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Jedes Bild wird überbelichtet

Wiii

Mitglied
Hallo!
Seit einiger Zeit überbelichtet meine Kamera extrem in allen manuellen Modi! Ich habe keine Ahnung woran das liegen könnte, eig sind alle Bildwerte unauffällig...
Trotzdem möchte ich probieren, alles auf Werkeinstellung zurückzusetzen, aber irgendwie komm ich gar nicht auf das Feld "Benutzereinstellung", vllt weil ich da keine eigenen abgespeichert hab? Also wird vermutlich auch das Zurücksetzen nichts bringen...
Habt ihr eine Idee, was da los sein könnte?
Wär echt nett, wenn ihr mir helfen könnt.
Bye Wiebke
 
Hallo Wiebke,

zunächst mal ein herzliches Willkommen, hier bei uns im Forum. Ich hoffe, dass es noch weitere Rückmeldungen an Dich gibt, aber ich will mal versuchen, was von meiner Sicht dazu beizutragen. Leider ist Deine Fehlerbeschreibung sehr unspezifisch, weshalb ich nur raten kann, was bei Dir passiert.
Was ist sind bei Dir die manuellen Modi?? Mir ist nur einer bekannt und das ist der manuelle Belichtungsabgleich. Hier arbeitet die Kamera mit den Belichtungswerten (Zeit und Blende), die der Benutzer an der kamera vorgibt. Ob die Sinn machen, ist der Kamera egal. Zur Kontrolle, kann der Fotograf natürlich auf die Belichtungsanzeige der Kamera achten. Dann kann man den Wert einstellen, der sich als korrekt ergibt. Wer sich auskennt, kann auf dieser Basis konrete bewußte Über- und Unterbelichtungen einstellen. Das geht natürlich meiner Meinung nach einfacher, wenn man mit den + oder - Korrekturen arbeitet. Aber das ist sicher eine Frage des persönlicehn Geschmacks. Ich selbst nutze die manuelle Einstellung eigentlich nur, wenn ich mit dem Handbelichtungsmesser und meiner Blitzanlage arbeite.
Um Dein Problem besser einkreisen zu können möchte ich Dich bitten, mal zu prüfen, ob die eingestellten Werte der kamera mit denen der Belichtungsmesseung im Einklang sind. Dazu wäre es natürlich sinnvoll, ein Motiv mit einer mittleren Helligkeit zu fotografieren. Eine grüne Wiese oder trockener Asphalt, wären da schon ganz brauchbar. (Ich möchte hier bewußt eine Fachdiskussion zu diesem Thema vermeiden.)
Wenn das Problem dann immernoch besteht, bitte nochmal alle kameraeinstellungen mit angeben. Dazu kannst Du auch ein Bild (unbearbeitet, nur in der Auflösung entsprechend dem Forum verkleinert) mit den Exif-Daten einstellen. Dann weiß man auch über was man spricht.

Gruß Uli
 
HI!
Danke für die Antwort!
Also jetzt schreib ich nochmal ausführlicher.
Für mich sind die manuellen Modi A,S und M. Bei M ist klar, dass ich da völlig überbelichtete Bilder erhalte, wenn ich die falschen Werte einstell. Bei A und S sollte das jedoch nicht (vorallem nicht in dieser extremen Form) passieren!
Die Exif-Daten sind unauffällig, bis auf diese Sache mit der Spot-Messung. Wobei ich zugeben muss, dass ich keinen Plan hab, worum es sich dabei handelt und ob das vielleicht der Grund für mein Übel sein kann?
Ich schick mal ein paar Screenshots mit Exifdatei und entsprechendem Foto mit...
 

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Ich glaube, ich habs. :) Es lag an dieser Spot-Messung.
Ich fänds aber sehr nett, wenn ihr mir nochmal erklären könntet, was das genau ist?
Hatte ich eventuell aus Versehen ein dunkles Objekt anvisiert und dafür die richtige Belichtung gespeichert und alles, was dann heller war, wurde überbelichtet?
 
