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Close-Up-Linse?

Saiyurij

Läuft öfters hier vorbei
Hallo!
Vielleicht wurde diese Frage schon 100 mal gestellt, dann bitte löschen... Falls ich hier falsch bin, bitte verschieben ;)

So. Nun zum Thema:
Habe heute durch Zufall in die Makrofotografie reingeschnuppert. Habe eine Nahaufnahme einer Schnecke mit meinem Zoomobjektiv gemacht.
Nun habe ich natürlich "Blut geleckt" und wollte dieses Thema gern ein wenig vertiefen, möchte mir aber nicht gleich ein neues Objektiv kaufen, da das finanziell grad nicht drin ist.

Nun meine Fragen:
- Taugen diese Linsen überhaupt etwas oder soll ich lieber doch gleich ein Objektiv kaufen?
- Worauf muss ich beim Kauf achten?
- Was bedeuten die Zahlen, die dabei stehen? (z.B. +2, +4 usw. bzw. "Macrolens" stand bei einer dabei)
- Welche Marken sind gut?
- Wieviel sollte ich investieren? (bei Ebay gibts Sets für unter 40 €...)

Freue mich auf eure Antworten und schonmal Danke im voraus!

MfG, Karo
 
Hi,

investieren solltest Du schon ein bisserl mehr als 40 Euronen und da bieten sich die Vorsatzlinsen von Canon an. Das sind richtig gute Vorsatzachromaten die völlig korrigiert sind und keine Farb und Abbildungsfehler verursachen. Es gibt die D250 und D500 Linsen in vielen Größen. Einfach mal nach googeln.

LG
Wilhelm
 
Hallo Karo

Was die Bezeichnungen bedeuten , nun +2 hat z.B. 2 Dioptrien also zweifache Vergrößerung . +4 ist demnach 4x stärker .
Ob sich eine Investition in solche Linsen oder Vorsatzachromaten lohnt , darüber gibt es viele geteilte Meinungen . Ich selbst würde nur darauf zurückgreifen wenn es nicht anders geht . Alles was Du zusätzlich an´s Objektiv anschraubst bringt größere oder kleinere Qualitätseinbußen mit sich .
Sicherlich kannst Du Deine ersten Makroerfahrungen mit solchen Linsen machen und damit auch einige brauchbare Ergebnisse erzielen aber um ein gutes Makroobjektiv wirst Du über kurz oder lang nicht drum herumkommen .

Gruß
Rolf
 
Hallo Karo,

ohne es je selbst ausprobiert zu haben, meine ich gelesen zu haben, dass Close-Up Linsen gerade mit günstigeren Zooms nicht wirklich harmonieren, besser wären hier Festbrennweiten.

Ich würde mir sonst überlegen noch etwas zu sparen und gebraucht ein Makroobjektiv zu kaufen. Es gibt zwar kleine Unterschiede, aber abgesehen von der Brennweite, die sehr entscheidend ist, sind praktisch alle Makroobjektive sehr gut, da kannst du also beruhigt auch bei Tamron, Tokina oder Sigma vorbeischauen.
Oder, wenn dir manuelles Fokusieren nichts ausmacht auch mal die alten Schätzchen von Nikon anschauen. Qualitativ müssen die sehr gut sein und dazu noch richtig kompakt und klein.

Gruss
Michi
 
Hallo Karo

Was die Bezeichnungen bedeuten , nun +2 hat z.B. 2 Dioptrien also zweifache Vergrößerung . +4 ist demnach 4x stärker .
...

Gruß
Rolf

Jetzt muss ich mal "Klugsch...".
Dioptrien haben erstmal wenig mit der absoluten Vergrößerung zu tun. Eine Dioptrie ist der Kehrwert der Brennweite bezogen auf 1 Meter. Mit Dioptrien kann man leichter rechnen, wenn man mehrere Optiken zusammen setzt, da man einfach die Dioptrien addieren darf, um die Gesamtbrennweite zu bekommen.
Beispiel: ein 50mm Objektiv hat 20 Dioptrien, mit einer Vorsatzlinse von +5 Dioptrien ergeben sich 25 Dioptrien oder zurück gerechnet 40mm Brennweite.
Ein 200mm Objektiv hat hingegen +5 Dioptrien mit der gleichen Vorsatzlinse von +5 Dioptrien werden dann +10 Dioptrien daraus, was insgesamt 100mm Brennweite ergibt. Daraus resultieren dann auch unterschiedliche Abbildungsmaßstäbe, obwohl die Vorsatzlinse immer die gleiche Stärke hat.
Der Effekt der Vergrößerung einer Vorsatzlinse wird also größer wenn die Brennweite des Objektivs kleiner ist.

