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Einstellungssache

Moin, die 2.

Mich würden wirklich Vergleichsbilder RAW vs. JPEG (bitte per Mail an mich) interessieren, wo mir der Vorteil bzw. die höhere Qualität des Ursprünglich in NEF aufgenommenen Bildes demonstriert wird. Ich habe jetzt mit CS3, dem aktuellen DxO und Aperture versucht, ein NEF Bild auf den JPEG Level zu bringen, ohne den Umweg über View NX schaffe ich es nicht :angry:

Außer bei reinen Testaufnahmen gebe ich keine RAW Dateien raus. Aber ich habe einfach mal eben auf die Schnelle ein Bild aus meinem letzten Urlaub genommen (http://www.nikoninfo.de/forum/showpost.php?p=176921&postcount=23 Bild #32), und in verschiedenen RAW-Konvertern geöffnet. Außerdem habe ich meinen normalen, quasi automatisierten PS-Workflow drüber laufen lassen. Darüber hinaus hatte ich noch das JPG aus der Kamera.

Alle gezeigten Ausschnitte stellen jeweils einen 100% Ausschnitt aus den Bilder dar. Nach dem Export der Bilder habe ich sie nur in PS beschnitten, nach sRGB komvertiert, und als JPG "für's Web" gespeichert, mit der maximal möglichen Qualität (zwischen 88 und 100 Prozent), um es hier im Forum hochladen zu können.

Zunächst, quasi als Referenz, das JPG, wie es aus der Kamera kam (ich hatte nur die zweit-größte Bildgröße eingestellt, deswegen ist es etwas kleiner als die anderen):

Kamera_JPG.jpg
  • NIKON CORPORATION - NIKON D800E
  • 40.0 mm
  • ƒ/5.6
  • 1/800 sec
  • Center-Weighted Average
  • Auto exposure
  • -0.3
  • ISO 100

JPG ooC

Nun der Vergleich der RAW-Konverter. Ich habe im Grunde immer die Standarteinstellungen verwendet. Nur bei Capture One habe ich gegenüber den Vorgaben das Bild ein klein wenig abgedunkelt (hat mit diesem Test nichts zu tun, aber ich hatte es bereits vorher gemacht, und wollte diese Änderung nicht wieder rückgängig machen). Außerdem habe ich die Schärfung in Capture One etwas zurück gedreht, da dies zu der Weiterverarbeitung in PS besser passt.

CaptureNX.jpg
Capture NX 2

LightRoom.jpg
Lightroom 4

CaptureOne.jpg
Capture One 6.4.3

Und dann die normale Verabeitung in Photoshop. Dazu wurde das von Capture One exportierte Bild verwendet (16 bit TIF, BetaRGB). Zum Schärfen verwende ich ein eigenes, sensor- und ISO-spezifisches Skript.

PS_Workflow.jpg
Normaler Workflow (Schärfung).

PS_Workflow_Web_Output.jpg
Wie oben, aber mit Ausgabeschärfung für Web.

Das Beispiel hier kann natürlich nur die Schärfe und die Detailauflösung betrachten. Andere Aspekte wie Farben, Rauschunterdrückung, Schatten- und Lichterzeichnung müssten mit anderen Bildern untersucht werden.

Es war auch nur als kleines, schnelles, völlig unwissenschaftliches Beispiel gedacht, um zu zeigen, dass mit ein wenig Übung aus einem RAW-Bild noch einiges mehr rausgeholt werden kann, als das JPG der Kamera. Darüber hinaus habe ich nicht den Eindruck, dass CNX wirklich das Non-Plus-Ultra darstellt. Eventuell kann man, wenn man an den Reglern dreht, noch mehr aus dem Bild holen. Aber ich kenne CNX praktisch nicht, und wollte mich für diesen Test auch nicht in der Tiefe einarbeiten.

Aber: Alle RAW-Konverter haben schon mit den Standardeinstellungen mindestens die Qualität des JPGs der Kamera erreicht.

Übrigens: Um unter die 400kB Grenze zu kommen, musste das letzte Bild am stärksten komprimiert werden (JPG-Qualität auf 88), die beiden Bilder von LR und CNX am wenigsten (96). Das ooC-JPG musste gar nicht komprimiert werden, weil es schon von den Ausmaßen her kleiner ist.


