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D2X-Mode - Rot - Roy's Empfehlung

Höfelein

Rookie
Hallo zusammen!

Bisher habe ich ja nur im Forum gelesen, aber nun muss ich mal meine Erfahrung mit dem D2X-Mode zum Besten geben, den ich ausprobiert habe, weil ich (wie offenbar einige andere D300-User) nicht so ganz glücklich bin mit der Farbtreue der Kamera, vor allem bei den Rot-Tönen.

Irgendwo hatte der alte Nikon-Hase Roy mal folgende Empfehlung gegeben:

"Deshalb habe ich mir die D2XMode Einstellungen von der Nikon Supportseite runtergeladen und in meine D300 geladen.

Dann habe ich Bilder, die ich mit meiner D2Xs gemacht habe,
auch mit der D300 gemacht. Die habe ich dann am Hardwarekalibrierten Monitor verglichen.

Dann wieder die Einstellungen an der D300 im D2XMod1 so lange feingetunt, bis die Ergebnisse der beiden Kameras gleich waren.

Mit diesen Einstellungen erhalte ich Bilder wie aus der D2Xs:

D2XMode 1, Schärfung auf 7, Sättigung auf +1.
Das Display der D300 auf Helligkeit -2 einstellen sonst denkt man immer, die Bilder sind überbelichtet und die Farben falsch.

Mit diesen Einstellungen bin ich voll zufrieden."


Habe ich natürlich sofort ausprobiert.

Meine Erfahrung 1: Ich sehe selbst beim direkten Vergleich am Monitor keinen farblichen Unterschied zwischen den Aufnahmen in der D300-SD-Einstellung und denen im DX2-Mode. Und in beiden Fällen bin ich v.a. mit der Rot-Wiedergabe nicht zufrieden.

Meine Erfahrung 2: Die Schärfung auf 7 zu stellen bringt in der Tat schärfere Details. Bei Testfotos war ich zunächst total begeistert, wie nah ich ranzoomen und winzige Details erkennen konnte, die im D300-SD-Modus schon leicht verschwommen wirkten.

ABER: Als ich mit meinen ersten Portraits zurück kam und die vermeintlich glatte Haut eines Gesichts krass porig und unnatürlich pockig aussah, schwand meine Begeisterung schnell. Noch schlimmer: leichter Schweiß auf der Stirn stach überstrahlt glitzernd heraus. Bei dunkelhäutigen Menschen entstand schon fast eine Art Rauschen. Zu viel Schärfe eben.

Fazit: Ich fotografiere bis auf Weiteres mit der D300-SD-Einstellung oder schraube die Schärfe bei Roy's Empfehlung wieder auf ein akzeptables Maß zurück.

Oder mache ich was falsch?
Hat jemand andere oder ähnliche Erfahrungen gemacht?

Übrigens: Wenn man im Bildoptimierungsmodus die "Gitter"-Option drückt, sieht man in einem Koordinatensystem (Kontrast/Saturation), wo die einzelnen Modi liegen. Roy's Empfehlung liegt verdammt nah beim D300-SD-Modus.

Wenn noch jemand eine andere gute Idee hat, v.a. die Rot-Wiedergabe der D300 zu optimieren immer her damit. Vielleicht Weißabgleich?

Regards

Höfelein
 
Hallo Ralph,

hatte viel zu tun, deshalb die verspätete Antwort.
Habe mittlerweile meine Einstellungen wieder geändert.
Aber nur in einem Punkt, nämlich bei Helligkeit auf -1.
Bei der Schärfung gebe ich Dir Recht, aber nur in Bezug auf Protraits.
Aber da ich immer in RAW fotografiere, kann ich das ja nachträglich anpassen.

Jetzt sind die Bilder wie aus der D2Xs.

Ich kann sehr wohl Unterschiede an meinem Monitor (hardwarekalibriert) zwischen den Modi feststellen. Ich habe auch keine Schwierigkeiten mit Rot-Tönen. Farbwahrnehmung ist immer subjektiv, deshalb ist es schwer zu sagen, ob die Rot-Töne stimmen.

Mit ACR kannst Du übrigens die ganzen Kamera Einstellungen vergessen. Die kann nur Capture NX richtig interpretieren.

Meine Fragen an Dich:
1. ist dein Monitor hardwarekalibriert (bei TFT ein Muss)
2. fotografierst Du in NEF oder direkt in jpg
3. mit welcher Software bearbeitest Du die NEF oder jpg

Hier meine aktuellen Einstellungen:
D2XMODE1
Scharfzeichnung +7
Helligkeit -1
Farbsättigung +1
alle anderen Einstellungen auf 0

Viele Grüße
Roy
 
Hallo Roy,

Danke für die Infos.

