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Workflow für Nikon Coolscan IV ED

Rich@rd

Da fällt uns kein Titel mehr ein
Hallo Zusammen,

welchen Workflow verwendet Ihr in Zusammenspiel mit dem Scanner Nikon Coolscan IV ED und der Software Nikon Scan 4.0.2 beim einlesen/digitalisieren von Dias.

Über Tipps, Erfahrungen und Hinweise würde ich mich sehr freuen.

Viele Grüße
Richard
 
Workflow für Nikon Coolscan 5000

Hallo Richard!
Ich habe den Nikon Coolscan 5000 ED mit SF210 und plane damit in den nächsten Jahren ca. 20.000 Dias und Negative einzuscannen. Ich möchte keine höchstwertige Scans machen, aber meine Dias leicht zugänglich machen (per PC) und sie vor der schleichenden Ausfärbung retten. Einzelne spezielle Nachbearbeitungen verschiebe ich auf später. Prinzipiell sind die Scans nur für die Betrachtung am Bildschirm gedacht.
Ich habe den SF210 zum Serienscannen dran, scanne jedoch trotzdem einzeln (auf PC-Knopfdruck), da die Ausrichtung des Dias mit der Automatik nicht optimal ist (da meist Papprahmen). So richte ich es kurz aus und scanne.
Da ich mich nicht lange mit der Einstellung aufhalten möchte, habe ich folgende Basiseinstellungen, die ich bei mind. 90% anwende:
Software Nikon Scan 4.0.3
Auflösung 4000ppi
Maßstab 50%
Unscharf maskieren: Stärke 555; Radius 10%, Schwellenwert 2%
Digital ICE: ein
ROC: 1
GEM: 2
Farbtiefe: 8bit

Ich habe den Maßstab deshalb auf 50% gelegt, da dadurch der Scan wesentlich weniger körnig wird. Ich habe dadurch noch keine Nachteile gesehen. Vor allem geht es auch schneller. Eine große Ausschnittsvergrößerung dürfte vermutlich dadurch schwieriger sein. Sollte dies aber einmal notwendig werden, kann ich einzelne Super-Dias ja jederzeit nachscannen.
Unmittelbar nach dem Scan öffne ich das BIld mit Nikon NX2 und mache eine Grundverbesserung (horizontale Ausrichtung, Helligkeit, Farbe, Schärfung) und speichere es als NEF-Datei ab, die mit Espression Media verwaltet wird. Der Vorteil des NEF Formats ist für mich, dass alle mit NX2 vorgenommenen Änderungen jederzeit weggenommen werden können und ich wieder den Rohscan habe. Darum stelle ich am Coolscan sehr wenig Änderungen ein, die sonst bleibend ins Bild gerechnet werden. Die Größe der Datei liegt ca. bei 18MB. Die kommt auf eine 1,5TB Wechselfestplatte (mit 2. Sicherungsplatte) wo ich somit ca. 70.000 Scans abspeichern kann. Pro Dia benötige ich für den gesamten Vorgang ca. 3 Minuten.

Mir ist klar, dass dies nur 1 von vielen Möglichkeiten darstellt und lerne immer noch täglich dazu. Darum würden mich auch die Erfahrungen Anderer interessieren.

Beste Grüße
Hauli
 
Hi,

ich habe seinerzeit mit dem 5000er etwa 5000 Dias verarbeitet, wobei ich auf den Standardworkflow der (damals noch per Aufpreis) mitgelieferten Software Silverfast aufgesetzt habe. Die bilder dann per Magazinzuführung und 4000dpi als Tif eingescannt. Allerdings im Gegensatz zu hauli in voller Auflösung und voller Größe, ohne ICE!. Beim Herunterrechnen auf x% ging meiner Meinung nach damals nicht viel von der Detailschärfe und Plastizität verloren, aber das ICE war da ganz anders drauf. Außerdem habe ich absolut neutral ohne Schärfen oder andere Verstellungen gescannt. Die Dateigröße war im Schnitt etwa 50-60MB.

Das automatische magazinweise Einscannen konnte ich nur machen, weil ich meine Dias alle mit diesen elend teuren Rähmchen ausgestattet habe, wo vorher schon die Ausrichtung auf dne Punkt gesessen hat.

Der Nachteil meiner Methode ist der erhebliche Zeitaufwand durch die 1:1 Scannung, dafür brauche ich durch KEIN ICE, und KEINER Scharfzeichnung etc. wieder etwas weniger.

Der Vorteil ist, durch Silverfast wird der Scanner auch im "Neutralscan" wesentlich besser, ich habe nahezu (was der Stand der Technik eben hergegeben hatte) perfekte Diascans die ich anschließend nach belieben weiter verarbeiten konnte.

Den Scanner hab ich nicht mehr. Ich empfehle aber auf jeden Fall über die Anschaffung von Silverfast nachzudenken.