Hallo Wiebke,

da erklärt sich doch alles sehr einfach. Ich sprach ja schon von der mittleren Helligkeit. Um das zu verstehen, muss man sich bewußt machen, dass Belichtungsmesser immer auf ein Motiv mittlerer Helligkeit geeicht werden. Bei entsprechenden Motiven führt die in der Regel zu gut belichteten Bildern. Bei Motiven mit abweichender Helligkeit führt dies allerdings zu Problemen. Leider sind Kameras dumm und erkennen keine Farben etc, so dass sie nicht selbst erkennen, um welche Situation es sich handelt. Technisch gesehen hat ein Motiv immer dann mittlere Helligkeit, wenn es 18% des Lichtes reflektiert. Um ganz genau zu messen, gibt es dafür spezielle graukarten, die 18% Licht reflektieren. Misst man diese im Bild mit der Spotmessung an, erhält man einen korrekten Belichtungswert. Es geht natürlich auch mit der Intergralmessung, aber dann muss man schon so nah an die Karte, dass diese die gesamte Bildfläche ausfüllt. Daher ist das mit der Spotmessung einfacher, da dann nur der kleine Spotmesskreis die Karte erfassen muss. Hier komme ich nun noch mal auf die genaue Erklärung der Spotmessung. Bei der Spotmessung wird nur der zentrale Bereich des Bildes (in der Regel 1-2% der Bildmitte) zur Messung heran gezogen. Dadurch kann man kleine Punkte im Bild sehr gezielt anmessen. Wählt man die richtigen Punkte, so kann man sehr exakt messen, was speziell in der Diafotografie sehr wicht ist, da man da später keine Korreekturmöglichkeiten mehr hat und so jeder Fehler fatal ist. Leider braucht man etwas Erfahrung, um zu wissen welche Messpunkte im Motiv geeignet sind. Hat man den falschen Punkt gewählt erhält man Probleme, wie du sie beschrieben hast. Man kann alle Punkte nutzen, die dem mittleren Grau in etwa entsprechen. In der Regel komme ich mit Wiesen, trockenen Asphalt, Hautfarbe von Mitteleuropäern (keine Sonnenbanknutzer) etc. ganz gut hin. Das kamm man ja auch mal ein wenig ausprobieren. Dann bekommt man ein Gefühl dafür. Bei der E-3 z.B. gibt es zudem die Möglichkeit, die Spotmessung mit einer High- oder Shadow-Messung zu verbinden. Dann kann man gezielt weiße bzw. schwarze Punkite im Bild anmessen und es wird eine entsprechene Korrektur des Belichtungswerters in der Kamera vorgenommen, so dass weiß auch als weiß und schwarz als schwarz wiedergegeben wird.
An diesen beiden Farben kann man auch gut erklären, was beim falschen Messpunkt schief geht. Mißt man z.b. eine Braut im weißen Kleid an, so geht die Kamera von mehr Licht aus, als tatsächlich vorhanden ist. In der Folge verkürzt sie die Belichtungszeit und das Kleid wird grau. Ähnlich läuft es bei Schornsteinfeger. Hier geht die Kamera von weniger Helligkeit aus und nutzt eine längere Belichtungszeit. Der Schornsteinfeger wird grau. Eine Spotmessung auf das Gesicht hätte wahrscheinlich das Bild gerettet. Bei der High- bzw. Shadow-Korrektur, korrigiert die Kamera den Wert bei der Highlight-Korrektur z.B. um ca. 1.5 Blenden zu einer längeren Belichtungszeit und das Kleid wird weiß.

Probier mal etwas mit rum. Wenn man es beherscht, ist es eine super Sache. Die erste Kamera, die das übrigens perfekt beherrscht hat, war dei OM-4 von 1984. Da konnte man dann sogar bis zu 8 Messwerte nehmen und die Kamera bildete daraus automatisch einen Mittelwert. Das beste dabei war, dass man die Kamera nicht extra in eine andere Programm schalten mußte, sonder man hat nur die Spot-Taste neben dem Auslöser zur Messung gedrückt. Daneben konnte man dann bei Bedarf noch die High- oder Shadowtaste drücken und der Wert wurde direkt korrigiert. Ich muss zugeben, dass ich bei den E-XXX-Kameras die Spotmessung kaum nutze, denn mir fehlt dieser praktische Zugriff.

Ich hoffe, ich habe Dir ein wenig geholfen.

Gruß Uli
 
Hej!
Super vielen Dank für die Antwort. :)
Das klingt echt interessant, ich wusste nur, dass man in die Richtung gehend hinterher die Bilder bearbeiten kann mit Photoshop...
Liebe Grüße, Wiebke
 
Hallo Wiebke,

natürlich kann man Bilder in der Helligkeit etc. in der Bildbearbeitung korrigieren. Fehlende Bildinformationen durch falsche Belichtung, kann man aber nicht retten. Ist ein Bild gnadenlos überblichtet, wird man aus den hellen Bereichen keine Information zurückholen. Außerdem ist es zusätzliche Arbeit. Es geht also nichts über eine möglichst korrekte Belichtung. Zwischen technisch korrekt und für die Bildaussage passend, kann es jedoch im Einzelfall einen großen Unterschied geben. Daher ist die Automatik auch häufig überfordert. Für solche Fälle kann man die Belichtungsreihenautomatik nutzen. Dann hat man nachher die Auswahl. Wenn Du da mehr machen willst, empfehlen sich auch HDR-Bilder. Da wird das endgültige Bild aus mehreren Bildern, die teilweise bewußt über- und unterbelichtet sind, per Software zusammengerechnet. Da kann man dann im Bild größere Kontraste bzw.Helligkeitsunterschiede erfassen, als die Kamera normal zuläßt. Lohnt vor allem für Nachtaufnahmen vom Stativ.

Uli
 
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