Meine Vergleiche habe ich mit CNX, jedoch lediglich mit jpg (L Fine) durchgeführt. Arbeite auch noch brav mit Röhrenmonitor.

Da ich in Afrika lebe und hier auch zahlreiche Portraits (also v.a. mit dunkelhäutigen Personen) mache, kann ich zumindest bei jpg-Aufnahmen die Schärfe nicht so hochziehen. Und da ich kein Berufsfotograf bin, will ich auch nicht unbedingt ewig mit RAW herumdoktorn.

Mir geht es v.a. um das bekloppte Rot, das immer flauer als das Originalrot scheint, auch im D2X1-Modus. Gibt es bei der Farbtönung ebenfalls Unterschiede zwischen jpg und RAW? Werde es bei Gelegenheit ausprobieren.

Ansonsten nur noch eine Frage: Du hattest geschrieben, dass du deine MONITOR-Helligkeit auf -2 eingestellt hast. Bei mir reichte auch -1, und zwar egal, in welchem Modus ich fotografiere ... -1 ist hilfreich.

Und jetzt schreibst du, dass du auch im D2X1-Modus die Helligkeit auf -1 gestellt hast. Habe ich das richtig verstanden?

Dank und Gruß

Ralph
 
Hallo Ralph,

ich meinte mit Helligkeit -1 nicht den Monitor, sondern die Einstellung im D2XMODE1. Der Monitor bleibt bei mir auf -2.

Viele Grüße
Roy
 
Hallo Ralph,

meistens benutze ich folgende Einstellungen der Bildoptimierung, meines Erachtens kommen Rot-Töne damit am natürlichsten rüber:

D2XMODE3

Scharfstellung: bis zu 7, je nach Objektiv

Kontrast/Helligkeit: Aktives Delighting (Normal)

Farbsättigung: A(utomatisch)

Farbton: 0

Beste Grüße

Georg
 
Wow Roy,
ich bin ja frisch in D300 (2 Wochen), komme von der D70.
Deine Einstellung ist ja der Hammer. Gefäält mir. So kann es wieter gehen .-)
 
D2XMODE3

Scharfstellung: bis zu 7, je nach Objektiv

Kontrast/Helligkeit: Aktives Delighting (Normal)

Farbsättigung: A(utomatisch)

Farbton: 0

@ Gor

diese Einstellungen kann ich nicht ganz nachvollziehen

- D2XMode3 (Entsprechung bei der D2X: sRGB III) verstärkt den Blau- und Grün-Kanal - somit also klassisch für die Landschaftsfotografie gedacht ist - inwiefern verbessert das den roten Kanal?

- +7 geht für mich ok - aber warum "je nach Objektiv?"

- ADL würde ich ausschalten sobald Du höher als ISO400 gehst (verstärkt Rauschen - gilt übrigens auch für die Schärfung)

Cheers
Virgil
 
...Farbsättigung: A(utomatisch)...

A wie Aua!
...und die Kamera macht, was sie will...:uhoh:

Als der Fotograf die Bilder auf dem Bildschirm sah, drehte er sich um und weinte bitterlich...

Mal völlig ohne "Flachs", wie man so einen wesentlichen Punkt (gilt auch für Kontraste, Schärfe oder ähnliches) irgendeinem Automatismus überlassen kann, geht mir nicht ein... :eek: :confused: *kopfkratz*

Der Fotograf sollte die Kamera beherrschen (100%ig) und nicht ungekehrt...

Gruß
Grauer Wolf
 
diese Einstellungen kann ich nicht ganz nachvollziehen

- D2XMode3 (Entsprechung bei der D2X: sRGB III) verstärkt den Blau- und Grün-Kanal - somit also klassisch für die Landschaftsfotografie gedacht ist - inwiefern verbessert das den roten Kanal?

- +7 geht für mich ok - aber warum "je nach Objektiv?"

- ADL würde ich ausschalten sobald Du höher als ISO400 gehst (verstärkt Rauschen - gilt übrigens auch für die Schärfung)

Hallo Virgil,

- dass der D2XMode3 besonders für Landschaftsfotografie geeignet ist, ist ja bekannt. In meinen Augen liefert dieser Modus zusammen mit der automatischen Sättigung in den meisten Fällen die realistischsten Rottöne - keine Ahnung warum das so ist.

- meine Festbrennweiten zeichnen schärfer als mein 18-200er VR und wirken bei +7 manchmal "überschärft".

