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Wozu so viele Autofokus-Sensoren?

Qniemiec

Kennt den Türsteher
Hallo,
wenn man schon mal Fachleute fragen kann ;-)), gleich noch so'n Rätsel: In alten Manuell-Fokus-Zeiten nämlich ging das beim Scharfstellen so, dass man sich ausgesucht hat, was scharf abgebildet werden soll, und dann hat man das scharfgestellt und geknipst, und fertich! Allenfalls noch'n bissel mit der Schärfentiefe gespielt, also Blende rauf oder runter, je nachdem, was einem vorschwebte.
Als ich dann meine erste Digitalkamera in der Hand hatte, so'ne kleine kompakte, hat es mich daher total genervt, das mit der Schärfe überhaupt nicht mehr im Griff zu haben, allenfalls ein "gewisses Mitbestimmungsrecht" ;-)).
Und wenn ich heute mit meiner kleinen Canon Powershot irgendwas aufnehme, ist das manchmal das reinste Geduldsspiel, bis die rein zufällig das scharfstellt, was ich scharfgestellt haben will, und nicht irgendso ein elektronisches Schattenparlament im Kamerainneren. Drücke also den Auslöser halb herunter, die Kamera umrandet schön brav das, was sie für wichtig hält, ich lasse wieder los, weil ich ihre Auswahl für doof halte, wackle ein bißchen mit der Kamera, damit sie nicht wieder dasselbe auswählt, und so weiter, und so fort, bis sie dann vielleicht im 5. Anlauf zufälligerweise das auswählt, was mir wichtig ist...
Grund genug, sich 'ne Spiegelreflex anzuschaffen und erstmal dieses ganze Sensorenparlament auszuschalten: Spotmessung in Suchermitte, und aus iss! ;-)))
Nun lese ich aber, dass sich die Kamerahersteller inzwischen auch damit übertreffen, wieviele Schärfesensoren sie in ihren Kameras verbauen. Die Frage ist also, was der mir verborgene Sinn dahinter ist. Denn dadurch, dass ich das ganze Sucherfeld mit Schärfsensoren zupflastere, wird das Bild doch auch nicht schärfer, oder?
Wenn ich's recht verstehe, wird die Schärfe ja durch die Gegenstandsweite bestimmt, auf die sich das Objektiv anschließend einstellt, und wenn da irgendetwas weiter weg oder näher dran ist als durch das Objektiv scharf abbildbar, bleibt es auch bei noch so vielen verbauten Schärfesensoren unscharf.
Was ich mir allenfalls vorstellen könnte, wären sowas wie "stabile Mehrheiten": Wenn ich 50 Sensoren darüber "abstimmen" lasse, ob in ihrem "Zuständigkeitsbereich" alles schön scharf ist, kriege ich wahrscheinlich ein verlässlicheres Bild der Gesamtsituation als bei nur 5 Sensoren. Ist es das?
Was anderes fällt mir auf die Schnelle erstmal nicht ein. Wer weiß mehr?
Schöne Grüße,
Qniemiec

PS. Ok, das Thema passt nicht 100%ig zu "Objektive", aber mir fiel auf die Schnelle auch kein besserer Ort ein. Hoffe trotzdem auf Antworten ;-))
 
Hola Qniemiec

Gesetzt den Fall Du möchtest auf Deinem gewählten Bildausschnitt etwas scharf haben, das ganz links auf dem Bild ist und nicht im Zentrum (Spot-AF). Dann hast Du 2 Möglichkeiten:

1. Du gehst mit Spot-AF auf diese linke Partie, dann stimmt aber der Ausschnitt nicht mehr oder

2. Du stellst den Schärfe-Punkt der Kamera auf die linke Seite, also auf den Punkt, den Du scharf haben möchtest.

Saludos
Marcel
 
Nützlich sind die vielen Schärfesensoren auch, wenn die Kamera sich den Fokuspunkt selbst aussuchen soll/darf, z.B. bei fliegenden Vögeln oder anderen bewegten, gut identifizierbaren (für den AF) Motiven. Das Ganze dann noch in Kombination mit AF-C.
Und auf dem Stativ ist man schon mal froh, einen außermittigen AF-Punkt vorgeben zu können...

