CI-Fotocommunity

Registriere Dich jetzt kostenlos!

Dadurch bekommst Du Zugang zu dem geschützten Mitgliederbereich, kannst beim Gebrauchtmarkt mitmachen und stellst nebenbei auch noch sicher, dass niemand Dir Deinen Wunsch-Usernamen wegschnappt.

Bildbearbeitung - Erfahrungsbericht

graf_d

CI-Pate
Hallo zusammen

Hier gibt es wieder einige Themen, wo es sich um Bildentwicklung und -aufbau geht.
Ich möchte mal ein kleiner Erfahrungsbericht mitteilen, warum ich dort bin und wo ich jetz bin und immer noch weit weg von meinem Ziel gute Bilder zu machen.

Vielleicht ist es für jemanden interessant zu erfahren, dass diejenige, derjeniege, dasjenige, nicht alleine ist aber auch kein einfacher Weg vor sich hat.
Unterdessen, wo ich dies schrieb sind bereits wieder 10 Jahre vergangen.


Eine kleine Erfahrungsgeschichte

Eines Abends, während dem Abendessen, sagte die beste Ehefrau von allen: „Nach dieser Diplomarbeit ist fertig Schule. Dann suchst du ein Hobby!“ – „Ok, dann fange ich wieder mit der Fotografie an.“
Als ich mehr oder weniger die Schule fertig hatte, habe ich mir eine Nikon D90 samt SIGMA-Gläser gekauft. Kurz darauf hatten wir Ferien und die Kamera und die Optiken durften mit. Als wir nach Hause kamen und ich die Fotos meiner besten Ehefrau von allen sah, mit einer Lumix gemacht, und mit meinen Bilder verglich, war ich bitterlich enttäuscht und schwor alles zu verkaufen und auf Canon zuwechseln.
Als ich einem Arbeitskollegen mein Leid klagte, sagte er mir: „Du musst dich in einem Forum schlau machen, bevor du alles unter Verlust verkaufst!“ – „Ich habe doch keine Zeit mich in Forendurch zulesen!“

„Willstdu fotografieren oder besser werden?“ – „Besser werden!“
„Na dann, willkommen unter uns Fotografen. Geh mal in ein Forum!“

Ich meldete mich an und klagte dort mein Leid. Hilfreiche Forumsteilnehmer gaben mir zu Antwort: „Du musst deine Bilder entwickeln!“ – „Aber das war doch bei den Analogen nicht nötig!“ – „ Da haben dir auch die Labors die Arbeit abgenommen.“ – „Oh, heija!“

„Willstdu fotografieren oder besser werden?“ – „Besser werden!“
„Na dann, willkommen im Club. Kauf mal eine Bildbearbeitungssoftware!“

Ich kaufte mir das CNX und machte die ersten Bildbearbeitungsschritte. Ich war mächtig stolz auf mich, sahen die Bilder doch wesentlich besser aus.

Als Dank für die Hilfe aus dem Forum, meldete ich mich im dazu gehörigenClub an (das war nicht hier). Prompt kam der Hinweis auf eines meiner Bilder: „Du musstdeine Bilder bearbeiten!“ – Mach ich doch, mit CNX!“ – „Du könntest mehr, wenn du PS benutzen würdest!“ – „Das ist aber teuer!“

„Willstdu fotografieren oder besser werden?“ – „Besser werden!“
„Nadann, willkommen im Club. Kauf mal eine anständige Bildbearbeitungssoftware!"

Ich kaufte mir PS und siehe da, die Bilder wurden wieder ein bisschen besser. Ich war mächtig stolz. Bei den regelmässigen UTs hörte ich. „Kauf mal eine gescheite Kamera. Sieh mal wie einfach du hiereinstellen könntest.“ – „Aber ich habe ein gute Kamera!“

„Willst du fotografieren oder besser werden?“ – „Besser werden!“
„Na dann, willkommen im Club. Kauf mal die D700!“