- ADL lasse ich nur bei hellen Lichtbedingungen eingeschaltet, bei Aufnahmen in der Dämmerung oder nachts deaktiviere ich es - die automatische Aufhellung dunkler Bildbereiche bei Nachtaufnahmen ruiniert sonst jede Nachtaufnahme.

Beste Grüße

Georg
 
A wie Aua!
...und die Kamera macht, was sie will...:uhoh:

Als der Fotograf die Bilder auf dem Bildschirm sah, drehte er sich um und weinte bitterlich...

Mal völlig ohne "Flachs", wie man so einen wesentlichen Punkt (gilt auch für Kontraste, Schärfe oder ähnliches) irgendeinem Automatismus überlassen kann, geht mir nicht ein... :eek: :confused: *kopfkratz*

Sorry, aber überhebliches Kopfkratzen bringt da nichts - das musst Du schon mit der entsprechenden Kamera ausprobieren, damit Du es nachvollziehen kannst (oder auch nicht). Glaub' mir, ich habe ziemlich viele manuelle Einstellungen ausprobiert, ohne ein für mich zufriedenstellendes Ergebnis zu finden, bevor ich die Sättigung auf "automatisch" gestellt habe. ;)

Beste Grüße

Georg
 
Sorry, aber überhebliches Kopfkratzen bringt da nichts - das musst Du schon mit der entsprechenden Kamera ausprobieren, damit Du es nachvollziehen kannst (oder auch nicht). Glaub' mir, ich habe ziemlich viele manuelle Einstellungen ausprobiert, ohne ein für mich zufriedenstellendes Ergebnis zu finden, bevor ich die Sättigung auf "automatisch" gestellt habe...

:) Frieden! Mit Überheblichkeit hat das gar nichts zu tun, eher mit sehr großer Skepsis. Und wenn's für Dich in Ordnung ist, ist's logischerweise auch gut.

Ich kann es definitiv nicht ausstehen, wenn die Kamera nach irgendwelchen unerfindlichen Algorithmen ein "Eigenleben" führt. Ich habe die diversen Automatiken zum Spaß mal ausprobiert und fand die Ergebnisse eher na ja. Ich würde damit aber niemals ernsthaft arbeiten.
Ich finde es einfach ein Unding, wenn, um praktischerweise mal bei dem Beispiel Sättigung zu bleiben, sich diese meiner absoluten Kontrolle entzieht und ich keinerlei Garantie habe, daß z.B. eine Serie nicht in sich 100%ig konsistent ist.
Das ist der Grund, warum ich jeder Kamera, mit der ich arbeite, bis auf die elementaren Dinge wie Zeitautomatik oder Einzelfeld-AF-C, die ich bei Bedarf benutze (und nur dann), jegliche Automatismen abschalte. Dazu gehört auch die hochgelobte Matrixmessung (die Fragestellung hatten wir glaube ich schon ab und an), die nach der Vorstellung irgendwelcher Programmierer macht, was sie will.
Ich bestimme die Belichtung/Sättigung/wasauchimmer meiner Bilder und nicht irgendwelche Nikon-Ingenieure. Ein Grund, weshalb ich auch fast zu 100% in RAW fotografiere, was viel Arbeit macht und manchmal bis in die Nacht geht. Die kameraeigenen Engines benutze ich nur unter extremem Zeitdruck (äußerst ungern) und nur mit von mir fixierten Einstellungen.
Nur durch die rigorose Reduktion bin ich in der Lage, mit der Kamera zu "verwachsen" und sie zu einem verlängerten Teil meines Auges und meines Willens zu machen und damit genau die Bilder zu bekommen, die ich visualisiert habe.

Es ist mir klar, daß die meisten Fotofreunde meine Einstellung nicht teilen, diese ganzen Features begrüßen und gar nicht genug davon bekommen können, was sich ja auch in der ganzen Fotoliteratur und den Tests wiederspiegelt. Ist ja auch völlig o.k. und jeder muß selber wissen, was er macht. Aber ich mache mir über die ausufernde Automatikhörigkeit natürlich meine Gedanken. Betroffen bin ich selbst in sofern, daß ich den ganzen Automatikkram zwangsweise mitbezahlen muß, obwohl ich ihn weder brauche noch mag. Eine Nikon "F2digital" gibt's ja leider nicht... ;)
Ich bin nun mal ein "Old School Photographer", der seinerzeit sogar die aufkommende Zeitautomatik äußerst mißtrauisch beäugte, diese auch heute noch nur zur Kompensierung von schnellen Lichtschwankungen benutzt, am liebsten aber ganz abschaltet. So oder so bekommen sehr viele Bilder von mir eine Feinkorrektur nach dem Zonensystem... (Korrekturrad auf "dauerein") Im Grunde genommen arbeite ich manuell...
Und ehrlich gesagt, in wirklich kniffeligen Lichtsituationen hat auch heute noch mein alter Lunasix das vorletzte Wort, mein Auge das letzte... :)

