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Eine Canon T-70 ...

Geschmacksfragen müssen nicht mit Argumenten belegt werden!

Genau so ist es. Sonst würden wir alle die selbe Frau lieben, und das wäre ein Krampf-Kampf. Erinnereungen sind das eine, und auch das sog. häßliche Entlein wird geliebt, oder??

Über Geschmack läßt nicht streiten oder doch...
 
Guten Morgen!

Und wie sich da streiten läßt!!! Man darf halt nur nicht auf eine Einigung hoffe! Aber das ist ja auch bischen schön - oder?
Aber ich freu mich auch über eine fachliche Analyse der technischen Vor- und Nachteile zwischen A und T und bin gespannt, wie lange der Geschmack aussen vor bleibt!!! :z04_smileys70:
Und das beste ist - ich kann einmal mehr von Eurer Erfahrung :z04_2171: profitieren und hab ´ne 1a Kaufberatung! :D - Meine T70 leiert nämlich beim Filmtransport etwas schwermütig - trotz frischer Akkus! :z04_menno:
Nun Euch allen einen schönen Freitag - morgen ist Wochenende!!!
 
Um wieder etwas sachlicher zu werden:

Zu den Kameras A-1, AE-1P ist der Kauf eines Motors/Winders fast schon Pflicht. Erste Recht wenn man von der T70 kommt. Der Winder A ist sehr Preiswert zu bekommen und verrichtet idR. zuverlässig seinen Dienst.
Mehr Spaß macht aber der Motor MA mit zusätzlichem Hochformatauslöser.
Die Kamera liegt damit richtig gut in der Hand. Nachteil ist natürlich das hohe Gewicht und der relativ hohe Preis für gute Exemplare.
Die Schilderung meiner eigenen Erfahrung mit einer einzigen A-1 soll selbstverständlich niemanden vom Kauf abschrecken. Das man da auch mal "daneben" greifen kann ist gerade beim Kauf über ebay normal.

Gruß Jürgen
 
Warum ist ein Winder Pflicht? Also handlich und leicht ist mir bedeutend lieber als Fotos schneller hintereinander machen zukönnen, oder hat das noch andere Gründe (ausser Baterideckeldefekt - stand mal irgendwo)?

Gruß Christian
 
Hallo alle zusammen,

schön, dass es wieder sachlicher wird, wir wollen ja ein freundliches Forum bleiben.

Die Hauptunterschiede zwischen der A-Serie (speziell A-1) und der T-Serie (in diesem Fall der T-70) liegen in der Größe bei Motorantrieb, in der Schnelligkeit des Motors und in der Art der Belichtungsmessung. Der Rest sind eher Kleinigkeiten, die man braucht oder nicht braucht.

Etliches ist ja oben schon gesagt worden. Die A-Serie setzt noch im Stil der beginnenden Automatisierung (als man sich in den Leserbriefen in Fotozeitschriften und in Fotoclubs endlos darüber stritt, ob Zeit- oder Blendenautomatik besser ist) auf verschiedene Kameramodelle zur Auswahl der Belichtungsautomatik: Blendenautomatik (wie vorher die EF) mit der AE-1, Zeitautomatik mit der AV-1 (erstmals gleich eingebaut, nicht wie bei der F-1 alt mit externem Sucher), manueller Abgleich (wie bei fast allen Canon-Kameras zuvor) mit der AT-1, Zeitautomatik plus Schärfenindikator plus (eingeschränkte) manuelle Einstellung von Zeit und Blende bei der AL-1. Blendenautomatik plus Programmautomatik (die Kamera sucht selbst die durchschnittlich beste Kombination von Zeit und Blende aus) gibts bei der AE-1P. Zeit- und Blendenautomatik und Programmautomatik schließlich hat die A-1, der eigentlich nur der Schärfenindikator fehlt, um perfekt zu sein. Der aber kam erst einige Jahre später.

Diese Kameras sind noch nach dem Prinzip gebaut, dass der Fotograf die Belichtung weitgehend selbst mit Zeit und Blende bestimmt, die Bedienungselemente sind entsprechend dimensioniert. Die Belichtungsautomatiken wurden praktisch dazugegeben, weil sie extrem miniaturisiert werden konnten und die FD-Objektive zufällig(*) schon so konstruiert waren, dass alle Automatiken damit funktionierten, was bei einigen anderen Herstellern komplexer war, wie es damals hieß. (*: "Zufällig" deshalb, weil der Blendensimulator an den FD-Objektiven zunächst gar nicht für die Rückmeldefunktion der Blendenstellung an die Belichtungsmesung gedacht war. Selbst der Zeitautomatiksucher der F-1 alt nutzt ihn nicht (Messung nur bei Arbeitsblende).

