Ich hab mir einmal ein paar Gedanken dazu gemacht.
Bild 1 ist nicht wirklich meines. Der sehr schon fast im HDR-Stil akzentuierte Himmel ist so markant, daß er dem Bild die Tiefe nimmt und es im Sinne eines Vexierbildes strikt auf 2 Dimensionen reduziert. Ich habe tatsächlich größte Mühe, den Vorgrund visuell vom Hintergrund und den Wolken zu trennen. Sie scheinen ineinander zu verschwimmen...
Bild 2 gefällt mir gut! Solche Gesteinsformationen machen visuell immer was her und sind ein klassisches SW-Motiv.
Bild 3: Hier sehe ich einen ähnlichen Effekt wie in Bild 1, obwohl die Wolken natürlich weniger ausgeprägt sind. Ich vermisse einfach die Tiefenwirkung. An der Größe des Bildes kann's nicht liegen, denn ich sitze in rund 60 cm Enfernung vor einem Monitor mit effektiv 30x40 cm², nicht gerade klein also. Es sind wohl die hohen Lokalkontraste, die den "Augenpulver"-Effekt bewirken...
Bild 4: Sehr viel besser, weil die Tonwerte und Lokalkontraste nicht mehr so krass sind, sondern einer klassischen Tiefrot-Filterung mit beginnendem Wood-Effekt entsprechen.
Bild 5 ist mir zu heftig. Die Kamera wurde offensichtlich weit über's Limit hinaus beantsprucht: Die Lichter sind großflächig ausgebrannt und die Schatten brechen zusammen. Für mich als SW-Traditionalist nicht wirklich gefällig. Solche Motive erfordern m.M.n. einen SW-Film mit Spezialentwicklung in Brenzcatechin oder Pyrogallol, der die Lichter im Zaum hält, gleichzeitig aber auch die Zeichnung in den Schatten bewahrt... Ein sehr schwieriges Motiv, daß imho digital nur mit augenrichtigem HDR zu bewältigen ist, weil hier Zonen bis hinauf zu XVI oder XVII gefordert sind, wenn die Schatten nicht großflächig unter II fallen sollen...
Mein Fazit also: Für mich Nummer 2 als gefälliger, schöner Klassiker, gefolgt von Bild Nummer 4. Den Rest würde ich unter SW-Experimente verbuchen, die mich persönlich nicht sehr ansprechen. Dafür bin ich wohl zu sehr von den Adams'schen Arbeiten geprägt, was Zeichnung sowohl in den Lichtern als auch in den tiefen Schatten verlangt...
Gruß
Wolf