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Vergleich mit anderen Marken

teufel

Läuft öfters hier vorbei
Der Preisverfall am analogen Gebrauchtmarkt macht es ja möglich Spitzenkameras zu ergattern, die früher völlig off-limit waren. Mich würde mal interessieren wie ihr die anderen Edelmarken hier im Vergleich zu Leica seht, wo vor allem die M-Serie ja doch eine gewisse Wertstabilität hat, was ja schön ist, wenn man sie denn hat aber nicht so dolle, wenn man sie haben möchte...
Also gäbs ja noch die contax Schmiede, wos recht preiswert die g1/g2 gäbe und die Rts 1-3 mit den doch auch schönen Zeiss Optiken. Aber da wirds bereits mittelfristig mit dem service schwierig, geschweigedenn langfristig.
Andererseits stellt sich natürlich die Frage, wies denn mit dem Kleinbild so allgemein weitergeht. Wenn die Pixeljagd sich weiter so entwickelt hat man bald wirklich digital die besser auflösenden Fotos als vom Film, v a wenn man keine Dias macht. Von den Problemen mit den Labors mal ganz zu schweigen.
ALso warum dann nicht gleich ins Mittelformat, wo der Auflösungsvorsprung noch was halten sollte bzw wos vielleicht später auch feine digibacks mal preiswert geben könnte. Also Ne Hasselblad oder Rollei ist für den Preis ner M6 allemal zu kriegen....
Oder sollte man doch noch ein bischen warten bis die digi SLR ihre Kinderkrankheiten auskuriert haben und dann investieren.
Also ich würd jetzt so langsam mal gerne mal was gescheiteres als meine ollen Pentax slr kaufen, bin mal auf eure Meinungen gespannt.
Kai
 
Hallo Kai,
ich besitze inzwischen acht Kameras. In der Reihenfolge ihrer Erwerbung:
1. nikon FG, 1985
nikon F601 AF, 1992, verbrannt
2. China great wall (6x4.5), 1996
3. China seagull (6x6), 1998
4. sony cybershot (digital), 2002
5. leica M6, 2002
6. voigtlaender bessa R2, 2004
7. rollei TE, 2004
8. leica M3, 2004

Alle meine Kameras haben ihren eigenen Wert und werden alle benutzt (na ja, die nikon nicht mehr wirklich). Insofern sehe ich eigentlich keine Notwendigkeit, zwischen einzelnen Systemen waehlen zu muessen. Neben einem guten SLR-System (habe mit dem Gedanken an Contax gespielt, werde aber wohl bei leica bleiben) steht z.B. immer noch eine Rolleiflex auf meiner Wunschliste. Die digitale Option halte ich mir offen, bis mich irgendetwas wirklich ueberzeugt, was bis jetzt nicht der Fall ist.

Mein Tip also: Schaffe Dir das Gehaeuse Deiner Traeume an, solange Du es Dir leisten kannst. Und wenn spaeter etwas anderes dazu kommt, umso besser!
Gruesse aus Shanghai, stefan
 
Hallo Kai,
du fragst, wie wir die anderen Edelmarken im Vergleich zu Leica sehen. Du mußt dir im klaren sein, dass du diese Fragen Leuten stellst, die ihre Entscheidung bereits getroffen haben. -

Da ich im Laufe von 25 Jahren Produkte (fast) aller großen Marken einmal besessen habe , das beschränkt sich natürlich ausschließlich auf MF-Kameras, kann ich nur folgendes dazu sagen: Die hochwertigen Objektivreihen der Top-Marken sind alle gut. In der bildmässigen Fotografie wirst du - solange nicht ein direkter Vergleich mit dem projezierten Diapositiv stattfindet - kaum Qualitätsunterschiede feststellen. Wohl aber Besonderheiten verschiedener Objektivtypen. Insofern ist die ewige Angst vieler Hobbyfotografen, dass die Objektive der Anderen besser sein könnten und zu besseren Bildergebnissen führen, fast immer unbegründet. (Die Tests in den Fotozeitschriften dienen nur der Bestätigung der eigenen Kaufentscheidung. Für ergebnisorientierte Fotografen sind sie weitgehend ohne Wert.)

Ich sprach oben von unterschiedlichen Charakteren unter den Objektiven. So, wie man bei 20 Rotweinen auch nicht ohne weiteres sagen kann, welcher nun der beste ist, weil jeder seine Eigenheiten hat, fällt das auch hier schwer. Jeder hat seine Vorlieben, und jeder bekommt dafür die passenden Objektive. Und das ist gut so.
Das Wort Amateur bedeutet Liebhaber, wie wir wissen. Und wir sind schließlich zum großen Teil Amateure. Daher sollte natürlich beim Erwerb und beim Umgang mit Kameras auch der emotionale Aspekt nicht zu kurz kommen.