Grüße,

Heiner
 
Zumindest gelang es mir mit NX und Aperture die JPEG Qualität zu erreichen!
Erreichen bedeutet nicht verbessern!

Da hat Heiner schon die Frage aufgeworfen, was Du unter Qualität verstehst. Wenn es Dir auf den ersten Schärfeeindruck und die möglicherweise kräftigeren Farben ankommt, könnte tatsächlich der Eindruck entstehen, das jpg aus der Kamera sei ohne tiefergehende Bearbeitung besser als das raw. Und wenn Du damit gut leben kannst, ist das okay.

Wenn Du aber in der Bearbeitung z.B. Details in den Lichtern und/oder den Schatten verstärken willst, wirst Du schnell merken, wieviel mehr Informationen im raw stecken.
 
Wenn Du aber in der Bearbeitung z.B. Details in den Lichtern und/oder den Schatten verstärken willst, wirst Du schnell merken, wieviel mehr Informationen im raw stecken.
Das hängt aber sehr stark von der JPG-Engine der Kamera ab! Die D70s benutze ich z.B. als reine RAW-Kamera, weil sonst die Eingangsdynamik in den Keller geht und die implementierten Farbräume den Sensor nicht ausreizen (deshalb Beta-RGB in der RAW-Entwicklung!). Bei der S5 sind die ooC-JPGs nur mit sehr hohem Aufwand zu übertreffen, wenn überhaupt, eigentlich nur beim Pushen signifikant (hier macht sich dann die 14-Bit-Abstufung der RAFs bemerkbar). Normalerweise ist RAW-Bearbeitung bei der S5 reine Zeitverschwendung, der Qualitätsunterschied ist nicht sichtbar und liegt vielleicht im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Das bedingt natürlich eine gelegentliche Anpassung der Gradation während des Arbeitens. Allfällige, leicht Schattenaufhellung geht mit einem spezialisierten Shadow/HighLight-Werkzeug besser als im RAW-Konverter mit einer angepaßten Tonwertkurve, die nämlich weitere Korrekturen im Lokalkontrast der unteren Mitteltöne nach sich sieht...
Man kann's also eigentlich nur je nach Kameramodell ausprobieren, ob RAW wirklich etwas bringt oder nicht. Je präziser der Photograph mit dem Licht arbeitet und je höher die Reserven der Cam in den High Lights ist, desto geringer wird die Notwendigkeit für RAW, im Idealfall gegen Null tendierend...

Gruß
Wolf
 
Klar, Deine S5 und ihre Eingangsdynamik. Ich kann nur für meine bisherigen 3 Digitalkameras urteilen, und da vor allem die D200 und D700. Aber schlussendlich ist das Ganze eh doch nur ein Frage des Workflows. Wenn man mit einem raw-Konverter wie LR oder - wie Oldman - mit Aperture arbeitet, macht es für die Vorgehensweise keinen Unterschied, ob raw oder jpg. Man zieht am gleichen Regler. Raw und jpg unterscheiden sich "bearbeitungsmäßig!!" zunächst nur durch die Speicherplatzgröße. Zieht man an den Reglern, bemerkt man aber beim jpg schneller die Grenzen. Die Farbverläufe brechen ab, Highlights können nicht mehr zurück geholt werden, etc.

Ich habe auch immer lange gedacht, raw bringe mir nicht viel außer Speicherplatzbelegung. Inzwischen ärgere ich mich, dass die älteren Bilder von Fernreisen nur als jpg vorliegen. :)
 
Bildbearbeitung

Hallo Heiner, Danke für die Ausführliche Antwort

Das verstehe ich jetzt nicht. Ich arbeite auch auf MAC, aber da liegen die Bilder einfach ganz normal als Dateien in Verzeichnissen.

Oder redest Du von iPhoto? (Wobei das die Bilder auch nur in Verzeichnissen ablegt, nur sind die etwas versteckt...)

Da ich meine Bilder jahrelang mit iPhoto bearbeitet hatte, nutzte ich nach der Installation von Aperture die Option "Mediathek übernehmen", da ich die Organisationsstruktur behalten wollte. Natürlich kann Aperture auch mit "externen" Verzeichnissen arbeiten.

Meinst Du "Qualität erreichen", oder "Aussehen nachbilden"? Sprich: Ging es darum, das Optimum aus dem RAW herauszuholen, oder einen Weg zu finden, das JPEG nachzuahmen?

