Hallo Franki und volzotan,
das kann ich nur unterstreichen. MP3 finde ich auch gruselig, sogar im Auto, aber da muss ich es derzeit hinnehmen, weil mein neuer Gebrauchtwagen ein Tapedeck hat (vorher hatte ich einen CD-Wechsler) das sich wegen des angeschlossenen Bordcomputers aber nicht so einfach umbauen lässt, so dass ich jetzt provisorisch MP3 drahtlos über den Tuner einspiele. In meiner Wohnung habe ich keine Möglichkeit, MP3 abzuspielen (außer am PC). Meine Stereoanlage (2-Kanal) ist nur dezent digitalisiert, die Kette nach wie vor analog.
Um das Thema zum Abschluss zu bringen: Die Firma Canton ist mir wohl bekannt. Doch in der Tat: Canon hat Anfang der 90er Jahre mal Lautsprecher gebaut (bauen lassen?) Gut, es waren keine echten Kugellautsprecher, da habe ich mich falsch erinnert, aber sie sahen fast so aus.
Sie kamen trotz volltönender Werbung aber nicht so gut an. Kein Wunder, wenn man die Listenpreise zwischen 325 und 1149 DM pro Stück betrachtet und die erfahrene Konkurrenz (Bose, Elac u.v.m.). Leider konnte ich aus dem Prospekt nicht erkennen, wieviele Lautsprecher (Typen der sechs Modelle: Standlautsprecher, Direktstrahler, Lautsprecher mit Wide Imaging Stereo, Compact-Reflexbox, Mittenkanal-Lautsprecher sowie Subwoofer) man tatsächlich brauchte.

Canon schrieb über seine "Canon Wide Dispersion Imaging Stereo Lautsprecher": "Das von Canon entwickelte Wide Dispersion Sound System beruht auf dem Prinzip gebogener akustischer Spiegel. Canons Kompetenz im Bereich optischer Systeme hat diese einmalige Klangdimension erst ermöglicht. Mit dem (...) system erschließt sich Ihnen ein HiFi-Klangerlebnis in einem bisher unerreicht großen Hörbereich". Und weiter: "Das Canon Audioprogramm bietet allen Freunden von Live-Konzerten neue Klangdimensionen wie im Konzertsaal. Erzielt wird dieser Effekt durch das canon Wide Imaging Stereo-System, das es ermöglicht, sich frei im Raum zu bewegennund dabei jederzeit den vollen Stereo-Sound zu genießen. Ein Fest für die Ohren". Soweit Canon.
Man hat offenbar nie wieder von ihnen gehört.
Canon warb damit für das Weihnachtsgeschäft 1993, gemeinsam mit den ersten Vorläufern der Digitalkameras, den Kameras der ION-Reihe, die nach dem Fernsehverfahren fotografierten und die gruselig schlecht aufgelösten Bilder auf Disketten speicherten. Die Auflösung der ersten echten kompakten Digitalkameras (Canon Powershot A600 und A350) war 1995 nicht viel besser.
Das "Spitzenmodell" der Reihe, die ION RC 560 für Farbbilder, kostete sagenhafte 5990 DM (soviel wie fünf Jahre später die EOS D30), die Schwarzweißversion ION RC 260 mit eingebautem Blitz und 1/2-Zoll-CCD, kostete je nach Setumfang 998 bis 1998 DM.
Die wenigen damit fotografierten Bilder anderer Leute, die ich sah, zeigten deren Jagdhunde und Geländewagen im Stil von Ritsch-Ratsch-Klick-Fotos. Gut, wenn man sonst nicht weiß wohin mit dem Geld....
Das Still-Video-System war dann auch schnell am Ende, wie bei anderen Herstellern auch, weil die Digitalkameras enorm aufholten.
Was die Preise angeht, nur mal ein Vergleich: 1995, als Canon seine A600 für Amateure und berufliche Anwender (z.B. Architekten und Immobilienmakler) für weit über 1000 DM auf den Markt brachte, kamen auch die ersten digitalen Canon-Spiegelreflexkameras auf den Markt, gemeinsam mit Kodak entwickelt. Die EOS DCS3 (auf Basis des EOS-1N-Gehäuses) mit 1,3 Mio. Pixeln kostete um die 26.000 DM (die Zahlen schwanken), die DCS1 mit 6 Mio. Pixeln kostete anfangs stolze 52.000 DM. Für die nachfolgenden Profimodelle bis heute haben sich die Preise bei 16.000 DM/8000 Euro pro Stück eingependelt...
Der Begriff
Plattenfräse beschreibt ganz anschaulich den Vorgang, wenn man eine ohnehin altersgebeutelte Schellackplatte unter das hunderte Gramm schwere Gewicht eines Grammophontonarms legt, der dann eine Stahlnadel (in seltenen Fällen eine schonendere Holznadel) in die Rillen gräbt. Moderne oder fast moderne Tonabnehmer mit speziellen Schellacknadeln und minimaler Auflagekraft sind dagene eine Erholung für die Platten. Auch wenn Drehen besser passt als Fräsen - das Wort
Plattendreher kommt dem alltäglichen Sprachgebrauch zu nahe.
An meine Platten kommt auch nur eine Kohlefaserbürste, wenn sich mal Flusen angesamelt haben.
Problematisch sind, da habt ihr recht, die unkalkulierbaren Flohmarkt-, Dachboden- oder Auktionsfunde, die manchmal gruselig zugerichtet sind (Colaflecken u.ä.) und von Staubkrusten durchsetzt sind. Da hilft nur die Wäsche oder wenn nix mehr hilft das Nass abspielen.
Das Anstöpseln des Plattenspielers an die Line-in-Buchsen klappt inzwischen aufgrund besserer Software, bis vor kurzem brauchte man noch einen Entzerrer-Vorverstärker.
Fals das Thema weiter interessiert, sollten wir es im Bereich Off topic fortsetzen, hier geht es ja eigentlich ums Mattscheibenputzen.
Sorry für den Ausflug ins Canon-Lautsprecherland.
LG, Thomas