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Berechnung der Distanz für die Unendlich-Fokusstellung

Hallo miteinander,
nun gebt Michi doch einfach die Formel für hyperfokale Distanz (Objektiv auf unendlich - und bis wie nah ist alles "scharf").

Hyperfokale Distanz = (Brennweite)^2 / (Blendenzahl * Durchmesser Zerstreuungskreis) + Brennweite
Bei APS-C bitte echte Brennweite benutzen, nicht die KB-Äquivalenzwerte!

Wozu App, wenn es auch ohne Handy und Strom gehen kann - fast mein ganzes Fotografenleben bin ich mit Bleistift und Papier bzw. Kopf klar gekommen !

Werbung aus alten Kodak-Tagen: Die Sonne lacht nimm Blende Acht - mit dem damals üblichen 45mm der Kodak Retina (Zerstreunungskreis 0,03 mm) ergab sich dann eine hyperfokale Distanz von 8482 mm.
Für ein modernes Nikon Weitwinkel mit 35mm und D800 würde ich mal einen Zerstreunungskreis von 0,0125mm ansetzen; das macht dann bei Blende 11 (darüber macht die Beugung die Bilder wiedr unschärfer) eine hyperfokale Distanz von 8944 mm.

Kurz gesagt: Spot an - Blende 11 - AF aus - und bis 9m ist alles gut scharf.

Mit längerer Brennweite würde ich sagen: Spot an - Blende 11 - AF-C ein - und lass die Kamera machen - das wird schon OK. wenn Zeiten noch zur Brennweite passen. Bezüglich der AF-Reaktion und AF-Biss bin ich da ganz bei Wolf.

Beste Grüsse
Johannes
 
... Aber all das geht doch irgendwie am Thema vorbei, wenn Michi an der Bühne stehend Konzertaufnahmen machen will - mit nem 28mm; wen interessiert da, daß ab 9m bis unendlich alles scharf ist??

Michi: interessiert Dich denn wirklich die HFD, oder möchtest Du einfach wissen, auf welchen Wert Du vorfokussieren solltest, damit Du alles zwischen z.B. 3 bis 7m scharf hast??
 
Moin Johannes,

...ergab sich dann eine hyperfokale Distanz von 8482 mm.
...das macht dann bei Blende 11 ... eine hyperfokale Distanz von 8944 mm.


hä? Habe ich ein Verständnisproblem? Die hyperfokale Distanz ist doch die Entfernung auf die Fokussiert werden muss, um bei einer bestimmten Kombination aus Brennweite, Blende und Aufnahmeformat (strenggenommen noch Zerstreuungskreisdurchmesser, imho vernachlässigbar)Zerstreuungskreis, den Bereich vom Nahpunkt (halbe hyperfokale Distanz) bis unendlich scharf abzubilden...

Beispiel: 10mm an APS-C f 5,6 -> hyperfokale Distanz = 90,3cm ==> Nahpunkt = 45,1cm (bei unterstelltem Zerstreuungskreis von 0,02mm). Grob übersetzt: fokussiere ich bei dieser Brennweiten-Blendenkombination auf 90cm wird alles von 45cm bis unendlich scharf abgebildet...


Beste Grüße, Jan
 
ja, so dachte ich auch immer.
Die max. mögliche Tiefenschärfe BIS Unendlich erhält man wenn man nicht auf Unendlich stellt, sonder davor. Man verschänkt dne Bereich hinter Unendlich :)
 
Hallo zusammen,

danke für eure Inputs.

Was ich fragen wollte, ist, ob sich mit einem lichtstarken manuellen WW Objektiv das manuelle Fokussieren erübrigt, wenn man eine gewisse Distanz zum Objekt (in meinem Fall Musiker auf dunklen bis sehr dunklen Bühnen) hat und dieses in einem gewissen Abbildungsmassstab hinbekommen will. Hier hat sich die Antwort aber bereits aus den älteren Posts ergeben, das ist nicht möglich. Ein Abblenden um mehr als eine Stufe bei f1.4, resp. f2.8 (je nach Objektiv, dass ich verwende) ist nicht möglich. Hier sind ISO mässig meiner D700 die Grenzen gesetzt.

Ich möchte mich in der Zukunft weiter mit lichtstarken (1.4-1.8) FB ausstatten und wenn es das Budget eines Tages erlaubt, wird eine gebrauchte D3s Einzug halten. Aber in diesem Jahr und wohl auch noch weit ins nächste Jahr hinein wird dies nicht möglich sein, muss aber auch nicht.

Gruss und danke fürs Mitdenken und Antworten
Michi
 
hier ein Ausschnitt der Rückwand meiner allerersten eigenen Kamera:
Tiefenschaerfe.jpg
 
Hallo Jan,
Die Berechnung der hyperfokalen Distanz bleibt wie oben angegben richtig - natürlich kann man das Objektiv auf diese Entfernung einstellen, es bleibt bis unendlich scharf. Weiter ergibt sich ein dem Abblidungsmaßstab / Zerstreuungskreis entsprechender Nahpunkt.

