Hallo Bernd,
nochmals herzlich willkommen in unserem Forum. Wie canomax schon schreibt, ist das 18-200 schon ein brauchbares Allroundobjektiv was den Brennweitenbereich angeht. Es entspricht einem herkömmlichen 28-300mm-Zoom für Vollformat-Kameras (entsprechend Kleinbildfilm).
Das einzige Problem könnte die Lichtstärke sein, das heißt, wie groß die Objektivöffnung ist und wieviel Licht sie durchlässt. Im Weitwinkelbereich ist die größte Blendenöfnung 3,5, das geht. Im Telebereich aber 6,3, da wirds schon etwas düster, weil du bei den langen Brennweiten auch leichter verwackelst.
Der einzige wirkliche Nachteil ist, dass durch diese relativ kleinen Objektivöffnungen der Hintergrund im Foto immer relativ (!) scharf wird. Es ist dann nicht möglich, z.B. Porträts mit einem wirklich weich verlaufenden unscharfen Hintergrund zu machen wie es beispielsweise bei Blende 2,8 oder 2,0 oder 1,4 möglich wäre. Diese Werte gibts aber nur bei Festbrennweiten, wo ich ebenfalls zum Canon EF 50mm/1,8 raten würde, das recht günstig ist und schärfemäßig sicher über die Leistung des 18-200 hinausgeht. Du musst einfach mal durchsehen, um den großen Unterschied (vor allem bei der Sucherhelligkeit) wirken zu lassen. Es gibt übrigens zwei Ausführungen dieses Objektivs, die optisch identisch sind, wobei aber die Version I gegenüber der aktuellen Version II besser handhabbar und auch stabiler ist (gibts nur noch gebraucht).
Bei Speicherkarten würde ich generell von Billigprodukten absehen, mich also auf Markenhersteller wie Sandisk, Kingston, Toshiba oder Lexar verlassen. Die Karten sind inzwischen so günstig, dass du nicht am falschen Ende sparen solltest. 2 oder 4 GB reichen aus. Beim Fassungsvermögen sind zwar große Karten praktisch, weil man alles auf eine Karte setzt, aber das ist auch der Nachteil: Wenn es mal einen Kartenfehler gibt (oft durch Anwenderfehler) dann sind alle Bilder auf einer Karte betroffen oder sogar verloren. Wenn mehrere Karten im Einsatz sind, ist der Schaden entsprechend kleiner. Man kann zwar versehentlich gelöschte Bilder einer Karte wieder herstellen, aber nicht in jedem Fall.
Was den Büchermarkt angeht, ist er inzwischen unübersehbar. Praktisch monatlich erscheinen neue Bücher zum Thema Digitalfotografie und neuerdings scheint jeder, der eine Kamera besitzt, auch ein Buch darüber schreiben zu wollen, so attraktiv ist das Label "digital", mit dem sich heute alles verkaufen lässt, sogar "digitale Fototaschen", obwohl die immer noch analog gewebt sind.
Wenn du wirklich Anfänger bist und mit Fotografie noch gar nichts zu tun hattest, wird es umso schwerer, das Wichtige vom Unsinnigen zu trennen. Da solltest du tatsächlich nach einem Buch schauen, das wirklich als Buch für Einsteiger gemacht ist und nicht zuviel Theorie enthält, die du doch überblätterst.
Leider sind etliche Bücher ihr Geld nicht wert, wenn man sieht, dass selbst einfache Fototechnikbücher schon 35 Euro kosten sollen (zum Vergleich: 70 DM).
Als Tipp für generelle Bildgestaltung und Fototechnik (ohne Bezug auf Digitaltechnik) kann ich dir aber empfehlen, dich auch mal nach älteren, gebrauchten oder wieder neu aufgelegten Fotobüchern umzuschauen, weil die Grundlagen der Bildgestaltung sich seit Jahrzehnten nicht geändert haben. Und die gibts oft günstig. Als Autorennamen sind gewiss nicht verkehrt: John Hedgecoe (manchmal), Michael Freeman (auch manchmal), Günter Richter, Andreas Feininger. Auch die Bildbände aus den Time-Life und Kodak-Reihen sind nützlich.
