Peter,
sicher hast Du Recht, dass in Zukunft Digitalkameras den Analogen den Rang ablaufen werden. Die Ergebnisse mit einer Nikon D100 oder Canon Digital sind sicher schon sehr gut. Leider muss man aber auch die Nachteile der derzeitigen Geräte in Kauf nehmen.
1. Z.Zt. sind die Digitalkameras nicht bei allen Iso Werten sehr gut, geschweige denn so gut wie ein Profi-Diafilm
2. Brennweitenverlänegerung bei den noch bezahlbaren Kameras schränkt Dein Einsatzspektrum ein
3. Für gleich grosse Abzüge musst Du das Original stärker Vergrössern, was ganz klar auf Kosten der Bildqualität geht. Der Unterschied bei einem 2/3 Chips ist ungefähr genauso gross wie zwischen analog 24x36 und analog 6x6. Je stärker man vergrösern muss, desto schlechter die Bildqualität (Schärfe, Auflösung, Kontrast, Farben, Korn)
4. Bei alle weiteren Kriterien (Batteriekonsum, Speicherplatz, Empfindlichkeit auf Reisen etc.) sind die Digitalkameras den Analogkameras immernoch klar unterlegen. Auch den obligatorischen Laptop als Speicherplatz der Bilder für die Urlaubsreise möchte ich nicht dafür mitnehmen. Dsa ist alles noch zu sehr in den Anfängen.
Die meisten Probleme werden sicherlich in 2-4 Jahren gelöst sein und diese neuen Modelle werden dann auch bezahlbar sein, aber jetzt würde ich noch niemandem zu einer Digitalen für ernsthafte Fotografie raten - zumindest solange er knapp bei Kasse ist und die gleiche Flexibilität und Preis-Leistungverhältnis wie bei einer vergleichbaren analogen Ausrüstung haben will.
@Claudi,
Diafilme sind relativ unbarmherzig. Sie verzeihen weniger eine falsche Belichtungseinstellung als Negativfilme. Wie Peter schon erwähnte ist eine knappe Unterbelichtung sinnvoll, um noch sattere, knackige Farben in der Projektion zu erreichen. Das geht (abhängig von der Kamera und dem Diafilm) am besten mit Belichtungskorrekturwerten zwischen -1/3 und -2/3. Bei iner vollen Blendenstufe saufen Dir meist die Schatten zu sehr ab und Du hast nur noch schwarze Stellen - das ist dann das Digitalniveau
Leica hat generell bei allen Kameras den Blichtungsmeser auf -1/2 Abweichung von einer "Neutralmessung" eingstellt. Andere Marken hantieren das modellspezifisch unterschiedlich.
Das muss man dann immer mit dem eigenen Film, dem eigenen Labor und der jeweilige Kamera ausprobieren. Allein der Wechsel des Labors kann schon andere Ergebnisse bringen. Wenn das Labor nicht ordnungsgemäss gewartet wird und die Chemikalien nicht häufig erneuert werden, brauchst Du noch nicht einmal für unterschiedliche Ergebnisse das Labor zu wechseln
Das ist aber bei Negativfilmen noch viel schlimmer. Da "rödelt" dann meist eine Einheitseichung über alle Bildentwicklungen des Tages und rauskommen gelbstichige/ rotstichige/ grünstichige, ausgewaschene Bilder, die manchmal sogar falsch scharf gestellt wurden. Das (Gross)Labor redet sich dann meist raus. Es ist haaresträubend, was ich da schon alles an Ausreden/Lügen gehört habe, bis man dann dem Laborbesitzer andere Abzüge zeigt, die vom gleichen Negativ richtig gemacht wurden.
Das ist ein generelles Problem bei den Labors heutzutage. Die Anspüche von Hobby-Fotogarfen werden immer geringer, weil der Nachwuch mit schlechten 0815 Digital- oder Schnappschusskameras aufwachsen. Diese neuen Hobbyfotografen haben leider keine Ahnung von den Zusammenhängen bei der Aufnahme eine Bildes, geschweige denn wie ein richtig belichtetes Bild/Farben aussehen muss.
Sie wissen nur wo der Auslöser ist und wie man die Karte/Film wieder rausnimmt. Weit verbreitet ist auch der Glaube, man könne mit einem Superzoom von 28mm-300mm für 199 Euro genauso schöne Fotos (Farbe, Schärfe, Kontrast, Vignettierung, Verzeichnung etc.) machen wie mit einer Festbrennweite für 600 Euro. Oder ein Film für 99 cent hätte kaum schlechtere Abbildungseigenschaften, wie einer für 8 Euro.
Die Labore passen sich diesem geringer werdenden Qualitätsanspruch an (nach unten).
Das Bildergebnis kann immer nur so gut sein wie das schwächste Glied in der Kette: Fotograf-Film-Objektiv-Projektionsobjektiv-Scanner-Drucker.
Sorry, das musste ich einmal loswerden...
Dirk