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Die Zukunft und Objektive

szpur

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Zukunft: Fotografieren ohne Linse
Zwar werben Hersteller von Digitalkameras vorrangig mit hohen Megapixel-Zahlen, am wichtigsten für die Qualität der Bilder ist jedoch nach wie vor die optische Linse. Nun arbeiten Forscher daran, diesen Baustein durch digitale Technik zu ersetzen, berichtet die New York Times. In den Labors könnten viele der Aufgaben der Linse, bereits durch den Computer übernommen werden.

Für die Fotografie ergeben sich dadurch viele neue Möglichkeiten: So soll man in Zukunft nicht nur versteckte Objekte auf Bildern sichtbar machen, sondern sogar die Fokussierung von Bildern im Nachhinein verändern können. Diese vom Computer berechneten Fotos könnten in Zukunft vor allem in Spezialbereichen, wie bei Rettungseinsätzen unter schwierigen Bedingungen oder in der Chirurgie, zum Einsatz kommen, so die Entwickler.

Ein aktueller Prototyp des Massachusetts Institute of Technology (MIT) kommt dabei überhaupt ohne Linse aus. Das Gerät benutzt reflektiertes Licht, berechnet damit das Bild und kann dadurch sogar um die Ecke fotografieren. Dabei sendet die Kamera schnelle Laserimpulse aus und empfängt die Reflektionen. Dass damit eigentlich verstecke Objekte sichtbar gemacht werden können, sei bereits Realität, so Forschungsleiter Ramesh Raskar.
 
Ich bin der Meinung, dass die digitale Bildtechnik gegenüber der analogen Fotografie bereits einiges an Reiz verloren hat. Man muss nicht mehr ausrechnen, was ein Bild kostet und das verleitet doch recht oft dazu, von einem Motiv gleich mal 10 Aufnahmen zu machen, eine wird schon passen. So wirklich Gedanken um Bildschnitt, Farbmanagement, hell/dunkel oder ISO muss man sich dank RAW kaum oder gar nicht mehr machen. Das gab es so zu analogen Zeiten sicher eher selten. Das Argument, früher wurde auch retuschiert, betrifft meines Wissens nach längst nicht jeden Fotografen seinerzeit. Eigene Dunkelkammern hatten die wenigsten, ein PC hat/braucht heute jeder.

Schreitet die Technik soweit fort wie oben beschrieben, bedeutet das einen weiteren Schritt, den ich bereits als Automation bezeichnen möchte. Ob das Fotografieren dann noch seinen Namen verdient, weiß ich nicht.
 
Hallo Dario,
in gewisser Weise gebe ich Dir schon Recht. Früher wurde wahrscheinlich bewusster fotografiert, heute hört man sehr oft Argumente wie "das ist ja so bequem, man sieht die Ergebnisse sofort auf dem Monitor" oder "meine Kamera macht (dank Automatikmodus) ganz tolle Bilder" u.s.w.
Trotzdem wird die Fotografie auch weiterhin ihre Daseinsberechtigung haben. Die Ausrüstung spielt nicht mehr die entscheidende Rolle. Dem technischen Fortschritt werden wir uns nicht verschließen können. Klasse statt Masse sollte unser Ziel sein!
Grüße
Andreas
 
Wenn dieses "neue System" zu bezahlbaren Preisen auf dem Markt erscheint werden meine noch nicht lebenden Enkel wohl ihren Führerschein machen. Die Technik schreitet immer wieder voran, vor 20 Jahren hätte ich nicht gedacht per Mail zu kommunizieren, meine Fotos auf einem Chip zu speichern oder ein Mobiltelefon zu suchen mit dem ich "nur" telefonieren kann (nein, Spiele und Musik brauch ich darauf nicht).
Jeder muß und sollte bei der Technikflut seinen persönlichen "so mag ich das" Stanpunkt bewahren. Auch derzeit hat ja z.B. die Analogfotografie ihre berechtigte Gemeinde.
 
Stimmt, Andreas. Im Grunde sind wir ja heute schon durch die Handys soweit, dass nichts mehr vor niemandem sicher ist. Ich bin schon über Seiten im Internet gestolpert, wo es 1000e Knipsbilder gibt, die mit fotografieren absolut überhaupt nichts mehr zu tun haben.

