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Digitalwahn & low quality stretegy

f8274

Mitglied
Hinsichtlich Fotografierens habe ich eine Reihe von passiven Phasen hinter mir, und vor ca. 2-3 Jahren meine Nikon F65 einschl. aller Objektive zugunsten einer digitalen Compaktcamera Canon Powershot G 5 (5 MP, mit etwas Zubenör > 1.000,- EUR) verkauft. Von der digitalen Fotografie habe ich mir gleichwohl mehr versprochen, und musste mich über gecrashte CF-Cards genauso ärgern wie über eine nicht mehr lesbare Festplatte. Zudem ist die Orgnisation und Sicherung der vielen Bilddateien anstrengend. Die Auslöseverzögerung der G 5 bremst das eigene Engagement erfolgreich.

Nun ist unser neuer Nachwuchs der Anlass, darüber nachzudenken, wie ich meinem Sproß auch noch in 30 oder 40 Jahren Kinderbilder zeigen kann, und da denke ich, kann man das Medium CD, DVD, Festplatte ziemlich vergessen. Also back to the roots, und meine alte Liebe zu Nikonmodellen nachgegeben. Bei ebay zunächst geschockt über die Tatsache, dass Perlen wie F 801s, F4 für ein Trinkgeld verramscht werden. Die Masse denkt halt, das sei inzwischen unbrauchbare Technik und nur etwas für Vitrinenbesitzer. Auf den 2ten Blick freue ich mich natürlich, mir eine F 100 leisten zu können.

Die nächste Ernüchterung ist die Tatsache, dass Nikon lediglich noch 1 analoge Spiegelreflex anbietet, und die zur Zeit angesagten bodies um 1.000,- EUR reine Plastebomber sind, für die ach so moderne (Nikon G-) Plastikoptiken angeboten werden. Klar, wenn man für D200, D2 noch tiefer in die Tasche zu greifen bereit ist, wird auch die Qualität wieder besser, grundsätzlich jedoch erachte ich das offenbar blinde Vertrauen in alle DSLRs als unangebracht. Mit dem Einzug von Menüs zur Camerabedienung nimmt der Spaß nach meinem Empfinden signifikant ab. Ich will mir diese Mäusekinobedienungen nicht einprägen, wenn ich alle 2 Wochen mal wenige Aufnahmen machen möchte.

Es ist mehr als bedauerlich, dass die analoge Fotografie in derart kurzer Zeit praktisch über Bord geworfen wurde, und meine Kinder ihre Aufnahmen wohl einmal mit 20 MP-Handys machen müssen (ich kenne heute schon jmd., der seine Urlaubserinnerungen ausschließlich mit seinem Handy festhält).

Ich bin keineswegs gegen technischen Fortschritt, doch muss er auch faktisch gegeben sein. Ich arbeite mit Veranstaltungstechnik, und auch dort gibt es seit Jahren digitale Mischpulte. Doch haben die analogen Vertreter hier eine sehr bedeutende Coexistenz, da man mit ihnen einfacher arbeiten kann (keine Menüs, sondern pro Einstellung ein separates Poti).

Heute kann man in der Fototechnik nur empfehlen, möglichst 1a Analogexemplare zu ergattern, um auch noch in vielen Jahren ordentliches Gerät zur Verfügung zu haben - gebaut wird es ja nicht mehr.

Wie seht Ihr das, gehöre ich inzwischen zu einer eher exotischen Randgruppe Ewig-Gestriger oder spürt Ihr in Eurem Innern auch eine Bindung zum Analogen?

Liebe Grüße,
f8274
 
Hi Oliver,

um Deine Frage zu beantworten - ja zur Randgruppe und nein zu analog.

Im Detail:

- Sicherlich gehörst Du zu einer Randgruppe und aussterbenden Gattung die sich noch mit den wenig hübsch anzusehenden Monstern von einst anfreunden kann. Aber sehen wir's mal realistisch - im Gegensatz zu anderen Themen (bspw. Schallplatten) wird's im Fotosektor kein revival geben. Niemand möchte sich mehr mit analog rumschlagen und sogar die Filmhersteller geben nach und nach auf wenngleich die eine oder andere Neuerscheinung an Filmmaterial weiter hoffen lässt. Hier spielen wirtschaftliche Aspekte eine dermaßen große Rolle, daß auf Einzelne keine Rücksicht genommen wird (werden kann).

