Hallo
trifft das für "alle Wetter" zu ? Und sollte man das auch so einstellen, wenn nur RAWs macht ?
Das ist ja der Witz an der Geschichte. Die Tageslichtabstimmung erhält alle von der Norm abweichenden Lichtstimmungen. Die genaue Anpassung resp. im schlimmsten Fall die AWB killt dagegen jede natürliche Lichtstimmung und verfälscht diese bei im Motiv vorhandenen Farbdominanten: Immer wieder (gar nicht) schön zu sehen bei grünen Landschaften/Wald plus AWB -> Grauslich...

Aber auch bei normaleren Begingungen...
Beispiel Schneelandschaft: Ich habe noch nie so weißgewaschenen Schnee gesehen wie seit der Digitalphotographie. Aber: Schnee ist bei sehr dichter Bewölkung nicht weiß, sondern nimmt einen eisigen Cyan-Ton an, bei Sonnenlicht ist er in den Schatten nicht weiß, sondern u.U. sogar tiefblau. Alles Lichtstimmungen, die die AWB oder ein händischer, exakter Weißabgleich gnadenlos platthaut... Das schlimme ist, daß im Zuge der Digi-Welle diese neutralen Bilder
zum Standard wurden, weil der Betrachter gar nicht mehr wahrnimmt, das Licht Farben haben kann...
Bildbeispiel:
"Wie lange bis zur Superzelle?"
Mit AWB oder exaktem Ausgleich, wäre ein gut Teil der natürlichen Lichtstimmung weg, denn die Wolken sahen
nicht neutralgrau aus...
Die WB wird gewöhnlich von Konverter übernommen, kann aber natürlich bei RAW abgeändert werden.
Will letztlich sagen:
Wer die natürlichen Nuancen des Lichtes einfangen will, fixiert die Kelvineinstellung*). Wer stimmungslose, gleichgeschaltete Bilder will, benutzt die AWB... So einfach ist das...
Gruß
Wolf
*) Die AWB hat ihre Berechtigung bei
schnellwechselnden Kunstlichtbedingungen, wenn eine einigermaßen farbneutrale Wiedergabe gewünscht ist... Aber auch bei Kunstlicht nimmt man normalerweise eine feste, passende Abstimmung oder arbeitet wie ich mit optischen Konversionsfiltern, die eine präzisere Farbreproduktion ermöglichen, weil das ganze Spektrum auskorrigiert wird und nicht nur die 3 Kanäle...