Ich hatte nie eine D90, aber andere Kameras. Und ich habe relativ schnell festgestellt, dass ich mit einer sauberen RAW-Entwicklung deutlich bessere Ergebnisse erziele, als die Kamera.

Habe mich vermutlich unklar ausgedrückt. Es gibt bestimmte Bild Kriterien rein technischer Natur die Vergleichbar sind (meiner Meinung nach), Rauschen, Kontrast, Belichtung, Schärfe etc.
Reiche ich bei fotolia ein Bild ein, dass nicht diesen Kriterien entspricht, wird es abgelehnt.
Dann gibt es Effekte (Bildoptimierung), die lassen sich, wenn nicht das NIKON eigene Programm verwendet wird, nur unter JPEG einfach realisieren, da Aperture diese Einstellungen nicht auslesen kann.

Ich habe jetzt ziemlich viele Bilder mit der Einstellung RAW + JPEG Fine gemacht. JPEG hat sehr oft ohne, manchmal mit minimaler Nachbearbeitung meiner subjektiven Einstellung von einem guten Bild entsprochen. Es ist mir nie zu 100% gelungen, dass Bild mit RAW auch zu erreichen. Schärfe, Farbverlauf, Kontrast waren immer für mein Empfinden schlechter.
2 Tage lang nutzte ich nun View NX zur RAW Konvertierung und danach Aperture. Auf diesem Weg funktioniert es, ich kann das JPEG "nachbilden".

Aperture entspricht von der Bedienung her als iPhoto Nutzer natürlich meinen Intentionen. Ich mache überwiegend Aufnahmen von Motorradtreffen, Landschaften und Menschen meiner Reisen, dann oft technische Details wenn ich für mein Royal Enfield Forum technische Vorgänge, Reparaturen, Umbauten etc. dokumentiere.
Die Meinung darüber, was ein gutes Photo ist, gehen natürlich auseinander.
Ich hatte hier mehrfach an die Aperture Nutzer die Frage gestellt, mit welchen Presets sie arbeiten, um eine Ausgangsbasis zu haben. Aber das unterliegt wohl der Geheimhaltung :)
Ein RAW Einsteiger kann sich dann nur mittels Bedienungsanleitung und Literatur entlang arbeiten und Üben. Mit den oben beschriebenen Resultaten.

Mir ist auch klar geworden, dass meine Erfahrungen nur für die D90 gelten, die JPEG`s eines Bekannten aus der D80 sehen völlig anders aus!
Natürlich werde ich in wenigen Wochen und einigen 100 Testbildern nicht die Jahre, bzw. Jahrzehntelange Erfahrung von Photografen aufholen können, sicher wird ein Profi aus RAW mit entsprechender Software mehr rausholen können.

Nur ich habe es bisher nicht geschafft :(
Wenn dann jemand mit einer D XY und PS bessere Resultate mit RAW erreicht, nützt mir das prinzipiell nur bedingt etwas, D90 und Aperture wären relevant, dass kann ich nachvollziehen.

Damit hier kein falscher Zungenschlag reinkommt, ich bedanke mich nachdrücklich bei allen, die sich die Zeit genommen haben, auf die Fragen des Rookies einzugehen!
Ich bin jemand, der es eben genau wissen möchte. Für mich muss das nachvollziehbar sein. Erreiche ich dann die Resultate nicht, gehe ich auf Ursachenforschung, was mache ich falsch etc.

Gruss Thomas
 
Ich hatte hier mehrfach an die Aperture Nutzer die Frage gestellt, mit welchen Presets sie arbeiten, um eine Ausgangsbasis zu haben. Aber das unterliegt wohl der Geheimhaltung

Nein, nur wahrscheinlich nutzen die anderen Aperture-User - ebenso wie ich - einfach keine Presets.
 
Presets

Hmm,

Urlaub, unzählige Bilder gemacht, dann brauche ich noch eine Woche, bis die alle bearbeitet sind?
Wie macht ihr das?
 
... Raw und jpg unterscheiden sich "bearbeitungsmäßig!!" zunächst nur durch die Speicherplatzgröße. Zieht man an den Reglern, bemerkt man aber beim jpg schneller die Grenzen. Die Farbverläufe brechen ab, Highlights können nicht mehr zurück geholt werden, etc. ...