(Einschub noch zum Thema Objektive: Die FD-Objektive ohne Chromring wurden übrigens auch deshalb nötig, damit sie mit der F-1New und ihrem Zeitautomatiksucher einsetzbar waren, der die Blende in den Sucher einspiegelte. Bei Chromringobjektiven sieht man in dem Fensterchen nur den Chromring statt des weiter vorn liegenden Blendenrings). Das zeigt, obwohl die A-1 schon jahrelang auf dem Markt war, wie sehr Canon damals noch an alte Fotografiergewohnheiten glaubte. Die F-1New als im Prinzip immer noch mechanische Kamera (die Technik ist zweigeteilt) konnte keine Programmautomatik erhalten wie die vollelektronische A-1. Dafür funktionieren beide F-1-Generationen im Notfall auch ohne Batterie).

Der Erfolg der Programmautomatik sorgte bei Canon für eine völlig neue Philosophie. Man nahm Abstand vom Aufzugshebel und Rückspulknopf (T-50 und T-60 mal außen vor) und setzte auf komplette Automatisierung mit flexiblem Mäusekino (LCD-Monitor zur Kameraeinstellungsanzeige) und integriertem Motor und vor allem Programmautomatik in verschiedenen Qualitätsstufen (Einflussmöglichkeiten).

Außerdem begann jetzt verstärkt die Aufweitung der Produktionslinie in weiter verzweigte Qualitätsstufen für Amateure und Profis. In den Zeiten vor der AE-1 hatte man die Wahl: F-1 bzw. EF oder eines der anderen Modelle (FTb, FT, Pellix, FX, FP, TX, TLb etc), sie waren alle aus ähnlichem Material gefertigt, die Toleranzen und die Robustheit lagen allerdings bei der F-1 in wirklich professionellen Regionen. Mit der A-Serie kam dann die dritte Klasse hinzu. A-1, AE-1 und AT-1 waren noch ähnlich robuste Kameras, wenn auch mit metallschichtenüberzogenem Kunststoffgehäuse, das aber auf einem Metallkern saß.

In der nächsten Generation wurde weiter optimiert, d.h. die Ausstattung wurde perfektioniert, gleichzeitig aber an Material und Gewicht gespart. Die AE-1P besitzt im Inneren schon deutlich mehr Kunststoffteile (z.B. Zahnräder) als die originale AE-1. Die Stabilität der AV-1 und AL-1 vor allem was die Haltbarkeit der Bedienelemente angeht (man beachte die Rückspulkurbeln und Zeiteinstellknöpfe) liegt schon spürbar darunter. Das (vor allem die AV-1) waren die in Ganz-Großserien hergestellten Einstiegsmodelle.

Das setzte sich bei der T-Serie (ganz extrem dann bei EOS) fort.
Die T-50 als Einsteigerkamera hat nur Programmautomatik und Selbstauslöser als einzige Einstellmöglichkeiten. Das Gehäuse ist äußerlich aus dem gleichen widerstandsfähigem Kunststoff hergestellt wie die T70 und T80, aber im Inneren hat sie deutlich mehr Kunststoff (z.B. die Filmbahnen, bei T-70, T-80 und T-90 sind sie aus Metall).

Die T70 hat (wie oben schon gesagt) den Vorteil, dass sie die Selektivmessung eingebaut hat, was ein großer Fortschritt ist. Außerdem hat sie Programm und Blendenautomatik, wobei die Programmautomatik erstmals auf die Brennweite abgestimmt werden kann, was die Verwackelungsgrenze angeht. Außerdem hat hier die Drucktastensteuerung Premiere: Man muss, was heute Standard ist, eine Taste drücken und dann noch eine andere, um Werte zu verstellen.

Während an der A-1 nur die normale Datenrückwand A (Jahresräder sind lange abgelaufen, Ersatz eventuell noch über separate Werkstätten wie Rüdiger März) einsetzbar ist und sie als Selbstauslöser nur 2 und 10 Sekunden hat, lässt sich an der T-70 eine Steuerrückwand 70 anbringen. Diese kann nicht nur (wem es gefällt) wie früher das Datum in das Bild einbelichten, sondern bietet noch 52 weitere Kombinationen von Intervallaufnahmen, Langzeitbelichtungen und Aufnahmezahlen in Rahmen von bis zu 24 Stunden.

