Hallo,
ich selbst habe seit einigen Wochen ein Sigma 28-200 Compact, mit dem ich recht zufrieden bin. Im Color-Foto-Test (kürzlich) war es Testsieger unter allen aktuellen Megazooms, das Sigma 28-300 Compact hat ähnlich gut abgeschnitten. Ich habe mich trotzdem für das 200er entschieden, weil es einen größeren maximalen Abbildungsmaßstab bietet und wirklich so klein ist, dass man mit dem eingebauten Blitz der SLR kaum Abschattungen befürchten muss.
Meine eigenen Erfahrungen zur Abbildungsqualität (mit Amateuranspruch) sind etwas gemischt. Schärfe und Kontrast sind gut (auch bei geöffneter Blende akzeptabel), die Verzeichnung ist im Rahmen, aber - das ist die Schattenseite - ich habe noch kein Objektiv mit so starker Vignettierung erlebt - und das vor allem im Tele- und weniger im Weitwinkelbereich. Hier hilft bei manchen Motiven nur Abblenden.
Eine weitere Schattenseite: Der Entfernungsencoder ist nicht wirklich gut implementiert. Dies kann Probleme bei der ADI-Blitzmessung verursachen (wenn Deine Dynax diese unterstützt, ansonsten ist dieser Punkt irrelevant). Aufgefallen ist mir dies durch die Abblendfunktion der Dynax 7, die gleichzeitig die Tiefenschärfe auf dem Rückdisplay anzeigt. Die Tiefenschärfewerte schwanken teils erheblich bei exakt gleicher Objektiveinstellung. Ich hatte das Objektiv schon zu Sigma zur Reparatur geschickt. Dort befand man, dass es genau der Serie entspricht, tauschte aber trotzdem die Platine aus (kostenfrei - der Sigmaservice ist nach meiner Erfahrung schnell und kulant). Mit neuer Platine haben sich die Entfernungswerte, die das Objektiv liefert, etwas verschoben, das Grundproblem bleibt aber tatsächlich bestehen. Von daher denke ich, dass bei diesem Amateurobjektiv an einer zuverlässigen Implementierung des Entfernungsencoders gespart wurde (mit anderen Objektiven funktionieren die genannten Funktionen einwandfrei!).
Vielleicht ist Tamron in dieser Hinsicht besser? Ich weiss es nicht.
Viele Grüsse,
Wolfram