Ich kaufte mir die Nikon D700 und war sofort begeistert. Dieser Unterschied zwischen den beiden Modellen. Krass. Leider hatte ich DX –Objektive. Wieder hörte ich den Spruch: „Leg dir mal anständige Optiken zu und zwar Vollformat. Überlege dir mal das 2.8/24-70 oder zuerst das2.8/70-200“ – „Aber die sind teuer!“

„Willstdu fotografieren oder besser werden?“ – „Besser werden!“
„Na dann, willkommen im Club. Kauf mal eines der beiden Objektiven oder gleich beide!“

Im Zoo kam ich mit einem Cullmannstativ und einem Cullmannkugelkopf und hörte: „Ja was ist denn das? Kauf mal ein richtiges Stativ miteinem richtigen Kopf!“ - „Ich hab doch ein Stativ und einen Kopf!“

„Willst du fotografieren oder besser werden?“ – „Besser werden!“
„Na dann, willkommen im Club. Besorg dir mal einen anständigen Kugelkopf mit einem richtigen arcokompatiblen Schnellwechselsystem!“

Nun habe ich auch den Kugelkopf ausgewechselt und habe die passenden Kamerawinkel gekauft. Auch die beiden Optiken habe ich unterdessen gekauft.

Und nun höre ich: „Hast du dir bei deinen Bilder etwas überlegt oder nur draufgehalten?“ – „Ich habe versucht das Motiv richtig belichtet auf die Speicherkarte zu bringen!“ – „Ja aber, das sieht so unmotiviert aus! Du musst das Motiv herausarbeiten.“–„Aber das braucht ja enorm viel Zeit!“

"Willst du fotografieren oder besser werden?“ – „Besser werden!“
„Na dann, willkommen im Club. Beschäftige dich mit dem Motiv und mit demBildaufbau!“

Dabin ich nun und gehe wieder einen Schritt weiter.

Eigentlich wollte ich nur Fotografieren und einem Hobby nachgehen.

Willkommen im Club.

P.S.
Heute könnte ich noch folgende Ergänzung anbringen:

Im Theater: "Kannst du auch leise forografieren" - "Nein, die ist so laut". "Aber sie stört."

"Willst du weiterhin im Theater fotografieren?" - "Ja ich will"
"Na dann, kauf dir eine leise Kamera"

Somit bin ich nun bei Canon gelandet und habe dort 3 Kameras und die passenden Objektive dazu.

Ja, willkommen im Club.
 
Moin Dieter,
so oder so ähnlich ist es wohl vielen von uns gegangen.
Aus meiner Sicht ist allerdings das beständige Lernen der wichtigste Teil des fotografischen Fortschritts. Einem guten Bild sieht man die Kamera, mit der es gemacht wurde, nicht an, wohl aber eine überlegte Komposition, den Blick für Motiv und Licht und eine sorgfältige Ausarbeitung. Die beste Kamera ist immer noch die, die man a) dabei hat, die man b) gerne zur Hand nimmt und die man c) verstanden hat - am besten, man kann sie im Dunklen bedienen. Das muss nicht immer die neueste sein. Die Fähigkeiten der heutigen High-End-Kameras nutzt man eh nur in den seltensten Fällen wirklich aus, wenn überhaupt.

Ich habe mit einer einfachen Einsteiger-DSLR mit Kit-Objektiven angefangen, die erste zusätzliche Linse war ein Makro. Nach drei Jahren und der Erkenntnis, diesem Hobby verfallen zu sein, kam eine Semi-Pro-DSLR, mit der ich gut sieben Jahre fotografiert und zahlreiche Workshops besucht habe. Die kann ich im Dunklen bedienen und weiß genau, wie sie tickt. Vor zweieinhalb Jahren kam die neue Semi-Pro-DSLR, mit der ich jetzt immer noch nicht wieder so weit bin, die ich aus einigen Gründen aber unbedingt haben wollte und auch sehr schätze. Zusätzlich kamen einige tolle Linsen dazu und aufgrund der Abneigung gegen Miet-Software der Umstieg auf ein gekauftes DxO, das ich inzwischen einigermaßen ausnutze.
 
Die Ergänzung aus dem P.S. ist die einzige, der ich beim besten Willen nicht zu widersprechen wüßte :).