Die T-80 ist ein weiterer Vollautomat der Serie, der zwar mit den AC-Objektiven auch Autofokus kann, was aber nach heutigen Maßstäben vorsintflutlich ist. Dafür funktioniert sie aber auch mit allen FD-Objektiven und liefert dazu noch eine Schärfenanzeige. Da das Gehäuse mir immer stabiler schien als das der AL-1, habe ich sie gerade bei Teleaufnahmen oft bevorzugt eingesetzt.
Der Blick in den Sucher erfordert allerdings eniges Umgewöhnen, denn alle z.B. von der AE-1P oder T70 gewohnten Anzeigen entfallen, es gibt nur vier mehr oder weniger blinkende Symbole für manuelle Einstellung, Licht reicht/reicht nicht, Verwackelungswarnung (unter 1/125) und Blitzbereitschaft.
An Programmeinstellungen gibt es einige Möglichkeiten, die man sich aber erarbeiten muss. Es gibt eine normale Programmautomatik und dann erstmals die heute bei fast jeder EOS-Kamera enthaltenen Piktogramme: Sport und Personenfotos, wobei diese symbolisch stehen für große oder kleine Schärfentiefe, kurze oder lange Verschlusszeiten. In dem Verschlusszeitenprogramm kann man noch zwischen vier Einstellungen auswählen: 1/15, 1/30, 1/60 und 1/125. Dazu kommen noch B (Langzeitbelichtung) und Arbeitsblendenmessung (mit Makrozubehör).


Zur Motorausstattung: Die T70 braucht nur zwei Mignonzellen (am besten 1,5 Volt, bei Frost besser Akkus mit 1,2 Volt, weil sie länger durchhalten), womit sie den Film mit gefühlten 1,5 bis 2 Bildern Sekunden weitertransportiert. Alles ist sehr kompakt, allerdings für große Hände nicht mehr wirklich gut zu halten, wenn man eine Kamera mit Motor gewöhnt ist. Allein wegen der besseren Aufnahmehaltung ist für alle A-Kameras mindestens der Winder A Pflicht, notfalls auch einfach nur als "Griffverlängerung" auch ohne Batterien oder sogar defekt. (Für EOS-Kameras gab es später solche Griffverlängerungen ohne jede weitere Funktion noch extra zu kaufen).

Die A-1 ist zunächst eine Kamera mit bloßem Handaufzug. Automatischen Filmtransport (Hauptaufgabe: Man kann weiterfotografieren ohne die Kamera vom Auge zu nehmen, Tempo ist zweitrangig) gibts nur mit Winder A, A2 oder Motor MA.

Der Winder transportiert mit 4 frischen Batterien mit 2 Bilder Sekunde, der Motor mit bis zu 5 Bilder pro Sekunde , er braucht dafür aber auch gleich zwölf Mignonzellen.

Unterschied Winder A und A2: Der Winder A ist oftmals nicht mehr so flott. Viele Exemplare fallen durch ein jaulendes Geräusch auf, das aber schon bei den neuwertigen Exemplaren vorhanden war. Vorteil: Die Batterien sind einfacher zu wechseln als beim A2-Winder, der eine breitere Bodenplatte hat. Der Batteriedeckel ist zum Verschrauben (kostet Zeit) und die Batterien stecken in engen Hülsen. Batteriesäure (falls mal was ausläuft) lässt sich praktisch nicht mehr entfernen, während man beim Winder A einfach das Batteriemagazin austauscht. Wers ganz komfortabel und schnell will, kann auch weitere vorbereitete Ersatzmagazine mitnehmen. Das geht beim Winder A2 nicht. Dafür hat der A2 einen Fernsteuerungsanschluss.

Vorhin wurde ein defekter Batteriefachdeckel am Winder angesprochen. Vermutlich bezieht sich das auf einen Beitrag, in dem es um den Einsatz des Winders als Nothilfe bei einem defekten Batteriefachdeckel an der AL-1 geht, der sich nicht mehr schließen lässt (echte Schwachstelle dieser Kamera): Ein montierter Winder hält den Deckel zu, so dass man munter weiterfotografieren kann.

Was Reparaturen angeht, so würde ich alte Kameras nicht als reparaturunanfälliger bezeichnen. Seit 1981 (solange fotografiere ich beruflich mit Canon) habe ich einen dicken Leitz-Ordner mit Reparatur- und Service-Korrespondenz mit Canon zusammengetragen. Das hängt natürlich auch mit der Häufigkeit der Nutzung zusammen, aber bei derart großen Produktionszahlen (die AE1 zusammen mit der AE-1P im zweistellingen Millionenbereich) sind immer Ausreißer dabei.