Eine der Gründe, warum es Klasse statt Masse schwer hat, liegt doch auch in Einfachheit. Man drückt ab und gut ist. Außer uns hier und in den anderen Markenforen will sich kaum jemand mit den Thema beschäftigen. Das ist leider nun mal die Masse.
Mit fortschreitender Technik wird es dann noch leichter, auch in schwierigen Situationen (Disco by night) Bilder zu machen, ohne sich mit irgendwelchen technischen Dingen beschäftigen zu müssen. Dafür würden die Leute auch Geld ausgeben. Nur was die Ergebnisse angeht, wird das Niveau sicherlich nicht besser.

Ich schätze es z.B., für jede Situation das passende Objektiv aufsetzen zu können, dafür habe ich sie mir angeschafft und da liegt auch der tiefere Sinn für mich. Das komponieren eines Fotos ist für mich der wichtigste Teil der Fotografie. Das gleiche eines Tages am Computer nachstellen zu können - diese Vorstellung widerstrebt mir irgendwie.

Es ist sicher auch so, dass es eines Tages Kameras gibt, die nur noch einen Einschaltknopf und Auslöser haben, mehr braucht eine intelligente Technik von Morgen nicht. Übertragen der Bilder per Funk und wenn ich nach Hause komme, sind die Bilder schon im voreingestellten Format und fertig zum ausdrucken (wenn das bis dahin nicht auch schon erledigt ist).
Für sehr viele wird es genau das sein, was sie möchten, aber mir ginge da die Beziehung zum Hobby verloren.
 
Mal meine Meinung dazu:

Fortschritte in der Technik sind gut und sollten nicht aufgehalten werden. Im Augenblick erleben wir ja "live" die Verschmelzung von Foto- und Videotechnik. Die Fortschritte im Bereich Optik gehen vielleicht ein wenig langsamer voran, aber auch dort werden wir und nachfolgende Generationen noch so einiges erleben.

Fakt ist, das heute soviele Fotos wie noch nie zuvor gemacht werden - eben, weil es der technische Fortschritt erlaubt. Und ich erlaube mir an dieser Stelle keine Bewertung hinsichtlich "Klasse" oder "Masse", da ich nicht beurteilen kann, was demjenigen oder derjenigen ein Foto bedeutet, dass er oder sie gerade gemacht hat.

Es gibt aber bereits heute und auch in Zukunft das, was so schön als Nische bezeichnet wird:

Vinylplatten - gibt es wieder (auch, weil es so schön knistert)
Filme in S/W und Farbe - gibt es immer noch, werden (technisch) weiter entwickelt
manuelle Kameras - gibt es noch
manuelle Objektive - gibt es noch und es kommen sogar neue hinzu
gute Fotografie - gibt es noch und es kommen Dank der Technik sicherlich heute mehr Menschen dazu, dieses Ziel zu erreichen, da Dank fortschreitender Technik mehr Menschen dazu in die Lage versetzt werden (obwohl ich mich schon manchmal Frage, wie es einige Bilder in eine Gallerie oder ein Museum geschafft haben - aber das ist wohl mein mangelnder Kunstverstand)

Ich selbst bin seit einigen Tagen mit der neuen Kamera am üben. Ich habe nur einen Sprung von ungefähr einer Kamerageneration gemacht, aber es ist schon erstaunlich, was die neue alles (mehr) kann.

Und trotzdem behalte ich auch meine alten Schätzchen aus der analogen Zeit, weil es immer wieder schön ist, sich mit denen zu beschäftigen und auch mal eine Nacht in der Dunkelkammer zu verschwinden.
 
Das ist ja ein Ding!
Wenn ich daran denke was das alles mit sich bringt, ganze Industriezweige werden überflüssig.
Dann die armen Menschen, die mit ihren Profilneurosen, die sich gerne mit einer teuren Ausrüstung (u.a. mit teuren Objektiven) Profilieren wollen. Na Ja muß halt jeder nach seiner Fasson selig werden.
Zitat: Anders ist nicht immer besser, aber besser ist immer anders.
 
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