Ich habe kein Interesse daran, zu "missionieren". Wozu auch. Aber m.E. kann es auch nicht schaden, die moderne Fototechnik hin und wieder mal gründlich in Frage zu stellen und die Kameras mal wieder als das zu betrachten, was sie sind: Einfache Werkzeuge zur Verwirklichung unserer Ideen durch "Zeichnen mit Licht", nicht kreativer als Pinsel und Palette eines Kunstmalers, und keinesfalls Selbstzweck...

Gruß
Grauer Wolf


„documentary photography and photojournalism are based on perception, not on technology.“

(James Nachtwey)
 
Hallo,

Ich kann es definitiv nicht ausstehen, wenn die Kamera nach irgendwelchen unerfindlichen Algorithmen ein "Eigenleben" führt.

Verstehe ich nicht - hatte nicht Kodak schon vor langer Zeit geworben mit "You press the button - we do the rest!" oder so?

Die Foto-Industrie macht uns doch mit Matrix-Lotto und Szenen-Programmen vor, wie toll das alles funktioniert. Oder?

Komisch nur, dass ich oft zu hören bekomme "Die Kamera hat das gar nicht so aufgenommen, wie ich das gesehen habe, die ist schlecht!". Da fang ich immer nur an zu schmunzeln und in besonders hartnäckigen Fällen empfehle ich den Leuten, auf die Kamera mit "Hirn-Connector" zu warten.

Die Leute verstehen nicht, dass die Kamera anders "sieht" als sie selber. Sie verstehen schon nicht, dass Sehen etwas subjektives ist und erst recht nicht, dass zum fotografieren der "Blick" der Kamera zu berücksichtigen ist.

Schritt für Schritt sind bei mir die Automatiken rausgeflogen. Erst bei analoger Fotografie der Wechsel von "P" auf "A" mit +/- oder "M", bei meiner späteren Kamera hab ich schnell die Matrixmessung ausgeschaltet. Bei den digitalen Vertretern merkte ich die Probleme mit dem automatischen Weißabgleich und mit den Farbautomatiken. Alles auf "0" und gut ist.

Bis auf... Ja, es gibt _eine einzige_ Automatik, die ich bisher tatsächlich nützlich finde: Schärfeautomatik. Meine D100 hat damit die besten JPGs erstellt, deshalb hab ichs bei der D300 nicht geändert. Bisher auch kein Anlass zur Klage, Nikon scheint da einen sehr konservativen Algorithmus vorzuhalten - also weniger scharfe Bilder, die gut nachzubearbeiten sind und quasie artefaktefrei bleiben.

DX2ModeIII hebt blau und grün hervor - jetzt verstehe ich, wieso die Farben "besser" scheinen. Die D300 scheint Rottöne zu mögen, die reißen schnell mal aus. Wenn Blau und Grün etwas stärker betont werden, reißen dann wenigstens alle drei gleichmäßig aus - bzw sie verhalten sich evtl gleichmäßiger.

Ciao Matthias
 
...Da fang ich immer nur an zu schmunzeln und in besonders hartnäckigen Fällen empfehle ich den Leuten, auf die Kamera mit "Hirn-Connector" zu warten.

Die Leute verstehen nicht, dass die Kamera anders "sieht" als sie selber. Sie verstehen schon nicht, dass Sehen etwas subjektives ist und erst recht nicht, dass zum fotografieren der "Blick" der Kamera zu berücksichtigen ist.

Schritt für Schritt sind bei mir die Automatiken rausgeflogen. Erst bei analoger Fotografie der Wechsel von "P" auf "A" mit +/- oder "M", bei meiner späteren Kamera hab ich schnell die Matrixmessung ausgeschaltet. Bei den digitalen Vertretern merkte ich die Probleme mit dem automatischen Weißabgleich und mit den Farbautomatiken. Alles auf "0" und gut ist.

Bis auf... Ja, es gibt _eine einzige_ Automatik, die ich bisher tatsächlich nützlich finde: Schärfeautomatik. Meine D100 hat damit die besten JPGs erstellt, deshalb hab ichs bei der D300 nicht geändert. Bisher auch kein Anlass zur Klage, Nikon scheint da einen sehr konservativen Algorithmus vorzuhalten - also weniger scharfe Bilder, die gut nachzubearbeiten sind und quasie artefaktefrei bleiben...