Beste Grüsse
Johannes
 
Hmmm, anstatt (nutzlos) rumzurechnen lieber einen Satz Testaufnahmen an realistischen Motiven machen. Es ist ein Unterschied, eine Tabelle anzuschauen, die suggeriert "Von...bis alles scharf, außerhalb alles unscharf" oder die tatsächliche Wirkung im Bild zu sehen: Eine einzige Ebene der Schnittschärfe, davor und dahinter sanfter bis scharfer Abfall je nach Blende und Unschärfecharakteristik.
Grau ist alle Theorie und dieser Teil der Photographie ist richtiges Handwerk, nicht Mathematik! Das verinnerlicht man einmal (und zwar für jedes Objektiv, das man hat) und gut ist. ;)
Wie ich schon schrieb, solche Formeln beruhen auf geforderten (!) Streukreisdurchmessern, die aber nicht absolut zu sehen sind, sondern relativ (Nachvergrößerungsfaktor, Betrachtungsabstand), und berücksichtigen obendrein nicht die Abbildungseigenschaften. Die Schärfentiefe wirkt bei unruhigem Bokeh ganz anders als bei einem sehr weichen.

Gruß
Wolf
 
Moin,

Asche auf mein Haupt, wenn das jetzt hier die Profis lesen - die werden vermutlich die Hände über dem Kopf zusamenhauen - ist eben meine sehr eigene Art und Weise mit der Technik umzugehen :D

Von Tabellen halte ich nix, ist mir zu kompliziert und wenn ich z.B. in der Blauen Stunde oder anderswo rumrechnen muss, dann fehlt nachher die Zeit für die Fotos. Diese Charts und Tabellen hatte ich mal zum 100er/F2.8 WR - bin damit nicht klar gekommen, habe ´zig Fotos gemacht und irgendwie hatte es nie gepasst.
Sicherlich ist das jetzt keine Lösung für viele - aber ich habe eine relativ gute und schnelle Möglichkeit für mich gefunden die DOF auszurechenen bzw. den Bereich zum Unendlich zu ermitteln - das brauche ich zwar extrem selten, denn die Praxis ist meine Welt und im Versuch liegt die Erkenntnis - aber es gibt Situationen wo ich Probleme habe, und da brauche ich diese Lösung. Das mache ich mit einer Äpp für mein Android Handy, diese Äpp nennt sich DOFcalc. und dort kann man "ungefähr" ablesen bei welcher Blende, Brennweite und Motivabstand zu welchem Sensorformat man welche Abstände und Schärfeebenen hat.

Android.jpg


Ist jetzt sicherlich nicht das Optimium um präzise zu sein und sicherlich sind auch alle Objektive nicht nur anhand der Brennweite gleich im tatsächlichen Ergebnis, aber die Richtung hatte bisher immer gestimmt, ist zeitsparend und hilft mir bei grenzwertigen Motivsituationen und hilft mir vor allem die Ergebnisse zu verbessern.
Mein Handy hat genau zwei Äpps - Stoppuhr und DOF-calc - reicht für die Fotografie für mich völlig aus.

:z04_bier01:
 
Asche auf mein Haupt, wenn das jetzt hier die Profis lesen - die werden vermutlich die Hände über dem Kopf zusamenhauen - ist eben meine sehr eigene Art und Weise mit der Technik umzugehen :D
Warum sollte ich? Wenn Du Dich damit wohl fühlst, ist's doch völlig o.k.?;)
Meine Art wär's nicht. Ich bin im Leben noch nie mit Tabellen oder gar dem Taschenrechner losgezogen. Ich arbeite rein intuitiv und Verlängerungsfaktoren o.ä. berechne ich (falls Non-TTL, Großbild z.B.) blitzschnell im Kopf. Alles andere dauert mir viel zu lang...
Formeln sind m.E. interessant, um Zusammenhänge aufzuzeigen und zu erklären. Da haben sie imho ihren Nutzen, bei der praktischen Arbeit weniger...

Gruß
Wolf
 
Moin,

ja, Wolf und Dirk, ich stehe da sicher auch nicht mit dem Taschenrechner und eine App nutze ich dann auch nur höchst selten.

Und graue Theorie ist diese DOF-Geschichte ebenfalls, wenngleich nicht.schlimm, sie.zu kennen :D. Aber diese Theorie hilft, einen pi-mal-Daumen als Basis zu haben. Hyperfokale Fokussierung interessiert mich ohnehin nur im Weitwinkel, bei längeren Brennweiten imho mumpitz.