Wilhelm
 
... habe ich folgende Basiseinstellungen, die ich bei mind. 90% anwende:
Software Nikon Scan 4.0.3
Auflösung 4000ppi
Maßstab 50%
Unscharf maskieren: Stärke 555; Radius 10%, Schwellenwert 2%
Digital ICE: ein
ROC: 1
GEM: 2
Farbtiefe: 8bit ...

Hallo Hauli,

vielen Dank für Deine Ausführungen zu Deinem Workflow. Habe es mal nachgestellt und muss sagen, dass mich dieser Workflow schon einmal mehr überzeugt, als das was ich jetzt rausgefunden habe. Allerdings bei Nachaufnahmen und zur blauen Stunde habe ich selber an den Einstellungen gedreht. Hier habe ich ROC und GEM deaktiviert.

Mit Deiner Menge an Dias hast Du ja noch einiges vor. Viel Erfolg.

... Ich empfehle aber auf jeden Fall über die Anschaffung von Silverfast nachzudenken ...

Hallo Wilhelm,

von Silverfast habe ich schon viel gutes gehört. Habe noch eine SilverFast Ai Version 6.4.4r7. Habe es allerdings noch nicht geschafft, den Scanner hier erfolgreich einzubinden.

@All: Hat jemand Erfahrung mit der SilverFast Ai Version 6.4.4r7 und der Einbindung des Nikon Coolscan IV? Kann auch sein, dass dieses Modell mit dieser Version nicht unterstützt wird.

Ein weitere zweite Aufgabe habe ich noch nicht so geschafft. Die Farben wirken nicht ganz so brillant und leuchtend wie bei den Dias auf dem Leuchtpult. Mein Monitor ist kalibriert. Hat hier jemand noch eine Idee oder ist das einfach ein Ergebnis mit dem ich leben muss. Dia ist halt Dia.

Wie Wilhelm würde ich gerne bereits beim scannen die optimale Qualität erzeugen wollen und so wenig wie möglich im Nachgang mit EBV erledigen.

Viele Grüße
Richard
 
wenn die Anforderungen abgeklaert sind, dann ergeben sich eigentlich grundsaetzlich zwei Szenarien,
a) nur mal fuer den schnellen zugriff online verfuegbar haben
b) zur Weiterverarbeitung und Langzeitarchivierung nutzen

meine Anforderung war die zweite variante und somit scheidet 8-bit scan schon einmal aus und 16-bit TIFF war angesagt. Die erste Alternative hatte ich in 2002 mit einem gebrauchten LS2000 praktiziert (JPEGs) und mich im nachhinein nur geaergert. Auf das SF210 hatte ich aufgrund der vielen Problemberichte mit verklemmten Dias und dem nicht unerheblichem Preis verzichtet. Also wurde in 2006 ein Coolscan V angeschafft und die manuelle Prozedur mit ca. 5000 ausgewaehlten Dias wiederholt.

Die gleichen Gruende, die zur Aufnahme im RAW Format mit meiner CAM fuehren, gelten auch fuer meine scans, also hoechstes Potenzial fuer Nachbearbeitung und Schnitt mit EBV-SW meiner Wahl und nicht "perfect out of the box".

Winterabende koennen ja sooo lang sein :) also habe ich mir zeit gelassen und immer mal so nebenbei - z.B. beim Lesen in diversen Foren - so ca. 20-30 Dias pro Stunde geschafft. Nikon-Scan auf meinem Zweit-Monitor gestartet oder alternativ ein betagtes notebook verwendet und alle 2-3minuten mal ein Dia raus und ein neues reingeschoben - SW auf automatischen prescan bei Einlegen eines neuen Dias eingestellt. Nach automatisch startendem Prescan die Position des Rahmens (5400x3600) kontrolliert oder leicht verschoben und bei sehr dunklen Aufnahmen die Analogverstaerkung etwas angepasst (5-8% der scans). Bis auf automatisches Speichern als Datei und Digital ICE alle weiteren Funktionen der ScanSW ausgeschaltet und meine Festplatten mit ca. 115MB pro scan "beglueckt". Bei den heutigen Preisen fuer externe E-sata Platten ist auch das keine finanzielle Herausforderung mehr. Weiterhin habe ich regelmaessig mal die Ergebnisse als JPEG2000 mit 100% (nahezu verlustlos) mittels Batch-Converter auf ArchivDisk gesichert - man weiss ja nie. Bei JPEG2000 wird nicht auf 8-Bit Farbtiefe reduziert und es ergeben sich Dateigroessen von ca. 35-45MB. Die Tiffs aus Nikon-Scan sind unkomprimiert und lassen sich auf weniger als 90MB eindampfen.

Zu meinem RAW workflow gehoert Lightroom und somit habe ich auch die Scans als DNGs importiert und wie jedes andere RAW aus einer DSLR bearbeitet - ein paar sinnvolle auf den Scanner abgestimmte LR-Presets helfen da schon. Fuer alle Aufgaben, die ueber das LR-Leitsungsspektrum hinausgehen, gibt es ja genuegend Alternativen.