:)
Amen!

Wenn eine Automatik richtig gut funktioniert, ist es ja völlig o.k., frei nach dem Motto "Wer heilt, hat recht!" Nur ist das leider die Ausnahme...

Gruß
Grauer Wolf
 
Für mich verhalten sich diese Features genauso wie die Diskussion, daß "Sportwagen mit Automatik" ja mal garnicht geht. Aber selbst die größten Verfechter haben mittlerweilen begriffen, daß 1-2 Liter Verbrauchsreduktion (ggü. einem Schalter) und Schaltzeiten die noch nichtmal F1-Piloten erreichen ein sehr gutes Argument PRO-Automatik sind. Auch ABS erwies sich als nützlich und ASR möchte heute auch keiner mehr missen.

Gleiches gilt für die Fotografie - wer heute noch Matrixmessung, Auto-ISO oder die camera-interne Signalverarbeitung verdammt ist mE nicht "Retro" oder "Old School" sondern verweigert sich dem Fortschritt. Dies steht aber im krassen Gegensatz zu dem Verhalten, daß Fotografie (Old School!) früher an den Tag legte - da wurden Neuerungen immer willkommen geheißen und oftmals lauthals gefordert! Dies bescherte uns so nützliche Funktionen wie A, S, AF oder TTL-Blitzmessung u.ä.. Also sollten wir uns den heute aktuellen Entwicklungen ebenfalls stellen und - sofern wir deren Funktion verstanden haben und sie für uns nützlich sind - mit ihnen arbeiten.

@ grauer Wolf - Du verwendest AF-C? Wow! mutig ;) ... aber ernsthaft ... das größte Defizit ist, daß all das was diese Automatiken tun nicht / nicht ausreichend dokumentiert ist. Beispiel Schärfung bei JPEG`s - Nikon schweigt sich dazu aus, während andere herauszufinden versuchen, welche Entsprechungen die einzelnen, camera internen Schärfungsstufen in CNX oder PS/CS haben. Wäre diese Recherchearbeit nicht erforderlich und wüßtest Du, wie die Schärfung genau arbeitet könntest Du sie Dir zuwillen machen. Mangels dieses Wissens (blame Nikon for) und/oder dem Willen diese Informationen zu recherchieren ist eine Abschaltung wohl der kürzeste Weg zum gewünschten Ergebnis (wobei Du bei der RAW-Nachbearbeitung sehr viel Zeit sparen könntest würdest Du den Aufwand doch in Erwägung ziehen ;) ).

Cheers
Virgil
 
...Also sollten wir uns den heute aktuellen Entwicklungen ebenfalls stellen und - sofern wir deren Funktion verstanden haben und sie für uns nützlich sind - mit ihnen arbeiten...

Das ist eben der Punkt. Ich bin ja nicht grundsätzlich fortschrittsfeindlich und nehme auch ein Textverarbeitungssystem und keinen Gänsekiel... ;)

@ grauer Wolf - Du verwendest AF-C? Wow! mutig ;) ...

Manchmal muß man eben volles Risiko gehen...:D :)

Aber zurück zur Sache. Die Abneigung, die ich gegen den ganzen Automatikkram habe, ist einfach darin begründet, daß sich die Reaktionen der Kamera nicht erfassen und nicht vorhersagen lassen.
Bleiben wir mal bei dem Beispiel Matrixmessung, die, glaube ich, mit der Nikon FA aufgekommen ist. Nikon warb ja immer so schön (tun sie's noch? Keine Ahnung...) damit, daß sie 30.000 Motive analysiert und gespeichert haben. Kenne ich diese Motive? Nein! Weiß ich, welche Korrekturen angebracht werden? Nein! Weiß ich, wie die Automatik auf z.B. Farbveränderungen reagiert? Nein! Das ganze ist eine einzige "Black-Box".
Jetzt kommt's: Das 30.001. Motiv und schon sitzt man in der Tinte...
Die konservative 10er-Meßkreis-Messung, die ich benutze, ist eben in jeder Lage in ihrer Reaktion völlig vorherseh- und damit beherrschbar. Die nötigen Korrekturen nehme ich instinktiv vor. Das Ziel: Möglichst perfekte RAWs, so wie es analog möglichst perfekte Negative sind.
Ich habe ja am Anfang mit der Matrixmessung experimentiert (ich meckere ja nicht einfach ohne Probieren). Aber soviel Ausschuß, wie ich damit hatte, haben meine alten Minoltas nie produziert. Meistens waren es ausgefressene Lichter. Daß der Meßschwerpunkt je nach gewähltem Fokusfeld hin- und herhopste wie ein Känguruh auf Crack hat mir dann den Rest gegeben: ABSCHALTEN den Sch... Seit dem macht die Cam genau das, was ich will, und nichts anderes.
Ich hab's also wirklich ausprobiert und für schlecht befunden...

