Hallo Matthias,
die Unterschi
Hallo Matthias,
die Unterschiede zwischen der 500N und 300 sind relativ gering, ein Blick in die Datenblätter verrät aber nicht unbedingt die wirklich wichtigen Unterschiede.
Zum einen gibts diese Daten natürlich (wie THA schon angemerkt hat) in der fast alle Fragen beantwortenden Datenbank des Canon-Museums unter
www.canon.com/camera-museum/camera/f_camera.html mit Links zu allen EOS-Modellen und Objektiven.
Der Hauptunterschied zwischen den beiden Kameras ist die Zahl der AF-Felder: Die 500N hat drei Felder, die 300 hat (anders als THA schrieb) nicht fünf, sondern sieben AF-Felder (fünf waagerecht, drei senkrecht, im mittleren überschneidend). Auch die 500N hat ein Kunststoffbajonett, das aber, wenn man nicht zehnmal am Tag das Objektiv wechselt, einigermaßen widerstandsfähig ist.
Die EOS 300 kam im April 1999 auf den Markt und löste die 500N ab. Die Gehäuse sind fast identisch - aber nur fast. Die 300 ist weiter geschrumpft, der ohnehin schon mickrige Handgriff wurde erneut verkleinert, der Body noch leichter. Deshalb rate ich jedem, wenn die Kamera nicht unbedingt in die Hemdtasche passen muss, einen Batteriegriff drunterzuschrauben. Der macht beide kameras nicht nur handlicher, sondern spart auch Kosten, weil dort normale Mignon-Batterien oder Akkus hineinpassen statt der Lithium-Batterien direkt im Kamerabody (je zwei (!!) Stück CR-2 bei der 300, zwei CR-123A bei der 500N).
Schneller (wie bei den 1er Modellen) werden die Kameras durch den Batteriegriff nicht, in der Realität mühen sich diese beiden Kameras mit 1 (500N) bis 1,5 Bildern (300) pro Sekunde ab. Dafür hat der BP-200 der EOS 300 einen zusätzlichen Auslöser für Hochformataufnahmen - braucht man nicht unbedingt, machts aber in 30 Prozent der Fälle angenehmer zu Fotografieren.
Was das Handling angeht, hat die etwas griffigere 500N (erst recht mit dem BP-8) für mich die Nase vorn.
Der eigentliche "Fortschritt" der 300, eher im Labor messbar als auf Negativfilmen (mit beiden Dias zu belichten ist riskant), soll im AF- und Belichtungsmessbereich liegen. Die Kamera hat neben den zusätzlichen AF-Feldern eine 35-Zonen-Mehrfeldmessung anstelle der 6-Zonen-Messung der 500N. Der E-TTL-Blitz ist an den aktiven AF-Punkt geknüpft, außerdem hat die 300 zusätzlich einen Rückspulknopf (die Filmlasche verschwindet trotzdem bei beiden Kameras in der Patrone).
Ob die Zahl der AF-Felder mehr ist als ein gutes Werbeargument, hängt stark von der persönlichen Fotografierweise ab. Durch die sieben AF-Felder bei der 300 wurde der AF-kontrollierte Sucherbereich nicht wirklich wesentlich größer, vielmehr wurden die Lücken zwischen den 3 Sensoren der 500N etwas aufgefüllt und nach oben und unten abgerundet.
Sinn machen die äußeren AF-Felder nach meiner Erfahrung vor allem bei Porträtfotos im Hochformat, wenn man das Gesicht/Augen anpeilen will. Ansonsten reicht mir persönlich das mittlere, weil empfindlichste AF-Feld meist aus. Selbst die 45 AF-Felder der 1V u.ä. nutze ich sehr selten, weil immer wieder Unsicherheitsfaktoren das Ergebnis beeinträchtigen können (okay, man kann die AF-Reaktion verstellen und das ausmerzen, aber das ist ein komplexes Kapitel...).
Der Autofokus der 300 entspricht übrigens dem der EOS 50E - womit ich beim interessantesten Punkt wäre. Wenn es schon um ein Zweitgehäuse geht, das auch zuverlässig sein soll, würde ich zur 50E greifen, die um Klassen stabiler und griffiger ist als die 500/500N/300/300V.
Die EOS 50E kann auch E-TTL, hat 3 AF-Felder, ein Metall-Bajonett und auch sonst mehr Metall als Plastik am Gehäuse. Sie hat Augensteuerung (manchmal ganz hilfreich), einen deutlich griffigeren Batteriegriff als die beiden einfacheren Modelle. Sie schafft etwa 2,2 Bilder pro Sekunde. Zudem hat sie das Daumenrad auf der Rückseite, was alle möglichen Korrekturen und eine sinnvolle manuelle Belichtung zum Kinderspiel macht.
Und vor allem - das merkt man erst beim Fotografieren, weil kein Buch darauf hinweist - gestattet nur die EOS 50E die bewusste Auswahl zwischen One-Shot-Autofokus, Servo-AF und AI Servo (automatische Mischung aus beiden). Die anderen beiden Kameras lassen nur indirekt eine AF-Steuerung über die Motivprogramme zu. Außerdem, wo wir schon bei den ärgerlichen Mankos sind, tendieren alle drei Modelle zur Überbelichtung, was bei Negativfilmen sogar zu begrüßen ist, bei Diafilmen aber einiges Lehrgeld kostet, denn man muss das dauerhaft korrigieren entweder über die manuelle ISO-Einstellung oder über Belichtungskorrekturen.
Das sind meiner Meinung nach die größten Unterschiede. Grundsätzlich: Auch die 300 und 500N sind solide konstruierte und zuverlässige Kameras, wenn man sie nicht dauerbelastet und ich habe mit beiden gern fotografiert, vor allem, als ich mal möglichst "keine Kamera" mitnehmen wollte, aber ein gutes Gefühl hatte ich dabei nicht.
Vielleicht hilft das etwas.
LG, Thomas