Ich hatte vor einigen Wochen das Vergnügen, Portraits in einem belebten Café zu machen.
Da ich noch arg wenig Erfahrung im Portraitfotosmachen habe :rolleyes:, nahm ich naiv meine analoge Leib-und-Magen-Kamera Contax RTS II mit ihrem superhellen Sucher und dem schnellen Auslöser mit, pflanzte ein 1,4/85er Planar drauf und schraubte den W-3-Winder drunter. Diese schnell reagierende Konstellation hatte sich zuvor bei Portraits im privaten Raum bestens bewährt.

Aber selbst für das belebte Großstadt-Café zur Mittagszeit war sie einfach zu laut und auffällig. Die zu portraitierende Person fühlte sich deshalb bald auch nicht mehr so richtig wohl.

Die Lehre daraus: Das nächste Mal nehme ich zu solch einer Portrait-Gelegenheit die Sucher-Contax IIa mit dem 2,0/85er Sonnar mit. Die ist flüsterleise Daumenhoch1.

Michael
 
Meine Erfahrung zum Thema "Bildbearbeitung" ist durchaus vielschichtig.

"Früher" in der analogen Schwarz-Weiß-Fotografie war irgendwann der Wunsch entstanden, den Prozess der Filmentwicklung selbst in die Hand zu nehmen und auch die Kunst der Ausbelichtung auf Fotopapier selbst zu erlernen. Mit einem Schulkameraden, der bereits Vorkenntnisse hatte und außerdem über ein heimisches, kleines Fotolabor verfügte, ging es dann los. Besonders bei der Ausbelichtung auf Papier wurde viel experimentiert.

Die Phase der Dia-Fotografie war hinsichtlich der Bildverarbeitung weniger kreativ. Fotografieren auf Diafilm hatte etwas "Disziplinierendes", was gar nicht negativ gemeint ist. Parallel dazu war die vom gesamten Workflow her kreativere SW-Fotografie weiterhin präsent, inzwischen mit eigenem (temporären) Fotolabor im fensterlosen Badezimmer der Familien-Mietwohnung. Der Spaß am Entstehungsprozess der Bilder war dauerhaft vorhanden. Fotografiert wurde mit Spiegelreflex und zwei Festbrennweiten: 50 mm und 135 mm.

Dann folgte eine Phase, bei der vor allem farbige Fotos der heranwachsenden Familienmitglieder gefragt waren. Die "sperrige" alte Fotoausrüstung wurde ersetzt durch eine modernere analoge Kompaktkamera mit Vollautomatik. Die Erfahrungen der Diafilm-Phase waren wichtig. Die (nachträgliche) Bildbearbeitung wurde auf den Wert 0 reduziert.

Die nächste Phase gründete sich auf dem Wunsch, wieder mehr kamera-seitigen Einfluss auf die Ergebnisse (Bilder) nehmen zu wollen. Die Notwendigkeit vieler netter Fotos der heranwachsenden Familienmitglieder war bereits deutlich reduziert, die Digitalfotografie war auf dem Vormarsch. Zusammen mit der neuen Kompakt-Kamera wurde eine Software geliefert, mit der die digitalen Bilder bearbeitet werden konnten. Das war mein Wiedereinstieg in die nachträgliche Bildbearbeitung.

Die Kompaktkamera wurde nach einiger Zeit durch eine DSLR ersetzt, die eigenen Fähigkeiten der Bildbearbeitung habe ich weiterentwickelt.

Heute ist die nachträgliche Bildbearbeitung ein ganz wesentlicher Teil meines Hobbies Fotografie. Ich behaupte dabei, dass ich mir bereits beim Fotografieren oft zu wenig Mühe mache, die Nachbearbeitung auf ein Minimum zu reduzieren, sondern eher etwas "schlampig" im RAW-Format fotografiere und dadurch relativ viel Zeit mit der nachträglichen Bildoptimierung verbringe. Ich lege Wert auf umfassende Möglichkeiten der nachträglichen Bildbearbeitung. Mit der Creativ-Suite von Adobe habe ich "mein" Werkzeug gefunden, ergänzt durch die NIK-Filter.

Grüße
Andreas
 
Zurück
Oben