Genau HIER ist meines Erachtens des Pudels Kern zu suchen! Individualität, Exklusivität, Qualität, Langlebigkeit und die Gewißheit, nicht morgen schon wieder zweifeln zu müssen, ob die XY-Kamera mit 15 Programmen, 36 Messpunkten und irgendwelchem anderen Firlefanz nicht doch besser wäre, ist für MICH der Grund, warum ich bei Leica gelandet und geblieben bin. Hier habe ich sozusagen meinen Seelenfrieden und meine Heimat gefunden! -

Wenn du nach anderen Edelmarken fragst, mußt du zunächst mal fragen, was denn deren Hersteller tun, dass du auch in 5 Jahren noch Zubehör und Ersatzteile dafür bekommst. Die Welt ist schnelllebig geworden! Nur bei Leica habe ich das Gefühl, mich noch in einer Oase der relativen Ruhe zu befinden. -

Apropos Schnelllebigkeit. Jetzt sind wir bei dem nächsten Thema: DIGITAL.
Jeder(!), der sich heute mit Begeisterung auf die Digitaltechik stürzt, muß sich darüber im Klaren sein, dass er den Investitions- und Lebenszyklus seines Fotoequipments den gleichen grausamen Bedingungen unterwirft, die bei der PC-Anschaffung gelten. Schnelles Veraltet sein, schneller Wertverlust, ständiger Zwang zur Nachrüstung und - in meinen Augen durch den häufigen Austausch- und Erneuerungszwang - eine gewisse Seelenlosigkeit. - Nach meinem Wissen hat die Digitalfotografie vorwiegend dort Einzug gehalten, wo die Schnelligkeit und mediale Nutzung absolute Priorität hat. Bei Nachrichtenagenturen, Sportfotografen, Reportern etc. - Viele künstlerisch ambitionierte Fotografen hingegen setzen weiter auf das Analoge. (Ausnahmen bestätigen die Regel.) Werbefotografen fotografieren häufiger mit Mittel- oder Großformat, und auch da noch sehr oft analog. Übrigens: Ein Top-Digitalrückteil für eine Hasselblad kostet etwa 26.000 Euro. Nur damit mal klar wird, welche Investitionen da getätigt werden müssen!

Deine Befürchtung, dass die Schärfe und Bildinformationen im Digitalen einmal die Analogtechnik überflügeln werden, kann ich nicht teilen. Warum nicht? Weil es mir egal ist!! Weil das, was man mit Anlalogtechnik erreichen kann, meinen Zwecken voll und ganz gerecht wird. Ich betreibe keine Repro-Foto-grafie. Ich will nicht die Wirklichkeit zweidimensional wiedergeben. Sondern meinen Blick auf die Welt einfangen und vielleicht noch anderen mitteilen. (Ich habe auch noch in keiner bedeutenden Fotoausstellung gesehen, dass die Besucher mit dem Fadenzähler in der Hand auf den Fotos hängen.)

Ich hoffe, ich konnte dir und auch den anderen Freunden im Forum einen kleinen Einblick in meine ganz persönliche Einstellung zu einer der schönsten Nebensachen der Welt vermitteln!?

Gruß aus Berlin, Peter
 
Lieber Peter,

ich glaube, dass das, was du in deinem Posting ausgedrückt hast, genau das ist, was mich und auch die meisten Mitglieder dieses Forums dazu bewegt, der Marke Leica zu vertrauen. Ich habe zu dem, was du hier gesagt hast, nichts weiter hinzufügen, ich möchte dir hiermit aber danken für dieses engagierte Posting.

Es ist meiner Ansicht nach eines der besten Postings unseres Forums. Daher ist es auch kein Wunder, dass du nicht nur von mir sondern auch von einem anderen die Sternchen bekommen hast.

Herzliche Grüße nach Berlin
Jochen
 
Danke, Jochen!
Dein Lob rührt mich. - Es war mir wichtig, all dies einmal zu sagen, nachdem ich immer wieder mal nach meinen Erfahrungen mit anderen Kameras befragt wurde. Mal sehen, was die anderen Leica-Freunde dazu sagen. - Mir ist klar, dass dieses Statement genauso gut in der Philosophischen Ecke oder in der Rubrik "Warum Leica/Leitz" hätte stehen können. Herzlichen Gruß aus Berlin, Peter
 
Noch etwas zur Betaendigkeit der Marke leica im Vergleich zu anderen Topmarken:

Ich bin auch sporadisches Mitglied in den Foren fuer Nikon und Contax, beteilige mich allerdings nicht aktiv, sondern schaue nur ab und zu mal rein. Gestern habe ich in nikon-Forum einen relativ langen Thread gelesen, in dem es auch dort um die Frage ging "warum eigentlich nikon". Fast alle Argumente, die dort fielen, bezogen sich im Prinzip auf alte Modelle. Und mit "alt" meine ich hier alles, was nicht neuer ist als die nikon F301, die meines Wissens so um 1986 rauskam. Den alten Modellen FM2, FE, FA etc. wurde regelrecht hinterhergeweint, was ich gut nachempfinden kann. Bei neuen (analogen) Modellen blicken scheinbar selbst die aktiven Mitglieder dort kaum noch durch.

Ich kann Peter also nur zustimmen, wenn er von einer Oase der Ruhe bei leica spricht. Meine M3 von 1956 und die M6 von 1992 sind voll systemkompatibel, ich kann aus dem Vollen schoepfen, wenn es um gebrauchte Artikel aus fuenf Jahrzehnten geht, neue Produkte sind gut durchdacht und absolute Spitzenklasse, und ich kann Mitglied sein in einem Forum, in dem die Leute nicht in Sinnkrisen verfallen, weil sie wissen, dass ihre einstige Topmarke bei digitaler Technik eigentlich kaum noch Qualitaetsvorteile gegenueber den Herstellern von Druckern etc. hat.

Die einzige Marke, die im Kleinbildbereich noch so etwas wie Aura besitzt, ist meiner Meinung nach Contax. Aber um die steht es halt nicht gut, jedenfalls, wenn es um die SLR-Systeme geht.
Ach wie schoen ist es mit einer leica. Die gebe ich nie wieder her! Wenn es jetzt noch einen leica-Service in China gaebe, waere die Welt perfekt!

Gruesse, stefan
 
Es kommt auch immer auf den persönlichen Anspruch an. Eigentlich bin ich von den Ergebnissen meiner kleinen Hassi fasziniert, leider bringt Mittelformat massive Probleme mit sich, besonders die vergleichsweise lichtschwachen Optiken und die voluminösen Kameras. Was also tun? Das Maximum aus dem kleinen Format herauskitzeln! Und dies gelingt mit Provia/Velvia oder Technical Pan in Verbindung mit modernen Leica-Optiken besser als mit jedem anderen System. Als unwesentlich empfinde ich die qualitativen Unterschiede der Optiken auch heute nicht, alles eine Frage des quatlitativen Anspruchs.
Ein weiterer wichtiger Punkt war für mich die allgemeine Qualität von Leica, Plastik-Wegwerfschrott hat man schon genug, die Leica ist ein beruhigender Gegenpol, kein unter "betriebswirtschaftlichen Aspekten optimiertes Rotstift-Produkt". Mir macht es jedesmal Freude die massiven Metallgehäuse, die satt laufenden Schneckengänge und das herrliche Auslösegeräusch zu genießen.
Die Auflösung der digitalen Systeme wird sich nicht mehr stark erhöhen, die optischen Systeme sind schon jetzt häufig überfordert. Zwei Punkte sind im Digitalbereich noch vorrangig zu lösen:
Die Randstrahlenproblematik (wer sich schonmal die Randbereiche einer 8000€-Vollformatkamera angesehen hat, weiß was ich meine) und die Farbinterpolation (Entwicklung eines echten Farbsensors, ähnlich Foveon).
Im KB-Bereich gibt es meines Erachtens keine echte Alternative zu Leica.
 
Hallo George,
in dem du die Verwendung von Velvia hervorhebst, unterstützt du meine Aussage, dass Unterschiede nur auf dem Dia oder auf feinstkörnigem Negativfilm erkennbar sind. In der Praxis können die Fehler und Unwägbarkeiten im Aufnahme- und Wiedergabeprozess den Vorsprung der Leica-Objektive leicht zunichte machen. Sei es Bewegungsunschärfe durch das Stativ, durch Kameraschwingungen, durch das lebende Objekt, Verwacklungen durch zu lange Belichtungszeiten, Fokussierfehler, Entwicklungsfehler, Scanfehler, Printfehler. Schau in die Leica-Galerie und selbst dort siehst du jede Menge Halbscharfes oder Bilder, denen die letzten 5% Schärfe fehlen. Die Schwachstelle ist nun mal der Fotograf in seiner ganz speziellen Aufnahmesituation. Daher ist für mich die Frage nach den Unterschieden akademisch. Aber natürlich gibt einem schon das Wissen um die labortechnisch ermittelten Spitzenwerte von Leica-Objektiven stets ein gutes Gefühl! ;-)
 
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