Dies war mein Weg zur Archivierung meiner Dias - von denen viele mittlerweile mehr als 30 jahre alt sind - Ich habe auch 50 jahre alte Familien-Schaetzchen meines Schwiegervaters so bearbeitet und dazu auch mal alternativ-SW (30-tage Demoversionen von VuScan, Silverfast) verwendet. Alle diese netten SW-Spielereien wie ROC, GEM and friends sind mit Standard-SW selectiver, schneller und mit etwas Uebung auch mit besseren Ergebnissen erreichbar - somit wuerde ich dafuer kein Geld ausgeben.

Dies sind meine Erfahrungen und gelten ausschliesslich fuer meine Anforderungen, B.K.
 
Für eine Langzeitarchivierung würde ich das Tiff- oder gar das JPeg Format bevorzugen. Adobe DNG, Raw-Daten diverser Kamerahersteller und andere abhängige Datenformate, wer weiß, ob die in 10 Jahren noch gelesen werden können.

Ich würde sogar so weit gehen, dass ich die besten digitalen Aufnahmen am liebsten irgendwie wieder auf ein Dia bringen würde. Denn wie du schon richtig schreibst, Dias kannst Du auch nach 50 Jahren noch ohne großen technischen Aufwand betrachten und präsentieren. In 50 Jahren wird es vielleicht noch Dias geben aber Adobe DNG, wer oder was zum Teufel war vor 50 Jahren ein Adobe DNG???

Wilhelm
 
Die DNG Spezifikation ist voellig transparent und offen, wer "owned" die TIFF-Spezifikation heute ? Adobe !! was ist DNG - ein TIFF devirat.

http://www.adobe.com/products/dng/pdfs/dng_spec.pdf

Ob wir unsere optischen Datentraeger oder unsere Festplatten mit IDE / SATA oder was auch immer interface in 10 jahren noch an irgendetwas anschliessen und lesen koennen ??? Versuch doch mal heute ein SCSI-Interface zu kaufen und einen betagtes Datensicherungslaufwerk (Tandberg Bandlaufwerke) nicht nur mechanisch / elektronisch anzuschliesen, sondern auch noch eine Vista-kompatible SW dazu zufinden. An regelmaessiges "Umkopieren / Konvertieren" wird man da wohl nicht herum kommen - nur den richtign Zeitpunkt dazu sollte man nicht verpassen - oder die hardware der 1990ziger Jahre samt Windows 3.11 und sonstiger SW gleich mit archivieren - 220V oder Netztransformer mit 220V ausgang wird es vielleicht ja noch geben, B.K.
 
Moin,

In 50 Jahren wird es vielleicht noch Dias geben aber Adobe DNG, wer oder was zum Teufel war vor 50 Jahren ein Adobe DNG???

Aber mit exakt den selben Farben? Sobald Du Deine Bilder auf irgendeinen physikalischen Bildträger belichtest, musst Du mit Alterung und entsprechenden Veränderungen rechnen. Wer gibt Dir die Garantie, dass das wirklich klappt?

Wenn ich die Daten auf dem Computer habe, und zusätzlich noch die Formatbeschreibung, dann kann ich mir im Zweifelsfall selbst einen Konverter schreiben, oder jemanden Beauftragen. Und das Ergebnis wird identisch sein mit der jetzigen Qualität der Bilder.

Sollte sich im Laufe der nächsten 50 Jahre ein anderes FOrmat als Standard durchsetzen, kann ich auch einfach mal mein gesamtes Archiv konvertieren lassen. Aber wenn es in 50 Jahren keinen passenden Diaprojektor gibt, muss ich einen ziemlichen Aufwand treiben, um die Bilder trotzdem noch verwenden zu können.

Worüber man sich jedoch, unabhängig vom Medium, Gedanken machen sollte, ist der Lagerort. Ich speichere meine Bilder regelmäßig auf externen Festplatten. Ein Satz davon steht in meiner Wohnung, ein anderer mit identischen Daten steht im Büro in der Firma, also physikalisch weit getrennt.

Diese Art der Lagerung ist natürlich mit Daten ebenfalls sehr viel einfacher und billiger, als wenn ich alle Bilder gleich doppelt ausbelichten wollte.

Grüße, Heiner
 
Ich denke wir sind heute schon soweit, aus Farbdias der 40er und 50er Jahre entsprechende Resultate herauszuarbeiten. Das sind fast 70 Jahre...

Bildplatten aus den Anfängen können heute auch gescannt und bearbeitet werden, als wären die erst eben entstanden. Das sind dann schon über 100 Jahre. Bücher wären eine ernsthafte alternative, hierzu müsste das Bild auf hochglanzpapier in überragender Schärfe gedruckt werden. Das Papier und die Farbe müssten langzeitbeständig sein, so wären die für die nächsten 1000 Jahre sicher.

Wilhelm
 
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