Und man findet ja auch ein Gefühl dafür, wie man fokusieren muss, um den richtigen Schärfeeindruck zu produzieren. Und im Weitwinkel bei f8 oder kleiner, kommt es auf den letzten mm auch nicht an ;)

Das geschieht auch bei mir alles aus dem Bauch heraus und klappt ganz gut; ohne Formeln, Tabellen und Rechner ;) Aber ich könnte,bin ja als Hobbyist zum Glück nicht gezwungen, effizient zu arbeiten, sondern kann machen, wie's mir Spaß macht. Und Rechnerei und Theorie können durchaus Spaß machen :D


Beste Grüße, Jan
 
Moin,

...dort kann man "ungefähr" ablesen bei welcher Blende, Brennweite und Motivabstand zu welchem Sensorformat man welche Abstände und Schärfeebenen hat...
Jetzt wissen wir also, daß man in diesem Beispiel ungefähr auf 2mm scharf stellen muß, sonst droht Unschärfe!
Die "Hyperfocal distance = 62,6m" verstehe ich jetzt nicht ganz. Heisst das, wenn auf "unendlich" gestellt ist, wird Schärfe bis 62,6m erreicht?
Naja, wie Wolf sagt, alles Theorie...
Ich habe mir anlässlich dieses Threads auch 'ne Äpp hergeholt, aber die ist auch so 'ne Sache. Woher weiß die Äpp denn (ja, meine auch so wie diese) welchen Pixelpitch ich habe. Es gibt doch mehrere Möglichkeiten bei Nikon-DSLR oder Pentax-DSLR. Bei meiner Äpp kann ich ganz unten auch den Zerstreuungskreis eingeben.
Ist 'ne Spielerei, macht halt Spass. Brauchen wahrscheinliech nie.

Wenn man wirklich mit der Tiefenschärfe ganz sauber arbeiten will -> Bild auf'n Rechner beamen und mi'm großen Bildschirm gucken. Klar, nix für Äktschn.
Gruß
Matthias
äh, ich hab auch meine alte Cam eher selten dabei, um auffe Tabelle zu gucken ;-)
 
nee, jetzt hab ichs. Meine Äpp rechnet mit DSLR genau dasselbe aus. klar die Formeln sind dieselben.
Focus distance 6260cm, dann Nahlimit 3130cm und Fernlimit infinity
Geht doch. :z04_breakdance.gif:
 
Moin,

Die "Hyperfocal distance = 62,6m" verstehe ich jetzt nicht ganz. Heisst das, wenn auf "unendlich" gestellt ist, wird Schärfe bis 62,6m erreicht?

Umgekehrt. Wenn Du auf 62,6m scharf stellst, ist alles bis unendlich scharf.

Grüße,

Heiner
 
Focus distance 6260cm, dann Nahlimit 3130cm und Fernlimit infinity
Geht doch. :z04_breakdance.gif:
Na, dann stell die mal exakt auf normalen Objektiven ein. :D Das geht nicht mal bei meiner 6x7, wo der Fokusring auch auf mehrere hundert Meter noch eine Reaktion bewirkt, das dürfte nicht mal bei Cine-Objektiven mit individuell kalibrierten Entfernungsskalen gehen...
Das ist einer der Gründe, warum ich von solchen Programmen und Apps nichts halte: Die Ergebnisse sind einfach praxisfremd...

Gruß
Wolf
 
Moin,

ich denke auch, dass die hyperfokale Distanz eher in anderen Bereichen Sinn macht. Wie ich schrieb: Landschaft mit dem (U)WW. Wie muss ich fokussieren, damit der Stein, der mir den Vordergrund füllen soll, noch scharf abgebildet wird, der Schärfeeindurck der entfernten Landschaft darunter aber nicht leidet...



Umgekehrt. Wenn Du auf 62,6m scharf stellst, ist alles bis unendlich scharf.

Ergänzend: Und zwar ab der halben hyperfokalen Distanz, dem sogenannten Nahpunkt, also ab 31,3 Meter ;)


VG Jan
 
Moin,

für die Landschaft mit dem UWW hätte ich dann keine Verwendung mit so einer Äpp, das schaue ich mir lieber live an, denn dann sehe ich auch den Bildeindruck vor Ort anstelle mich nachhher über fehlerhafte Berechnung im Resultat zu ärgern ;) :)
Trotzdem müsste die Berechnung der Hyperfokalen Distanz ja irgendwie stimmen wenn man die Daten in der Äpp eingibt - wäre die Frage wie genau das dann so ist oder muss man für jedes Glas irgendwelche Tabellen haben ?
So eine DOF-Äpp nutze ich mehr um bei Tier und Insektenfotografie die Grenzen in der Schärfentiefe auszuloten, das ist für mich dann einfacher als Formeln im Kopp zu rechnen...

:z04_bier01:
 
Naja, das Beispiel von Pentaxburschi war ja sicher nicht repräsentativ für so'ne DOF Ausreizung:
bild1.jpgBild2.jpg
Gruß
Matthias
... aber wenn man Millimeterpapier fotografieren möchte... :)
 
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