Ich habe eine AE-1, die hat schon ab Werk einen Kontaktfehler bei bestimmten ASA-Einstellungen.
Bei meinen alten F-1en müssen hin- und wieder die Verschlussbremsen gewartet werden, weil am rechten oder linken Bildrand helle oder dunkle Streifen auftauchen. Einen Winder A musste ich zweimal reparieren lassen, weil er keinen Mucks mehr machte. Danach habe ich schon etliche weitere tote Winder A gesehen. Schon Anfang der 1990er Jahre gabs keine Ersatzteile mehr.
Meine F-1New hatte wild hin- und herspringende Belichtungsanzeigen. Bei einer A-1 war eine Feder gebrochen, was sie lahmlegte. Die EF ist schwierig zu reparieren, genauso wie die T90. Etliche T80 haben einen ähnlichen elektronischen Defekt (kein Auslösen mehr, nur Batteriesymbol) wie die T90 (EEE-Anzeige). Bei Kameras der FT-Serie etc brechen Federn oder Stangen oder Seilzüge. Meine EOS-1N war auch schon mehrfach beim Service, jetzt hat sie einen Totalausfall, ebenfalls eine alte digitale DCS-Kamera mit EOS-1N-Oberteil.
Etliche andere funktionieren dagegen seit Beginn problemlos.

Ich würde nicht sagen, dass da eine bestimmte Tendenz zu erkennen ist. Allerdings ist bei Kameras mit hoher Nutzungsfrequenz die wahrscheinlichkeit eines Defekts höher als bei moderat genutzten Kameras, ebenso allerdings bei Kameras, die Jahre eingemottet in ihren Bereitschaftsverhinderungstauschen in einem unbelüfteten Schrank liegen und austrocknen.
Dasselbe gilt für Objektive. Bei teuren Linsen und Sammlerstücken lohnen sich Reparaturen, bei anderen nicht.

Der wichtigste Unterschied zwischen der A-1 und der T-70 ist für mich die Haptik, also wie sie sich anfasst und in der Hand liegt. Das muss passen, sonst fühlt man sich beim Fotografieren immer unwohl. Also erst in die Hand nehmen, dann kaufen.

Ach ja, die Belichtungskorrekturen: Manche Kameras haben Gegenlichttasten gegen Unterbelichtung (z.B.AE1, AE1P), manche haben Korrekturskalen (A-1, F-1N), manche Speichertasten, manche gar nichts (T80, T50, AV1), bei allen aber lässt sich eine bewusste Über- oder Unterbelichtung auch durch Verstellen der Filmempfindlichkeit bewerbstelligen. Nachteil: Man muss mehr nachdenken und darf das Rückstellen nicht vergessen, sonst sond alle folgenden normalen Aufnahmen falsch belichtet.

Viel Erfolg bei der Auswahl (Im Vergleich mit dem Neupreis oder den Börsenpreisen der Vor-digitalen-Zeit sind die heutigen Gebrauchtpreise ein Witz. Heute kann man sich in kurzer Zeit einen ganzen Schrank voll zusammenkaufen, was noch vor 15 Jahren utopisch war. Insofern gehört etwas Mut zum Risiko schon dazu).

LG, Thomas

P.S. Was mich wirklich interessieren würde ist die (an anderer Stelle angesprochene) Frage, wie man den Batteriefachdeckel der AE-1/A-1/AE-1P) abbrechen kann? Da konnte ich noch keine Antwort lesen. Passiert das beim Öffnen an dem tatsächlich piepeligen Riegelchen? Laut Canon soll man zum Öffnen ja die kleine Nase an der Blitzschuhabdeckung nutzen (die natürlich jeder aufgehoben hat.....)
 
Hallo Thomas,
Respekt, da bleibt nichts hinzuzufügen.
Zur Batterietür: Auch an meiner A1 war diese gebrochen, und zwar oben an der schmalsten Stelle, wodie Metallachse durch die Öse geht. Ich vermute mal, daß durch die Federspannung die Klappe beim Öffnen doch recht hart an den Anschlag schlägt und durch das wenige Kunststoffmaterial an dieser Stelle, das mit der Zeit spröde wird, ein Ermüdungsbruch entsteht. Ich habe bei meiner dann eine Ersatztür von Micro Tools eingebaut, nicht besonders schwer, nur die Feder wieder richtig einzusetzen ist etwas fummelig, am bestenvor dem Ausbauen ein Bild machen. Die Achse bekommt man heraus indem man sie kräftig mit einer Znange nach unten schiebt und dann oben nach vorn heraus nimmt.
Viele Grüße,
Hendrik
 
Hallo,
nochmal zu Christians Frage wegen des Winders (Warum Winder "Pflicht" zur A-1/AE-1?):

Es kommt auf die eigene Anatomie an und wie man fotografiert. Bei einem Weitwinkel, einem 50er oder 35-70-Zoom macht das noch kein Problem. Wenn man mit einer A-1 etc aber mit einem größeren Zoom, einem 200er oder 300er Tele aus der Hand fotografiert, beginnt die untere rechte Gehäusekante sich in die Mitte der Handfläche zu bohren. Für ein Foto kein Problem, wenn man aber zwei Stunden an einer Rennstrecke steht oder schnellbewegte Tiere fotografiert, die ständiges Anvisieren im Sucher erfordern, nervt das schon. Der Winder verlängert das Kameragehäuse soweit nach unten, dass die Unterkante am Handballen anliegt, was angenehmer ist. Zudem lässt sich die Kamera besser greifen, Ringfinger und kleiner Finger rutschen nicht so leicht ins Leere.