Nein - es liegen Welten dazwischen, wie Du ja dann auch weiter ausführst. dabei geht es aber nicht nur um die sichtbar werdenden Grenzen. Das RAW ist am ehesten mit einem unentwickelten (!) Diafilm vergleichbar; das JPG ist vergleichbar mit einem Fotopapier im Vergrößerer, das gerade belichtet und entwickelt wird. Um einmal eine bildliche Vorstellung zu geben, die an analoge Zeiten anknüpft. Ich denke, an diesem Beispiel werden die Unterschiede sehr deutlich.

LG Robert
 
Beispiel

Einige Beispiele, auf Grund der Einschränkungen natürlich nur bedingt zu beurteilen.

Jpeg
DSC_0947 (3).jpg
  • NIKON CORPORATION - NIKON D90
  • 27.0 mm
  • ƒ/3.3
  • 1/250 sec
  • Center-Weighted Average
  • Manual exposure
  • ISO 200


jpeg
NX 002.jpg
  • NIKON CORPORATION - NIKON D90
  • 18.0 mm
  • ƒ/8
  • 1/250 sec
  • Pattern
  • Manual exposure
  • ISO 200


RAW bearbeitet
DSC_0636 - Arbeitskopie 2 (1).jpg
  • NIKON CORPORATION - NIKON D90
  • 18.0 mm
  • ƒ/8
  • 1/250 sec
  • Pattern
  • Manual exposure
  • ISO 200
 
Moin Thomas,

Da ich meine Bilder jahrelang mit iPhoto bearbeitet hatte, nutzte ich nach der Installation von Aperture die Option "Mediathek übernehmen", da ich die Organisationsstruktur behalten wollte. Natürlich kann Aperture auch mit "externen" Verzeichnissen arbeiten.

Okay, ich wusste nicht, das Aperture dieses Feature hat.

Ich habe jetzt ziemlich viele Bilder mit der Einstellung RAW + JPEG Fine gemacht. JPEG hat sehr oft ohne, manchmal mit minimaler Nachbearbeitung meiner subjektiven Einstellung von einem guten Bild entsprochen. Es ist mir nie zu 100% gelungen, dass Bild mit RAW auch zu erreichen. Schärfe, Farbverlauf, Kontrast waren immer für mein Empfinden schlechter.

Da steckt jetzt natürlich auch immer die Gefahr drin, sich zu sehr auf das "Nachbauen" zu fixieren. Das kann dann dazu führen, dass eine andere (aber ebenfalls gute) Bearbeitung als "schlecht" verworfen wird, nur weil sie "anders" ist.

2 Tage lang nutzte ich nun View NX zur RAW Konvertierung und danach Aperture. Auf diesem Weg funktioniert es, ich kann das JPEG "nachbilden".

Möglicherweise wäre es mal ein Weg, das JPG wegzulassen, und sich unvorbelastet auf die RAW Entwicklung zu konzentrieren.

Ich hatte hier mehrfach an die Aperture Nutzer die Frage gestellt, mit welchen Presets sie arbeiten, um eine Ausgangsbasis zu haben. Aber das unterliegt wohl der Geheimhaltung :)

Vielleicht benutzt auch niemand die Presets. Entwicklungs-Presets habe ich auch bei LR nie benutzt. Da habe ich immer nur Metadaten gesetzt.

Natürlich werde ich in wenigen Wochen und einigen 100 Testbildern nicht die Jahre, bzw. Jahrzehntelange Erfahrung von Photografen aufholen können, sicher wird ein Profi aus RAW mit entsprechender Software mehr rausholen können.

Die von mir gezeigten Beispiele sind alle mit den jeweiligen Standardeinstellungen gemacht. Das hat also nichts mit Profi oder langjähriger Erfahrung zu tun. Ich habe nur die Bilder geöffnet, nichts sonst eingestellt. (Ausnahme C1, aber dort habe ich die Default-Einstellung etwas abgeschwächt. Mit den Standardeinstellungen wäre das Bild ein klein wenig schärfer gewesen.)

Urlaub, unzählige Bilder gemacht, dann brauche ich noch eine Woche, bis die alle bearbeitet sind?
Wie macht ihr das?

