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Noctilux 10

gruissan

Mitglied
Hallo Leica-Freunde,

ich erwäge die Anschaffung eines Noctilux für meine M-Leicas. Da es aber nun sündhaft teuer ist, wüßte ich gern noch einiges über Erfahrungen mit diesem sagenhaften Objektiv. Hat jemand von Euch schon damit gearbeitet?
Möchte vielleicht sogar jemand eines abgeben?
Ich bin sehr interessiert an Rückmeldungen.

Einen schönen Gruß

Wolfgang Schmitz (gruissan)
 
Hallo Wolfgang, ich habe mit meinem (geschenkten) Noctilux vor allem Dia-Innenaufnahmen = mit Blende 1,0 in Kirchen, Museen und Schl=F6ssern gemacht. Ich kann mir = kein besseres Werkzeug an einer M6/M7 f=FCr diese Aufgaben vorstellen, insb. = wegen der Vorschrift "Fotografieren mit Blitz verboten" (das generelle Fotografierverbot ist auch schon mal leicht zu =FCbersehen). Da ich zus=E4tzlich das Summilux 1,4/50 besitze und zunehmend digital fotografiere, kann ich in der Zukunft auf das Noctilux verzichten.=20 Wenn Du interesiert bist, es ist originalverpackt mit Original-Leica-UV-Filter versehen und hat keine Gebrauchsspuren. Preisvorstellung 1300 EUR. Gru=DF zur=FCck. Kurt Roslawski (haan1234)
 
Hallo Wolfgang,

das Noctilux war mein erstes Leica-Objektiv (gekauft 1993). Obwohl ich heute relativ selten damit fotografiere, (da ich in letzter Zeit vermehrt mit Stativ arbeite,) möchte ich dieses wunderbare Objektiv nicht mehr missen. Mit einem 400er Filem kann ich damit aus der Hand nachts verwacklungsfrei fotografieren (bei 1/15 s). Ich habe auf diese Weise schon viele Nachtaufnahmen auf der Straße (Architektur, Personen) und in Innenräumen (z.B. Kneipen) gemacht.

Selbst bei Blende 1 ist der Kontrast noch gut. Bei Hauswänden und großen Himmelsflächen ist die sehr deutliche Vignitierung zu bedenken, die allerdings bei detailreichen Motiven meist nicht auffällt oder stört.

Aufgrund des hohen Gewichtes verwende ich für meine Aufnahmen mit 50mm Brennweite nicht allein das Noctilux sondern zusätzlich noch ein (altes) Elmar 2,8/50mm (,das ich übrigens häufiger verwende als das Noctilux).

Insgesamt kann ich dir das Noctilux sehr empfehlen. Der von Kurt angebotene Preis ist ok.

Ich wünsche dir mit dem Noctilux so viel Freude, wie es mir bisher gemacht hat.

Gruß Jochen
 
Hallo Wolfgang,
Ich besitze das Noctilux. Blende 1.0 ist gewöhnungsbedürftig, die Schärfentiefe vor allem im Nahreich ist äußerst gering. Vignettierung ist bei Dia deutlich, Schärfe und Kontrast sind in Ordnung. Mit 160er oder 320er Kunstlichtdiafilm kann ich gute und stimmungsvolle Innenaufnahmen machen. Allerdings würde ich mir heute lieber ein Summilux 50mm zulegen oder eine Kombination aus 1.4/75mm plus lichtstarken Weitwinkel. Ersteres ist leichter, Blende 1.4 reicht meist aus, zweite kostet mehr, bietet aber auch deutlich kreativere Möglichkeiten. Wenn da nicht der Reiz der Blende 1 wäre... schöne Grüsse an alle
 
Hallo Leica-Freunde,

ich besitze sowohl das Noctilux wie auch das von Uwe (Nocti) erwähnte Summilux 1,4/75mm. Sicher ist das Summilux das bessere Objektiv. Mit Vignitierung hat man bei dem Summi nichts zu tun und die Schärfe (= Kontrast) ist auch (besonders im Nahbereich) besser. Trotzdem nutze ich das Noctilux als "available light"-Objektiv deutlich mehr. Die Ursache ist, dass ich bei dem Noctilux noch bei 1/15s aus der Hand fotografieren kann, was mir beim Summilux (aufgrund der größeren Brennweite) erst bei 1/30 s gelingt. Damit ist für mich das Summilux effektiv zwei Stufen lichtschwächer als das Noctilux.

