CI-Fotocommunity

Registriere Dich jetzt kostenlos!

Dadurch bekommst Du Zugang zu dem geschützten Mitgliederbereich, kannst beim Gebrauchtmarkt mitmachen und stellst nebenbei auch noch sicher, dass niemand Dir Deinen Wunsch-Usernamen wegschnappt.

Was bedeuten eigentlich die Namen zB Elmar

F

Fiete

Die Objektive von Leica haben ja immer Namen Elmarit, Elmar, Summicron etc.
Was bedeuten diese?
 
Hallo.

Das erste, von Prof. Max Berek für die Leica gerechnete Objektiv wurde Elmax genannt, nach "E"rnst "L"eitz und Bereks Vornamen "Max". Daraus wurde dann Elmar, Elmarit, ... .
Die Silbe "Summ" hat vermutlich etwas mit dem latienischen summus - Höchster, Oberster zu tun, die Silbe "Rex" in Summarex geht angeblich ebenso wie der Name "Hektor" auf die Namen von Bereks Hunden zurück.
"Noctilux" setzt sich zusammen aus den lat. "noctis" für Nacht und "lux" für Licht, es handelt sich hierbei ja immer um sehr Lichtstarke Optiken.
Beinahmen, wie "Apo" oder "asph." bedeuten, daß das Objektiv apochromatisch korrigiert ist, daß bedeutet, daß die Farbfehler sehr gut korrigiert sind (=> kaum Farbsäume), bzw. daß eine oder zwei aspherische Linsen verbaut wurden.

Hoffe, ich konnte helfen.

Grüße
Fabian
 
Hallo Mark,

Fabian hat die Namen der Objektive sehr schön erklärt und in Bezug auf die Bedeutung der Namen ist dem auch nichts Wesentliches hinzuzufügen.

Die Namensgebung bei Leitz bzw. Leica hat aber auch noch einen anderen Aspekt. Am Anfang der Objektiventwicklung gab es noch keine Computerberechnungen für die Objektive, so dass man bei neuen Brennweiten manchmal auf bewährte Objektivkonstruktionen zurückgriff. So bestehen die ursprünglichen vor dem Krieg entwickelten Elmar-Objektive aus drei Gruppen bestehend aus vier Linsen, wobei die hintere Gruppe aus einer verkitteten Doppellinse bestand, hierzu gab es folgende Objektive, alle mit dem Namen Elmar versehen (3,5/35mm; 3,5/50mm; 4/90mm; 6,3/105mm und 4,5/135mm). Man nennt diese Objektive Triplets und sie leiten sich vom Zeiss-Tessar (=vier) ab. Eine weitere Objektivfamilie war der Hektor-Typ, auch ein Triplet, bei dem entweder alle drei Gruppen aus verkitteten Doppellinsen bestanden (2,5/50mm; 1,9/73mm), Vorder- und Hinterglied (6,3/28mm) oder nur das mittlere Glied (2,5/125mm;4,5/135mm; 2,2/90mm (Thambar)) verkittete Doppellinsen hatte.

Eine weitere Gruppe von Objektiven basiert auf dem Doppel-Gauß-Typ mit ursprünglich sechs Linsen in vier Gruppen (Summar 2/50mm). Dieser Typ wurde dann weiter meist durch zusätzliche Linsen modifiziert. Alle diese Neukonstruktionen erhielten immer wieder neue Namen wie Xenon (eine Schneider-Kreuznach-Konstruktion), Summarit, Summicron (enthielt Linsen mit Kronglas) und Summilux.

Seit den 50er Jahren gibt es Computerberechnungen für die Entwicklung von Objektiven, so dass man es Ende der 50er Jahre (mit dem Elmarit 2,8/90mm von 1958) aufgegeben hatte, immer wieder neue Namen erfinden zu müssen. Heute heißt ein Leica-Objektiv mit der Lichtstärke 1,0 bzw. 1,2 ein Noctilux, eins mit 1,4 Summilux, eins mit 2,0 Summicron, eins mit 2,8 Elmarit und eins mit > 2,8 Elmar unabhängig von der Brennweite und Konstruktion. Ausnahmen von dieser Regel sind Objektive mit langen Brennweiten, die Telyt genannt werden und das Elmar 2,8/50mm, da dieses Objektiv noch heute wie das altehrwürddige Elmar 3,5/50mm eine vierlinsige Elmarkonstruktion ist.

Gruß Jochen
 
Hui,

das war sehr aufschlussreich. Toll. Vielen Dank

Viele Grüße Mark
 
Zurück
Oben