- wenn jemand analog fotografieren möchte weil er darin Vorzüge ggü. der digitalen Aufnahmetechnik erkennt finde ich das absolut gut. Allerdings verspüre ich keine Sehnsucht nach analog - schon alleine daher, weil ich direkt ins digitale Zeitalter hineingeboren wurde und auch in Sachen Fotografie nur darauf gewartet habe, daß endlich DSLR's auf den Markt kommen. Einzig bei der Verarbeitung wäre mir die Haltbarkeit eines analogen Gehäuses lieber, aber auch hier holen die Hersteller Stück für Stück auf und bald ist auch dieser vermeindliche Nachteil Schnee von gestern.

Btw - die G5 kannst Du nun wirklich nicht mit einer DSLR vergleichen - schon eine D70 lässt eine F100 alt aussehen und was es sonst noch darüber gibt sowieso.

Deine Anmerkung in Sachen Speichermedien könnte wohl noch interessant werden, da die gängigen Medien bei diversen Alterungstests nicht gerade vielversprechende Ergebnisse geliefert haben. Angesichts des Preisverfalles bei Harddisks ist es aber heute kein Problem mehr - so man sehr ängstlich ist - sich ein Raid5 Gehäuse daheim hinzustellen und mit Platten zu bestücken ohne sich in enorme Unkosten zu stürzen aber dennoch die derzeit höchstmögliche Sicherheit zu gewährleisten.

Cheers
Virgil
 
@Virgil: Danke für Deine Einschätzung. Bin gespannt auf weitere meinungen. Heute ist eine G 5 natürlich nichts mehr wert, was meine Einstellung zur digitalen Welt eher untermauert. Vor 2-3 J. aber noch 4-stellig dafür bezahlt. Der Preisverfall bei Digitalos muss deshalb so extrem sein, weil sich diese Technik ja noch in den Kinderschuhen befindet. Er wird sich in einigen Jahren vielleicht verlangsamen, wenn analoge Aufnahmequalität durch DSLRs für den mainstream erreicht werden konnte, und man dafür keine 30.000,- EUR mehr ausgeben muss (Hasselblad). Gruß Oliver

(D70 ist doch mit winzigem 2 Zoll-TFT und lediglich 6 MP im Jahr 2007 bereits völlig out, Plastegehäuse mal außen vor gelassen).
 
Hallo Oliver,

den Schritt, den Du hier beschreibst, habe ich mir auch lange überlegt.

Damals - vor knapp 3 Jahren - machte ich den Vergleich Nikon D100 vs. Canon EOS 600 mit 70-300 IS und Diafilm anhand von verschiedenen Vergleichsaufnahmen.

Ausschlaggebend waren dann die Poster im Format 50x75 vs. 60x90 cm und der gesamte Aufwand bis zu diesem Ergebnis (neudeutsch Workflow).
Das Ergebnis war zu 100 Prozent pro Digital, da preiswerter, schneller, bequemer und ... besser im Ergebnis!

Seitdem habe ich nach der D70 nun die D200, die annähernd das Gefühl vermittelt, welches ich bei der F4s hatte.
Für Menschen, die weiterhin nur 36 Bilder im Jahr machen, die keinen PC haben oder sich nicht lange am PC mit der Bildbearbeitung beschäftigen wollen - denen empfehle ich auch heute noch die analoge Kamera!

Alle anderen werden nicht mehr an digitalen Kameras vorbei kommen.

Ein 20MP Handy wird es sicherlich auch mal geben oder etwas Vergleichbares in der Leistung. Die Bilder wird man wie selbstverständlich direkt an Freunde schicken, auf seine Homepage direkt laden ohne Umweg PC oder an das Internetlabor schicken, mit der Bitte um Ausdruck und Versand als Postkarte oder Poster.
Auf Wunsch werden die GPS Koordinaten mit eingeblendet und können den daheim Gebliebenen am heimischen Fernseher den genauen Standort zeigen, von dem aus die Bilder entstanden sind.

