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Minimale Tiefenschärfe bei Makroaufnahmen

Steffen

Hat seine Zahnbürste bei uns
Hallo Freunde der Nahfotografie!

Ich verwende ein Tamron 90mm Makro 1:1 an einer Fuji S2 (= digitale F80).

Mich faszinieren Makros mit minimaler Schärfe, d.h. wenn z.B. nur die Spitzen der Blütenblätter scharf sind oder nur Teile des Blütenstempels... Ich denke Ihr wisst was ich meine, oder? Nun waren in der Naturfoto 2/05 einige solcher Aufnahmen, aufgenommen mit einer Eos und einem 105er Makro, bei einigen stand noch Zwischenringe dabei, aber nicht bei allen. Ich habe das ganze auch schon ausprobiert, selbstverständlich mit offener Blende, habe aber immer einen Tiefenschärfebereich von ca 2cm. Ein 105er ist dem 90er doch wohl sehr ähnlich und so vermute ich, das auch bei den Bildern, bei denen es nicht dabeistand Zwischenringe verwendet worden sind.
Es gibt verschiedene Zwischenringe, welche sollte man haben? Alle?
Ist ein Balgen eine Alternative?
ist ein Konverter eine Alternative?
Hat jemand mit sowas Erfahrungen?

Danke für alle Tipps,

Steffen
 
Hallo Steffen,

ich habe eher immer das umgekehrte Problem mit der Schärfentiefe :eek:)

Die Brennweite eines Objektivs spiel in der Makrofotografie, was die Schärfentiefe angeht, kaum eine Rolle. Entscheidend ist hier der Abbildungsmaßstab.

Ich vermute, dass du in einem zu kleinen Maßstab arbeitest.
Rein rechnerisch liegt der Schärfebereich ( Zerstreuungskreis von 0.03mm) bei M 1:1, um die 1mm.
Deine angegebenen 20mm erscheinen mir hier etwas zu hoch gegriffen.

Zu beachten ist auch, dass sich die Blende bei Abbildungsmaßstäben um 1:1 etwas schliesst.

Versuche doch mal mit deinem Tamron bis zur Naheinstellgrenze an einen Blütenstempel heran zu gehen.
Sollte dir der Hintergrund dann immer noch zu unruhig wirken, dann bleibt dir wohl nichts anderes übrig, als diesen künstlich nach hinten zu versetzten.

Balgen oder Konverter helfen hier nicht. Es sei denn, du möchtest mit grösseren Abbildungsmaßstäben und damit verbundene geringere Schärfentiefe arbeiten.

Gruss Toni
http://www.natur-makro.de
 
Hallo Toni!

Danke für Deine ausführliche und gut verständliche Antwort! Einiges davon habe ich letzte Woche beim Praxistest im Garten auch schon vermutet. Das ist wirklich schön an der digitalen Technik, man kann experimentieren und sofort überprüfen.

Das mit dem Abblenden bei bestimmten Maßstäben ist mir da auch zum ersten mal aufgefallen.
Mein Hauptproblem liegt teilweise daran, dass ich zu weit vom OBjekt entfernt war. Ich muß näher ran, dann sinkt die Tiefenschärfe. Ein Problem ist dabei die Brennweitenverlängerung, den mein 90er ist damit ja eine Art 135er.
Wenn ich nun eine Blume "ganz" aufs Bild bringen möchte bin ich weit weg -> "hohe" Tiefenschärfe
Wenn ich mich auf ein Detail, wie den Stempel beschränke geht's.
Ich bin mittlerweile am überlegen, ob ich mir deshalb noch ein 50er Makro holen soll. Ich denke ich werde mal zu dem Fotohändler meines Vertrauens gehen und ein wenig probieren und selbstverständlich im Garten weiterüben.

Vielleicht können wir ja einen Deal machen, ich geb Dir die Tiefenschärfe die ich zu viel hab ;-)

Gruß Steffen
 
Hallo Steffen

Auch ich befasse mich seit einiger Zeit näher mit der Macrofotografie.
Dazu habe ich mir das Nikor 105mm zugelegt und dann konnte ich recht günstig das Nikor 60 mmm erstehen. Dieses entwickelte sich rasch zu eines meiner Lieblingsobjektive, dank hervorragender Abbildungsleistng.
Abgesehen davon daß beide Objektive fantastisch sind bieten sie mir doch jetzt mehr Gestaltungsmöglichkeiten.
Für Aufnahmen die eine höhere Fluchtdistanz erfordern spiele ich noch mit dem Gedanken ein Macro mit Brennweite 180 oder 200 mm anzuschaffen. Hier habe ich aber noch keine genauen Vorstellungen.
Zusätzlich werde ich mir einen Satz Zwischenringe zulegen.
Dazu habe ich in den nächsten 2 Wochenenden die Möglichkeit 2 Fabrikate auszuprobieren.
Wenn Dich meine Erkenntnisse interssieren, bin gerne bereit darüber zu berichten.

Gruß
Gerhard
 
Hallo Gerhard,

"Wenn Dich meine Erkenntnisse interssieren, bin gerne bereit darüber zu berichten."

Berichte doch mal den Steffen, ob das 60mm Micro bei gleichem Abbildungsmaßstab eine geringere Schärfentiefe hat als ein 90mm Makro.

Gruss Toni
 
Hallo

Werde dies dieses Wochenende mit gleichem Motiv ausprobieren und dann Bescheid geben

Gruß
Gerhard
 
Hallo Gerhard!