LG, Thomas
 
Warum ist ein Winder Pflicht? Also handlich und leicht ist mir bedeutend lieber als Fotos schneller hintereinander machen zukönnen, oder hat das noch andere Gründe (ausser Baterideckeldefekt - stand mal irgendwo)?

Gruß Christian

Thomas hat die Gründe schon ausreichend erläutert.
Ich habe noch angenommen, dass Du einmal dran gewöhnt (T70) nicht mehr auf einen motorischen Antrieb verzichten möchtest.
Nebenbei: Auch wenn der Kunststoffhebel zum Aufzug stabil ausgelegt ist, was nicht bewegt wird kann auch weniger schnell kaputt gehen.

Bei Bergwanderungen würde ich den Motor aus Gewichtsgründen ebenfalls weg lassen.

Gruß Jürgen
 
Hallo,
hier noch zwei Nachträge:

@grünerT70: Hast du es statt mit Akkus mal mit Batterien (1,5 Volt) probiert? Als ich die AE-1 mit Winder noch täglich nutzte, hatte ich aus Kostengründen vorübergehend auch Akkus eingesetzt (damals noch NC), doch die Leistung ging rapide in den Keller, das Jaulen war derart schlimm, dass ich den Winder ausschaltete. Mit Batterien ging es etwas besser. Vielleicht ist der Unterschied bei der T70 ja ähnlich spürbar (Ich habe meine jetzt nicht zum Ausprobieren da).

@Hendrik: Von der Batteriefachtür der AE1-/AT-1 gibt es mindestens zwei verschiedene Ausführungen. Die ältere version hat eine Metalltür mit umlaufendem Metallrahmen, durch den der Befestigungsstift geht. Außen drauf sitzt dann noch die Kunststoffabdeckplatte festgeschraubt. Die jüngere Version hat nur noch in der Mitte eine Metallplatte, die Kunststoffplatte ist nun um die Kante herumgezogen und nimmt die Achse auf. Eine schlechte Weiterentwicklung.

Mir hat ein Canon-Sammler vor einiger Zeit noch eine dritte sehr frühe Variante beschrieben, bei der die komplette Tür aus Metall sein soll. Ich wollte bei meinen nicht die Farbe abkratzen, um das zu überprüfen...


LG, Thomas
 
@ Thomas und auch @ Ando:

ein wirklich schöner und fundierter Beitrag, der viel Informatives bietet. Aber ich denke, Du übersiehst da vielleicht doch das eine und/oder andere.

Z.B die Thematik der Chromringobjektive. Die Umstellung hat doch mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit seine Ursache nicht darin, daß die Blende im Sucher der F-1 new bei den laten FD-Linsen einzusehen war, denn das hätte man anders lösen können. Zumal die F-1 die einzige Kamera war, meines Wissens zumindest, wo sich das auswirkte. Und ist das in der fotogrfischen Praxis denn wirklich wichtig? Wenn denn, da hätte man doch den Sucher de F-1 insoweit anders konstruieren können. Wäre sicher nicht der Aufwand gewesen, wie die komplette FD- Reihe vom Superweitwinkel bis hin zum Tele auf neuen Maschinen zu konstruieren. Wenn die Industrie etwas ändet, dann dient das primär der Kosteneinsparung. Und die alten FD Objekltive sind aufwendiger gebaut als die Neuen, sie bestehen aus mehr Einzelteilien, es waren mehr Arbeitabschnitte in der Fertigung erforderlich, der Chromring fiel weg, die Gravuren SC oder SSC und die farbliche Unterlegung sind weggefallen, es wurde billiger, wenn auch von der optischen Qualität hier und da auch nicht schlechter wurde. Manches wurde besser, vieles ließ zu wünschen übrig. Ich kann mich da noch dunkel an die Berichte erinnern.

Aber, keiner von uns will und wird doch allen Ernstes eine F-1 mit einer T-70 vergleichen wollen.

