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Effektive Messbasis

jochen

Bringt häufig das Frühstück mit
Mitglied seit
3 Apr 2004
Beiträge
1,355
Hallo liebe Forenten,

ich habe gerade entdeckt, dass zur Bessa T noch kein Beitrag in diesem Forum erschienen ist. Dies veranlasst mich, eine Lanze für diese wirklich außergewöhnliche Kamera zu brechen. In der Geschichte der Kleinbildkameras gab es bisher noch keine präzise Messsucherkamera ohne Sucher. Damit ist die Bessa T in der Tat innovativ und nicht so eine billige Leica-Kopie wie etwa die Bessa R oder R2. Ich gebe allerdings zu, dass es sehr umständdlich und teuer sein kann, mit der Bessa T zu fotografieren; denn man muss bei jedem Objektivwechsel auch immer den (teuren) Sucher austauschen.

Durch die Vergrößerung 1,5x des Einblicks erhält der Entfernungsmesser der Bessa T eine effektive Messbasis von 53,7 mm. Bei den meisten M-Leicas (Vergrößerung 0,72x) ist die effektive Messbasis kleiner (49,9 mm). Die beliebte Bessa R2 hat nur eine effektive Messbasis von bescheidenen 25,2 mm. Dies bedeutet, dass der Entfernungsmesser der Bessa T wesentlich genauer ist als der der Bessa R2. Mit einer Bessa T kann man beispielsweise bei Blende 1 mit einem Noctilux in kurzer Entfernung noch scharfe Bilder erhalten, mit der Bessa R2 ist dies nicht möglich.

Ich selbst besitze eine M6(0,72) und eine M7 (0,85). Aber ich möchte auch meine etwas billigere, umständliche und laute Bessa T nicht mehr missen.

Herzliche Grüße aus dem Westerwald

Jochen Kriegesmann
 
In meinem letzten Posting vor gut einem halben Jahr zu diesem Thema habe ich noch behauptet, dass ich meine umständliche Bessa T nicht mehr missen möchte. So schnell ändern sich die Dinge.

Jetzt bin ich nämlich leider gezwungen, auf diese Kamera in Zukunft zu verzichten.
sad.gif
Ich war in Urlaub in Seeland an der Scheldemündung. Ich hatte meine Bessa mit Tele-Elmar 4/135mm und 135er Aufstecksucher auf meinem leichten Carbonstativ stehen, um am Strand zu fotografieren. Als ich mich zu meiner ebenfalls fotografierenden Frau umdrehte, ergriff eine Windböe meinen Aufbau, so dass alles umstürzte. Das Ergebnis war, dass der Deckel der Bessa ein Riss erhielt und der Entfernungsmesser dejustiert wurde. Meiner Ansicht nach ist eine Reparatur sinnlos.

Interessant ist aber auch folgendes. Bei diesem Schlag ist den beteiligten Leica-Teilen nur wenig geschehen. Der Sucher erhielt nur einige zusätzliche Kratzer, die mich aber weiter nicht stören, denn dieses Teil hatte schon vorher einige deutliche Gebrauchsspuren. Aber mechanisch funktioniert der Paralaxenausgleich immer noch. Das Objektiv hat überhaupt keinen Schaden genommen.

Da kann man wieder einmal sehen, Leica ist doch unübertroffen...!
happy.gif


Gruß Jochen
 
Ich komme gerade von einer Fahrt nach Blaubeuren, Ulm und verschiedenen Orten des Bodensees zurück.

Dabei war eine Leica M 7, die Bessa-T und die kleine digitale D-Lux. Die Wahl der Kameras war hervorragend!
Die Bessa war ausschließlich mit dem 21er Elmarit und dem Leica-Zoomsucher 21-24-28 bestückt, die M7 vornehmlich mit dem Tri-Elmar und für 3, 4 Aufnahmen wurde noch ein 90er eingesetzt!
Die D-Lux diente als fotografisches Notizbuch.

Besonders hat mir die Arbeit mit der Bessa gefallen. Sie ist unkompliziert und leicht! Die Belichtungsergebnisse waren hervorragend.
Kalle
 
Ergänzend zu meinem gestrigen Schrieb:


Mit einem Super-Weitwinkel drauf, werden die Nachteile der Bessa-T, nämlich die, keinen eigenen Sucher zu besitzen, gegenstandslos!
Auch eine Leica M benötigt für Weitwinkel unter 28 mm einen Aufstecksucher!


Die Vorteile der Voigtländer Bessa-T kommen jetzt zum Tragen:
Sie hat eine ideale Belichtungsanzeige zur Darstellung der Ergebnisse der Innenmessung (!), eine von außen sichtbare LED-Lichtwaagen-Anzeige!
Diese ermöglicht die Belichtungsmessung und Einstellung, sowohl mit der Kamera am Auge, als auch einen unbemerkten 'Hüftschuss', bei dem man die Bessa lediglich in der Hand hält!
Sie ist so auch visoflex-geeignet!

Zur Belichtungsanzeige:
Es sind außen 3 LEDs vorhanden, je eine rote für Über- bzw. Unterbelichtung und ein grüne für korrekte Einstellung. Es werden auch Kombinationen von rot und grün für halbe Zwischenwerte sichtbar. Die Bedienungsanleitung spricht dann von 'leicht überbelichtet', bzw. von 'leicht unterbelichtet'.