Die analoge Fotografie wird immer stärker verschwinden, bis nur noch eine Hand voll Filme angeboten werden und eine zentrale Annahmeestelle für Filmmaterial existiert.
Die Auswahl ist bereits geringer geworden, da Umweltbewußtsein spricht auch nicht für das eigene Fotolabor und schon garnicht die Preise für Chemie und Fotopapier.

Auch ich verspüre noch immer das Back to the roots - Gefühl, wenn ich an Schwarzweiß denke. Habe aber auch mit meiner Powershot A85 schon hervorragende SW-Prints am heimischen Drucker durchgeführt und frage mich: "Kann das analog noch besser?"
Es ist die Nostalgie, die mich noch umtreibt, nicht der faktische Nutzen. Nicht umsonst bin ich seit 1972 als Knipser und Fotoliebhaber unterwegs. Meine persönliche Retrospektive habe ich gerade bei der Digitalisierung meiner alten Dias und negative - abfotografiert mit der D200 und dem 60er Micro-Nikkor. Hierbei stelle ich mit Erstaunen bis Entsetzen fest, dass das Filmmaterial das qualitätsmindernde Element ist und nicht die "nur 10 MP" meiner Kamera!

Ein letztes Aufbäumen pro Analog habe ich bei meiner Rolleimagic II mit den herrlichen 6x6 Dias ... aber nur, weil es keine für mich bezahlbare Mittelformat-DSLR gibt. Wenn ich ein Angebot unter 5000 EUR inkl. Optik mit 16 MP finden würde - und dann auch das Geld übrig hätte - wäre wohl auch diese Bastion mit Sturm genommen.

An anderer Stelle schrieb ich vom digitalen Vergessen. Die Probleme der Langzeitarchivierung sind noch lange nicht gelöst. Ich habe dieses Thema erst einmal mit Einsatz der externen Festplatten für mich gelöst. Derzeit liege ich bei knapp 2 Terabyte Datenspeicherkapazität und das "trügerische" Gefühl der Sicherheit, dadurch das ich relativ virensichere externe Speicherung durchführe, will sich noch nicht zur absoluten Beruhigung ausweiten - denn auch ich habe bereits eine 6 Monate alte Festplatte abrauchen sehen und unwiederbringliche Bilder gingen dabei verloren!
Ein Weg sind vielleicht Jahresbände als Fotobuch - doch wie lange halten diese schnelllebigen Produkte wirklich. Wie gut ist die Qualität eines Fotobuches gegenüber der Umwelt. Sind diese nicht bald zerpfleddert oder verlieren an Brillianz?
Andererseits habe ich jetzt auch die Dias meines Vaters aus den 70er und 80er Jahren gerade durchgesehen. Egal welcher Hersteller, alle Dias haben an Qualität verloren und ich muss dieses durch digitale Nachbearbeitung versuchen wieder auszugleichen. Also auch hier gab es nie eine Langzeitstabilität! Da lobe ich mir die Einsen und Nullen, die "langzeitstabil" immer wieder das gleiche Bild liefern - ohne Farbverlust, ohne Staub und so schön bequem in der Notebooktasche transportabel.

Von daher ist es bereits eine High Quality strategy, die ich hier nutzen kann und weiter nutzen werden.

In diesem Sinne - kurz mal pusten nach meinen Ausführungen, die länger wurden als ich gedacht hätte und die eigentlich zu einem Buch führen könnten mit philosophischem Quarakter.