Es ist aber doch eine Frage des Einsatzweckes, für den eine Kamera produziert wird, und das wirkt sich im Einstandspreis aus, und bei gerade bei dieser Kamera ist dies eine Frage der Wertigkeit und Solidität. Gesagt ist damit, was der Amateur seinem Gerät abverlangt, liegt in aller Regel unter dem, was eine Kamera im professionellen Einsatz durchmacht oder erleiden muß. Eine F-1 hat einen legendären Ruf, sie war die KAmera, die einzige, die bei der Überwachung von Bauteilen des Kampflugzeuges MRCA Tornado eingesetzt wurde. Keine andere Kamera, auch die nicht anderer Hersteller, war dafür geeignet, diese Kisten haben ihren Geist aufgegeben.

Eine T 70 gab es damals nicht, auch keine T 90 oder A-1, aber ob diese Plasikbecher die Temperaturen und Vibrationen überstanden hätten, da habe ich, gelinde gesagt, so meine Zweifel.

Ich meine damit nur, man sollte mit den Vokabeln grundsolide und wertig ein wenig bedachter umgehen und sich die späteren Yogurtbecher nicht schöner und besser reden, als sie sind. Das meien ich wirklich emotionslos, und so wüschen ich jedem

gut Licht für seine Blackbox,

egal was drauf steht, Hauptsache, der Nutzer hat Spaß an seiner Kiste. Und so nehme ich morgen mal wieder meine Erstklamkera aus dem Jahre 1978, meine uralte AE-1 mit auf die Pirsch, obwohl die sicher nicht so solide ist wie meine F-1



Richard
 
Hallo Richard,

danke für diese Ergänzung. Natürlich war das mit dem Blendenring nicht der Hauptgrund für die neue Objektivserie, sondern eine Auswirkung, die bei der zeitgleichen Konstruktion der F-1 New eine Rolle spielte.

Wie du richtig anmerkst, waren Kostengründe und veränderte Produktionsabläufe bei Canon die Hauptursache, das hatte ich früher in anderen Beiträgen schon mal geschrieben.

Ausgangspunkt war in diesem Thread doch die Frage, was der Hauptunterschied zwischen der A- und der T-Reihe ist und da ist meiner Meinung nach der Funktionsumfang das Entscheidende. Dass die F-1-Kameras in einer ganz anderen Leistungsklasse spielen, dürfte den meisten Usern, die hier im Forum mitlesen, sicher schon aufgefallen sein. Deshalb habe ich sie hier auch nur gestreift.

Vielleicht sollte man einen eigenen thread über Erlebnisse mit den F-1en starten, da gäbe es sicher Spannendes zu lesen.

Mir geht es beim Einsatz der Kameras übrigens genauso wie dir, Richard. Ich fotografiere zwar gern mit der F-1, doch manchmal bin ich auch faul und möchte den technischen Fortschritt (damaligen Standards) mal richtig genießen und greife zur A-1 oder T-90. Bei den Objektiven liegen mir die Chromringe auch lieber, weil die meisten sich besser anfassen und sie designmäßig besser zu den Metallkisten bis hin zur AE-1P passen.
Manche Objektive gibt es aber nur in der Version ohne Chromring oder sie sind in der Version einfach besser als die Vorgänger.

Für Einsteiger ins System ist es sicher schwierig, sich bei drei oder vier Objektiven, die man sich zulegen will, für die beste Kombination zu entscheiden. Die Diskussionen darüber können endlos sein. Am besten ist immer noch das Ausprobieren. Sich zuviele Objektive anzuschaffen, kann auch Probleme bereiten, wenn sich die Brennweitenbereiche überschneiden und man mehr damit zu tun hat, zu überlegen, was man an die Kamera ansetzt als damit zu fotografieren.
Bei den heutigen Preisen ist es natürlich etwas leichter, sich eine schöne Palette zusammenzustellen und später zuhause auszusuchen, was man jeweils mitnimmt. Effektiver finde ich, sich zunächst ein oder zwei Linsen zu suchen und dann zu gucken, was wirklich noch fehlt.

LG, Thomas
 
Eine F-1 hat einen legendären Ruf, sie war die KAmera, die einzige, die bei der Überwachung von Bauteilen des Kampflugzeuges MRCA Tornado eingesetzt wurde. Keine andere Kamera, auch die nicht anderer Hersteller, war dafür geeignet, diese Kisten haben ihren Geist aufgegeben.


Wann war denn das mit dem Tornado? Ich erinnere mich, dass die "zugehoerigen" Modellbausaetze von Airfix und Matchbox (Scale 1:72) in den 70ern herauskamen, das war so um die Zeit der Nikon F2 herum, vielleicht auch schon F3. Beide Kameras vom Mitbewerber sind Legenden, was Stabilitaet und Widerstandsfaehigkeit betrifft, also ich kann mir nicht vorstellen, dass die F-1 von Canon hier wesentlich besser war.