Bearbeitet wird ein Bild dann, wenn ich es für irgendwas brauche. Wenn ich aus dem Urlaub komme, werden die Bilder importiert und aussortiert (maximal geraderücken). Eventuelle Panoramen setze ich meist sofort zusammen (bzw. sobald ich zeitlich dazu komme). Das kann schon ein wenig dauern, was aber an der besonderen Natur von Panoramen liegt, und nichts mit dem Aufnahmeformat zu tun hat. Wenn ich dann Bilder z.B. hier im Forum zeigen möchte, suche ich mir die entsprechenden raus und bereite sie fürs Forum auf. Sofern der Standard-Workflow reicht, braucht das vielleicht eine Minute pro Bild.

Grüße,

Heiner
 
Einige Beispiele, auf Grund der Einschränkungen natürlich nur bedingt zu beurteilen.
Ich beziehe mich jetzt nur mal auf die Landschaftsaufnahme.
2 Punkte sind deutlich zu sehen: Das RAW bietet mehr Reserven in den Lichtern, da entscheidet u.U. ½ EV, ob ein Bild was taugt oder nicht (weil die High Lights ausfressen).
2. Punkt: Das JPEG hat von Haus aus eine sehr viel härtere Gradation und einen andere, kältere Farbabstimmung. Das RAW ist zu gelb (das Licht müßte bei diesem Sonnenstand goldener sein, also einen etwas höheren Rotanteil aufweisen, viel zu weich in den Mitteltönen und den Schwarzpunkt hätte ich auch ein bißchen beigezogen, weil die Tiefen zu hell und kraftlos sind. Alternativ bietet sich hier eine Absenkung des unteren Teils der Gradationskurve an. Nichts, was nicht mit ein paar Mausklicks binnen einer Minute in Ordnung zu bringen wäre...

Gruß
Wolf
 
Urlaub, unzählige Bilder gemacht, dann brauche ich noch eine Woche, bis die alle bearbeitet sind?
Wie macht ihr das?
Die Frage hatte ich vergessen.
S5 (also JPG ooC):
Profil und Copyright einbetten, sichten und selektieren, verschlagworten, fertig. Am nervigsten ist noch das Verschlagworten in den IPTC-Daten... Das Sichten geht ratzfatz:
1. Durchgang: alles raus, was technische Mängel hat: Etwa 2...3 Sekunden je Bild
2. Durchgang: alles raus, was nicht gefällt resp. in professioneller Hinsicht nicht brauchbar ist (Nur wertvolle Erinnerungen kommen auch dann in's Privatarchiv, wenn sie technische Mängel aufweisen. Bei mir sind's derzeit z.B. Bilder unserer Welpen): Maximal 5 bis 10 Sekunden je Bild (Eine Bewertung hinsichtlich ästhetischer Qualitäten ist immer eine blitzschnelle Bauchentscheidung)
3. Durchgang: Ggf. Feinstkorrekturen an den selektierten Bildern (vielleicht bei 5%, eher weniger. In Grenzfällen eine kurve Belichtungsreihe zu machen, ist unter dem Strich erheblich schneller. Außerdem sind echte Belichtungskorrekturen was anderes als EBV-Korrekturen.)

D70s (wird primär für spezielle Anwendungen eingesetzt; CCD-Gamut! Derzeit z.B. für manche Herbstfarben...)
NEFs entwickeln, dabei gleichzeitig selektieren. Rest wie oben. NEFs dauern naturgemäß sehr viel länger, weil jedes einzelne individuell bearbeitet wird, also nix Batch.

Gruß
Wolf
 
Test

Die Beiträge brachten schon etwas Klarheit, eventuell verrenne ich mich ja auch etwas in den Möglichkeiten

JPEG aus der Kamera, nur Ausschnitt gewählt
DSC_0965JPEG-orig.jpg
  • NIKON CORPORATION - NIKON D90
  • 18.0 mm
  • ƒ/2.8
  • 1/200 sec
  • Center-Weighted Average
  • Manual exposure
  • ISO 200


RAW, nur Ausschnitt und mit automatischer Verbesserung
DSC_0965RAW-Voreinstellung.jpg
  • NIKON CORPORATION - NIKON D90
  • 18.0 mm
  • ƒ/2.8
  • 1/200 sec
  • Center-Weighted Average
  • Manual exposure
  • ISO 200


JPEG etwas bearbeitet
DSC_0965-JPEG.jpg
  • NIKON CORPORATION - NIKON D90
  • 18.0 mm
  • ƒ/2.8
  • 1/200 sec
  • Center-Weighted Average
  • Manual exposure
  • ISO 200


RAW, nachbearbeitet
DSC_0965-RAW.jpg
  • NIKON CORPORATION - NIKON D90
  • 18.0 mm
  • ƒ/2.8
  • 1/200 sec
  • Center-Weighted Average
  • Manual exposure
  • ISO 200


Vermutlich, muss ich erst meine Augen schulen, um die relevanten Details zu beurteilen.
 