Grüße
Andreas
 
Hola Qniemiec

Gesetzt den Fall Du möchtest auf Deinem gewählten Bildausschnitt etwas scharf haben, das ganz links auf dem Bild ist und nicht im Zentrum (Spot-AF). Dann hast Du 2 Möglichkeiten:

1. Du gehst mit Spot-AF auf diese linke Partie, dann stimmt aber der Ausschnitt nicht mehr oder

2. Du stellst den Schärfe-Punkt der Kamera auf die linke Seite, also auf den Punkt, den Du scharf haben möchtest.

Saludos
Marcel

Ja, aber das macht eigentlich nur Sinn, wenn man viel Zeit hat, zB. im Studio, oder? Weil man sich auch noch merken müsste, welchen Sensor man da gerade nutzt, und beim nächsten Bild dann wieder den ganz rechts, usw.
Klassischerweise geht man ja in solchem Fall mit der Kamera kurz auf das Objekt, das man scharf haben will, zB. nach ganz links, lässt die Kamera mit halb heruntergedrücktem Auslöser die Schärfe ziehen, und geht dann wieder zu dem ursprünglichen Bildausschnitt zurück, zB. mit dem scharf gestellten Objekt ganz am linken Rand...
Und selbst wenn man nun in Echtzeit angezeigt bekäme, was für die Kamera gerade scharf ist (wie es zB. meine kleine Canon macht), ändert sich, wenn man alle Sensoren zu Worte kommen lässt, diese Anzeige damit andauernd und schon bei den kleinsten Bewegungen. Wie soll ich da noch bestimmen, was für mich scharf sein soll? Doch eigentlich nur dadurch, dass ich die Möglichkeiten der Kamera, mir Vorschläge zu machen, reduziere, oder?

Und was die Antwort von "Blende8" angeht, ja, wenn die Kamera auf einem Stativ fixiert ist, also sozusagen mit eingegipsten Hals, dann kann es tatsächlich sinnvoll sein, wenn sie wenigstens noch die Augen drehen kann ;-). Da ist das Auslöser-halb-gedrückt-Halten plus Kamera schwenken und wieder festschrauben dann in der Tat das größere Übel.

Greetings,
Qniemiec
 
...Klassischerweise geht man ja in solchem Fall mit der Kamera kurz auf das Objekt, das man scharf haben will, zB. nach ganz links, lässt die Kamera mit halb heruntergedrücktem Auslöser die Schärfe ziehen, und geht dann wieder zu dem ursprünglichen Bildausschnitt zurück...
...Und Du bist Dir sicher, dass Du die Schärfeebene nach dem "ziehen" der Kamera zum ursprünglichen Bildausschnitt nicht verloren hast?

Saludos
Marcel

Edith meint: Eine Kamera soll für alle Aufnahmesituationen geeignete Mittel zur Verfügung stellen, damit man sie hat, wenn man sie dann auch brtaucht ;)
 
Moin,

grundsätzlich sind mehrere Fokuspunkte ja sehr praktisch. Wurde ja schon von Marcel und Andreas erläutert.

Andererseits nutze auch ich meistens die manuelle Wahl und da meist den mittleren Fokuspunkt und verschwenke dann. Wenn ich weit genug weg bin, passt das doch meistens. Manchmal aber nutze ich auch die anderen Fokuspunkte. Bei bestimmten Situationen, wo ich nicht vorherbestimmen kann, wo das zu fokussierende Ziel ist, dann auch die Automatik. Bei der K5 und der K-r kann ich ja die Fokuspunkte schon begrenzen.

Mir fehlt sogar noch eine feinere Auflösung im mittleren Fokusfeld - das nochmal in 5 Felder aufgeteilt, das wär's.

Übrigens gelten die Pentax ja als unempfindlich im Autofokus - Nikon ist da wohl sehr viel schneller im hin- und herzappen...

C'Ya
Ralf
 
...Und Du bist Dir sicher, dass Du die Schärfeebene nach dem "ziehen" der Kamera zum ursprünglichen Bildausschnitt nicht verloren hast?

Saludos
Marcel

Edith meint: Eine Kamera soll für alle Aufnahmesituationen geeignete Mittel zur Verfügung stellen, damit man sie hat, wenn man sie dann auch brtaucht ;)

Na ja, ich gehe mal davon aus, dass das ja nur bei großen Entfernungen annähernde Ebenen sind, in Wirklichkeit aber so oder so Kugelflächen - wenn also das Objekt, auf das ich scharfstelle, zB. 1 m vom Sensormittelpunkt entfernt ist, bleibt es das auch, wenn ich meinen Kopf samt Kamera anschließend um meine Körperachse zur Seite drehe. Geht natürlich nur bei dieser klassischen Prismensucher-Fotografiertechnik, bei der das Auge des Fotografen und die Kamera quasi eine Einheit bilden - hält man die Kamera dagegen in Kompaktkamera-Manier (oder wie bei Verwendung eines Schachtsuchers) irgendwo vor, über und unter seinem Körper, können sich natürlich schnell Entfernungsänderungen einschleichen.