Aber darum gehts ja auch nicht, als Amateur wird das mit der Widerstandsfaehigkeit vermutlich erst dann ein Thema, wenn mir die Kamera aus der Hand auf den Boden faellt bzw. wenn ich sie unter widrigen Bedingungen (Naesse, Kaelte, Hitze, "Dauerfeuer") einsetze. Eine Kamera wie die T-70 zB "kaputtzufotografieren" wird so einfach nicht gehen. Und warum soll ich stets den schweren "Arbeitskampfpanzer" mit mir schleppen, wenn es der "leichtgepanzerte Allrad" auch tut ;-)
 
Hallo Ando,

vielleicht meint Richard hier die Kameras, die auf Triebwerkprüfständen eingebaut waren. Wenn ich mich richtig erinnere, waren sie in stabilen Metallkisten mit Spezialglasscheiben eingebaut, um die Versuchsabläufe zu dokumentieren und sie waren der enormen Hitze der Verbrennungsgase sehr nahe. Auch ich meine, dass verschiedene Modelle ausprobiert wurden aber nur die F-1 die ganze Prozedur aushielt. Wo und wann das war, weiß ich allerdings nicht mehr.

Mit Stabilität ist vor allem die Betriebsbereitschaft nach einer Staub- oder Wasserdusche, das Funktionieren bei extremer Hitze und Kälte sowie das Verkraften von Stößen gemeint. Kilometerlange Fahrten auf Wellblechpisten in der Sahara zerlegen irgendwann jede Kamera und jedes Objektiv, manche aber schneller.

Mir sind schon ein paar mal Kameras im Einsatz gegen Hauswände, zaunpfosten oder Autotürrahmen geprallt. AE-1 und T-70 etc bekamen Risse, F-1en bekamen Beulen und Dellen. Auch ein F-1-Belichtungsmesser war danach reparaturbedürftig (Anzeigenadel abgerissen).

Metallgehäuse sind geschraubt, viele Kunststoffgehäuse sind teilweise geschraubt, oft aber nur noch zusammengeklipst. Das merkt man, wenn man sie anfasst und sie nachgeben.

Aber wer normal fotografiert, der wird auch eine normale Kamera nicht bloß dadurch kaputtbekommen. Eine F-1 muss man nicht unbedingt haben, sie gibt aber ein beruhigendes Gefühl. Auf Wanderungen oder beim Klettern belastet sie allerdings durch ihr höheres Gewicht deutlich. Ich nehme bei sowas gern Kameras mit eingebautem Blitz mit (Canon EOS 50E, MC-10, G-5).

Ein Maßstab könnte noch das Durchhaltevermögen des Verschlusses sein. Die alte F-1 sollte mindestens 100 000 Verschlusszyklen (Belichtungen) aushalten, die neueren EOS-1D-Modelle sollen bis zu 250 000 aushalten. Eine EOS D60 (Baujahr 2001) war nach Auskunft des Service schon nach etwa 70 000 Bildern werkstattreif. Meine hält aber schon deutlich länger, das sind alles nur Durchschnittswerte.

LG, Thomas
 
Hallo,

Die T70 und die T90 würde ich als Jäger und Sammler gerne besitzen. Die T 70 wäre ein schöne Ergänzung zu meinen FD-Objektiven.

Für mich ist meine A1 die Creme de la Creme. Ihr klassisches Desgin ist einfach schön. Mit ihrem Motor MF oder MA (keine Ahnung wie das Dng richtig heißt) ist Sie eine schwarze Schönheit und ich werde immer wieder dafür bewundert. Ihre Halbautomaten lassen sich kreativ einsetzen in einer Form die meiner EOS nicht möglich ist. Man muss nur Phantasie haben.

Ich habe heute abend available light fotografiert. Der Belichtungsmesser der A1 versagt hier total. Hier geht es nur mit einem Spotmesser oder mit einem Selektivmesser.

ZU dem Batteriedeckelchen. Mittlerweile hält ein schwarzes Klebeband dieses nun mehrteilige Ding zusammen. Auch bei meinen AE1-en geschah es beim ersten BAtteriewechsel.

Gruß Thomas
 
Moin zusammen,

so ist es Thomas. Ich weiß aber leider auch nicht mehr, wo ich den Bericht gelesen habe. Es muß Ende der 70´Jahre gewesen sein, da bin ich mir sicher. Es war auch die alte F-1, wobei ich nicht weiß, ob die aus der ersten oder zweiten Serie. Definitv war es nicht die sog. F-1 new, die gab es zum Zeitpunkt dieses Berichts bzw. der Tests des MRCATornado noch nicht.