Ich finde nicht, dass die Blende 1 gewöhnungsbedüftig ist. Sicher bedarf es einer peinlich genauen Einstellung. Es geht auch einmal ein Schuss daneben. Daher mache ich bei Blende 1 auch haufig zwei Schüsse. Die Schärfentiefe bei gleicher Entfernung ist beim Summilux bei Blende 1,4 nicht größer als beim Noctilux bei Blende 1. Diese Aussage kann ich aber nur gefühlsmäßig widergeben, ich kann sie nicht beweisen.

Jedenfalls bin ich froh, dass ich beide Lichtriesen besitze.

Gruß Jochen
 
Hallo Leica Freundinnen und Freunde,
Die Schärfentiefe ist einzig vom Abbildungsmaßstab und der eingestellten Blende abhängig. Somit ist ein Vergleich bei gleicher Entfernung zweier unterschiedlicher Brennweiten hinfällig. Bei Blende 1 kommt noch ein Problem dazu: Im Nahbereich (großer Abbildungsmaßstab) ist die Schärfentiefe dermaßen gering, das als weiteres Parameter die Filmplanlage ins Spiel kommt. Bei 1m und Blende 1 ist sie kleiner als 2cm. Für Einsteiger aus dem SLR-Bereich, gewöhnt an Lichtschwächen 4.0 und 5,6 ist es gewöhnungsbedürftig. Ich habe mehrere Interessierte auf die M6 eingewiesen in meiner Nebentätigkeit als Dozent. Das Noctilux ist ein Juwel, und Juwelen muß sich verdienen, dafür braucht man einfach Erfahrung. Das Summilux vignetiert bei offener Blende etwas, jedenfalls auf Dia Film. Die Frage ob dies wichtig ist, sei gestellt: Wo brauche ich große und größte Blendenöffnungen? In der Regel bei Innenaufnahmen, da fallen Schwächen am Bildrand meist nicht auf. Bei Außenaufnahmen habe ich doch meist genügend Licht und kann abblenden. Eine Diskussion über Lichtstärke halte ich auch für wichtig, aber daran denken der Zweck heiligt das Objektiv und nicht sein Name. uwe
 
Hallo uwe,

was du über den Abbildungsmaßstab gesagt hast, ist sicher richtig. Daher danke ich für deine Richtigstellung.

Laut Erwin Puts ist aber für ein 1/50mm eine geringere effektive Meßbasis (25mm) bei einem zulässigen Unschärfedurchmesser von 0,03mm notwendig als bei einem 1,4/75mm (40,2). Diese Aussage bedeutet für mich, dass ein 1,4/75mm Objektiv schwieriger zu fokussieren ist als ein 1/50mm Objektiv. Nicht ohne Grund ist es sinnlos, an eine Meßsucherkammera Objektive mit hohen Brennweiten und hohen Lichtstärken (z.B. 2,8/180mm) zu adaptieren.

Ich selbst besitze mein Noctilux schon 10 Jahre und habe von Anfang an keine Schwierigkeiten mit ihm gehabt, auch wenn ich sehr präzise damit fokussieren musste. Dafür hat man eben bei einer normalen Leica (mit einem 0,72x-Sucher) eine große effektive Meßbasis von 49,9mm. Bei einer Spiegelreflexkamera ist die effektive Meßbasis laut Puts nur etwa 10mm. Das heißt, bei einer Spiegelreflexkamera würde man bei Objektiven, über die wir hier sprechen, sicherlich größere Schwierigkeiten haben.

Dass das Noctilux ein Juwel ist, darin bin ich mit dir einig.

Gruß Jochen
 
Hallo, Leica-Freunde,

vor einigen Tagen habe ich nach Erfahrungen mit dem Noctilux 1.0 gefragt und nicht geahnt, wieviel Resonanz diese Anfrage erfährt und vor allem: Wieviel ich selbst hier erfahren kann. Danke dafür!
Ebenso bin ich auf diesem Weg zu einem sehr guten Noctilux gekommen und bin zunächst angenehm überrascht, wie gut das handling mit meiner M7 ist - trotz des Objektiv-Gewichts von immerhin 630 Gramm liegt das Ganze sehr gut in der Hand, so dass die oft erwähnte 1/15 Sekunde aus der Hand nachvollziehbar ist.
In meinem bevorstehenden Südfrankreich - Urlaub werde ich die Chancen nutzen, mit Zeiten und Schärfentiefen zu experimentieren und Euch gern wieder darüber informieren. Danke nochmal!

