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Erste Enttäuschung mit Sigma Photo Pro

harald

Mitglied
Hallo, wertes Forum!
Jetzt habe ich seit einigen Tagen meine Sigma SD14 und bin als erstes reichlich enttäuscht über das Photo Pro von Sigma. Auf einem "normalen" PC oder Laptop ist es eigentlich gar nicht sinnvoll verwendbar, weil man damit nicht in die Gänge kommt und jede Aktion minutenlange Rechnerzeit benötigt. Dann finde ich die Aktionsmöglichkeiten mehr als bescheiden. Die wenigen Regler taugen für RAW-Korrekturen überhaupt nicht. Es sind Standardregler wie aus einfachsten Bearbeitungsprogrammen. Nicht einmal Messpunkte über die Pipette können gesetzt werden. Die Farbwertanzeige der Pipette liefert RGB-Werte, während der Farbraumregler CMY-Werte wiedergibt. Was soll denn das? Der Fill-Regler scheint eher eine Korrektur für Vignettierungen oder ähnliches zu sein, jedenfalls ist die Funktionsweise nicht wirklich ersichtlich.
Also das ganze Programm ist mehr als enttäuschend. Inzwischen bin ich auf Photoshop ausgewichen, um die X3F-RAW-Bilder zu bearbeiten.
Wie geht es denn euch damit? Alle bestens zufrieden - oder?

Ein anderes Problem: Heute habe ich ca. 400 MB von der SD14 auf den Rechner übertragen und konnte es nicht fassen, daß diese Aktion fast zwanzig Minuten gedauert hat. Hat jemand Erfahrung damit, ob die Datenübertragung über einen Card-Reader schneller geht oder woran liegt denn diese enorme Langsamkeit? Und Photo Pro zur Übertragung der Bilder zu verwenden ist ja schon eine Zumutung.

Vielleicht hat jemand ein paar Tipps oder tröstende Worte?! Heute dachte ich kurz, ob ich doch lieber wieder analog fotografieren sollte?

Ja noch eine Frage zur Kamara: Habe ich etwas übersehen oder hat die SD14 keine Möglichkeit, den LCD-Display als Sucher fürs Fotografieren zu verwenden?
Die Info-Zeile im Sucher ist fast nicht zu sehen, zu dunkel, zu wenig kontrastreich. Irgendwie auch eine Fehlkonstruktion, oder finde ich nur den Schalter nich?

Herzliche Grüße von meinen ersten Eindrücken mit Software und Kamera.
Harald
 
Hi Harald,

laß mich zuerst mal eine Feststellung treffen: Ich bin nicht das werte Forum!

Trotzdem möchte ich Dir antworten, da es mir - wie vielen anderen auch hier - Spaß macht, mich mit Leuten, die diesem schönen Hobby nachhängen, auszutauschen.

Zunächst einmal hast Du die Kamera neu und solltest nicht besorgt sein, ein „Schrottteil“ gekauft zu haben. Ich selber habe inzwischen über 3300 Aufnahmen damit gemacht und kann nicht behaupten, daß ich „draufhalte“, weil das Photographieren mit einer digitalen Kamera „nichts mehr kostet“. Ich photographiere noch genauso überlegt, wie ich das zu Zeiten der analogen Photographie auch gemacht habe - nur wesentlich entspannter und in den Ergebnissen besser und schneller! Ich kann das, glaube ich, beurteilen, da ich jahrelang meine Filme im eigenen Farblabor verarbeitet habe.

Nun zu den Problemen:
SPP3.0 ist nicht ganz ohne! Richtig! Erste Voraussetzung für den Betrieb dieses Programmes ist ein potenter Rechner mit viel Arbeitsspeicher, den das Programm dann auch nach kurzer Zeit „zersägt“ hat, so daß nichts mehr läuft. Die einzige Lösung dieses Problems ist ein Neustart, um den Arbeitsspeicher wieder freizubekommen. Ganz sicher ärgerlich! Ein Update des Programms soll angekündigt sein, das alle Sigmanutzer schon sehnlich erwarten. Was kann man inzwischen tun?