Nein, nur wahrscheinlich nutzen die anderen Aperture-User - ebenso wie ich - einfach keine Presets.

Oh doch, aber ja. Beim Import laufen die Bilder, je nach Kamera, über den passenden Preset. Damit liegen wir schon einmal recht gut.
Einen Preset für meine D700 hänge ich mal an. Der ist allerdings abgestimmt auf den speziellen Sensor der D700 ohne AA Filter und kann so nicht übernommen werden, ohne sich einen Grünstich einzuhandeln.
Nach dem Import folgt die Feinarbeit unter Kontrolle des Histogramms.
Oft werden Definition (Lokalkontrast), der Mittenkontrast sowie die Lichter und Tiefen fein korrigiert. Die notwendige Nachschärfung hängt von der Kamera ab, bei meiner D700 eher weniger. Meistens wird aber mit lokaler Schärfung der Werkzeuge gearbeitet. Das ist soweit erstmal die Basis. Je nach Motiv können weitere Korrekturen notwendig sein.

Hmm,

Urlaub, unzählige Bilder gemacht, dann brauche ich noch eine Woche, bis die alle bearbeitet sind?
Wie macht ihr das?

Das geht so:
Mein MacBook Pro ist immer auf Reisen dabei, sowie eine externe Festplatte.
Aperture läuft darauf rasend schnell, denn OS X 10.8, alle Programme und die Aperture Library liegen auf einer SSD, die als Ersatz für das DVD Laufwerk eingebaut ist.
Die RAWs liegen in meinem Fotoarchiv auf der internen Disk und werden mit SmartBackup auf die externe Disk zusätzlich gesichert.

Wenn ich auf Fototour bin, lege ich zunächst für jede Location einen eigenen Arbeitsordner auf der CF Karte an (z.B. 105ND700, 106ND700,...), damit liegen verwandte Themen immer im gleichen Ordner.
Zurück von der Tour (z.B. abends im Hotel) wird der erste Ordner der CF Karte in einen Sammelordner auf der Festplatte des Rechners importiert, die Geoinformationen vom iPhone eingespielt und dann dieser Sammelordner nach Aperture in ein Projekt importiert, wobei die RAWs dabei in das Fotoarchiv verschoben werden. Im Schnelldurchlauf werden die Bilder gesichtet und bekommen Stichworte zugeteilt sowie eine Bewertung, entweder Stern (behalten) oder abgelehnt und gleich gelöscht.
Auf der CF Karte habe ich zusätzlich einen Sicherungsordner angelegt, z.B. 2012-08-14-Irland, diesen kann die Kamera nicht erkennen. Nachdem die Bilder vom 1. Ordner der CF Karte importiert worden sind, wird dieser dann in den Sicherungsordner der CF Karte verschoben. Damit sind die Bilder auf der CF Karte gesichert, liegen auf der internen Festplatte des Rechners und sind noch einmal auf der externen Festplatte.
Mit den weiteren Arbeitsordnern auf der CF Karte wird entsprechend verfahren.
Für eine Tagessession komme ich auf ca. 1-2 Stunden Nacharbeit am Rechner.
Was ist also erreicht?
• Dreifachsicherung der Bilder
• Geoinformationen eingespielt
• den Mist gelöscht
• die Bilder optimiert und mit Schlagworten versehen
Man kann so schnell technische Fehler erkennen und korrigieren, und sieht auch, wann es Zeit ist, sich um die Reinigung des Sensors zu kümmern.