Ausweislich dieses Berichts war die F-1 die einzige Kamera, welche die extremen Temperaturen und Vibrationen ausgehalten hat, alle anderen Systeme haben sich verabschiedet und waren nicht in der Lage das gewünschte Bildmaterial zu liefern. Ich denke, das spricht für sich und beantwortet auch die Frage, was Solidität und Zuverlässigkeit ausmachen.
Unabhängig davon aber ist es doch keine Frage, daß Kameras wie eine A-1 oder T-90 der F-1 im fotografischen Alltag in gewissen Sitauationen überlegen sind, ich denke nur mal an den Einsatz mit einem Novoflexschnellschußobjektiv. Da ziehe ich selbstverständlich die angesprochenen Kameras vor oder greife auf die F-1 new zurück.

Der Motor für die A-1 schimpft sich MA, der MF gehört zur F-1.

Ich weiß allerdings auch nicht, wie man die Batterietüren der A Kameras zerstören kann. Ich habe eine A-1 in der Bucht geschossen, die hat man auch so vergewaltigt, d.h. es ist ein kleines Stück von der Tür in dem Bereich abgebrochen, wo die Nase sitzt. Meine andere A-1 sowie meine beiden AE- 1 und haben diese Macke nicht, und ich öffne die Tür jedesmal (mit Gefühl und dem Fingernagel), bevor ich die Kamera weglege zwecks Entfernung der Batterie, da ich diese Kameras nicht so häufig benutze wie meine F-1. Über die Jahre ist haben sich die Türchen also schon etliche Male geöffnet, es ist nur eine Frage, wie man mit dem Material umgeht.

lG und gut Licht

Richard
 
daß Kameras wie eine A-1 oder T-90 der F-1 im fotografischen Alltag in gewissen Sitauationen überlegen sind

Kurzer Exkurs, falls es nicht stoert, Stichwort T-90: Oft liest man vom Verschlussproblem "sticky shutter" und der zugehoerigen Fehlermeldung "Help" im Display. Bedingt soll das Problem durch einen sich aufloesenden Daempfer im Verschlussbereich sein. Vorbeugung: haeufige Nutzung.

Kann jemand zu diesem Aergernis etwas im Detail erklaeren bzw. wo kann eine um Hilfe rufende T-90 ;-) repariert werden (Europa). Gibt es eine Moeglichkeit, das Problem fruehzeitig zu erkennen?
 
Hallo

Ich kenne die T90 nicht. Ich gehe davon aus dass der Spiegeldämpfer ähnlich wie in den A's ist.

Das ist ein Streifen Schaumstoff, der sich dem Alterungsprozess nicht entziehen kann und zu einer klebrigen Masse mutiert.

Mit viel Feingefühl kann man diesen auswechseln. Gute Erfahrungen habe ich mit den Neoprenstreifen vom Kameradoktor.de gemacht. Der Spiegel geht sanft rein, schattet nicht ab und es verhindert auch in den kritschen Verschlußzeiten (1/15-1/4) sichtbare Schwingungen.

Für ein paar Euronen liefert er dir auch Ersatz für die porösen Lcihtdichtungen, die mehr einer klebrigen Teerpampe ähnelt als einer Dichtung.

Wenn du Informationen brauchst dann melde dich nochmal und ich erläutere dir den Reparaturvorgang wie ich es an meinen A's gemacht habe.

Mit einem aufgelösten Spiegeldämpfer würde ich die Kamera nicht mehr betreiben.

Gruß
Thomas
 
Hallo

Ich kenne die T90 nicht. Ich gehe davon aus dass der Spiegeldämpfer ähnlich wie in den A's ist.

Das ist ein Streifen Schaumstoff, der sich dem Alterungsprozess nicht entziehen kann und zu einer klebrigen Masse mutiert.

Danke fuer den Hinweis, aber ich vermute, dass es sich dabei um ein Teil im Bereich des Verschlusses handelt und nicht um den Anschlagdaempfer im Spiegelkasten. Das Problem waere ja so leicht zu loesen :)
 
Hallo Ando,
nach dem hier:
http://en.wikipedia.org/wiki/Canon_T90
ist es ein Problem mit einer Gummischeibe, wasdurchaus reparabel ist. Bei meiner T-90 ist das noco nicht aufgetreten. Ich habe meine vor ca. 3 Jahren aus dem Nachlass eines alten Herrn erworben, Baujahr 1986 und kaum benutzt. Seither habe ich schon ein paar dutzend Filme durchgezogen, alles funktioniert problemlos, selbst die Stützbatterie muckt nicht (die ist jetzt wohl so 23 Jahre alt!). Ich habe es mir auch zur Angewohnheit gemacht, alle meine Kameras, wenn sie nicht benutzt wurden, mindestens 1x im Monat mehrfach auszulösen, damit sie nicht einrosten.
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LG,
Hendrik

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