Wolfgang, ja das ist ja alles richtig und einleuchtend was Du geschildert hast. Ich hab ja auch nichts gegen eine Bearbeitung mit EBV.
Trotzdem bin ich der Meinung, dass irgendwo eine Grenze überschritten wird, ab der man das Ergebnis besser nicht mehr als Foto bezeichnen sollte. Die ganzen Abbildungen in der Werbung und den Modezeitschriften usw gehören aus meiner Sicht schon dazu. Die liegen jenseits der Grenze. Im Übrigen ist obiges Foto auch schon in der Version 1 vorher durch die EBV gerauscht, aber diese Veränderung liegt sicherlich noch diesseits der Grenze.
Warum ist mir dieser Gedanke gerade bei obigem Foto gekommen? Nun, ich war halt ein bischen geschockt, als der Vorschlag kam, "na dann schneiden wir das einfach aus und machen den Hintergrund nachträglich per EBV unscharf"...Ein guter Fotograf macht das bei der Aufnahme mittels Blende, ein schlechter Fotograf kriegts halt eben gar nicht hin. So ist eine gute Leistung als solche aber zu erkennen und auch entsprechend zu bewerten. Ein anderer macht sich`s halt sehr einfach und erzielt das gleiche Ergebnis einfach per EBV.
Da mußte ich sofort an die Leistungssportler denken. Die einen quälen sich jeden Tag durchs Training um irgendwann gute Leistungen im Wettbewerb erzielen zu können. Die Anderen "liegen auf der faulen Haut" und werfen kurz vorm Wettk&f einfach eine "EBV-Doping-Pille" ein und sind damit genau so gut oder sogar noch besser. Er wird als Sieger umjubelt und hat letztlich keine Leistung gebracht. Er hat die "Fans" schlichtweg betrogen.
Aus diesem Vergleich kam dann der Begriff "Foto-Doping".
Beispiel; Irgendwo gibt es hier ein Foto, ich glaube "Kreuz des Südens", dieses Bild lebt vom richtigen Augenblick, da hat es einfach gepasst, ein sehr gute Leistung! Wie würde die Bewertung/Wertschätzung des Betrachters aber ausfallen, wenn dieser Augenblick nachträglich am PC einfach drübergelegt worden wäre?
Wir stellen hier Fotos zur Diskussion und Bewertung. Da sollten wir uns schon auf halbwegs gleichem Spielraum bewegen - oder? Wenn mit diesen Fotos anschließend im Zuge der Verwertung z. B. für ein Werbeerzeugnis, bestimmte Veränderungen gemacht werden, ist das eine andere Sache. Da geht es nicht mehr um Fotos, sondern um eine ganz bestimmte Abbildung. Dabei ist es dann weitgehend egal, ob es sich dabei um ein Foto eine Malerei oder eine komplett synthetisch am PC erzeugte Abbildung handelt.
Wir beschäftigen uns hier im Forum aber doch mit Fotos - oder? Dann sollten wir vielleicht doch mal darüber reden, wo hört eine Abbildung auf ein Foto zu sein?!...
Gruß
Armin
PS: Andreas der Spot ist echt Klasse! Ich glaube das Modell hat sich später auf dem Plakat selbst nicht mehr erkannt;-)