Danke für Deine Tipps! Ich bin gespannt auf Deinen Test und Deine Erkenntnisse bzgl. der Zwischenringe!

Viel Erfolg und natürlich Spaß beim Fotografieren

Steffen
 
Hallo

Zum Thema Schärfentiefe.
Diese ist abhängig von Blende und Abbildungsmaßstab. Bei gleichem Abbildungsmaßstab ergibt sich kein Unterschied zwischen 60mm Objektiv und 105 mm Objektiv.
Zu den Zwischenringen kann ich noch nichts sagen, da der Satz den ich zur Verfügung hatte nicht richtig funktionierte.
Mein Fotohändler besorgt mir einen neuen Satz.
Leider noch nicht eingelangt.
Zum Thema Makrofotografie noch ein interassanter Link:
http://home.datacomm.ch/fotografie/makro/index.html
Auch hier wird das Thema Schärfentiefe genau behandelt.

Gruß
Gerhard
 
hallo steffen,

wie gerhard schon richtig bemerkt hat,
ist die schärfentiefe von verschiedenen merkmalen abhängig:

1; die blendeöffnung

(offene blende, kleine schärfentiefe)
2; abbildungsmaßstab
(großer maßstab, geringe schärfentiefe)
3; aufnahmeformat
(großes format, kleine schärfentiefe)

da unsere digitalen kameras,
im vergleich zur analogen slr,
einen kleineren chip haben,
sind die bilder allgemein schärfer.

aber warum vergleicht man die zwei aufnahmemedien immer?
für mich sind sie unterschiedlich,
mit ihren jeweiligen vor und nachteilen.
somit ist der vollformatchip ein hohn
der nur von pixelfanatikern hochgehalten wird.
unsere "normalen" digis langen alle male...

gruß georg
 
Das unter 1. gesagte stimmt so (offene blende, kleine schärfentiefe) allerdings ist der Umkehrschluss nicht gegeben (kleine Blende macht nicht unbedingt die Schärfentiefe größer)
Zur Erläuterung:
Ab einer gewissen Grenzblende wirkt die Beugung sich negativ auf die Auflösung und damit auf die Schärfe aus. Heierbei hat die Chipgröße bzw. eigentlich die Pixelgröße auf dem Sensor einen entscheidenen Einfluß.
Bei einem 8 MPixel 1/4 Zoll Chip machen größere Blenden als 8 ! Auflösungstechnisch keinen Sinn mehr.

//Oliver
 
okay oliver,

im prinzip hast du recht.
wenn du die beugungsschärfe auf der
einen seite und die öffnungsfehler
(chromatische, sphärische abberation usw.)
auf der anderen seite betrachtest,
dürfte man nur noch mit blende 1:8 bzw 1:11 fotografieren.
meines erachtens ist das auftreten von beugungsunschärfe (die immer auftritt)
ehr bei den großen formaten relevant.

gruß georg

p.s. es lebe das unscharfmaskieren im photoshop...
 
Habe auch wie Toni das umgekehrte problem.Also hier z.b 1:1 Abbildung bei 5.6 Blende mit Sigma 180 Macro
und D70 und wenn du auf 3,5 Blende stellst ,dann wird wirklich nur Spitze scharf .
65909.jpg
 
Also ich bin mit dem Kommentar Gerhardt Kupfner nicht einverstanden der sagt :"Tiefenschärfe abhängig von Blende und Abbildungsmaßstab. Bei gleichem Abbildungsmaßstab ergibt sich kein Unterschied zwischen 60mm Objektiv und 105 mm Objektiv."
Ich finde ,dass je kleiner die Brennweite, desto größer die tiefenschärfe ist .
 
Hallo Roman:
Hier ein Auszug aus dem von mir erwähnten Link:


"Die Schärfentiefe ist jedoch damit noch nicht fest vorgegeben, sondern kann beeinflusst werden:

Die Schärfentiefe nimmt mit kleiner werdender Blende zu.
Ein Vergrössern der Distanz zum Motiv bewirkt
eine Zunahme der Schärfentiefe,
eine grössere Brennweite deren Abnahme.
Brennweite und Distanz heben sich gegenseitig auf.
Die Schärfentiefe ergibt sich somit aus Blende und Abbildungsmassstab.

Du hast schon recht, daß eine kleinere Brennweite eine größere Schärfentiefe erzeugt, aber durch den geringeren Abstand zum Objekt geht dies wieder verloren, im Vergleich zur größeren Brennweite. Immer der gleiche Abbildungsmaßstab vorausgesetz.

Gruß
Gerhard
 
Hallo Steffen,

Makros mit minimaler Schärfe können eine unglaubliche Anmutung besitzen. Technisch ist so alles erlaubt, was dem Effekt entgegen kommt. Vor Jahren lieferte mit die Kombi 2.0/135 DC + 1.4x Konverter + Nahlinse alles nach Wunsch. Inzwischen würde ich auf's 2.8/85 PC-D Micro mit gegenläufiger Schärfedehnung setzen.

/gs
 
Hallo Leute!

Vielen Dank für Eure zahlreichen Tipps! Ich habe mittlerweile auch ein wenig getestet und festgestellt, dass mir meine Bilder besser gefallen, wenn ich näher am Motiv bin. Da spielt aber desöfteren die Brennweite nicht mit. Ich war deshalb kurz davor mir ein 50er Sigma zu holen. Ich hatte es schon in der Hand, fand aber den Einstellring für's manuelle fokusieren furchtbar wackelig! Hatte dann ein 60er Nikon in der Hand und beschlossen zu sparen.

Gruß Steffen
 
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