Bei Büchern über Digitalfototechnik solltest du auf neue Ausgaben achten (maximal drei bis vier Jahre alt), weil sich hier die Technik überschlägt.
Zu den digitalen Canon-Kameras hat u.a. Guido Krebs ganz nützliche Bücher geschrieben (aber weniger über Bildgestaltung), die ich aber für zu teuer empfinde. Grundsätzlich solltest du unterscheiden zwischen Kamera- und Systembüchern, die auf das jeweilige Kamerasystem einer Marke und die genaue Bedienung eingehen und dafür bei der Bildgestaltung kürzer treten und auf der anderen seite den allgemeinen Fotobüchern, die möglichst viele Bereiche streifen, dafür dann aber auch einen Rundumschlag über alle Kamerahersteller schaffen müssen, wobei es zwngsläufig Lücken und Überschneidungen und unsinnige Passagen gibt. Vor allem bei der Bedienung der Blitztechnik gibt es große Unterschiede.
Sinnvoll wäre auch ein Buch zur Blitztechnik, weil sich da inzwischen wirklich ganz neue Bildmöglichkeiten erschlossen haben. Leider werden die oft nicht richtig beschrieben.
Wenns einige Tage Zeit hat, schaue ich mir nochmal einige Bücher durch. Ich will jetzt nicht vorschnell etwas empfehlen.
Anbei noch ein Auszug aus den technischen Daten des tamron-Objektivs, wiobei aber zu beachten ist, dass sich Makro nur auf Blumen, Insekten etc bezieht. Briefmarken oder Fotos lassen sich damit nicht zufriedenstellend ablichten, dafür wäre ein echtes Makroobjektiv nötig und nicht nur eines mit Makroeinstellung:
"Das 18-200mm Di II steht in der Tradition der legendären Tamron Megazoom Objektive und hat einen 11,7fachen Zoom, der einem Brennweitenbereich von 28-300mm an analogen Kleinbildkameras entspricht. Es gehört der neuen Tamron Di II–Objektivgeneration an, die ausschließlich für digitale Spiegelreflexkameras mit kleinem Bildsensor konstruiert wurden. Durch seinen riesigen Brennweitenbereich eignet sich das 18-200mm als Standard Objektiv für praktisch alle fotografischen Gelegenheiten. Speziell auf Reisen sorgt die ultrakompakte und leichte Bauweise für ungetrübten Fotospaß. (....) eine völlig neue optische Konstruktion soll (...) die Verteilung der optischen Leistung im gesamten Brennweitenbereich optimieren. Dieser Aufbau verringert verschiedene Aberrationen auf das absolute Minimum und ermöglicht gleichzeitig einen deutlich kompakteren Aufbau. Außerdem werden drei asphärische Hybridelemente und zwei Elemente aus LD-Glas (Low Dispersion) eingesetzt, um chromatische Abberation auf der Achse und an den Bildrändern zu kompensieren. Dieser Faktor ist für eine hohe Qualität in der Digitalfotografie von besonderer Bedeutung. Das Ergebnis ist ein vielseitiges Zoomobjektiv mit herausragender optischer Qualität. Es erreicht außerdem einen Abbildungsmaßstab von 1:3,7 und eignet sich so auch für Makro Aufnahmen. Die Naheinstellgrenze beträgt 45cm. Di II: Bitte beachten Sie, dass Objektive der Di II Generation nur für digitale Kameras mit einer Sensorgröße von nicht mehr als 16x24mm geeignet sind und n i c h t mit Vollformat-Sensoren oder Kleinbild-Spiegelreflexkameras verwendet werden können, da es sonst zu Vignettierungen an den Rändern kommt."
Viel Erfolg mit der neuen Kamera,
Thomas