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Belichtungsumfang Dynamik

blackburn

Läuft öfters hier vorbei
Hallo Leute,

nach 15 Jahren analoger Mittelformatfotografie und jetzt 2 Jahren D70 möchte ich mir ein neues Gehäuse gönnen.
Ich lege nicht unbedingt Wert auf Geschwindigkeit, aber sehr auf Bildqualität - deshalb suche ich was mit hoher Auflösung und großem Belichtungsumfang.
digitalkamera.de hat ja alle möglichen Kameras getestet, unter anderem auch das Kriterium der Eingangsdynamik.
Da wird der S3 9,2 Blendenstufen attestiert, der D200 8,9 Blendenstufen, also kaum ein Unterschied.
Verfolgt man jedoch hier die Beiträge im forum (denen ich ehrlich gesagt mehr traue), so liegt die S3 weit vor der D200.
Und eine Steigerung von D70 zu D200 scheint es auch nicht zu geben.
Sind diese Werte nur aussagekräftig für ISO 100 (da die D200 bei höheren Empfindlichkeitsstufen gegenüber der S3 einbricht), oder gibt es schon bei niedrigster Empfindlichkeit große Unterschiede?
Mir stellt sich halt die Frage: D200 oder auf die S5 warten...

Danke für Eure Kommentare
 
Hallo,
vielleicht mal ein paar Worte zur Dynamik einer DSLR überhaupt. Diese "Eingangsdynamik", ermittelt aus jpegs, ist nämlich ein ziemlich sinnloser Wert. Die Kennlinie einer DSLR ist sehr unsymmetrisch (ganz anders als die Gradationskurve eines Films), und ist in den Lichtern sehr steil mit einem aprupten Zeichnungsabriß bei Erreichen der Sättigung und in den Schatten sehr flach. Von Neutralgrau bis weiß sind 3 Blendenwerte, von neutralgrau bis schwarz etwa 6, davon ist das letzte Drittel so flach, daß man es zumeist vergessen kann. Das Problem ist also in der Regel der sehr geringe Spielraum zwischen Mitten und Lichtern, und genau da ist die Fuji mit ihren Extrapixeln besser, obwohl der Gesamtkontrast nicht viel anders ist. Man kriegt das auch mit der D200 hin, wenn man in RAW (NEF) fotografiert,das Problem kennt und die Möglichkeiten ddes RAW Konverters ausnutzt.
Der wesentliche Unterschied zur D70 ist meiner Erfahrung nach nicht die Dynamik, sondern die wesentlich (!!) bessere Farbdifferenzierung, besonders im Bereich gelb/grün, was vor allen die Landschaftsfotografen wie mich freut..
LG Hans
 
Danke Johann,

das ist gut zu wissen.
Da ich sowieso ausschließlich in RAW fotografiere und leicht unterbelichte (-0,5), dürfte das den o.g. Problemen entgegegwirken.
Beim Diafilm ist es ja ähnlich: Da sind auch die Lichter das Problem, während beim Negativfilm die Schatten schneller zulaufen als die Lichter.
Und gerade Negative werden mit ihrem vermeintlich riesigen Belichtungsumfang völlig überschätzt. Denn bringt man ein Negativ zu Papier, dann muß man nämlich mit den geringen Kontrastwerten des Papiers leben, und einfach die Papiergradation zu wechseln bringt schnell matschige Bilder.

Gruß

Bernd
 
Johann Kühnl (Lakota) schrieb am 21. Dezember 2006 - 21:35 Uhr:

'Man kriegt das auch mit der D200 hin, wenn man in RAW (NEF) fotografiert,das Problem kennt
und die Möglichkeiten ddes RAW Konverters ausnutzt.'
Ich selbst fotografiere zu 99% in RAW und kenne das Problem.
Daher würde es mich sehr interesieren was für Möglichkeiten hier konkret gemeint sind.

Vielen Dank,
David
 
Hallo David,

ich antworte mal als D200 Nutzer und RAW Anhänger.

Zusammen mit Nikon Capture 4.4.2 kann ich die RAW Dateien nachträglich ohne großen Leistungsverlust in der Helligkeit noch nach oben und unten korrigieren.

Je ein Bild heller und dunkler anschließend mit geeigneter Software zusammengefügt (z.B. Photomatix Pro) und der abgebildete Belichtungsspielraum ist schon erheblich größer, als er z.B. mit der Fuji standardmäßig gezeigt wird.

Welche Bildergebnisse so möglich werden habe ich hier eingestellt:

http://www.nikoninfo.de/discus/messages/9313/113912.html

Dabei habe ich aber direkt eine Belichtungsreihe gemacht, um den Umfang der Dynamik noch weiter zu steigern.
Der Gesamtumfang wird deutlich, wenn man sich die hellsten und dunkelsten Stellen vor Augen führt - die im Normalfall entweder total überstrahlen oder als schwarze Fläche absaufen.

Schöne Grüße

Helmut
 
Ich muß vorausschicken, daß sich meine Methode auf sie Kontrastprobleme "normaler" Landschaftsfotografie etc. bezieht und nicht auf die speziellen Probleme von Nachtaufnahmen, wo man praktisch nur Lichter und Schatten hat (kaum Mitteltöne) und wo infolgedessen der Gesamtkontrast sehr wohl eine Rolle spielt. Aber im Prinzip ist meine erste Methode ähnlich: Ich erzeuge im RAW Konverter durch entsprechende Belichtungskorrektur 2 Bilder, eins mit durchgezeichneten Lichtern und eins mit richtig belichteten Mitteltönen und setze sie in PS mit Hilfe einer Ebenenmaske zusammen. Damit kann ich mir genau aussuchen, welchen Teil von welchem Bild ich verwende.
Es gibt ein Schnellverfahren: man belichtet die lichter an die Grenze, reduziert den Kontrast soweit,daß auch die Schatten noch sichtbar sind und korrigiert das ganze ziemlich flaue Ergebnis mit dieser Kurve:
114464.jpg


Das geht sogar in jpeg (mit Tiefen/Lichter vorher) und ergibt insgesamt eine Diafilm-ähnliche Gradation und sorgt auch für mehr Farbe in den dunkleren Bereichen, wo Digi im Vergleich zum Dia ja ausgesprochen schwach ist. Wie gesagt: das Ganze gilt für Bilder, wo sauber abgstufte Mitteltöne wichtig sind, also einfach mal probieren, viel Spaß...
LG Hans
 
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