Nun zur eigentlichen Frage: Vorsatzlinsen sind meist ein schlechter Kompromiss. Besser sind Vorsatzachromaten, die farbkorrigiert sind. Wie gut die letztlich sind, hängt auch immer mit dem verwendeten Objektiv zusammen. Deshalb kann man da nur schwer was sagen. Die Ergebnisse mit Festbrennweiten zwischen 40 und 100mm sind sicher viel besser als mit Zoomobjektiven. Geeignete Achromaten gibt es u.a., wie schon erwähnt, von Canon (teuer) von Marumi (z.B. bei enjoyyourcamera.de) gar nicht so schlecht, oder den Raynox 150/250, von dem ich schon (staunend) brilliante Ergenisse gesehen habe.
Viele Grüße
Klaus
 
- Wieviel sollte ich investieren? (bei Ebay gibts Sets für unter 40 €...)
Kannst Du schön als Salznäpfe oder Bieruntersetzer nehmen, je nach Größe...
Mein Rat: Finger weg! Schlechter sind nur noch "Makrolinsen"...

- Welche Marken sind gut?
Vorsatzachromaten von Kameraherstellern:
von Canon D250 (4 dpt.) und D500 (2 dpt.)
von Nikon (nur noch selten gebraucht zu haben)
Leitz ELPRO
Minolta Vorsatzachromate Nr. 0 (1 dpt.), Nr. 1 (2 dpt.), Nr. 2 (4 dpt.)

kein Kamerahersteller, aber top:
Heliopan ab 3 dpt. (schweineteuer!)

Das Problem ist, daß der Achromat mit dem Grundobjektiv harmonieren muß, weil die optische Rechnung in Summe ein neues Objektiv ergibt. Manchmal gibt es überraschende Ergebnisse:
Teurer Achromat montiert: Grottenschlecht. Gleicher Achromat umgekehrt montiert: Superleistung! :rolleyes:
Im Grunde mußt Du immer ausprobieren, ob so eine Kombi gut zusammenarbeitet. Minolta zum Beispiel hat für das Zoom 100-500 einen Achromaten angeboten, der speziell für diese Linse gerechnet war...

Grundsätzlich ist aber ein Vorsatzachromat die einzige Möglichkeit, ein Zoom in den Nahbereich zu bringen, denn die vertragen keine Auszugsverlängerungen... Was übrigens heute wegen der beliebten IF-Konstruktionen auch für viele Festbrennweiten gilt! Wer z.B. aktuelle Nikon AF-S Makros noch näher ranbringen will, braucht Achromaten. Zwingenringe o.ä. ist nicht...

Sind jetzt nur ein paar zusammengetragene Gedanken, aber vielleicht sind sie ja hilfreich. ;)

Ach so, ehe ich's vergesse: Gute Achromaten sind nicht billig, billige sind nicht gut! Und noch eine Ergänzung: Die Brechkraft des Achromaten sollte 30% der des Grundobjektives tunlichst nicht überschreiten.

Gruß
Wolf
 
Hallo Klaus,
wenn ich mich recht erinnere, ist der Vergrößerungseffekt eine Vorsatzlinse größer, wenn die Brennweite des Objektives größer ist. Entsprechend Deiner Beispielrechnung wird die Brennweite eines 50mm-Objektives auf 80% verkürzt, die eines 100mm-Objektives auf 50%. Da der Auszug jeweils der gleiche bleibt, müßte ich mit meinen Erfahrungen richtig liegen.

zur eigentlichen Frage:
Ein gebrauchtes 1,8 o.1,4/50mm+Umkehring wäre eine interessante Alternative zur Vorsatzlinse und auch noch anderweitig nutzbar.

MfG Christoph
 
Ein gebrauchtes 1,8 o.1,4/50mm+Umkehring wäre eine interessante Alternative zur Vorsatzlinse und auch noch anderweitig nutzbar.
Das ist keine Alternative zum Vorsatzachromaten, denn mit einem 50er am Umkehrring direkt am Body hast Du einen festen, unveränderlichen Maßstab von rund 1:1 (hängt etwas von der Konstruktion des Objektives ab). Schaltest Du noch Zwischenringe oder gar ein Balgengerät dazwischen geht's schnell rauf auf 3 oder 4:1, imho nur was für ausgesprochene Makrospezialisten mit Schwerpunkt "winzig klein"...

Gruß
Wolf
 
Der Effekt der Vergrößerung einer Vorsatzlinse wird also größer wenn die Brennweite des Objektivs größer ist.

Viele Grüße
Klaus

@Christoph,
Danke! Das ist korrekt. Da die Bildweite konstant bleibt und sich durch die veränderte Brennweite die Gegenstandsweite ändern muss, ist der Effekt um so größer, je stärker die Gesamtbrennweite durch die Vorsatzlinse verändert wird.
Nachteilig ist natürlich, dass man auch näher an das Objekt heran muss.
Viele Grüße
Klaus
 
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