Ich mache es so, daß ich mir einen „Arbeitsordner“ eingerichtet habe, in den ich mir maximal zehn RAW-Bilder lade und auf den SPP3.0 zugreift. Sind die zehn Bilder abgearbeitet, schließe ich das Programm, verschiebe die Bilder in einen Sammelordner und lade dann weitere zehn Bilder in den Arbeitsordner. Auch bei diesem Verfahren ist nach drei- bis viermaliger Prozedur - je nach Größe des Arbeitsspeichers - Schluß. Es erscheint dann die Fehlermeldung: Konvertierungsfehler! Dann Neustart! Ich finde das auch nicht lustig!

SPP3.0 als RAW-Bearbeitungsprogramm finde ich ganz schön brauchbar, wenn man sich in aller Unaufgeregtheit die Zeit genommen hat, sich mit den Möglichkeiten auseinanderzusetzen. Vorsichtig die Regler bedienen! Es gibt tolle Möglichkeiten, die Bilder zu optimieren. Von diesen Möglichkeiten habe ich in meinem Farblabor früher mal geträumt.

Ich habe noch nie von der Kamera via Kabel Bilddateien auf die Computerfestplatte transferiert. Ich benutze ganz einfach einen Kartenleser, geht schneller! Gibt es für ein paar Euro im Laden.

Wenn Du Dich ein wenig mit der Kamera auseinandergesetzt haben wirst, wirst Du gesehen haben, daß sie bei richtiger Bedienung wunderschöne Farbbilder erzeugen kann, und dazu gehört unbedingt auch SPP3.0.

mfG
Klaus
 
...,

SPP3 ist im momentanen Zustand wirklich fast nur für die Tonne, je nach Rechnerkonfiguration treten die verschiedensten Probleme zu Tage. Liegt wohl daran, dass Sigma die Software nicht mehr selbst (weiter)entwickelt.
ACR 4.1 kommt für mein empfinden noch am Besten mit den x3f-Files zurecht. Lightroom wäre auch eine Alternative - benutzt meines Wissens diesselbe Engine wie ACR.
Card-Reader zum übertragen der Bilder ist unisono - schneller geht's nicht.
 
Hallo Klaus,
ich danke dir für deine ausführliche Antwort, die mich mit meinen ersten Enttäuschungen nicht alleine läßt. Du hast recht, ich muß mich in die Kamera und in das Programm einarbeiten, schließlich funktioniert es bei den anderen ja auch. Und wenn du bereits so viele Bilder zu deiner Zufriedenheit fotografiert und bearbeitet hast, dann beruhigt mich das.

Vielleicht muß ich erst hinter die "Philosophie" der Sigma kommen, um richtig mit ihr umgehen zu können. Im Grunde hat sie das RAW-Konzept nie verlassen, auch nicht mit der Erweiterung auf JPG. Daher finden sich im JPG-Modus auch keine "Situationseinstellungen" wie in allen anderen Digitalkameras. Ja, vielleicht hänge ich noch dem trügerischen Wunsch nach der perfekten Kamera, die das perfekte Bild liefert, nach.

Ich arbeite gerade das Buch von Dan Margulis "Photoshop Farbkorrektur" durch. Er empfiehlt generell, an den Digitalkameras alles zu deaktivieren, was irgendwelche internen Korrekturen bewirkt und die Korrekturen selber vorzunehmen.

Da ich die Kamera hauptsächlich zu Reproduktionszwecken verwende (Fotos von Malereien mit Acryl und Aquarell), hatte ich mir einen präziseren und umfangreicheren RAW-Konverter gewünscht. Aber vielleicht läßt sich auch mit Photo Pro alles bewerkstelligen. Ich hatte noch keine Gelegenheit, die Kamera unter "Studiobedingungen" zu testen.

Da ich die neue Programmversion von Photo Pro nutzen wollte, habe ich sie auf dem PC installiert - mit allen bekannten Nebenwirkungen. Schneller und besser geht es jedoch am Mac, allerdings mit der alten Version. Dort sind bislang keine Probleme aufgetreten.

Einen Card-Reader habe ich mir bestellt, dazu noch einen Pol-Zirkularfilter von B&W.

Hallo Silvio,
ich habe mit dem RAW-Konverter von Photoshop CS2 einige Versuche im X3F-Format gemacht und muß sagen, der Konverter leistet einiges mehr als SPP2. Vor allem können Meßpunkte gesetzt werden, die an wichtigen Bildstellen die Auswirkung der Korrekturen anzeigen. Außerdem kann mit Gradationskurven gearbeitet werden usw.

Herzliche Grüße
Harald
 
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