Hallo Andi,
auch von mir ein Hallo. Wenn du eine Kamera mit wenig Elektronik (nicht Elektrik) suchst und nicht zwingend auf Autofokus angewiesen bist, dann sind wirklich die schon genannten F-1 (alt) und FTb sowie die alte EF eine Überlegung wert. Sie alle funktionieren auch ohne Batterie (die EF nur bei den kurzen Zeiten) und zur Belichtungsmessung könntest du auf einen batterieunabhängigen (möglichst neuen, gibt es noch) Selen-Belichtungsmesser zurückgreifen. Denn leider werden die 1,35-Volt-Quecksilberbatterien für die obengenannten Kameras nicht mehr hergestellt und alle übrigen Ersatzlösungen sind entweder teuer, nicht dauerhaft genug oder umtändlich.
Ich habe seit 1980 mit diesen Kameras fotografiert (mit der F-1 alt noch heute) und sie sind einfach grundsolide zu jeder Zeit und bei jedem Wetter. Da trifft vor allem auf die F-1 alt zu. Die F-1 New wäre auch okay, sie hat teilweise besser gelöste Funktionen, ist aber komplexer und braucht vor allem Strom. Sie kann zwar auch bis zur 1/90 Sekunde ohne Batterie ausgelöst werden, aber dann fehlt die Belichtungsmesung.Bei der F-1 alt funktionieren alle Zeiten von der 1/2000 bis zu 2 Sekunden, da sie für den Verschluss nur Muskelkraft benötigt.
Bei der EF, als Schwestermodell ähnlich solide wie die F-1 gebaut, brauchen nur die längeren Zeiten Strom, die kurzen funktionieren rein mechanisch. Die FTb ist im Prinzip eine abgespeckte F-1, allerdings lässt sich kein Motor anschließen.
Aus dem FD-System würde ich sonst zur AE-1 (original) oder zur A-1 raten. Die sind auch vollgestopft mit Elektronik, aber noch ohne verblassende LCD-Displays. Die AE-1 Program sieht ähnlich aus, besteht aber im Inneren aus erheblich merh Kunststoff als die erste AE-1. Man merkt das schon an den Bedienungselementen an der Oberseite, die nicht sehr dauerhaft sind.
Von der Bauart her ist deine T70 stabiler als die EOS 500, die damals als Einsteigerkamera verkauft wurde und vom Material her wenig belastbar ist. Wenn es eine EOS sein soll, würde ich zu den frühen EOS-600-Kameras raten (600, 620, 650) die allerdings keinen eingebauten Blitz haben und auch nur mit 2CR5-Lithium-Blöcken betrieben werden können. Dafür sind die Gehäuse sehr stabil (kein Vergleich mit den wackeligen EOS 500, 300, 5000 etc Modellen).
Spätere Kameras wie die EOS 50 können auch mit Mignon-Zellen oder Akkus versorgt werden. Das ist aus Kostengründen eine Überlegung wert. Noch wichtiger bei Kälte ist aber die Tatsache, dass es für die EOS 5, die EOS 50 und für die AE-1 jeweils externe Batterieteile gab, die mit Kabel angeschlossen wurden. Das Batterieteil konnte in der warmen Kleidung untergebracht werden.
Bei den EOS-Kameras sind die EOS-1 (blitztechnisch etwas unterentwickelt, aber besser als alles zuvor), die EOS-1N, die EOS 5 (Batterie nur 2CR5) und die schwere EOS 1V sicher eine solide, aber auch schwergewichtige Wahl.
Mein Favorit bei FD ist neuerdinsg die T90, die zum Betrieb lediglich vier Mignonzellen braucht und damit lange auskommt.
Unterm Strich: Wenn die umständliche Belichtungsmessung nicht stört, wäre mein Favorit die F-1 alt mit leichten FD-Objektiven (Wenn man die richtigen Batterien bekommt, ist die Selektivmessung natürlioch erste Sahne). Alternativ die T90 mit einer Ausstattung wie die EOS-Kameras. Bei EOS würde ich die EOS-1N favorisieren. Die noch relativ junge EOS 30V scheint mir auch sehr solide und eine würdige Nachfolgerin der EOS 50.
Letztlich entscheiden aber Einsatzzweck und Platzverhältnisse.
Viel Erfolg. LG, Thomas
P.S.: Falls es auf Motorantrieb ankommt: Die EOS haben ihn ohnehin eingebaut. Die T90 ebenso. Für die AE-1 und die A-1 würde ich wegen der Griffigkeit den Winder A empfehlen, er muss nicht unbedingt funktionieren, als Griffverlängerung ist er ideal. Der Winder A2 ist zwar ruhiger, aber die Batterien sind beim Winder A sehr viel besser zugänglich, z.B. falls sie mal auszulaufen drohen. Für die F-1 alt gibt es zwei verschiedene Motoren (sperriges Modell MD und beserens, aber immer noch sehr großes Modell MF sowie einen kleinen Winder F.