Beim RAW werde ich auch bleiben. Es ist eine verdammte Arbeit und manchmal sitze ich nach Stunden mit viereckigen Augen da. Aber ich will einfach auch digital die ganze "Produktionskette" in der Hand haben, wie analog per maßgeschneiderter Entwicklung "N plusminus irgendwas" (Zonensystem!), Vergrößerung etc.

Auch bei der Schärfung bleibe ich bei meinem selbstentwickelten Skript (eine komplexe Geschichte mit iterativem Schärfen plus Hochpass-Überlagerung samt Kompensationsmechanismen: Ich kann also auch durchaus kompliziert! :) ), dessen Ergebnisse erheblich besser sind als alles, was die Cam mir liefern kann.

Um das ganze mal aufzusummieren:

Wo mir die moderne Technik einen echten Vorteil und Qualitätsgewinn bringt: Ja bitte!
Wo sie sich meiner Kontrolle entzieht: Nein danke!

Gruß
Grauer Wolf


So, und jetzt muß ich erst mal wieder RAWs entwickeln... ;)
 
Hallo Herbert,

ich glaube, wenn ich die Sache mit der Fotografie so eng und dogmatisch sehen würde wie Du, dann hätte ich wahrscheinlich längst den Spass daran verloren :(.

In vielerlei Hinsicht kann ich Dich aber auch verstehen. Ich habe in den letzten 30 Jahren mit so einigen manuellen Kameras fotografiert (u.a. Rollei 35s, Olympus OM-1, Nikon F2, Leica M6, manchmal auch mit Lochkamera). Zudem verdiene ich meinen Lebensunterhalt seit dem Abschluss meines Studiums als technischer Koordinator/IT-Spezialist eines Medienforschungsinstituts – da sind mir die Unzulänglichkeiten von Computern nur zu gut bekannt – ich gehöre nicht zu den Leuten, die jeder technischen Neuerung blind hinterher laufen oder jedem Automatismus blind vertrauen.

Kein Grund also, sich in diesem Kontext über "ausufernde Automatikhörigkeit" aufzuregen oder - wie Matthias, der selbst mit Schärfeautomatik arbeitet (warum auch nicht) - eine "Kamera mit "Hirn-Connector"" anzuraten, bloss weil ich die Sättigung meiner Kamera auf Automatik stelle...

Deinem Bild einer Kamera als einfachem Werkzeug kann ich nicht mehr so ganz folgen: Digitalkameras sind heutzutage nun einmal hochgezüchtete und komplexe Computer, fehleranfällig, aber auch sehr leistungsfähig. In vielen Situationen mittlerweile leistungsfähig genug, dass - eine entsprechende Konfiguration vorausgesetzt - eine aufwändige Nachbearbeitung meines Erachtens immer seltener nötig sein sollte.

Elektronische Bildverarbeitung ist für mich nicht das hohe Ziel der Fotografie - schliesslich sitze ich beruflich schon den ganzen Tag vor dem PC, das reicht. Was mir an der Fotografie gefällt, ist die Komposition des Bildes im Kopf, beim Blick durch den Sucher, bei der Aufnahme. Deshalb versuche ich, meine Kamera so zu konfigurieren, dass die Ergebnisse meinen (hohen) Ansprüchen gerecht werden, ohne dass allzu viel nachgearbeitet werden muss. Bei der D300 gehört dazu für mich die Einstellung der Sättigung auf "Automatik" - damit werden die Bilder m.E. (meistens) besser, als bei manueller Einstellung (in der Kamera).

Auch ich bin der Ansicht, dass man mit RAW-Fotografie bei entsprechendem Know-How die bestmögliche Bildqualität erzielen kann, trotzdem:
Pauschal zu sagen, dass Fotos aus RAW-Dateien besser sind als JPEG-Bilder direkt aus der Kamera, halte ich für verfehlt – in der Praxis kommen auch hier individuelle subjektive Wahrnehmung und persönlicher Geschmack ebenso wie menschliche Fehlbarkeit zum Tragen. Ich habe schon zu viele überschärfte oder verwaschene, zu grelle oder flaue Fotos gesehen, die "Spezialisten" aus Ihren RAW-Dateien "gezaubert" hatten.