Die Bessa-T hat einen vertikal ablaufenden Metallschlitzverschluss mit B, 1 s-1/2000 s und einer Synchronzeit von 1/125 s.
Ihre Belichtungsmessung arbeitet mit zwei SR44-Zellen oder einer CR 1/3 N (die Lithiumzelle der Leica M 7) und ist im Stromverbrauch ausgesprochen sparsam!

Eigentlich schade, dass die Bessa-T nicht mehr hergestellt wird, aber man wird etliche zu einem günstigen Preis gebraucht erhalten können!

Zu meiner bin ich ganz zufällig gekommen: Ich war lediglich an dem Super Wide-Heliar f:4,5/15 interessiert, mit dem zusammen sie angeboten wurde. Erst dachte ich daran, das Gehäuse sofort wieder weiter zu verkaufen, bis ich die Vorzüge der Bessa-T erkannte.
Heute ist sie bei mir das Zweitgehäuse. Eine Kamera mit M-Anschluss, die ich neben der Leica M7 nicht mehr missen möchte!
Grüße von Kalle
 
schön hier, gell? ;)

Hallo Kalle,

toller Bericht. Auf was hast Du denn photographiert - SW oder Farbe?

Gruß vom See

Klaus

Hallo Klaus,

in der Tat ist es rund um den Bodensee schön und nicht nur für Fotografen!

Aber - das Wetter hat es nicht so gut mit uns [meiner Frau, meinen Kameras ;-) und mir] gemeint - es hat fast nur geregnet!
Aber, so frage ich, was solls? Das tut der guten Laune kaum und guten Fotos keinen Abbruch!

Schön, dass Dir mein Bericht gefällt. Aber: er entspringt einer versucht objektiven Würdigung der Bessa-T nach nunmehr mehr als 3-jähriger Erfahrung. Die Kamera ist mehr als ihr Geld wert!

Ich fotografiere auf Colorfilm, lasse die Filme gar nicht erst zu Bildern verarbeiten sondern direkt digitalisieren.
So kann ich sie auf dem Computer zu 'Diaserien' zusammenstellen, untertiteln und betrachten!
Manche Negative werden auch vergrößert, andere, dem jeweiligen Motiv gemäß - zu SW-Bildern umgewandelt!

Grüße von Kalle

PS: Nachfolgend ein Foto aus dem Zeppelinmuseum in Friedrichshafen/Bodensee.

Belichtung gemäß der Innenmessung der Bessa-T: Bl. 4; 1/4 s.

Motorkanzel eines Zeppelin, Zeppelinmuseum Friedrichshafen/Bodensee
Som08140a.jpg

Bessa-T, Leica Elmarit M 1:2,8/21; 4; 1/4 s
 
Wie ich gerade feststellen konnte,
wird die Bessa-T in diesem Forum unter dem Beitrag zur Bessa R2 "Bessa R2 vs Leica vs Konika" ausdrücklich gewürdigt.

Ich möchte diese Textstellen hier als weitere Belege für positive Erfahrungen mit der Bessa-T anführen!

Die Bessa R2 lässt sich mit Sicherheit nicht besser fokussieren als die M6. Der Entfernungsmesser der Bessa R2 hat eine effektive Messbasis von nur 24.3 mm, während die normale M6 (0,72) eine effektive Messbasis von 49,9 mm aufweist. Allerdings besitzt die Bessa T eine Messbasis von 53,7 mm, so dass nur diese Bessa genauer ist als die normale M6. Ich selbst habe folgende M-Mount-Kameras: eine M6 (0,72), eine Bessa T und eine Minolta CLE (mit einer effektiven Messbasis von 28,9 mm). Der Unterschied zwischen der M6 und der CLE macht sich auch in der Geschwindigkeit des Fokussierens deutlich bemerkbar. Es ist wesentlich einfacher, mit der M6 zu fokussieren.

Gruß Jochen

Ich besitze Bessa R2 und T. Beide sind fuer mich gute (und leichte) Ergaenzungen zur Leica. Ich schaetze insbesodere die T wegen der weiten Messbasis (siehe oben). Da man mit den Ultraweitwinkeln (21-28mm) sowieso einen aufsteckbaren Sucher braucht (ich habe den Leica 21/24/28 Sucher), ist dies meine Weitwinkel-Kamera. 35mm Summicron-M is an meiner M7 angebracht. Die Bessa R2 wuenschte ich mir mit Belichtungsautomatik wie die M7.

Auch stimmt der Benutzer aus dem letzten Zitat in seiner Handlungsweise mit der meinigen überein

- auch ich habe die Bessa-T als Weitwinkelkamera eingesetzt und verwende eine M7 für Objektive längerer Brennweite!

Grüße von Kalle
 
...
Schön, dass Dir mein Bericht gefällt. Aber: er entspringt einer versucht objektiven Würdigung der Bessa-T nach nunmehr mehr als 3-jähriger Erfahrung. Die Kamera ist mehr als ihr Geld wert!
...

wieso "aber" genau das gefällt ja ;)

Gruß vom See

Klaus
 
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