Schönen Tag wünscht Euch

Helmut
 
@ Oliver - Mooooment - nur weil die Massen vom Megapixelwahn total ... naja ... sagen wir mal blind sind *fg* bedeutet dies nicht, daß 6MP's auch out für Fotografen (=Leute die Fotos produzieren - nicht zu verwechseln mit Technologiefreaks) sind. Aber das Marketing wirkt halt bei den Massen (gut so, dann finanzieren die die R&D für mein nächstes Gehäuse *gg*). Auch Plastikgehäuse kann ich so nicht stehen lassen. Mein "Plastikgehäuse" hat sich zwei Jahre / über 14.000 shots überall hinbegeben wo auch ich hinging. Dh. alle Elemente und nicht gerade urbane Gegenden - über mangelnde Haltbarkeit konnte ich mich nie beschweren. LCD's sind für mich nur zum Histogram schauen da - für Bildentscheidungen gibt's den Notebook. Kinderschuhe - hmm, ja das stimmt allerdings nur mehr beim Dynamikumfang der angeblich (=ich kann das nicht aus eigener Erfahrung sagen) bei Film nach wie vor höher ist, aber sonst? Man nehme ein bewährtes SLR-Gehäuse und pflanze digitaltechnik ein - da ist von der Bedienung her nun nichtmehr allzuviel Kinderschuhe.

Cheers
Virgil
 
Hallo Helmut

In der Theorie ist digital vielleicht langzeitstabil aber auch hier abhängig vom Medium viel weniger als archivierbar. Ich habe es schon erlebt, dass CD-RW Medien nach keinem ganzen Jahr unlesbar waren. Zusätzlich habe ich erlebt, dass gebrannte DVD-R Rohlinge direkt nach deren Herstellung betrachtet wurden und Fehler aufwiesen, welche wohl der Marke oder dem Herstellungsprozess inhärent sind, denn der selbe Inhalt auf Rohlinge anderer Hersteller gebrannt lieferte bessere Ergebnisse ohne Fehler.

Andererseits betreibe ich gewisse Festplatten seit Jahren und ohne jegliche Fehler. Die besten Backup Lösungen können wir uns Kleinsterblichen gar nicht leisten und ausserdem wären sie zu unpraktikabel.

Ich weiss aus Erfahrung, dass Backup sogar für grosse Firmen in der Industrie oder im Diensleistungsektor eine Herausforderung darstellen. Und dann ist ja da noch die Wiederherstellung, die immer wieder getestet werden muss denn oft wird etwas nicht mitgesichert oder es werden falsche Daten gesichert oder das gesicherte ist nicht mehr lesbar (phyisch), und das testet kaum jemand.

Für mich habe ich die Backupproblematik relativ pragmatisch gelöst indem ich eine externe Festplatte ans Netzwerk gehängt habe (jawohl, als SAN und nicht als externe Platte direkt am PC mittels USB oder FW). Diese macht dann alle drei Tage zur vordefinierten Zeit ein Backup von ausgewählten Verzeichnissen. Eine zweite Festplatte wiederum sollte dann diese Festplatte backupen, nicht gerade live und gleichzeitig sondern zeitversetzt, was mir natürlich auch den Verkehr auf dem heimischen Netzwerk niedrig hält. Für mich ist das eine praktikable Lösung, denn ich muss nicht daran denken Backups zu mache - sie werden einfach im Hintergrund gemacht. Und ich muss eigentlich keine Wiederherstellungstests machen, denn diese werden indirekt durch die zweite Festplatte beim kopieren gemacht. Dennoch greife ich auf dieses Backuplaufwerk auch direkt zu um Dinge abzurufen, was ja eine Art Wiederherstellungstest ist. Einzig sollte ich die gesicherten Daten auf meinem Rechner noch behalten, was ich manchmal aus Platzgründen nicht mache.

Sichern auf CD oder DVD kommt für mich nicht in Frage aus oben gemachten Erfahrungen. Vor allem auf DVD nicht, denn die Datendichte ist im Vergleich zur CD wesentlich höher und die Discs sollten somit theoretisch wesentlich empfindlicher auf externe Einflüsse sein.

Nur so meine paar Gedanken zur Sicherung.

