reaktion polemisch und grob überzogen.
Ich glaube, besser ich behaupte mal:
Die Staubbelastung der Kamera innen ist beim Objektivwechsel um ein vielfaches höher als bei den Pumpbewegungen der Luftsäule im Inneren des 100er Apo Macro wenn der volle Auszug mehrmal hintereinander durch den vollen Bereich gefahren wird.
Erfolgt bei einer Kolbenbewegung Richtung Spiegel, ein Unterdruck, so müßte dieser so groß sein, daß der atmosphärische Druck Staub von Außen durch die vorderen Fugen drückt.
Bei entgegengesetzter Kolbenbewegung müßte der Staub über das Objektivbajonet oder den Blendenring ins Kamerainnere oder ins Objektiv gesaugt werden. Die Frage ist, ob bei den Luftmengen und den erzielbaren Luftgeschwindigkeiten im Luftspalt, bzw. im zu betrachtenden Objektiv- und oder Kamerahohlraum eine turbolente oder laminare Strömung entsteht. bei letzterer wäre dann die Luftgeschwindigkeit so gering, das die Staubbelastung über einen längeren Zeitraum des dauernden Objektiveinsatzes vernachlässigbar gering ist. Außerdem müßte am zu betrachtenden Randspalt eine so hohe Luftgeschwindigkeit auftreten, die den dort zufällig anwesenden Staub zwingt ins Innere der Kamera oder des Objektives einzudringen.
Ich will es nicht ausschließen, doch halte ich das Problem für zu gering um darüber in Panik zu geraten oder dem Objektiv einen alljährlichen Frühjahrsputz zu unterziehen.
mein 90er Summicron von 1976 mußte deswegen noch nie in Behandlung, und da durchfährt man schon des öffteren den gesamten Auszug.
Mein 100er hat schon ein paar Jahre auf dem Buckel, eine nennenswerte Staubbelastung im inneren kann ich nicht feststellen.
Den Verschmutzungsgrad meiner Gehäuse (M6, R8) habe ich mir durch häufigen Objektivwechsel eingehamdelt und weil ich beim Transport ohne Objektiv den passen Deckel ansetze, der alles andere als Staubdicht ist.
Sorgenfreie Grüße aus dem herbstlichen Monsun
wünscht der angestaubte Jörg
 
Der "Luftaustausch" findet über den Bereich statt, der um den Blenden-Mechanichtsnutz liegt, kann also gar nicht als Blasebalg des Spiegels oder des Chip-Deckglases dienen :)

Muss auch mal wieder den Spiegel-Reinigungszyklus anstossen

Grüsse, Wolfram
 
Verlängerte Gegenlichtblende für Apo-Macro-Elmarit-Fans:

2 Stück 12 528 davorschrauben (Gegenlichtblende für das Elpro 1:2 - 1:1)! Vignettiert bei keiner Entfernungseinstellung! Fantastische Wirkung bei seitlichem Störlicht! Diese Dinger sind bei mir IMMER drauf. Dazwischen manchmal das Polfilter, das sich schön an/mit den beiden Gegenlichtblenden drehen lässt. Optimal!
 
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