Und dann noch zu Deiner irrtümlich im Nachbar-Thread gelandeten Bemerkung, man könne die vielen Autofokus-Punkte ja, wenn sie einen so sehr nerven, auch ausschalten:

Das mache ich ja auch. Es wundert mich nur, dass es inzwischen immer mehr werden, bei irgendwelchen aktuellen Nikons so um die 60... Womit sich natürlich die Frage stellt, ob das nun nur bloße Fokuspunkte-Protzerei ist, oder ob nicht vielleicht ich bei dieser ganzen Sache irgendwas nicht kapiert oder verschlafen habe.

Weil, wenn ich mir vorstelle, das ganze Sucherfeld wäre (so wie bei meiner kleinen Canon) in lauter Rechtecke unterteilt, die grün umrandet werden, sobald der zuständige Sensor Schärfe meldet, und ich könnte dann auch noch mit irgendeiner Feinst-Mechanik den Fokus um Mikrometer solange verstellen, bis alles mir Wesentliche grün umrandet ist - das wäre natürlich der blanke Honig! Dann könnten es gar nicht genug Sensorpunkte sein.

So aber muss ich es bei meiner kleinen Canon immer wieder nach dem Prinzip des Zufalls versuchen, dass die Kamera irgendwann das scharfstellt und umrandet, was mir wichtig ist - oder aber mich bei meiner Pentax, deren Schärfebestätigungen ja nur kurz rot aufblinken, auf einige wenige, noch überschaubare Schärfepunkte beschränken. Kurzum, 60 Schärfepunkte brächten mir da überhaupt nix. Oder stelle ich mich nur zu doof an? ;-))

Gruß,
QN
 
Moin QN,

soweit ich weiß, kann man bei Canon und Nikon die vielen Fokuspunkte dann aber gruppieren, bzw. den Auto-AF auf bestimmte Gruppen beschränken. So kommt dann durchaus wieder etwas mehr Sinn in die vielen Sensoren.

Aber es hat schon was von Protzerei - immer mehr, immer größer...

Einzig, wie schon gesagt, das mittlere Fokusfeld - das ja in Wirklichkeit größer ist, als der angezeigte Punkt - feiner aufgelöst, aber gruppierbar, wäre mein Wunsch an den K5-Nachfolger.

C'Ya
Ralf
 
Hallo allerseits,

und: Habe gestern mal versucht, einen außermittig sitzenden Turmfalken per Tele und Stativ zu beobachten, und da ist es dann, wenn man die Kameraposition nicht ändern will, tatsächlich ausgeprochen hilfreich, einen anderen als den zentralen AF-Punkt als Bezug zu wählen...

Danke also für die Hinweise - der Rest ist "learning by doing"...

Man liest sich,
QN
 
mit Blende F4 kannst Du auch nicht mehr schwenken, dann stimmt die ebene nicht mehr. Hier hab ich zum ersten mal den Fokuspunkt verschoben.
 
Moin QN,
interessante Frage. Ich denke auch, dass da viel Protzerei im Spiel ist - man will den Konkurrenten ja voraus sein. Keine der Firmen würde je zugeben, dass man auch mit einer Kamera der Konkurrenz gute Bilder machen kann. Man fragt sich wirklich, wie man früher überhaupt fotografiert hat... :cool:
Eine kleine Anmerkung zur "Verschwenk-Technik" (mitllerer AF-Punkt, mit halb gedrücktem Auslöser scharf stellen und dann die Kamera drehen, bis der gewünschte Bildausschnitt erreicht ist): Das funktioniert immer weniger, je näher Du an Dein Motiv herangehst, da die Schärfentiefe immer kleiner wird.
 
Moin Werner,

sorry, aber: ???

Bei f4 am Crop-Sensor ist die Schärfentiefe ja schon recht groß (entspricht ja quasi f6 am KB). Es ist zwar defizil, aber ich habe auch an KB bei Blende 1,8 verschwenkt (das würde am Crop dann also Blende 1,2 entsprechen) und dabei immer wieder Fotos geschossen, deren Schärfepunkt genau da liegt, wo er sein sollte ;)

Kurz: Ich arbeite auch fast immer mit der "Verschwenk-Technik", mit ein wenig Übung und Erfahrung passt das. Ich versuche, mich ein bißchen zur Nutzung der äußeren Felder zu disziplinieren, im Eifer des Gefechtes und wenn's ein bißchen schneller gehen soll nervt mich das aber nur.

Weiterhin sind's außen jawohl nur Liniensensoren, die ja nun nicht gerade für außerordentliche Präzision und Geschwindigkeit bekannt sind...


Beste Grüße, Jan
 
Ach so, na dann... Da wird's dann natürlich schon enger, aber Toyota ;)
 
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