Letztendlich sollte jeder mit seiner Art und Weise zu Fotografieren glücklich werden.

Beste Grüße

Georg
 
Hallo,

Auch ABS erwies sich als nützlich und ASR möchte heute auch keiner mehr missen.

Ich fahre immer noch ohne rum - ohne ASR. Und bei kleineren Autos ist es auch heute noch lange nicht Serie... Soviel zu "keiner" ;-)

@gor:
Danke an Deinen Beitrag. Wir berichten ja hier alle, wie wir unser Equipement einsetzen und ich hoffe sehr, dass jeder viel Spass dabei hat. Und zwar es so einzusetzen, wie er es eben macht :) Jeder entwickelt doch seinen eigenen Workflow - jeder nutzt das, inwieweit es ihm oder ihr Spaß macht. grauer_wolf hat bestimmt keinen Spaß an Fotos, die einfach nur "hingeklatscht" sind, dann ist er unzufrieden mit dem Ergebnis und sich (stimmts? ;-). Du dagegen hast keine Lust, Dich nach der Arbeit nochmal 10 Stunden mit Bildbearbeitung herumzuschlagen und hast deshalb Freude, wenn Dir die Kamera die Bilder direkt so lkiefert, wie Du sie Dir wünscht. Das kann ich beides verstehen :)

virgil schrieb:
Gleiches gilt für die Fotografie - wer heute noch Matrixmessung, Auto-ISO oder die camera-interne Signalverarbeitung verdammt ist mE nicht "Retro" oder "Old School" sondern verweigert sich dem Fortschritt.

OK, OK, ich war etwas vorschnell, ich geb es ja zu. Es kommt immer sehr darauf an.

Bei Matrixmessung habe ich ähnliche Erfahrung wie grauer_wolf, deshalb ist das nicht mein Thema. Trotzdem erreichen unbefangenere Fotografen mit Matrixmessung vermutlich mehr korrekte Belichtungen als mit mittenbetonter Messung.

Manchmal ist es vielleicht auch einfach nur ein Kreuz zu wissen, wie etwas funktioniert. Manch Unbefangener hat einfach den richtigen Blick und macht trotz fehlendem technischen Hintergrund spannende Aufnahmen mit einem besseren Bildaufbau als ich zB.

Dies bescherte uns so nützliche Funktionen wie A, S, AF oder TTL-Blitzmessung u.ä.

Da fällt mir ein: Ich drückte mich in dem Beitrag weiter oben leider sehr unpräzise aus. Vor allem automatische Bildoptimierungen, also die "Entwicklung" in der Kamera, deaktivierte ich immer weiter. Ich fotografiere immer noch "nur" JPGs aus der Kamera, mit RAW wäre das sowieso kein Thema.

Natürlich benutze ich AF, solange der mitmacht, und iTTL. Vor allem letzteres mit Slaves ist eine wahre Freude. Dagegen ist die "Blitzautomatik" doch ziemlich unterlegen. Und beim Blitzen steht mir wie so oft kein so ganz großes Wissen im Weg, wie ich von Hand einstelle.

Also nutze ich doch viel mehr "Automatik", als ich oben noch behauptete. Ich verteufel die auch nicht grundsätzlich. Nur wenn mir jemand ankommt, dass die Kamera nix taugt, weil sie keine tollen Bilder macht - dann Zweifel ich doch häufiger an dem Fotografen ;-) Daher meine Aussagen oben.

Ciao Matthias
 
Ich muss mich ja auch mal einschalten ;)
Die einzige Automatik mit der ich arbeite, ist die Weißabgleichsautomatik, das liegt aber nur daran, dass ich zu blöd (oder zu faul) bin, um die Kelvinzahlen richtig einzustellen und korrigiere daher zur Not am PC...
Aber manchmal frage ich mich schon, warum? Ich mein, ich hab die ganzen Extras ja bezahlt und aus gutem Grund wird es sie ja geben. Und warum bringt Nikon keine DSLR ohne Extras raus? Also ich fände es toll, wenn meine Kamera die Bilder so optimieren würde, dass mir die Arbeit am PC erspart bleiben würde... Hmmm ist das wirklich so? Ok die Kamera müsste auch exakt so bearbeiten, wie ich mir das vorstelle... Tja und genau das ist der Grund, warum ich alles abgeschaltet und in RAW fotografiere, der Geschmack meiner Kamera und mir stimmt einfach nicht überein..
Manchmal denke ich aber, dass man diese Bildoptimierungsdinger genau so beherrschen muss wie den Rest der Kamera, wahrscheinlich bringt es dann schon was... Aber ich hab schon mit Photoshop genug zu tun...

