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Bildtitel in der Gestaltung

Dicki

Da fällt uns kein Titel mehr ein
so, ich habe ja im Bereich Gestaltung schon 2 Threads laufen. Nun der Dritte. Ein Diskussions-Thread. Bildtitel.

Ein Bildtitel kann hilfreich, sinnvoll, wirkungsvoll sein.
Zuerst sei jedoch angemerkt, daß ein Bildtitel nicht nur Profis, bekannten Künstlern etc. vorbehalten ist. Der Bildtitel ist genau wie die Signatur Bestandteil des Bildes und sollte auch genutzt werden. Der Titel ist Bestandteil des Bildes, des Kunstwerkes und sollte genauso in zu dem Bild passen wie Hintergrund und Vordergrund. Doch gibt es meiner Auffassung nach auch hier einiges zu beachten.
Bildtitel füge ich nur an wenn sie mir spontan zu einem Bild einfallen, wenn ich ein Thema unterstreichen oder den Betrachter ohne große Worte doch in die ein oder andere Richtung lenken möchte. Es kommt auch vor, daß ein Titel was ganz anderes als das Bild auszudrücken scheint und erst in der weiteren, intensiveren Betrachtung deutlich wird.

Ich persönlich stehe auf dem Standpunkt daß ein Bild keinerlei Erklärung bedarf. Ein Bild ist quasi wie ein Buch, der Leser, Betrachter erwirbt es und darf es auslegen wie er es sieht. Will ich diese Auslegung lenken, hinführen, so muß ich eben das Bild entsprechend gestalten. Lange Erklärungen oder ein sich Erklären verbietet sich. Man kennt dies aus Bilderforen. Da wird Seitenweise beschrieben wie man und was man in dem Bild zu sehen hat. Totaler Unsinn. Ein Bild mit dem Titel "Abendrot" das einen klaren Himmel gegen 12.00 Uhr zeigt ist, auch wenn man noch so viel deutelt schlecht.
Und damit wären wir wieder beim Bildtitel. Oft sehe ich in Bilderforen Sachen da paßt es einfach nicht. Der Bildtitel steht in keinem Zusammenhang mit dem Bild. Im Gegenteil, ein schlechter, krampfhaft ausgedachter Bildtitel hat schon so manche schöne Aufnahme kaputt gemacht. Dann lieber gar kein Titel!
 
Moin!

Sorry, aber das geht mir jetzt doch ein bißchen zu weit. Wenn ein Künstler / Photograph / Einsteller einen Titel vergeben oder seine Gedanken und Ideen, die ihn während des Schaffensprozesses beschäftigt, angetrieben oder begleitet haben darlegen will, dann soll er das auch tun; und zwar ohne dass ihm daraus pauschal der "das Bild funktioniert nicht ohne"-Strick gedreht wird.

Ob das Bild auch ohne funktioniert oder nicht, ist dabei unerheblich!

Eine Dogmatisierung á la "ein Bild muss..." geht mir gehörig gegen den Strich! Alles kann, nichts muss.


Gruß Jan
 
klar kann er das machen. Ist aber unabhängig vom Werk. Eine Beschreibung des Bildes hat ja auch nix mit dem Titel zu tun. Ich bin der Meinung, wenn ein Bildtitel vorhanden ist gehört er zum Bild. Ist er Teil des Bildes. Meinetwegen ein beschreibender Teil.

"............. ohne dass ihm daraus pauschal der "das Bild funktioniert nicht ohne"-Strick gedreht wird.........."
Das habe ich nicht gesagt. Es gibt auch Bilder die bedürfen der Hinführung durch einen Titel. Ich sagte nur, eine seitenweise Beschreibung zu einem Kunstwerk ist mir unbegreiflich. Es gibt durchaus Bilder die leben geradezu durch den Titel.
 
Die besten Bilder sind die, die ohne Titel auskommen :) ;)

:z04_bier01:
 
Da ist imho schon ein Unterschied zwischen Bildtitel und einer Beschreibung.

Ein dokumentierendes Foto, eingebettet in eine Berichterstattung gleich welcher Art, kann von mir aus durchaus eben nur mit genau dieser Beschreibung funktionieren - das Foto erläutert den Text und umgekehrt.

Ein aus fotografisch/künstlerischer Sicht "gutes" Bild muss imho ohne Erläuterung auskommen können, die Wirkung muss das Bild alleine erzielen. Wenn der Fotograf erst lange erzählen muss, was der Betrachter bitte schön zu sehen hat, ist das Bild für die Tonne. In der Tat gerade in Foren ein häufig zu beobachtendes Phänomen - ein Bild kommt nicht an, und dann fängt der Fotograf mit seiner Rechtfertigungs-Arie an, warum es nicht anders ging und was er zeigen will etc etc....Insoweit bin ich da voll bei Dicki.

Ein Titel ist aber was anderes - er kann helfen, den Betrachter in eine bestimmte Richtung zu lenken, er kann neugierig machen und Interesse wecken. Und sei es, dass die "12-Uhr-Mittags"-Aufnahme bewusst "Abendrot" betitelt wird, damit die Betrachter anfangen, über Bild und Titelwahl zu sprechen. Und außerdem, wollte ich meine Bilder auf Ausstellungen zeigen und bspw. verkaufen, hilft ein Titel ungemein, da es mit Titel wesentlich einfacher ist, ein Bild eindeutig zu bezeichnen.