Gruß Wolfgang
 
@alle M-Fotografen
ich war kürzlich im internationalen Forum. Da ist mir aufgefallen, dass manche Leute vom Noctilux eine völlig falsche Vorstellungen haben.

Die Nachteile will ich zunächst nennen. Durch das hohe Gewicht muss man immer viel herumschleppen. Die Leica wird kopflastig (beugt sich nach vorn). Der zweite Nachteil ist die sehr deutliche Vignitierung (Abschattung zum Rand hin) bei offener Blende, die man manchmal aber gestalterisch nutzen kann. Bei manchen Motiven fällt die Vignitierung nicht auf, wohl aber bei monochromen Wänden oder wolkenlosem blauem Himmel.

Die Leistung des Objektiv bei Blende 1 erstaunt mich immer wieder. Viele Leute glauben offensichtlich (das ist der Grund dieses Postings!), dass man dieses Objektiv nur zwischen Blende 1 und 2 sinnvoll verwenden kann. Fakt aber ist, dass man das Noctilux wie jedes andere Leica-Objektiv nutzen kann. Beim Abblenden erhält man eine Leistungssteigerung, die optimale Blende ist nach meinen Unterlagen 8. Ab Blende 5,6 werden die Leistungen des Summilux überschritten und unterscheiden sich dann nur wenig von dem gegenwärtigen Summicron.

Mit diesem Beitrag verabschiede ich mich für die nächsten Tage. Am Mittwoch nach Ostern bin ich wieder im Forum.

Ich wünsche euch schöne Ostertage
Jochen
 
Hallo Gieselher,

deine Antwort macht mich neugierig und entspricht auch meiner eigenen Erfahrung...
Habe das von dir angesprochene 1.0/50mm Noctilux/Version 1 in Gebrauch. Ich benutze es als Standardobjketiv, d.h. ich verzichte bewusst auf ein anderes 50er Objektiv, obwohl ich dann für das gleiche Geld mehr Schärfe, Kontrast etc. in meine Dias bekommen würde. Mir gefällt aber die besondere Farbgebung und Darstellungsweise des Noctilux. Deshalb suche ich nach anderen Leica-Optiken, die sehr gut zum Noct. passen. Dabei wünsche ich mir natürlich Objektive zu finden, die bei möglichst gleicher Farbwiedergabe auch so scharf & lichtstark wie möglich sind, d.h. nach neuerer Rechnung entstanden sind. ( Das es eine eierlegende Wollmilchsau nicht gibt, ist mir sehr gut bewusst, aber einen angenehmen Kompromiss gibt es immer..) Die grosse Frage stellt sich hierbei für mich, wie weit ich in die (Produktions-)Gegenwart gehen kann, ohne zu grosse Unterschiede in der Bildcharakteristik (speziell in der Farbe, aber auch in der Schärfe) zu bekommen. Ich konnte bereits in Ruhe die 35mm Summicrons II/III und IV testen. Das II/III hat nach meinem Geschmack sehr gut zu dem Noct gepasst.
Mein Fächhändler in Köln hat mir zwar die Möglichekeit eingeräumt mal 2-3 verschiedene Objektive vor seinem Fachgeschäft "an zu testen", nach meiner Erfahrung bedarf es aber mehr als nur einer Situation , um die für mich notwendigen Informationen zu erhalten. Gut Ding will halt Weile haben.

Vielen Dank für die sehr nützlichen Hinweise
Viele Grüsse aus dem nebeligen Köln-Chorweiler
( leider keine Knipse zur Hand ....)

Ingo KAtte
 
Hallo Ingo,

ich habe deinen Beitrag Nr. 3 hierher verschoben, da es eigentlich nicht um asphärische Linsen sondern mehr um das Noctilux geht. Ich selbst besitze auch ein Noctilux und bin sehr zufrieden damit. Wegen des hohen Gewichts benutze ich alternativ ein Elmar 2,8/50mm.

Gruß Jochen
 
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