Viele Grüße
Klaus

Preset.jpg
 
An Klaus:

Danke fürs Zeigen Deines Presets. Eine generelle Schärfung über alle Bilder laufen zu lassen, kam bei mir bisher nicht in Betracht. Aber das ist "Philosophie", zumal ja durchaus ein raw-Vorschärfen empfohlen wird (wie man z.B. auch am Nik-Schärfe-Filter sieht). Ansonsten werden die Kontraste in Deinem Preset leicht angehoben, die Lichter beschnitten und die Schatten angehoben. Der Weißabgleich dürfte dann auf Deine modifizierte Kamera zugeschnitten sein. Ich werde das mal ohne dieses letzte Element bei meinen Bildern nachvollziehen. Vielleicht denke ich ja doch mal um. :)

An Thomas:

Bei der Capuccino-Tasse fällt mir im bearbeiteten jpg sofort der wie Paprika wirkende Kakao auf der Oberfläche auf. Das sieht im raw Bild wesentlich natürlicher aus. Auch die Waffel entspricht im bearbeiteten raw eher meinem Farbempfinden. Im Hintergrund kann man in den raw-Bildern deutlich mehr Details in den Schatten erkennen. (Ob das gut für die Wirkung dieses Bildes ist, steht auf einem anderen Blatt. Details kann man immer "abdecken", aber schwieriger hervorzaubern.)

An Robert:

Die von mir erwähnte Gleichmäßigkeit von raw und jpg bezog sich ausdrücklich auf den Workflow in Aperture und wohl auch LR. Unabhängig vom Bildformat stehen Dir die gleichen Regler zur Verfügung. Das ist anders als bei PS, wo Du ja eigentlich mit zwei unterschiedlichen Programmen (ACR+PS) startest.
 
kjh Preset

Der erste Test mit den hnsichtlich der Farbe angepassten Einstellungen von Klaus

DSC_0962 - Arbeitskopie 2.jpg
  • NIKON CORPORATION - NIKON D90
  • 18.0 mm
  • ƒ/2.8
  • 1/320 sec
  • Center-Weighted Average
  • Manual exposure
  • ISO 200
 
Bei dem Bild kannst Du jetzt noch 0,25 in der Belichtung zugeben, bevor die Lichter ausreißen. Dann bekommst Du feine Verläufe in den Tiefen und Lichtern. Die Nachschärfung hängt dann davon ab wie es verkleinert/gezeigt wird und ist auch eine Geschmacksfrage.

@Echidna,

Du hast das korrekt erkannt. Meine Einstellungen zielen darauf ab, auf keinen Fall die Lichter zu verlieren, deshalb steht die D700 außerdem meist auf -0,3 bis -0,7 EV.
Noch eine Einflussgröße gibt es: die Objektive, bzw. deren Vergütung.
Meine 4 Zeiss haben alle den gleichen warmen satten Ton in den Bildern.
Egal wie ich wechsele, der gleiche Preset ruft immer den gleichen Eindruck hervor. Anders ist das bei Nikkoren, dort habe ich (bei meinen) eine eher kühle bläuliche Wiedergabe in den Bildern, aber die sind auch nicht alle gleich. Die Sigmas hingegen tendierten mehr zu gelb. Das kann man natürlich auch in den Presets berücksichtigen und korrigieren.

Man muss das für sich selbst, seine Kamera und Objektive ein wenig empirisch anpassen.

Viele Grüße
Klaus
 
So langsam..

Ich versuche ja, meine biologische Optik zu schärfen und die relevanten Details wahrzunehmen.

Würde mich interessieren, ob mir jemand sagen kann, welches der Bilder ursprünglich RAW war und woran er das sieht!

DSC_0948.jpg

DSC_0970.jpg

Das soll jetzt keine Veräppelung sein, interessiert mich wirklich.
 
Möglicherweise kommt das Gefühl mangelndes Schärfeeindruckes beim RAW vom Kontrast her.
Der Mensch nimmt hohen Kontrast als Schärfe wahr. So wird oft eine schlecht auflösende Optik, die aber einen hohen Kontrast liefert, als „besser“ wahrgenommen, als eine hochauflösende, die einen niedrigen Bildkontrast liefert.
So auch hier, die JEPG Wiedergabe in der Kamera ist auf Kontrast getrimmt, deshalb wird sehr wahrscheinlich das erste Bild ein Original JEPG sein.
Das zweite Bild gibt feinere Verläufe in den Tonwerten her, es ist das Raw, nicht wahr? Auch da kann man durch Hochziehen des Kontrastes in den Mitten den gleichen Eindruck wie beim ersten Bild erzeugen.
Auf den ersten Blick scheint Nr. 1 das bessere zu sein, aber feinere Tonwerte sehe ich in Bild 2.

Viele Grüße
Klaus
 
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