Hallo miteinander,
die Beiträge oben sind schon sehr erschöpfend. Vielleicht noch zur Abrundung soviel: Die Springblendenverriegelung bei den
Chromringobjektiven funktioniert auf zwei verschiedene Arten: Bei den meisten Objektiven muss man den Abblendhebel nach links über den schon genannten Widerstand hinweg einrasten lassen. Daneben gibt es bei einigen älteren Objektiven noch einen separaten Verriegelungshebel, der nach dem Nach-links-Schieben des Abblendhebels um seine Achse gedreht wird und dann den Abblendhebel festhält. Zum Lösen wird der Verriegelunshebel wieder in die andere Richtung gedreht. Da das aufwändig herzustellen war, hat man es später vielfach bei dem einfachen System belassen.
Kostengründe (und weil die wenigsten Kunden überhaupt wussten, wozu die Blendenverriegelung gut war und auch, weil viele das Zurückstellen vergaßen und dann nur noch fehlbelichtete Aufnahmen hatten), wurde das ganze bei den
FDn-Objektiven ohne Chromring weitgehend abgeschafft.
Ausnahme sind die Makro-Objektive (auf jeden Fall das 50er und das 100er, die ich habe; das 200er aber sicher auch): Dort kann man den Hebel nach wie vor auf die alte Art verriegeln.
Für den Fall, dass jemand doch eines der anderen FDn-Objektive in Retrostellung oder mit einem einfachen Balgengerät M oder Zwischenringen M (also alles ohne Blendenübertragung) benutzen wollte, musste eine "Notlösung" her. Canon produzierte dazu ein kleines Plastikteil, die sogenannte Springblenden-Verriegelung (damalige Canon-Bestellnummer 18435, siehe Foto). Sie wird mit dem kleinen Schlitz auf den Abblendhebel aufgesetzt, dann wird das ganze nach links verschoben und mit den kleinen Nase an der Objektivrückseite eingehakt.
- Canon - Canon EOS-1D Mark II
- 135.0 mm
- ƒ/5.6
- 1/60 sec
- Auto exposure
- ISO 400
Das Ganze funktioniert tatsächlich, auch wenn man immer Angst haben muss, das Teil fällt ab, aber es wird durch die Federspannung festgehalten.
Das kleine Teil geht gern verloren und es wird sehr selten angeboten. Mitunter muss man ein Objektiv mitkaufen um es zu erhalten.
Nach meiner Meinung lohnt es die Mühe nicht (e-Bucht-Preise habe ich mal zweistellig gesehen).
Wenn es nur ums Bewegen der Blende geht, reicht das Ansetzen an eine Kamera mit Abblendhebel. Es ist auch einfacher als das Drehen des Objektivrückteils mit Hilfe der Fleischspieße oder ähnlichem, vor allem, weil man da leicht abrutschen und die Hinterlinse verhunzen kann.
Wer einen FD-Rückdeckel besitzt (nur die geränderte Version darf an FDn-Objektive angesetzt werden, die ältere glatte Version kann sich verklemmen und geht nicht wieder ab), kann auch mit einem Bohrer oder einer Stichsäge ein Loch in die Rückseite sägen und kann dann mit dem Finger abblenden. Wers bequemer mag, kann auch eine Makro Hood suchen, das ist ein FD-Rückdeckel mit fabrikmäßig hergestelltem Loch.
Weitere Alternative wäre noch ein Zwischenring, egal ob M, FL oder FD-Typ.
LG Thomas