Was will ich damit sagen? Ich denke auch, dass die Wahrnehmung verschieden ist und damit auch das Gefallen oder Missfallen der Bildoptimierung etc..
Aber ganz entscheidend bei mir ist einfach, dass es mir Arbeit erspart, denn ich muss so nicht vor jeder Aufnahme darüber nachdenken, ob jetzt so und so viel Nachschärfung richtig ist oder dies und das.. Und ich bin irgendwie der Überzeugung, dass es meine Art zu Fotografieren verändern würde..

Aber am aller wichtigsten ist doch, dass man Spaß am Hobby (euch Berufsfotografen lass ich mal aussen vor ;) ) hat, egal mit welchen Einstellungen... Denn stimmen die Aufnahmen nicht, wird man schon irgendwas ändern und irgendwann den Grunden finden :z04_photos:

Grüße
Michele
 
...dann ist er unzufrieden mit dem Ergebnis und sich (stimmts? ;-)...

Stimmt! :)

Ich kann schon deshalb die Kameraengines nicht brauchen, weil ich weder sRGB in irgendeiner Form noch AdobeRGB benutze. Ich mag es nicht, wenn ein großer Teil der Farbwiedergabefähigkeiten meiner Cam von einem unzureichenden Farbraum beschränkt wird. Ich arbeite mit "Ekta Space J. Holmes", in den Staaten in der Kunstszene relativ verbreitet, hier weitgehend unbekannt. Mit Rendering-Intent "relativ farbmetrisch" hole ich so fast 100% aus der Cam. Und wenn ich fast 100% kriegen kann, stellen mich 80% absolut nicht zufrieden.

Wenn man übrigens den nativen Farbraum der NEFs besonders mit sRGB, aber auch AdobeRGB vergleicht (3-dimensional, nicht die üblichen RGB-Dreiecke!), kriegt man einen Hammerschlag, was da u.U. verloren geht... Das nur am Rand.

Ergo -> RAW, ohne wenn und aber. Mal abgesehen davon, daß die Bilder im Konverter erst den Fleinschliff kriegen, wobei es manchmal um 1/100 Blenden und winzige Korrekturen in der Gradation, Weißpunkt und Schwarzpunkt geht. Die Schärfung ist auch wieder eine eigene Geschichte. Ich hab's ja erwähnt...

Ihr habt Euch doch schon gewundert, wie ich z.B. 1600 ASA Aufnahmen so hinkriege. Sie sind das Ergebnis dieser "Puselei" und wochenlanger Versuchsreihen.

Übrigens, Spaß macht mir die Arbeit immer noch, auch wenn's manchmal ziemlich anstrengend ist... Ist wie im Labor, wenn man Bilder so ganz allmählich Richtung Perfektion bringt und nach 5 oder 6 Stunden Arbeit an einem Bild sagt: "Das ist es! So hab' ich's visualisiert!"
Oder wie mit der Linhof 4x5", wenn man mit der Lupe vor dem Auge 1 oder 2° an der Standarte verschwenkt und die letzten Schwächen des Bildes ausmerzt, bis alles auf's I-Tüpfelchen stimmt.

@Michele:
Automatischer Weißabgleich... :) Das ist auch so ein Wort, beim dem ich die Krise kriege...:D

Was ganz klar ist, was ich übrigens auch nie angezweifelt habe, ist, daß jeder auf seine Art mit der Technik glücklich werden muß. Sonst hört's nämlich auf, ein Hobby zu sein. Demzufolge sehe ich das ganze bei privaten Erinnerungsaufnahmen sogar ziemlich locker, vielleicht sogar lockerer als viele Hobbyfotografen... :) Ich habe hoffnungslos verwackelte Bilder von den Welpen unserer Hündin, die ich um nichts in der Welt wegwerfen oder löschen würde, weil einfach wunderbare Erinnerungen dran hängen.
Aber ich seh's halt eng bei professionellen Aufnahmen...

Gruß
Grauer Wolf
 
Also, ganz ehrlich bin ich noch nicht viel schlauer durch diese debatte geworden. Bei meiner alten D100 war's recht einfach - und schnell - getan. Nun mit der D300 habe ich immer noch nicht die richtigen Einstellungen gefunden. Welche Erfahrungswerte habt Ihr denn bis jetzt gemacht und mit welchen Einstellungen? Besonders "ROT" und "HAUT" ist mein Problem...
Danke für Hinweise!
Harold
 
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