Hallo,
Wow, es wird richtig diskutiert

Wie schön, und noch kein Moderator-Verweiß

Aber jetzt komme ich - also kommt bestimmt gleich einer... ;-)
Wenn ich mir ein Objektiv besorge, höre ich mich allgemein um, was die Leute so darüber sagen. [...] Wenn man sich aber mal umhört, dann findet man Front-/Backfokus, Dezentrierungen, mangelnde Schärfe, mechanische und elektronische Probleme usw.
Wenn ich mich mal so umhöre in Foren etc, dann höre ich über Front- / Backfocus, mangelnde Schärfe, mechanische und elektronische Probleme usw von _allen_ Fotogeräten - egal ob Kompaktkamera, DSLR-Bodies oder Objektiven. Und alles über alle Marken hinaus. Denn die zufriedenen Kunden melden sich selten, die unzufriedenen dafür um so mehr. Über dezentrierte Linsen hab ich allerdings bei DSLR-Bodies bisher noch nichts gehört. Trotzdem erweisen sich viele dieser "Nörgel"-Berichte im Nachhinein als haltlos. Entweder Unfähigkeit des Testers (Wie hat er/sie das überhaupt rausgefunden? Die meisten sind ja nicht mal in der Lage, sauber zu fotografieren..., aber vergrößern auf 400% am Bildschirm - das können sie alle.) oder das optische Gerät hat tatsächlich einen Defekt, der vom Hersteller klaglos repariert wird. Und ich habe auch schon von Nikon-Objektiven gelesen, die mit genau dem einen Body zusammen nicht wollten - selbst nachdem beiden nach Nikon eingeschickt wurde.
Ich habe zwei Beispiele für elektronische Sorgen: Schon einige Jahre alt, aber die (Film) EOS 5 kam heraus - und einige EF-Linsen brauchten ein Firmware-Update durch den Hersteller. Einige Jahre später kam die EOS 3 - und siehe da - das gleiche Theater. Das so etwas bei Fremdobjektiven passieren kann, wo der Hersteller das Protokoll "nachgebaut" hat, klingt logisch, aber bei den eigenen Objektiven? Mh.
Und Nikon hat ja auch schon länger verschiedenste Probleme mit AF-S-Objektiven. Ich habe immer wieder etwas darüber gelesen. Komisch nur, dass hierbei alle mir persönlich bekannten Menschen kein Problem damit haben...
Vorurteile? Nein. Aber Mißtrauen, auch aus eigener Erfahrung (Sigma, 2x Tokina: alles Reinfälle bis zur Unbrauchbarkeit).
Darf ich fragen, wie lange Deine Erfahrungen her sind?
Ich kaufte mir vor 7 Jahren ein Sigma 70 - 300 Macro 1:4 - 5,6. Für meine F80. Das Objektiv fokussiert nur bei 300 mm korrekt, ist klapprig und ich hab mich immer geärgert es mitzunehmen. daraufhin war ich "geheilt" von Sigma-Objektiven - bei älteren Beiträgen hier ist ein entsprechender Ton meiner Beiträge zu erkennen ;-)
Vor zwei Jahren empfahl mir mein Fotohändler das Sigma 28 mm / 1:1,8, als ich ein 28 mm Objektiv suchte. Ich dachte mir, Sigma? Mh, lieber nicht - aber er meinte, dass das schon OK sei. Ich dachte mir, es ist einen Versuch Wert. Und siehe da es läuft (fast) tadellos mit guter bis sehr guter Bildqualität. Fast deshalb, weil die Belichtung immer um ein EV nach oben korrigiert werden muss - warum verstehe ich nicht. Und das ganze nicht nur bei 1:1,8 sondern generell. Nein, die Blende spinnt nicht, wenn ich eine Szene mit meinem 50er 1:1,8 aufnehme und die Belichtungswerte vergleiche, so wählt die Kamera bei dem 28er immer die halbe Verschlusszeit als beim 50er. Vermutlich würde Sigma mir das reparieren, ob sich das allerdings lohnt - ich nutze es selten.
In diesem Jahr kaufte ich mir das Sigma 24 - 70mm / 1:2,8. Uff, ein Klotz. Aber ich bin zufrieden - im Vergleich zu meinem Nikon 28 - 105 mm / 1:3,5 - 4,5 konnte es bestehen. Bei Blende 2,8 ist das Bild leider genauso weich wie beim 28 - 105 mm offen, bei Blende 4 ist es besser als das Nikon und das Bookeh ist sehr viel "schöner" als beim Nikon. Nachteil: Es ist sehr anfällig gegenüber Streulicht. Wie es im Vergleich zu einem Nikon 28 - 70 / 1:2,8 abschneidet, weiß ich nicht.
Bevor die Leute ewig rumtesten, sollen sie lieber auch mal "echte" Fotos machen - was neben einer guten Ausrüstung noch alles so Einfluss auf die Qualität des Bildes hat sind die graue Masse hinter den Augen und unser wärme- und lichtspendender Stern. Und - klar - künstliches Licht.
Ach ja - das Tokina 12 - 24 / 1:4 wurde insgesamt gelobt - bis auf wenige Ausnahmen. Ich kaufte es und bin bis heute froh, das getan zu haben. Ich dachte zuerst - ein bisschen krass, der Weitwinkel - aber die Möglichkeiten und die Qualität der Bilder bestätigten mir einen guten Kauf.
Ich bin seit meinen Erfahrungen nun deutlich vorsichtiger mit allgemeiner Kritik, was Sigma angeht. Sicher hat jeder Hersteller "Gurken" im Programm und natürlich kostet Qualität auch ihren Preis. Dennoch bin ich wieder weg von meiner Meinung, dass Sigma nix taugt. Ich hab wohl einmal ganz tief in die braune Masse gegriffen - so ähnlich wie Stefan bei dem Auto...
Ciao Matthias