Was es die Fotografie im allgemeinen anbelangt, so überlege ich mir auch seit etwa einem halben Jahr komplett auf digital umzusteigen, damit ich den "Workflow" erleichtern kann. Das Problem ist aber mehr, dass ich meine alte Ausrüstung ja eigentlich nicht mehr brauche und deswegen verkaufen will, es will sie mir aber niemand mehr abnehmen. Natürlich könnte ich alles verscherbeln und extrem billig abgeben, aber das kann es ja auch nicht sein, oder etwa doch? Ansonsten hält mich zur Zeit nicht mehr wahnsinnig viel bei analog und obwohl ich den alten Zeiten nachtraure (ich habe immerhin eine komplette Canon und Contax Ausrüstung mit jeweils mehreren Bodies und einigen Objektiven) ist es doch Fakt, dass ich die wenigsten von diesen Kameras im vergangenen Jahr überhaupt nur aus der Vitrine geholt habe. Mal schauen, was dieses Jahr so bringt. Nebst meiner Canon 350D würde ich gerne noch etwas wie eine 5D besitzen...
happy.gif


Gruss
M;los
 
Hallo,
das sind ja interessante Gedanken. Vor fast einem Jahr stand ich auch vor der Entscheidung analog, oder digital weiter zu fotografieren. Trotz der sicherlich noch nicht optimal gelösten Frage der Archivierung habe ich mich für digital entschieden und es bisher auch nicht bereut. Ich gehöre zu einer Generation, die die Anfänge der Computertechnologie in der Jugend erlebt hat, aber noch begeistert auf Film fotografiert hat. Vielleicht ist es ja bei mir berufsbedingt, aber ich empfinde es als großen Fortschritt endlich meine Bilder am Computer selbst "entwickeln" zu können. Ich weiß, für andere ist das eher eine Belastung.

Nicht zu verachten ist auch der große Vorteil für Einsteiger mit der Digitalfotografie. Eine grobe Kontrolle des Bildes ist sofort am Kameramonitor möglich, oder spätestens nach der Fototour am Computer. Lange Wartezeiten entfallen. D.h. der Lerneffekt ist viel höher, da Fehler sofort erkannt werden können. Vorausgesetzt natürlich man will sich ernsthaft mit Fotografie beschäftigen. Alle Daten der Aufnahme sind im Bild gespeichert, d.h. ich kann ohne langwieriges schreiben in Notizblöcken später kontrollieren, warum mein Bild bei welcher Einstellung gut oder schlecht geworden ist. Fein abgestufte und umfangreiche Belichtungsreihen sind ohne Kostenaufwand möglich.

Ich bin überzeugt, dass es noch eine ganze Zeit Filme und analoge Kameras geben wird. Jedoch werden diese zunehmend ein Nischendasein fristen. Wer mit Film fotografieren möchte, wird das bestimmt noch eine Zeit lang tun können, jedoch mit erhöhtem Aufwand in der Beschaffung und höheren Kosten, da Film kein Massenprodukt mehr sein wird. Die Digitalfotografie ist zwar erst noch in den Kinderschuhen, aber die Anwendungsbereiche, in denen Filme einfach noch besser sind sind nicht mehr viele und werden immer weniger. Das Mittelformat wurde von Helmut ja schon angesprochen. Großformatkameras könnte man noch anhängen, aber auch die werden schon mit Film kaum mehr benutzt.

Heute werden wir die zweite DSLR kaufen; eine D80 für meine Frau. Sie hat sich jahrelang nicht für Fotografie interessiert, aber seit die D200 im Haus ist nimmt sie sie mir immer häufiger aus der Hand. Aus oben genannten Gründen macht ihr plötzlich das Fotografieren Spaß. Das Bearbeiten am Computer wird sicherlich an mir hängen bleiben, aber sie hat einen guten Blick für Motive und lernt aus ihren Anfangsfehlern schnell, da sie das Bild sofort sehen kann.

Das alles spricht jedoch nicht prinzipiell gegen analoge Fotografie. Für mich und meine Frau sind jedoch die Vorteile der digitalen Kameras so groß, dass wir uns dafür entschieden haben.