Gruß, Holger
 
Moin!

In der Tat gerade in Foren ein häufig zu beobachtendes Phänomen - ein Bild kommt nicht an, und dann fängt der Fotograf mit seiner Rechtfertigungs-Arie an, warum es nicht anders ging und was er zeigen will etc etc....

Das ist aber ein ganz anderer Sachverhalt als das, was ich oben beschrieben habe...


VG Jan
 
Moonrise over Hernandez, New Mexico, 1941 – Clearing Winterstorm, Yosemite NP, 1940 oder doch besser ohne Titel, ohne Titel? Weil: es ist ja selbsterklärend?

Ich finde es sehr gut wenn ein Bild was, wo, wann in der Caption hat, jedenfalls bei Landschaft, Natur, Makro, Street u.a.m.
Beim Eifelturm kann man es sich vermutlich schenken.

Gruß
Klaus
 
Berichte, Diplomarbeiten, Ausstellungskataloge und ähnliches sind alles Publikationen, die zwingend auf Bildtitel angewiesen sind. Nur mit Bildtiteln kann man ein aussagekräftiges Bildverzeichnis erstellen, welches das schnelle Auffinden des Bildes in der Publikation ermöglicht. So ist zwar ein Titel "Eiffelturm" je nach tatsächlich zu sehendem Motiv recht trivial, beschreibt aber das Bild deutlich genug, um es eben gezielt nachzuschlagen.

Grüße
Volzotan
 
@ Jan: Stimmt. Du meinst eine Bildbeschreibung. So wie in den Museen, die kleinen oder größeren Zettel die da rumhängen. Ja, das ist natürlich Ok. Jedoch sehe ich mir prinzipiell zuerst die Bilder, Skulpturen an. Schon um mich nicht beeinflussen zu lassen. Wenn mir das Objekt gefällt, dann les' ich auch schon mal die Beschreibung. Selten, muß ich zugeben. Aber es ist viel Sinnvoller die Beschreibung in einem Synonym zusammenzufassen. Ein Bildtitel muß ja auch nicht nur ein Wort sein. Wie Klaus geschrieben hat kann der Bildtitel in seinem Beispiel ja auch ortsbestimmend, fortführend erklärend sein.

Sicher gibt es auch Bildtitel die katalogisierende Eigenschaften haben, siehe Oben "Doktorarbeit" aber dies ist ja nicht gemeint.
Ich bin da ganz bei Holger.
Es gibt wie bereits erwähnt auch Bilder die "im Grunde" vom Titel leben. Bilder die einem beim ersten Betrachten nichts sagen wollen, in Verbindung mit dem Titel die "Blickrichtung" bestimmen und zack..... hat der Bildtitel sein gestalterisches Element.
 
Mir gefällt auch "...alles kann. Nichts muss...". Sehr komisch finde ich allerdings "untitelt" als Bildtitel.

Grüße
Andreas
 
"........alles kann nichts muß ......" ist ja auch immer grundlegend gegeben.
 
Mir gefällt auch "...alles kann. Nichts muss...". Sehr komisch finde ich allerdings "untitelt" als Bildtitel.
Grüße
Andreas

Moin :)
"Untitled" nennen die ganz großen Künstler ihre Bilder ;)
Interessante Diskussion, darüber habe ich mir noch nie wirklich Gedanken gemacht.


Viele Grüße, Fritzi
 
Hallo Werner,

nein, ich meinte keine Beschreibung. Da gehe ich d'accord, dass diese nicht notwendig sein sollte.

Mir ging es um das, was dem Photographen in diesem Moment durch den Kopf geht, was er in diesem Moment gefühlt hat, die vielleicht nichtmal wirklich naheliegende Assoziation etc. Das sind nämlich Dinge, die ein Bild allein u.U nicht transportieren kann.

Siehe z.B mein Photo "Nachdenklich", aus meinem Rügen-Thread. Du schriebst dort, es würde Dich nicht nachdenklich machen. So war das Bild aber eben auch nicht gemeint, insofern haben Bild und Titel nicht ausgereicht. Mich hat die Szene nachdenklich gemacht und in eine gewisse bedrückte Stimmung versetzt, bedingt durch eine evtl nicht nachvollziehbare Assoziation.

Daher war ein Begleittext, der diese Assoziation erklärt dort imho angemessen.


Gruß Jan
 
ist aber ein Begleittext, kein Bildtitel.
Auch kann der Begleittext, wie hier, evtl. vom Betrachter nicht nachvollzogen werden und dann denkt er vielleicht komisches Bild oder komischer Künstler, etc.. Das hast Du aber nicht gewollt. Nennst Du aber vielleicht das Bild "Erinnerung", so kann der Betrachter evtl. eine Assoziation zwischen der Blüte am Boden und dem steilen Hang herstellen. Nur mal als Beispiel. (Ist jetzt etwas weit hergeholt).

Es ist natürlich sehr interessant zu erfahren was dem Künstler zu seinem Werk bewegt hat. Aber um überhaupt den Besucher einer Ausstellung für das Weiter zu interessieren kann ein Bildtitel quasi die Tür aufstoßen.
 
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