Michael
 
Hallo.
Ja in meiner Schulzeit war ich in einer Foto AG und wir fotografierten, entwickelten und experimentierten im Labor mit schwarz/weiß Filmen. Solche Arbeitsgänge von Hand durchzuführen sprechen mehr Sinne an als ein digitales Foto am Bildschirm zu "entwickeln".
Nach meiner Schulzeit habe ich mit Fotografieren nichts mehr zu tun gehabt. Bin viel später dann in die Malerei abgewandert. 2000 hatte ich mir dann für "das schnelle Gedächtnis" eine digitale Olympus Camedia gekauft. Einen Kleinbildfotoaparat hatte ich auch noch. Aber das schnelle und einfache Knipsen um Ideen und Vorlagen festzuhalten hat mich bewogen die Digi-Cam immer dabei zu haben. Bildbearbeitung nur über die Automatik der mitgelieferten Software. So blieb die analoge im Schrank zurück.
Meine Ansprüche wurden größer was die gestalterischen Möglichkeiten vor dem Auslösen angeht. Eine D-SLR konnte ich mir nicht leisten. Also bekam ich die Erlaubnis mit der Rolleiflex SL35 E meines Vaters zu fotografieren. Das weckte mein Interesse an der Fotogrfie wieder. Leider bin ich halt Anfänger und hatte sehr viele Fotos für die Tonne. So kaufte ich die CoolPix 5700 die schon seit drei Jahre auf dem Markt war und daher Preiswert. Sie bot mir schnell zu lernen und Kostengünstig dazu. So wurde ich vom Virus für eine D-SLR befallen wegen des besseren Suchers und der größeren Gehäuse gegenüber einer Kompakten wie die CoolPix.
Seit einem Jahr nun habe ich die D50 mit dem Setobjektiv und im Sommer dann ein Sigma 55-200 DC. Mit dem Sucher bin immer noch nicht zufrieden da ich als Brillenträger oft genug nicht erkennen kann ob und wo das Motiv scharf gestellt ist. Deshalb nehme ich machmal die Rolleiflex mit.
Wenn ich mit Film fotgrafiere, dann achte ich viel mehr auf das was ich mache weil jeder Fehler im Vergleich zum Digi-Film mich teurer zu stehen kommt. Mit Film erlebe ich das Fotografieren viel intensiver. Ich würde mir aber keine Film SLR deswegen kaufen. Die nächste die auf dem Wunschzettel steht ist wieder eine D-SLR von Nikon.

Gruß ThB
 
Vor der Digizeit habe ich zu 80 % SW gearbeitet und diese selbst ausgearbeitet und mir da viel Wissen angeeignet und deshalb habe ich eigentlich die digitale Fotografie fast ein wenig gehasst. (Jetzt glaubt ja jeder Knipser, gute Bilder machen zu können und gute Arbeit wird noch weniger honoriert).

Jetzt arbeite ich zu 80 % in Farbe und das digital und 20 % in SW und das fast zur Gänze analog (aus Liebe zur analogen Fotografie und zur Laborarbeit). Bei der digitalen Fotografie schätze ich es, dass ich beim Endprodukt (Print) einfach auch mehr "mitreden" kann und nicht vom Labor so abhängig bin.

Analoge Kameras würde ich zwar kaum mehr kaufen. Aber meine 3 KB Nikons und 2 MF Bodys gebe ich trotzdem nicht her.

Facit:
Was hälst Du von der Kombi gebrauchte F100 und D70 ? Sollten um insgesamt 800,-- zu haben sein und damit kannst Du die Kameras je nach Laune und anderen Überlegungen (Archivfestigkeit) einsetzen. Bei Entscheidungen in nur eine Richtung werden dir in deinem Fall immer Zweifel bleiben (z.B. hätte ich jetzt doch einen analogen Body).
 
Guten Abend Herbert. Sicher ist die parallele Beschäftigung mit den zwei unterschiedlichen Welten eine Alternative, und wohl auf Sicht auch wahrscheinlich. Gleichwohl fallen dann die SW-Nacharbeiten wohl noch schwerer, weil man diese Verarbeitung nicht ausschließlich nutzt. Heute berichtete mir ein Arbeitskollege, dass er zwei Jahre parallel meistens eine Digi und eine Analoge mit zum Nebenerwerbs-Arbeiten (professs. Fotografie) genommen hat, Jetzt ist er die Analoge jedoch leid geworden.

Ich bin noch nicht so weit ;-)
 
Da kann ich allen nur beipflichten, meine Analogen liegen im Schrank.

Den Vorschlag von Herbert finde ich für Unentschlossene sehr interessant, da wäre ich mal auf das Ergebnis nach 1 Jahr Zweigleisigkeit gespannt.

Gruß

Ulli
 
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